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Ruhe vor dem Sturm | 6


Mit jeder Zeile, die Slughorn an die Tafel schrieb, wurde Hermines Lächeln breiter. Der zu dieser Zeit noch viel engagiertere Professor für Zaubertränke hatte es sich im neuen Jahr offenbar zur Aufgabe gemacht, seine Schüler noch mehr herauszufordern. Und so schrieb er, nach ausführlicher Ankündigung, zuerst die Zutatenliste an die Tafel, ohne den Namen des Trankes zu verraten, den sie heute zu brauen hatten.

„Du weißt, was das wird?", richtete Tom leise das Wort an sie.

Hermine nickte, ohne ihn anzuschauen. „Weißt du es?"

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Tom sie lange anschaute, ehe er beide Hände auf dem tisch übereinander faltete. Inzwischen wusste sie, dass diese harmlose Geste einer seiner Wege war, seine Unzufriedenheit zu unterdrücken. Emotionslos erwiderte er: „Ich habe mehrere Tränke im Sinn, aber ehe er die letzte Zutat angeschrieben hat, kann ich nicht sicher sein. Es wäre töricht, jetzt schon eine Vermutung zu äußern."

Jetzt wandte sie ihm mit einem breiten Grinsen ihren ganzen Körper zu. „Es sei denn, man muss keine Vermutung äußern, sondern weiß es."

„Hermine", knurrte Tom mit einem drohenden Tonfall in der Stimme. „Willst du mich provozieren?"

Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder nach vorne. Die letzten Wochen seit Beginn des Jahres 1945 waren so reibungslos verlaufen, dass ein kleiner Teil von ihr tatsächlich den Drang verspürte, für ein wenig Aufregung zu sorgen – egal in welcher Form. Sie wusste, sie sollte Tom nicht reizen, aber gleichzeitig brachte sie es nicht mehr über sich, wirklich Angst vor ihm zu haben.

„Also, meine Lieben", richtete Professor Slughorn nun das Wort an die Klasse und drehte sich schwungvoll um. „Wer kann mir sagen, welchen Trank ihr als nächstes brauen werdet?"

Hermines Hand schoss sofort in die Höhe, gefolgt von der kaum langsameren Hand von Tom. Ein wissendes Lächeln umspielte Slughorns Lippen, während er dem Rest der Klasse die Chance gab, sich ebenfalls zu melden. Als das nicht geschah, drehte er sich zu Hermine und Tom, die in der ersten Reihe saßen, die Hände in die Luft gestreckt, als wäre bereits das Melden ein Wettkampf.

„Tom?", forderte der Professor seinen Lieblingsschüler auf.

Augenrollend ließ Hermine ihre Hand sinken, während ihr Sitznachbar laut verkündete: „Wir werden den Vielsafttrank brauen."

„Das ist absolut korrekt", freute Slughorn sich und klatschte in die Hände. „Ein Punkt für Slytherin."

Er drehte sich zurück zur Tafel und schrieb in geschwungenen Buchstaben den Namen über die Liste an Zutaten, ehe er die üblichen Erklärungen zum Brauprozess erläuterte. Tom neben ihr schaute sie derweil scharf an. „Und du wusstest das schon, ehe er die Liste fertig hatte?"

Lächelnd stützte Hermine ihren Kopf auf eine Hand. „Willst du dazu eine lustige Geschichte hören?"

Tom zuckte mit den Schultern, als wäre es ihm egal, doch Hermine war sich bewusst, dass dieser offensichtliche Ausdruck seines Desinteresses nur vertuschen sollte, dass er es wirklich hören wollte. Ohne auf seine Antwort zu warten, begann sie: „Ich habe den Trank in meinem zweiten Jahr schon erfolgreich gebraut."

Nun hatte sie seine ganze Aufmerksamkeit. Statt weiter so zu tun, als würde er Slughorn zuhören, beugte er sich zu ihr und starrte ihr eindringlich in die Augen. „Du willst mir ernsthaft weißmachen, dass dieser schwierige Trank in Amerika bereits im zweiten Jahr unterrichtet wird?"

„Nein", gab sie sofort zurück, während sie sich aufrichtete, um zumindest si zu tun, als würde sie die Anweisungen im Lehrbuch raussuchen. „Ich habe ihn nie im Unterricht gelehrt bekommen. Ich habe ihn im Geheimen auf eigene Faust gebraut."

„Warum?"

Kurz biss Hermine sich auf die Lippe, um ein Lachen zu unterdrücken. Toms Stimme war immer noch so emotionslos, dass sie sich vorstellen konnte, wie er innerlich kochte. „Ich hatte jemanden im Verdacht, eine scheußliche Tat begangen zu haben. Da er mich jedoch hasste, konnte ich ihn schwerlich selbst fragen. Also habe ich jemandem Schlafmittel verabreicht, sein Haar gestohlen und mich als er ausgegeben, um zu erfahren, was ich wissen wollte."

Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt Hermine dem intensiven Blick von Tom stand. Als würde er in ihren Augen eine Antwort suchen, schaute er sie an, bis er schließlich kopfschüttelnd in seinem Stuhl zurück sank. „Manchmal vergesse ich, dass du zurecht in Slytherin bis, mein Herz. Was für ein gerissener Plan, der vor allem deswegen funktioniert, weil niemand von einer Hexe im zweiten Jahr erwartet, so etwas zu Stande zu bringen. Hast du erfahren, was du wolltest?"

Hermines Grinsen machte einem ehrlichen Lächeln Platz. Es war so ungewohnt, und doch inzwischen so typisch für Tom, dass er ihre Genialität nicht in Frage stellte. Es rührte sie, dass er jedes Mal, wenn er an ihr zweifelte, nur kurz brauchte, um sich zu erinnern, dass sie wirklich mehr konnte als die meisten anderen. Auf seine Frage konnte sie jedoch nur den Kopf schütteln. „Nicht wirklich. Oder sagen wir eher, dass die Reaktion des Beschuldigten deutlich gemacht hat, dass er wünschte, er hätte die scheußliche Tat begangen. Doch er steckte nicht dahinter, was ihn offensichtlich gewurmt hat."

Natürlich hatte sie Dracos Worte damals nicht selbst gehört, sondern sich nur auf Harrys und Rons Erzählung verlassen können. Doch mit allem, was später rauskam, wusste sie, dass Malfoy nie hinter der Öffnung der Kammer des Schreckens gesteckt hatte. Es war Ginny gewesen, die von Riddles Tagebuch besessen gewesen war.

Tom Riddles Tagebuch.

Während Tom aufstand, um die notwendigen Zutaten für sie beide aus dem Vorratsraum zu holen, blieb Hermine wie paralysiert auf ihrem Platz sitzen. Wie hatte sie so blind sein können? Sie wusste, dass Myrte bereits tot war, und dass ihr Tod zu einem der ersten Horkruxe geführt hatte. Sie wusste, dass Tom bereits mit Slughorn über Horkruxe gesprochen hatte. Warum war ihr nie in den Sinn gekommen, dass Tom irgendwo sein Tagebuch haben musste, das ein Horkrux darstellte?

Nachdenklich blickte sie zu dem außergewöhnlich gutaussehenden jungen Mann, der mit einem Korb voller Zutaten zu ihrem Platz zurückkehrte. Wenn Harry damals diese Version von Tom gesehen hatte, war es kein Wunder, dass er zuerst nicht den leisesten Verdacht gehegt hatte. Charmant, wortgewandt und hilfreich, zudem noch gutaussehend und äußerlich gepflegt. Es war kein Wunder, dass Ginny und Harry ihn für harmlos gehalten hatten.

Sie schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu klären, während sie methodisch die einzelnen Zutaten aus dem Korb nahm und auf dem gemeinsamen Tisch aufreihte. Tom hob fragend eine Augenbraue, doch sie schüttelte nur ein zweites Mal den Kopf. Natürlich hatte er gemerkt, dass sie kurz woanders gewesen war, doch diese Geschichte konnte sie ihm unmöglich erzählen.

Ehe er nachhaken konnte, trat Slughorn zu ihnen an den Tisch. „Ich sehe, Sie haben den Trank auch erkannt, Miss Dumbledore. Haben Sie ihn an Ihrer Schule bereits einmal gebraut?"

Hermine wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da kam Tom ihr zuvor. „Sie werden es nicht glauben, Professor, aber sie hat ihn tatsächlich schon einmal erfolgreich gebraut."

„Oho", kam es von dem älteren Zauberer, der sich nun interessiert auf ihrem Tisch abstützte und sie musterte. „Stand dieser Trank bei Ihnen schon vorher auf dem Lehrplan? Waren Ihre Mitschüler ebenfalls in der Lage, ihn zu brauen?"

Sie Schoss Tom einen genervten Blick, ehe sie sich darum bemühte, ihre Wangen erröten zu lassen. „Nun hat mich der gute Tom aber in Schwierigkeiten gebracht. Ich möchte Sie ungerne anlügen, Professor, aber genauso wenig möchte ich über vergangene Fehlverhalten sprechen."

Zu ihrer Überraschung ertönte ein tiefes, herzliches Lachen von Slughorn. Verschwörerisch beugte er sich tiefer zu ihr. „Wir sind alle Slytherin hier, Miss Dumbledore. Ihr Geheimnis ist sicher bei mir."

An der Art, wie sich Toms Finger plötzlich um seine Feder spannten, erkannte Hermine, dass nicht nur sie Slughorns Äußerung fehl am Platze empfand. Wäre er nicht ihr Lehrer gewesen, hätte sie in dieser Zeit diesen harmlosen Satz als Flirtversuch interpretiert. Darum bemüht, ähnlich locker und jovial zu wirken, erklärte sie: „Ich wollte etwas wissen von jemandem, der es mir nicht erzählen wollte. Also habe ich im Geheimen diesen Trank gebraut und mich als seinen besten Freund ausgegeben."

Slughorns Lachen wurde lauter, so dass nun auch die anderen Schüler zu ihnen hinüber schauten. „Meine Liebe, das ist wahrlich eine herrliche Geschichte. Was für eine ideenreiche List. Und seien Sie unbesorgt, Ihr Onkel wird niemals etwas davon erfahren. Meine Lippen sind versiegelt."

Er zwinkerte ihr noch einmal zu, ehe er auf den Tisch klopfte, sich umdrehte und zu anderen Schülern schlenderte. Tief atmete Hermine durch.

„Slughorn ist zu freundlich", zischte Tom ihr zu, kaum dass der Professor außer Hörreichweite war.

„Das musst du mir nicht erzählen", wisperte Hermine genervt zurück. Als wäre es ihre Schuld, dass der Zauberer sich so seltsam verhielt.

Tom seufzte. „Du hast recht. Es tut mir leid, dass ich dich deswegen angefahren habe. Ich habe gesehen, wie unwohl du dich gefühlt hast. Hast du irgendetwas getan, um dieses Verhalten einzuladen?"

Mit großen Augen starrte Hermine ihn an. „Eingeladen? Tom, er ist älter als mein Vater!"

Abwehrend hob Tom beide Hände. „So meinte ich es nicht. Doch du kannst nicht abstreiten, dass deine amerikanische Erziehung in der Vergangenheit dafür gesorgt hat, dass du missverstanden wurdest."

Stöhnend vergrub Hermine ihr Gesicht in ihren Händen. Sie bezweifelte, dass Slughorn auch nur im geringsten auf diese Art an ihr interessiert war. Er war einfach nur ein Zauberer mittleren Alters, der mit Hexen nur Unterhaltungen zu führen wusste, in denen er seinen Charme unter Beweis stellen konnte. Warum verhielt Tom sich plötzlich so territorial?

„Lass uns einfach den Trank anfangen, Tom", wies sie ihren Sitznachbarn unwirsch an.

Schulterzuckend folgte Tom ihrer Anweisung. Nachdem die letzten Wochen so wenig ereignisreich gewesen waren, schien jetzt mit einem Mal wieder eine Menge Ärger auf sie zuzukommen. Sollte sie versuchen, an Toms Horkrux zu kommen? Sollte sie ergründen, ob hinter Slughorns Freundlichkeit wirklich nicht mehr steckte?

Sie unterdrückte ein Stöhnen. Obwohl sie schon so viele Monate hier war und der Zeitpunkt ihrer Rückkehr immer näher rückte, hatte sie noch immer keine Idee, warum sie überhaupt hier war. Was sollte sie tun? Was sollte sie erreichen? War es wirklich nur Zufall, dass sie ausgerechnet jetzt den Vielsafttrank durchnahmen, der sie daran erinnert hatte, dass Tom bereits ein Horkrux angelegt hatte? Sollte sie mit dem Tagebuch irgendetwas machen?

Doch selbst wenn das der Fall war, was genau war der Plan? Zu dem Zeitpunkt, als sie aus 1997 in die Vergangenheit gereist war, war dieses Horkrux bereits zerstört. Es hatte keinen Effekt mehr auf die Schlacht oder Voldemort. Oder war sie nur darüber gestolpert, weil es generell um Horkruxe ging? Sie wusste dank Harry, wie man diese schwarzmagischen Gegenstände zerstörte, doch niemand wusste, wie man eines erstellte. Sollte sie Tom danach fragen?

Er hatte sie ganz zu Beginn schon einmal mit einem Buch über die Dunklen Künste erwischt, in dem es auch um Horkruxe ging. Sollte sie einfach versuchen, das Thema anzuschneiden? Doch er hatte bereits damals beinahe paranoid reagiert, als er genau dieses Buch in ihrer Hand entdeckt hatte.

Seufzend machte sie sich daran, das Horn eines Zweihorns zu zerkleinern, das gegen Ende des Trankes hinzugefügt werden würde. Tom hatte sich derweil daran gemacht, schon einmal die Florfliegen zu schmoren, da dieser Prozess drei Wochen in Anspruch nehmen würde. Er arbeitete konzentriert, doch sie spürte, dass er ihr immer wieder Blicke zuwarf. Für ihn war das Thema nicht durch, auch wenn es eigentlich nichts zu besprechen gab.

Ein Blick durch den Raum zeigte ihr, dass inzwischen auch alle anderen Schüler mit den ersten Vorbereitungen begonnen hatten. Konzentriertes Schweigen bestimmte das Klassenzimmer, während Slughorn vorne hinter der aktuellen Ausgabe des Tagespropheten verschwunden war. Ihr Blick blieb an Abraxas hängen, der im selben Moment zu ihr schaute. Sie überlegte gerade, ob sie ihm ein Lächeln schenken sollte, da wandte er seinen Blick schon wieder ab. Als wollte er sie meiden. Als hätte er nicht dabei erwischt werden wollen, wie er sie ansah.

Nachdenklich blickte sie zurück auf ihren Stößel. Hatte sie sich das nur eingebildet? Ihre letzten Interaktionen mit Abraxas waren normal gewesen, auch wenn er inzwischen deutlich weniger verheimlichte, wie sehr er sie mochte. Wollte er nur nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden, wie er sie ansah? Hatte er wieder Angst vor Tom?

Sie schielte noch einmal über ihre Schulter und noch einmal erwischte sie den blonden Jungen dabei, wie er sie ansah. Da lag etwas in seinem Blick, was sie vorher noch nie gesehen hatte. Eine Wachsamkeit, die von jener hohen Intelligenz zeugte, die er normalerweise zu verstecken wusste. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.

Wonach suchte Abraxas?

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