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Die erste Saat | 8

Nach außen machte Abraxas den Anschein, als würde er über dem Aufsatz für Verwandlung brüten, doch in Wirklichkeit waren seine Gedanken ganz woanders. Er konnte sich nicht helfen, sein Fokus kehrte immer wieder zu Hermine zurück. Obwohl sie ihm versprochen hatte, ihn in ihr Geheimnis einzuweihen, war er immer noch nicht klüger als vorher. Was verbarg sie vor ihm? Und noch viel größer war die Frage, was sie vor Tom verbarg - denn es war offensichtlich, dass auch er nichts von ihrem Geheimnis wusste.

Das Schuljahr schritt unerbittlich voran und Abraxas konnte sich nicht helfen, er hatte das unangenehme Gefühl, dass er Hermines Geheimnis vor ihrem Abschluss in Hogwarts herausfinden musste, oder er würde es nie erfahren. Was auch immer hinter all ihrer Heimlichtuerei steckte, es musste schlimm sein, wenn sie es so verzweifelt versteckte.

Und dann war da noch der Satz, den er belauscht hatte, als sie mit Professor Dumbledore gesprochen hatte. Sie würde aufhören zu existieren, wenn sie etwas falsch machte. Es war dieser Satz, der ihm wirklich Angst machte.

„Abraxas?" Toms neutrale Stimme riss ihn aus seinem Grübeln.

Rasch klappte er seine Bücher zu und setzte sich aufrechter hin. „Was kann ich für dich tun, Tom?"

Ohne eine Antwort zu geben, zog Tom einen Stuhl vom Tisch hervor und setzte sich ganz nah zu ihm. Sie waren nicht die einzigen im kleinen Studierzimmer und der Blick, den Tom einmal durch den Raum schweifen ließ, ehe er sich setzte, sprach Bände. Er wollte etwas besprechen, ohne dass die anderen es hörten. Es konnte nichts mit den Rittern von Walpurgis zu tun haben, das würde er nie in der Öffentlichkeit ansprechen, aber es war offensichtlich trotzdem ein Geheimnis.

„Wir sind Freunde, nicht wahr, Abraxas?"

Toms Tonfall ließ ihn schlucken. Es war keine Frage, so viel stand fest. Obwohl sie schon lange keine echten Freunde mehr waren, schien Tom aus irgendeinem Grund heute gerade das vorgeben zu wollen. Abraxas nickte stumm.

„Als du damals von meinen Umständen erfahren hast, hast du mir zugesichert, dass ich immer auf deine Hilfe zählen kann. Als dein loyaler Freund."

Er blinzelte mehrmals, um nicht offen zu starren. Fragte Tom Riddle ihn gerade wirklich nach Geld? Nach allem, was dieses Schuljahr geschehen war, erschien ihm das am absurdesten. Und warum fragte er ihn als Freund? Als Anführer und Lord Voldemort könnte er einfach Geld verlangen, ohne dass sich ihm jemand widersetzen würde. Er spürte, wie seine Hände schwitzig wurden, doch er zwang sich zu einer angemessenen Antwort. „Das gilt noch immer. Du kannst auf mich zählen, was immer du brauchst."

Tom lächelte ihn breit an. „Danke, mein Freund. Ich wusste, dass mein Vertrauen in dich auch dieses Mal berechtigt ist."

Er unterbrach sich kurz, als müsste er nach den richtigen Worten suchen, ehe er fortfahren konnte, doch Abraxas durchschaute ihn. Tom badete sich in dieser Situation. Als wäre sie lustig. Als hätte er einen Scherz auf Abraxas' Kosten gemacht. Erneut musste er sich zwingen, ruhig zu bleiben.

„Ich brauche eine größere Summe Geld", rückte Tom schließlich mit der Sprache raus. „Ich habe einiges angespart dank des Stipendiums, das ich von Hogwarts erhalte, aber für das, was ich plane, wäre es niemals ausreichend. Ich möchte nicht weniger als das Beste für Hermine."

Diesmal konnte Abraxas nicht verhindern, dass er reagierte. Für einen zu langen Moment stand sein Mund offen, während er die Information verarbeitete. Natürlich. Es ging hier um Hermine. Deswegen der Appell an die Freundschaft. Er spürte, wie sich die Muskeln in seinem Nacken versteiften. Manchmal war Tom einfach nur ein durch und durch schlechter Mensch, trotz seiner heroischen Ziele und seines offensichtlichen Genies.

„Was möchtest du ihr schenken?", erkundigte er sich freundlich und zuvorkommend.

Toms Lächeln wurde noch breiter. „Schenken ist nicht ganz das richtige Wort. Ich suche nach dem perfekten Ring für Hermine."

Das Blut schien in seinen Adern zu gefrieren. Tom hatte also wirklich vor, Hermine einen Antrag zu machen. Natürlich wusste Abraxas, dass die beiden schon seit geraumer Zeit eine gemeinsame Zukunft anvisierten. Trotzdem tat diese Erkenntnis weh. Es war, als würde etwas in ihm zerbrechen. Hatte er bisher etwa doch noch Hoffnungen gehabt, ohne sich das selbst eingestehen zu wollen? Unfähig, sich zu rühren, blickte er Tom einfach nur an.

„Ich hoffe, du unterstützt mich auch bei diesem Vorhaben, Abraxas? Du bist mein bester und ältester Freund, ich halte es nur für richtig, dass ich mich an dich wende mit diesem Anliegen. Niemand sonst versteht, was ich in Hermine sehe. Ich weiß, wie viel Respekt du für sie empfindest. Und deswegen weiß ich auch, dass du am besten von allen geeignet bist, um mir bei der Suche nach dem perfekten Ring zu helfen. Du weißt, was Hermine will. Du bist ihr näher als alle anderen."

Jedes Wort war ein gezielter Dolch, der ihn ins Herz traf. Abraxas verstand, was Tom hier gerade tat. Er war nicht einfach nur grausam um der Grausamkeit Willen. Er markierte sein Revier. Zog eine Grenze. Zeigte ihm einmal mehr, dass Hermine ihm gehörte. Keine körperliche oder magische Strafe hätte so schmerzen können wie die Worte, die aus Toms Mund kamen. Abraxas ballte die Hände zu Fäusten, um sie am Zittern zu hindern. Er verdiente es nicht besser. Er hatte tatsächlich immer noch gehofft, Hermine für sich gewinnen zu können. Hatte mehr als einmal jegliche Grenze überschritten und war ihr nahegekommen. Er hatte Toms Grausamkeit definitiv verdient.

Er nickte. „Natürlich, Tom. Wenn du Hermine Dumbledore den Antrag machst, muss alles perfekt sein. Ich bin nur zu gerne bereit, dir bei der Suche nach dem perfekten Ring zu helfen und die Kosten zu übernehmen. Das ist das mindeste, was ich als dein bester Freund tun kann."

***


Verunsichert ging Hermine alleine durch die Korridore zur Großen Halle. Normalerweise begleitete Tom sie stets zum Abendessen, aber heute war er unauffindbar. Ebenso wie Abraxas, doch der war sein ganz eigenes Rätsel. Seit gut einer Woche war er ihr auf eine Art und Weise kühl gegenüber, die den Anschein erweckte, als wollte er sie meiden. Obwohl Hermine wusste, dass es besser für ihn war, wenn sie weniger Kontakt hatten, machte es sie trotzdem traurig.

Seit sie vor bald zwei Monaten die Grenze überschritten hatten, schien er immer wieder zu schwanken, ob er ihre Nähe suchen wollte oder ihr lieber gänzlich fernblieb. Es war ihre Schuld, dass er verwirrt war und litt, das wusste sie. Am Ende des Tages führte sie ihn genauso an der Nase herum wie Tom. Sie spielte mit den Gefühlen beider Männer, weil sie zu schwach war, ihre eigenen unter Kontrolle zu halten. Wenn sie am Ende des Schuljahres verschwand, würde keiner der beiden sie je wiedersehen.

Abraxas Malfoy war bereits tot, ehe sie überhaupt erfahren würde, dass sie eine Hexe war. Und von Tom Riddle war im Jahr 1998 nicht mehr viel übrig. Er würde nur noch Lord Voldemort sein. Beide Männer würden ihr Leben verlieren, ehe sie eine Chance hätten, sie in ihrer eigenen Zeit kennenzulernen.

Energisch schüttelte sie den Kopf, während sie durch die hohen Türen in die Große Halle eintrat. Es brachte ihr nichts, immer wieder darüber nachzudenken. Sie hatte sich nicht absichtlich in Tom verliebt und sie hatte nicht absichtlich für Abraxas eine tiefe Zuneigung entwickelt, die sich ebenfalls sehr stark nach Verliebtheit anfühlte. Es war einfach passiert.

Sie nickte stumm Nott zu, als sie gegenüber von ihm an ihrem gewohnten Platz auf die Bank kletterte. Noch immer konnte sie keine Spur von Abraxas oder Tom entdecken. Sie anderen Slytherin-Schüler schauten sie an, als ob sie von ihr eine Erklärung erwarteten, warum sie ohne Tom aufgetaucht war. Hermine drückte den Rücken durch und ignorierte die fragenden Blicke. Was auch immer die zwei ausheckten, sie würde schon noch die Chance bekommen, Tom danach zu fragen.

Ein überraschtes Murmeln ging durch die Halle und als Hermine aufschaute, sah sie, wie Schulleiter Dippet ans Podium trat. Irritiert blinzelte sie und beugte sich ebenso gespannt vor wie die anderen an ihrem Tisch.

„Guten Abend, meine Lieben. Ich habe nicht vor, euch zu lange von eurem wohlverdienten Essen abzuhalten an diesem schönen Sonntagabend, aber es gibt eine Angelegenheit zu klären, die von solcher Bedeutung ist, dass ich mir sicher bin, dass ihr alle euren Hunger noch für einen Moment zügeln könnt." Der alte Zauberer schaute zufrieden in die Menge, die ihn jetzt ebenso neugierig wie ungeduldig anstarrte. „Ich will euch auch gar nicht länger auf die Folter spannen. Stattdessen gebe ich das Wort jetzt an unseren geschätzten Schulsprecher Tom Riddle."

Dippet beendete seine Rede mit einem Klatschen, auf das sofort der verhaltene Applaus aller anwesenden Schüler folgte. Hermines Blick klebte an Tom, der plötzlich gemeinsam mit Abraxas durch die Tür am anderen Ende der Halle trat und nach vorne zum Podium ging. Er hatte nur kurz ihren Blick gesucht, aber sich dann sofort wieder abgewendet. Abraxas hatte gar nicht zu ihr geschaut. Stattdessen schien er ganz auf ein größeres Päckchen in seiner Hand konzentriert zu sein, das in hellrosafarbener Seide eingeschlagen war.

Eisige Kälte kroch Hermine von ihren Haarspitzen in den Rest des Körpers. Die Wirklichkeit um sie herum schien plötzlich von ihr wegzutreten, als hätte sich eine dicke Glasscheibe oder Watte dazwischen geschoben. Egal, wie sehr sie sich bemühte, sie konnte nichts mehr von dem verstehen, was um sie herum gemurmelt wurde. Ihre Welt schien nur noch aus Tom Riddle zu bestehen, der gerade hinter dem Podium Stellung bezog, Abraxas direkt zu seiner Rechten hinter sich.

Sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei dieser Sache.

„Vielen Dank, Schulleiter, für die warmen Worte. Ich weiß, wie unerhört es ist, was ich von Ihnen erbeten habe, und umso demütiger stimmt es mich, dass Sie mir meinen Wunsch gewährt haben." Er deutete eine kurze Verbeugung zu Dippet an, ehe er sich wieder den stumm starrenden Schülerinnen und Schülern widmete. „Ich stehe heute vor euch nicht als Schulsprecher Tom oder als Zauberer kurz vor seinem Abschluss. Nein, ich stehe heute vor euch als einfacher Mann, der nach vielen Jahren der Einsamkeit erkannt hat, dass Liebe vielleicht doch einen Platz in meinem Leben haben sollte."

Leises Gemurmel erhob sich, doch Hermine nahm nichts davon wahr. Sie konnte nur starren, wie gefangen außerhalb ihres Körpers. Sie wusste nicht einmal, ob sie schockiert, überrascht, erfreut oder verärgert war. Alles schien mit einem Mal unwirklich.

„Ich weiß, ich weiß, es ist seltsam, das aus meinem Mund zu hören und die meisten von euch verspüren vermutlich gerade den spontanen Drang, sich zu übergeben, weil hier ein Siebtklässler steht und über Liebe schwadroniert. Doch genau deswegen ist mir dies so wichtig. Ich möchte, dass ihr alle heute hier Zeuge dafür seid, dass auch ein Tom Riddle ein Herz hat. Und dass er es an die wundervollste Hexe der Welt verloren hat." Tom machte eine kurze Pause und tat so, als ob er sich räuspern musste.

Dann drehte er sich zu Abraxas um, der ihm das kleine Päckchen hinhielt. Tom öffnete es bedacht und nahm etwas raus, ehe er sich wieder umdrehte. „Hermine Dumbledore. Magst du bitte zu mir nach vorne kommen?"

Als hätten seine Worte den Zauber, der auf ihr zu liegen schien, gebrochen, erwachte Hermine. Mit aller Macht Drang plötzlich alles auf sie ein – die absolute Stille in der Großen Halle, die zahllosen Augenpaare, die zu ihr starrten, ihr eigenes pochendes Herz, ihre zitternden Hände, ihre schwachen Knie.

Sie musste mehrere Atemzüge nehmen, ehe sie sich so weit unter Kontrolle hatte, dass sie aufstehen konnte. Warum war sie so überrascht? Sie hatten doch schon zur Jahreswende darüber gesprochen, dass Tom sie heiraten wollte. Ein öffentlicher Antrag passte da vollkommen ins Bild.

Und trotzdem klopfte ihr Herz mit jedem Schritt, den sie auf Tom zuging, heftiger. Hitze stieg ihr in die Wangen, während ihre Finger sich eiskalt anfühlten. Sie wagte es nicht, in die Menge zu schauen. Stattdessen riskierte sie einen Blick zu Abraxas – und bereute es sofort.

Abraxas sah aus wie ein Hundewelpe, den man im Regen auf der Straße ausgesetzt hatte. Seine großen blauen Augen schwammen vor Traurigkeit und Verlangen, während er stocksteif an seinem Platz stand, das geöffnete Päckchen noch immer in den Händen. Er lächelte ihr kurz zu, doch das unterstrich nur den Schmerz, der so deutlich in seinem Blick lag.

Schwer atmend trat Hermine vor Tom. Der lächelte ihr kurz zu, dann ging er ganz langsam vor ihr auf ein Knie. „Hermine Dumbledore. Du bist die beeindruckendste Hexe, die ich jemals kennenlernen durfte. Vom ersten Tag an hast du mich fasziniert. Mit dir an meiner Seite fühle ich mich, als könnte ich alles schaffen. Darum bitte ich dich heute hier, demütig und vor aller Augen: Werde meine Ehefrau."

Trotz des Gefühlssturms, der in ihr tobte, entging Hermine nicht, wie Tom den Antrag formuliert hatte. Es war keine Frage. Es war nicht einmal wirklich eine Bitte. Es war eine öffentlich ausgesprochene Aufforderung, ein Befehl, verpackt in bescheiden und unsicher klingenden Worten. Gegen ihren Willen musste sie darüber schmunzeln. Je mehr Dinge sich veränderten, umso gleicher blieben sie.

Sie holte tief Luft. „Tom. Du weißt, dass es auf diese Frage von dir nur eine Antwort von mir geben kann. Ja! Ich möchte nichts lieber, als deine Ehefrau zu werden."

Er grinste schelmisch zu ihr auf, während er ihr vorsichtig einen Ring über den Finger steckte. Die Große Halle um sie herum brach in ehrlichen Applaus und Jubel aus, doch Hermine hatte nur Augen für den Ring. Aus unfassbar filigranem Silber gearbeitet stellte er eine Schlange dar, die ihren eigenen Schwanz zu jagen schien. Zwischen ihrem aufgerissenen Maul und ihrem Schwanzende steckte ein kleiner grün schillernder Smaragd. Es war ein Ring, wie er zwei Schülern aus Slytherin angemessen war.

Tom erhob sich wieder und zog sie zu sich, um ihr einen gesitteten kleinen Kuss auf die Lippen zu geben. Dann nahm er sie bei der Hand und führte sie zu ihrem Platz zurück. Entlang des Weges mussten sie immer wieder anhalten, weil anscheinend jeder einzelne Slytherinschüler ihnen persönlich gratulieren wollte. Hermine ließ Tom gewähren, der jedes Händeschütteln und jeden Glückwunsch lächeln annahm.

Innerlich tobte in ihr noch immer ein Sturm. Ein viel zu großer Teil von ihr war hocherfreut über den öffentlichen Heiratsantrag, als lebte sie in einem Liebesroman. Ein anderer Teil konnte den Blick von Abraxas nicht vergessen. Gleichzeitig machte sie sich Sorgen darum, was es für die Geschichtsschreibung heißen würde, dass Tom Riddle offiziell eine Verlobte gehabt hatte. Warum hatte niemals irgendjemand etwas von einer Hermine Dumbledore erzählt, wenn doch so viele heute von der Verlobung erfahren hatten?

Sie wollte sich freuen, aber sie konnte nicht. Sie sollte sich schämen, dass sie sich freuen wollte, doch auch das war ihre nicht möglich. Gefühle wirbelten durcheinander und wieder spürte sie, wie die Realität von ihr wegzurücken drohte.

„Mein Herz", hörte sie da leise an ihrem Ohr, „lass uns schnell essen und uns dann zu zweit zurückziehen. Ich kann sehen, der Trubel ist dir zu viel."

Als wären die geflüsterten Worte ein Acker für sie, kehrte Hermine ins Hier und Jetzt zurück. Tom hatte wieder einmal glasklar erkannt, was sie brauchte. Sie lächelte ihn warm an und nickte. „Danke. Ich kann es kaum abwarten, mit dir alleine zu sein."

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