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Die erste Saat | 1

Hermine wischte sich sorgsam den Mund ab, ehe sie die Serviette ordentlich auf den Tisch zurücklegte, um das Ende ihrer Mahlzeit zu markieren. Die männlichen Schüler um sie herum waren noch mit Essen beschäftigt, was eine Seltenheit war. Was ihr am Wochenende schon aufgefallen war, trat jetzt, wo sie alle gleichzeitig zum Mittagessen in der Großen Halle waren, noch deutlicher zu Tage. Etwas hatte sich verändert.

Lestrange war schon seit Wochen angespannt in Toms Nähe, doch irgendetwas war geschehen, dass auch die anderen, die er zu seinem inneren Kreis zählte, ihm plötzlich mit mehr Respekt begegneten. Als hätte er etwas getan, was ihnen mehr Angst gemacht hatte, als die Begegnung mit dem Basilisken in der Kammer des Schreckens.

Innerlich konnte sie nur mit den Augen rollen. Offenbar war es Tom egal, was sie über Angst und Loyalität zu sagen hatte. Er schien besessen davon, seine Todesser mit Angst kontrollieren zu wollen. Nicht, dass sie wirklich etwas anderes erwartet hätte.

Sie fing Toms Blick auf, der neben ihr gerade ebenfalls sein Besteck weglegte. Betont zog sie eine Augenbraue hoch, während sie versuchte, das Zucken ihrer Mundwinkel zu unterdrücken. In einer Geste, die so unschuldig war, dass Hermine beinahe ernsthaft in Lachen ausgebrochen wäre, breitete Tom als Antwort seine Hände aus und zuckte mit den Schultern.

„Warum habe ich das Gefühl, dass Sie sich über uns lustig machen, Miss Dumbledore?" Die Worte von Peter Nott waren gerade so lauter als das Kratzen des Bestecks auf den Tellern am Tisch um sie herum.

Lächelnd widmete Hermine ihre Aufmerksamkeit Peter, der ihr gegenüber saß und ohne Rücksicht auf gute Manieren beide Ellbogen auf dem Tisch hatte, um sein Kinn auf seine verschränkten Hände zu stützen. „Wem der Schuh passt, der zieht ihn an."

„In der Tat." Sie konnte deutliche aus seiner Stimme heraushören, dass er ebenso amüsiert war wie sie, doch in seiner Miene regte sich nichts. Seine ganze Aufmerksamkeit lag auf ihr, als wollte er alle anderen Menschen um sie herum ausblenden. „Sie sehen es also?"

„Sie sind nicht der einzige, der die Menschen um sich herum genau studiert", war alles, was sie dazu sagte. Sie konnte spüren, wie Tom sich neben ihr versteifte. Es brauchte kein Genie, um zu erahnen, dass es ihm nicht gefiel, wenn ein anderer Mann sie so offen ansah. Obwohl Tom vermutlich genauso gut wusste wie sie selbst, dass hinter Notts Interesse reine Kalkulation lag, wusste sie doch zu gut, dass er zu besitzergreifend war, um eine Grenzüberschreitung ohne Konsequenz zu lassen.

Ohne Nott weitere Beachtung zu schenken, lehnte sich Hermine nach links, um leise zu Tom sagen zu können: „Wenn du mit deinem Essen fertig bist, wollen wir dann noch für einen Augenblick raus, ehe der Unterricht weitergeht? Dank der Sonne ist es heute für Februar angenehm warm."

Tom schien genau zu durchschauen, warum sie diese Bitte aussprach, doch zu ihrer Erleichterung machte er keine Anstalten, sich ihr zu widersetzen. Mit einem kurzen Nicken zu Abraxas und Nott, die ihnen beiden gegenüber saßen, erhob er sich von der Tafel und hielt ihr die Hand hin, um sie vom Tisch zu begleiten. Ein letzter Blick über ihre Schulter, ehe sie die Große Halle verließen, zeigte Hermine, dass die angespannte Haltung der anderen jungen Männer sich gelöst hatte.

Grinsend schaute sie zu Tom auf, kaum dass die schweren Türen hinter ihnen zugefallen waren. „Was hast du jetzt schon wieder mit den armen angestellt?"

Sie rechnete nicht damit, eine ehrliche Antwort zu erhalten, doch Tom überraschte sie. „Ich habe sie auf die Probe gestellt. Ihre Loyalität ist noch nicht so, wie ich es mir vorstelle."

Arm in Arm bogen sie in den Gang ein, der zur Ausgangstür führte. Nach kurzem Schweigen bohrte Hermine weiter: „Eine Probe auf Loyalität? Was hast du sie diesmal machen lassen?"

„Ich habe getestet, wie lange sie brauchen, um dem Ruf des Mals Folge zu leisten." Die Worte klangen so selbstverständlich, so frei heraus, dass Hermine kurz schlucken musste. Obwohl sie dabei gewesen war, als der innerste Kreis das Dunkle Mal erhalten hatte, hatte sie trotzdem nicht darüber nachgedacht, dass das heißen würde, dass Tom Riddle bereits zu Schulzeiten Gebrauch davon gemacht hatte, nicht auf diese Art und Weise.

Sie nutzte den Augenblick, als Tom ihr die Tür aufhielt, um sich zu sammeln. Sie hatte ein klares Ziel vor Augen und sie würde nicht mehr wanken. Nichts, was Tom tun würde, konnte sie mehr aus der Ruhe bringen.

Als sie gemeinsam ein Stück neben dem Eingang an die Wand gelehnt die leichte Wärme der Wintersonne genossen, meinte Hermine, so etwas wie Zufriedenheit zu spüren. Unabhängig von Dumbledore, unabhängig von Tom hatte sie einen Plan geschmiedet, den sie in die Tat umsetzen konnte, ohne jemandem davon erzählen zu müssen. Sie war sich sicher, dass ihr anderes Ich exakt denselben Plan geschmiedet hatte. Warum sonst hätte sie sich so aufmunternd zugelächelt, als sie damals vor so vielen Monaten ihr Portrait in der Kammer des Schreckens berührt hatte? Ihr gemaltes Ich, als Verlängerung ihres anderen Ichs, hatte von dem Plan gewusst und war zuversichtlich, dass er gelingen würde.

Dieser Plan beinhaltete nicht länger den Tod von Lord Voldemort.

„Und?", nahm sie schließlich den Faden wieder auf. „Deinen Worten zu Folge lief die Probe nicht gut? Sind nicht alle gekommen?"

„Doch, sie waren alle so gütig zu erscheinen." Hermine konnte hören, wie wenig erfreut Tom über den Ausgang seines Experiments war. „Das eigentliche Problem ist, dass sie andere Dinge noch für wichtiger befinden, als dem Ruf augenblicklich zu folgen."

Gemächlich drehte Hermine sich zur Seite, um mit ihrer linken Schulter an die Wand gelehnt zu Tom aufschauen zu können. „Andere Dinge?"

Tom machte es ihr nach und lehnte sich mit der rechten Schulter an die Wand. Für einen Augenblick schaute er sie nur ernst an, dann verschränkte er die Arme vor der Brust und statt ihr zu antworten, fragte er: „Wenn du den Ruf spürst, würdest du sofort zu mir kommen?"

„Selbstverständlich."

„Auch, wenn es mitten im Unterricht ist?"

Sie brauchte nur einen Herzschlag, um die Implikationen zu verstehen. Ebenso ernst wie Tom nickte sie. „Natürlich. Unterricht ist wichtig, aber am Ende des Tages wird sich niemand mehr dafür interessieren, wie oft ich nachsitzen musste, wie sehr mich die Lehrer mochten, oder ob ich in allen Fächern gute Noten hatte. Aber ob du dich in jeder Situation auf mich verlassen kannst, das wird in Zukunft zählen. Mehr als alles andere."

Der Hauch eines Lächelns huschte über Toms Lippen, während er sich wieder umdrehte und sein Gesicht mit geschlossenen Augen zur Sonne wandte. „Exakt. Ich wusste, dass du den Punkt sofort verstehen würdest."

Hermine rückte näher an ihn ran und lehnte sich gegen seine rechte Schulter. „Warum habe ich den Ruf nicht bemerkt?"

Sie konnte sehen, wie ein zufriedenes Grinsen in Toms Gesicht erschien. Als hätte er nur darauf gewartet, dass sie nachfragte, begann er zu erklären: „Dein Mal ist anders. Alle sind miteinander vernetzt und somit kann jeder, der das Mal trägt, meinen Ruf wahrnehmen. Stell es dir wie eine Hierarchie vor. Ich kann alle Todesser gleichzeitig rufen, weil mein Mal Nummer eins ist. Deines ist Nummer zwei, nicht nur, weil du es als zweite erhalten hast, sondern auch, weil ich es modifiziert habe. Alle anderen sind eine Stufe unter dir. Wenn ich das Mal aktiviere, kann ich entweder alle und dich rufen, oder nur dich, oder nur alle außer dir. Letzteres habe ich getan, um die Loyalität der anderen zu testen."

Nachdenklich kaute Hermine auf ihrer Lippe. Sie versuchte sich daran zu erinnern, was sie aus ihrer Zeit über das Dunkle Mal wusste. Als sie damals mit Harry und Ron im Anwesen der Malfoys gefangen gewesen war, hatten Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy definitiv darüber gesprochen, Lord Voldemort mit Hilfe des Mals zu rufen. Es war also nicht nur Tom, der das konnte. Das widersprach dem, was er ihr zu Weihnachten erklärt hatte.

„Ich kann dich mit dem Dunklen Mal auch rufen, richtig?" Mit geschlossenen Augen versuchte Hermine sich in Erinnerung zu rufen, was er ihr vor einigen Wochen erklärt hatte. „Du hast mein Mal zu Weihnachten verändert, und deswegen kann ich es auch zum Rufen nutzen?"

Tom nickte. „Das ist richtig, aber nicht alles. Das Dunkle Mal gibt dir Zugriff auf den Zauber, mit dem ich meine Ritter der Walpurgis rufen kann. Es ist nicht das Mal selbst, das entscheidend ist, sondern der Träger. Wenn zum Beispiel Abraxas versuchen würde, mit deinem Dunklen Mal mich zu rufen, würde er scheitern, weil er keinen Zugriff auf den Zauber hat. Umgekehrt könntest du aber sein Mal benutzen anstatt deines."

Eine Erinnerung, die nicht ihre eigene war, stieg in Hermine auf. Vor vielen Jahren, als Harry dabei hatte zusehen müssen, wie Lord Voldemort am Ende des Trimagischen Turniers wiedergekommen war, hatte er auch das erste Mal gesehen, wie er die Todesser rief. Er hatte dazu das Dunkle Mal von Peter Pettigrew benutzt. Was Tom ihr gerade erklärte, passt dazu. Doch warum hatten Bellatrix Lestrange und Malfoy darüber gesprochen, ihren Lord rufen zu können?

„Das ergibt alles Sinn", begann sie, bedacht darauf, ihre Worte vorsichtig zu wählen. „Also kann nur ich dich rufen, egal mit welchem Dunklen Mal?"

Erneut nickte Tom, diesmal etwas ungeduldiger, als würde er ihr mehrfaches Nachfragen nicht verstehen. Hermine verzog den Mund und starrte für einige Atemzüge in die Ferne. Dann hakte sie nach: „Würdest du das Dunkle Mal von anderen auch modifizieren? Zum Beispiel das von Abraxas? Es wäre doch sicher nützlich, wenn er dich auch rufen könnte."

Kopfschüttelnd stellte Tom sich so vor sie, dass sein Schatten auf ihr lag. „Das ist mit Sicherheit keine Option. Der Sinn des Dunklen Mals ist es, dass ich absolute Kontrolle über alle habe. Sie kommen zu mir, nicht umgekehrt."

Ein Schauer lief Hermine den Rücken hinunter. Vor ihr stand nicht mehr Tom Riddle, sondern Lord Voldemort. Sie glaubte ihm jedes seiner eisig gesprochenen Worte, auch wenn sie mit absoluter Sicherheit wusste, dass es in Zukunft anders sein würde.

Entschlossen schüttelte sie das bedrohliche Gefühl ab, das Tom gerade ausstrahlte, und trat stattdessen einen Schritt vor, um ihm ihre Hand auf die Wange legen zu können. „Das verstehe ich. Ich habe nur an die praktische Anwendung gedachte, ohne den Symbolcharakter des Dunklen Mals zu betrachten."

Sie sah, wie Tom kurz mit sich rang, doch was auch immer in ihm vorging, er teilte es nicht mit ihr. Als hätte es dein eisigen Schatten nie gegeben, schloss er die letzte Distanz zu ihr und zog sie in einen langen, sinnlichen Kuss. Mit einem Seufzen schmiegte Hermine sich an ihn, während seine Arme sie eng an seinen hochgewachsenen Körper pressten. Es lag eine Zärtlichkeit in seinem Kuss, die er in letzter Zeit häufiger gezeigt hatte, doch die sie jedes Mal aufs Neue überraschte. Als wäre da wirklich nur ein normaler junger Mann, der seine Freundin küsste. Als wäre so etwas wie aufrichtige Zuneigung in ihm entflammt.

„Komm", flüsterte er ihr schließlich zu, „wir wollen nicht zu spät zum Unterricht kommen."

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen leistete Hermine Widerstand, als Tom versuchte, sie an die Hand zu nehmen und hinter sich her zu zerren. „Wäre das nicht was? Musterschüler Tom Riddle erscheint zu spät im Unterricht, weil er die Finger nicht von einer Mitschülerin lassen konnte."

„Weil er die Finger nicht von seiner Verlobten lassen konnte", schoss Tom augenblicklich zurück.

Das Lächeln auf seinen Lippen und die Wärme, mit der er das Wort Verlobte aussprach, raubten Hermine beinahe den Atem. Sie hörte auf sich zu wehren und stolperte mit hochroten Wangen hinter ihm her zurück zum Eingang des Schlosses.

Tom Riddle gab sich Mühe. Er verstand, was ein verliebter Mann in seiner Situation sagen würde, wie er handeln würde, und er gab sich Mühe, dieses Verhalten zu imitieren. Hermine glaubte keine Sekunde, dass irgendetwas, das er in den letzten fünf Minuten getan oder gesagt hatte, ihm als natürlicher Instinkt gekommen war. Dennoch brachte es ihr Herz zum Flattern zu sehen, dass er sich um sie bemühte.

Und genau deswegen würde sie sich auch um ihn bemühen. Das war sie ihm schuldig.

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