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31 ༄

Es kam mir vor als wäre unendlich viel Zeit verstrichen, seitdem er die Tür wieder geschlossen hatte; dabei waren es nur wenige Minuten, in denen ich einfach nur dort stand und seinen Schritten im Flur lauschte.

Ich wartete noch bis sich die Schlafzimmertür schloss, erst dann atmete ich erstmals wieder tief aus und ließ mein Gesicht für einen kurzen Augenblick sinken. Ich verfluchte den Mann der meine innere Gehorsamkeit auf die Probe stellte. In keinem Moment zuvor an jenem Tag hatte ich solch eine Unsicherheit empfunden wie nach diesem Gespräch und ich biss die Zähne zusammen um nicht vor lauter Frustration wieder laut aufzustöhnen.
Angestrengt massierte ich meine Schläfen und riss mich dann endgültig zusammen. Meine Unbeständigkeit ging mir so langsam wirklich auf die Nerven. Wenn ich jetzt nicht dem Älteren folgte und diese Chance ergriff, würde ich dies mehr bereuen als nicht bei meinen Eltern geblieben zu sein.

Entschlossen holte ich also die Tasche unter meinem Bett hervor, steckte mein Handy ein und stieg aufs Dach. Mein Fenster zog ich, so gut es eben von außen möglich war, an und ging voran. Mit jedem hörbaren Schritt, den meine Schuhe auf den Dachziegeln verursachten, wuchs mein Schuldbewusstsein gegenüber jenen Menschen die mich liebten. Ich wusste wie krank sie vor Sorge werden, wie verzweifelt und welch Vorwürfe sie sich gegenseitig machen würden. Dennoch ging ich weiter und ließ nach meinem Abstieg das Haus in dem ich aufgewachsen war und in dem all meine Erinnerungen meiner Lebensjahre verschlossen waren, hinter mir.
Bald schon löste das Rascheln des Laubes die Lautstärke meiner Gedanken ab und ich fand mich zwischen leisen Eulenrufen aus der Ferne wieder. Sie wirkten besänftigend auf meinen Körper und mit jedem neuen Schritt, mit dem ich meinem Ziel entgegensteuerte, fand auch das Nachtigallen Männchen wieder zu seiner Stimme zurück und sang mit anderen Konkurrenten im Einklang.

Fest umklammerte meine Hand das dünne Seil zu meiner Rechten, während die Tasche schwer über meiner Schulter wog und meinem Gefühl nach immer weiter an Masse zunahm, umso länger ich unterwegs war. Gerade als ich darüber nachdachte die belastende Körperseite zu wechseln, spürte ich schließlich den Sand unter meinen Schuhen und hielt inne. Die Wellen waren kaum wahrzunehmen, so leise mussten sie in der heutigen Nacht an den Strand gespült werden. Ich lauschte gebannt, doch konnte nichts Weiteres hören, als den warmen Wind, der friedlich über den Sand fegte.

Etwas zurückhaltend zwang ich meine Beine weiter zu gehen und stellte, angekommen an den Bänken, meine Tasche auf einer dieser ab.
Zehn Schritte waren es. Zehn Schritte benötigte ich vom Waldrand bis zum morschen Holz und im Vergleich dazu, wie oft ich diese in Gedanken schon gezählt hatte, so musste ich wohl schon um die halbe Welt gelaufen sein.

Mit einem leisen Seufzen setzte ich mich nieder und wenig später schon fand ich mich selbst liegend auf jener Bank wieder. Meinen Kopf hatte ich auf meiner Tasche abgelegt; die Augen geschlossen und in mitten der leisen Wellen, entspannte ich mich erstmals und lauschte den Sängen der Vögel, die die Nacht begleiteten. Mit der Zeit kamen weitere Stimmen dazu und mit jeder neuen vervollständigte sich ihr Lied der frühen Morgenstunden.
Ich träumte so vor mich hin, in der festen Erwartung nun so meine Zeit zu vertun, bis plötzlich unüberhörbar ein Geräusch meine innere Ruhe störte und mich zusammenfahren ließ. Mein Körper erhob sich und verwirrt versuchte ich zu verstehen aus welcher Richtung es gekommen war. Der Laut kam mir vertraut vor und noch bevor mir wieder einfiel, welcher Gegenstand ihn erzeugte, bemerkte ich die näherkommenden Schritte im weichen Sand. Befangen setzte ich mich auf und lauschte diesen entgegen, bis die Person vor der Bank stehen blieb und auf mich hinab sah, als sie ihre Stimme erhob.

"Angst mich doch zu vergessen?" In Taehyungs Stimme schwang ein Lächeln mit und erleichtert fasste ich mir ans Herz, da ich ihn bis zuletzt nicht einordnen konnte. Wieder weitestgehend entspannt verdrehte ich schmunzelnd die Augen und erhob mich aus meiner niederen Position, darauf bedacht mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich mich über seine Anwesenheit freute. "Du bist genauso früh da."
"Stimmt", gab er zu und schien wenige Sekunden später an mir vorbei zu greifen, denn ich spürte wie meine Tasche mein Bein streifte, als er diese an sich nahm. "Möchtest du dich mit mir ins Auto setzen?" Ich nickte leicht und nahm dankend seinen Arm an, als der Ältere mir diesen anbot. Gemeinsam gingen wir somit ein Stück über den sandigen Untergrund und setzten uns in das Fahrzeug, nachdem Taehyung meine Tasche in diesem verstaut hatte.

Es roch nach süßer Vanilje und als Taehyung hörbar die Fenster hinunterfuhr, verdünnte sich der Geruch ein wenig.
Ich versuchte mich wieder etwas zu entspannen, was angesichts der Situation nicht gerade einfach war. Noch dazu hatte ich mich noch nie in einem anderen Auto als in jenem meiner Eltern befunden. Meine innere Aufregung war somit selbsterklärend und so war ich heilfroh, als er wieder zu seinen Worten fand.

"Wenn's dir nichts ausmacht ruhe ich mich zumindest noch etwas aus. Ich hatte nicht mit solch einer frühen Anwesenheit deinerseits gerechnet." Ich nickte sofort beschwichtigend, da seine Worte einen leicht fragenden Unterton beinhalteten und fühlte mich im gleichen Moment etwas schlecht. Andererseits war er genauso früh da, was mein Schuldgefühl etwas den Raum nahm. "Wenn etwas sein sollte, scheu dich nicht mir Bescheid zu sagen", setzte er dann nochmal an und wenn mich nicht alles täuschte, konnte ich eine gewisse Nervosität in seiner Stimme hören, die ich mir selbst nicht erklären konnte. Ich nickte abermals, dieses mal jedoch etwas langsamer als zuvor, und konnte hören, wie er sich etwas auf seinem Sitz bewegte, bis er schlussendlich eine bequeme Position gefunden hatte und kein Geräusch mehr von sich gab. Ich lauschte der Luft, die leise durch die offenen Fenster zu uns hinein drang und hätte in all den vergehenden Minuten nur zu gerne gewusst, was die Uhr sagte.

Langsam drehte ich den Kopf in seine Richtung und stellte mir vor, wie solch ein Moment zumeist in Büchern dargestellt wurde. Normalerweise erzählte man über die Haut des jeweils anderen, erwähnte die geschlossenen Lider, vor welche kleine Haarsträhnen fielen, und wie friedlich der Ruhende aussah, wenn seine Gesichtszüge völlig entspannt waren. Da ich das nicht konnte, lauschte ich einfach nur seiner gemächlichen Atmung und stellte mir vor, wie sich sein Oberkörper langsam heben und senken musste, bei jedem Atemzug den er tätigte und etwas schlecht fühlte ich mich schon, als ich den Mund öffnete und leise seinen Namen aussprach. Er brummte gedämpft, richtete seine Augen jedoch nicht auf mich, sodass ich darauf schließen konnte, dass er diese einfach weiter geschlossen hielt.
"Wie viel Uhr haben wir?"
"02:14 Uhr."
"Und wo werden wir hinfahren?"
"Ist das jetzt wirklich so wichtig?", fragte er murmelnd zurück und klang dabei nur wenig energiegeladen. Entschuldigend biss ich mir leicht auf die Unterlippe, ehe ich zu nicken begann und ein langgezogenes Seufzen das Auto erfüllte.

Erst dann spürte ich wie sein Augenmerk erstmalig wieder langsam das meine kreuzte und ich rieb mir unsicher über die Schulter. "Daegu wird unser erster Halt sein. Ich muss dort etwas erledigen."
"Deine Heimatstadt? Was haben wir denn zu erledigen?"
"Das ist schwer zu erklären", sagte er daraufhin in einem Tonfall, der ganz eindeutig vom Thema ablassen wollte. Er drehte sein Gesicht wieder aus meiner Richtung, um zu vermitteln, dass er nun seine Ruhe haben wollte, wirkte dabei jedoch mehr nervös als entspannt, was nur mich selbst dazu verleitete tief aufzuseufzen und meine Hände vor der Brust zu verschränken. "Taehyung", fing ich an und schnalzte etwas gereizt mit der Zunge, "sind wir spätestens nicht jetzt an einem Punkt angekommen an dem wir..."

Weiter kam ich nicht, denn schlagartig verwandelte sich die gesamte Situation in ein wildes Durcheinander, als unversehens ein Geräusch erklang, dass ich noch nie zuvor gehört hatte. Es schien von den hinteren Sitzen zu rühren und ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich es einordnen sollte. Ein kühler Wind entsprang dem Ursprungschaos und ich schrie panisch auf, als ich erstmals zu meiner Stimme zurückfand. Auch der Ältere zuckte erschrocken zusammen und schien etwas zu sagen, doch ich verstand ihn durch den Geräuschpegel nicht. Herzrasend wollte ich schon aus dem Auto springen, als plötzlich etwas mein Bein streifte und geräuschvoll auf meinem Schoß landete. Angsterfüllt hob ich meine Hand und war schon dabei das Ungetüm panisch wegzuschlagen, als der Ältere ruckartig meinen Arm in der Luft ergriff und mich von meiner nächsten Handlung abhielt. "Nicht Jeongguk!", rief er und seine Stimme schallte so markerschütternd durch den gesamten Pkw, sodass selbst das Untier auf meinem Schoß kurz zusammenfuhr und verstummte.

Hektisch hob und senkte sich meine Brust und inzwischen war ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich mittlerweile nicht schon zu hyperventilieren begann, denn ich fühlte mich, als würde die Situation mich gleich zur Ohnmacht führen. Zitternd entriss ich ihm meinen Arm und fragte vorwurfsvoll: "Was zur Hölle ist das Taehyung?!". Immer noch saß das Ding auf meinen Beinen und ich hätte in jenem Moment nichts lieber getan, als es einfach von diesen zu stoßen und aus dem Auto zu entfliehen.

Der Ältere atmete langgezogen aus und beinahe im selben Moment erklang ein leises Gluckern auf meinem Schoß, dass mich erneut fast zu Tode erschrak. "Ein Huhn", sagte er übergangslos und mehr Informationen schien ich von ihm nicht mehr zu bekommen. Totale Verwirrung zierte meine Gesichtszüge und ich stöhnte verzweifelt auf. Dann schwieg auch ich und versuchte meine Atmung zu kontrollieren während ich die Wärme, die von dem Tier ausging, deutlich durch den Stoff spürte.

"Ein Huhn..?", sagte ich eher fassungslos als fragend und ließ den Kopf etwas sinken, als ein leises Gurren von gerade diesem ausging. Mir rasten tausende von Fragen durch den Kopf und während ich über meine nächste Formulierung nachdachte, entspannte ich mich wieder weitestgehend und so gut es eben möglich war.
"Wieso.. befindet sich ein Huhn in deinem Auto?"
"Würdest du das genauso hinterfragen, wenn sie eine Katze oder ein kleiner Hund wäre?", gab er etwas gereizt von sich, lehnte sich mir entgegen und wollte gerade den Vogel von meinem Schoß heben, als sich dieser beschwerend bemerkbar machte. Ich spürte wie er sich enger gegen meine Beine schmiegte und hörte nur das genervte Schnalzen Taehyungs, als dieser sich wieder in seinen Sitz fallen ließ. "Stures Ding", murmelte dieser leise und ich musste, trotz der durchaus verrückten Situation, etwas schmunzeln. Der Mann richtete seine Aufmerksamkeit daraufhin wieder mir zu und ich hob nur beschwichtigend die Arme, als er unwirsch fragte: "Was ist?".

Meine vorherige Angst war nun so gut wie vergessen und so richtete ich meine Konzentration wieder auf das Tier, das sich immer noch auf meinem Schoß befand. Langsam ließ ich eine Hand sinken und legte diese vorsichtig auf das weiche Gefieder. Anders als erwartet, war es nicht glatt sondern fühlte sich genauso weich und zerzaust an, wie das Fell eines Säugetieres. Etwas überrascht darüber ließ ich meinen Kopf noch etwas weiter sinken und nahm dann den Geruch des Wesens wahr. Es roch nach Früchten und mischte sich unter den Duft der Vanilje, an den ich mich mittlerweile schon gewöhnt hatte.
Vorsichtig kraulte ich es und zuckte kurz zusammen, als eben dieses leise zu gurren anfing. "Ich habe noch nie ein Huhn gestreichelt", murmelte ich so leise, als könnte ich eben dieses verschrecken.
Der Rothaarige, der bis anhin meine Bewegungen beobachtet haben musste, atmete geräuschvoll aus und antwortete dann wieder etwas gefasster: "Dieses Huhn hat auch einen Namen." Ich hob daraufhin wieder meinen Kopf an und wandte mich dem Älteren zu, der diesmal jedoch auswich, so abrupt glitten seine Augen von meiner Haut. Ob er das Tier bedachte oder sein Blick woanders hinsah wusste ich nicht.

"Sie heißt Buffy", fügte er leise hinzu und mir schien, als hätte sich seine komplette Stimmung wieder um 180 Grad gedreht. All seine vorherige Gereiztheit war verschwunden und übrig blieb ein trauriger Unterton, den ich mir nicht wirklich erklären konnte. Lächelnd fuhr ich mit meinen Fingern in das weiche Gefieder der Henne und antwortete: "Das ist wirklich ein süßer Name." Er brummte nur zustimmend. Danach hörte ich, wie er sich in seinem Sitz aufrichtete und nach dem Autoschlüssel griff, denn wenige Metallgegenstände schlugen aneinander und erfüllten für wenige Sekunden das gesamte Auto.
"Ihretwegen fahren wir nach Daegu. Sie wird die Zeit über bei einem alten Freund bleiben." Ich nickte verstehend und schmunzelte, als Buffy sich merklich auf meinem Schoß niederließ und etwas auf diesem herum rutschte, bis sie eine gemütliche Position gefunden hatte.

Der Motor sprang an und mit diesem löste Taehyung auch die Handbremse, die aufgrund des sandigen Untergrundes wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen wäre.
"Fahren wir nun doch schon los?"
"Denkst du wirklich ich komme hier noch zum Schlafen?", stellte er mir mürrisch die passende Gegenfrage und ich musste wie automatisch etwas grinsen. "Nein, das denke ich nicht wirklich." Er holte tief Luft und ich musste mir wirklich das leise Lachen unterdrücken, was mir auf der Zunge lag, als er aufs Gaspedal trat und unsere Körper in die Sitze gedrückt wurden. "Halt sie gut fest", befahl er in einem sanfteren Tonfall und ich wusste erst nicht was er meinte, bis mir die Henne wieder einfiel, die sich keinen Zentimeter mehr auf meinen Beinen gerührt hatte. Ab und zu gab sie leise gurrende Geräusche von sich, die ein wenig denen einer schnurrenden Katze glichen, und ich kraulte sie vorsichtig weiter, darauf bedacht, auf sie Acht zu geben.

Taehyung war schon ein eigenartiger Mensch, dachte ich, während mir tausende weitere Fragen durch den Kopf gingen. Die Vorstellung, wie jener Mann mit einem Huhn im Arm kuschelte, reichte mir jedoch, um die meisten zumindest für diesen einen Augenblick zu vergessen.

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