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Der Kult

„ Du hast mich gefunden. ”
Alaric verzog kaum sichtbar seine Lippen zu einem Lächeln, als er sich umsah. Er kommentierte nicht wie ich lebte, zog mich nicht auf weil diese vier Wände eher einem Zwischenstopp als einem Zuhause ähnelten. Mir wurde klar das er all das schon einmal gesehen hatte - nur nicht auf offiziellem Weg. „ Wo? ” schoss es aus mir heraus und ich begann mich umzusehen. „ Wo ist sie? ”

„ Was? ”

Mir war nicht danach Spielchen zu spielen. Ich wollte Antworten. Ohne weiter auf ihn zu achten begann ich die Deckenlampen abzutasten, widmete mich danach jedem Schrank der hoch genug war um sie lange Zeit versteckt zu halten. Erst nach einer Weile folgte mir Alaric, lehnte mit verschränkten Armen da und beobachtete jeden meiner Schritte. Er schwieg, wollte mir nicht sagen wo er sie versteckt hatte - bis er schließlich nachgab weil meine Panik wuchs.

„ Sie ist noch nicht lange hier. Etwa ein paar Wochen. Seit... ” zögerte er und griff über mich hinweg zu der Uhr an der Wand, „ ... seit dem neusten Video das aufgetaucht ist. Ich wollte dir deinen Freiraum lassen und das habe ich, anfangs. Und Gott, alles in mir hat sich dagegen gestreubt, Avery. Aber ich habe dir deinen Freiraum gelassen. Aber als das Video aufgetaucht ist und dein Name fiel,... ”

Ein paar Handgriffe genügten und die kleine Kamera wurde sichtbar. Gut versteckt und in der Uhr, zu der ich jeden Tag seit sie hier hing aufsah.

Und ich hatte keine verdammte Ahnung.

Sie war klein, gerade mal so groß wie ein Fingernagel. Alaric erklärte weiter, ruhig und vorsichtig, das sie auch Geräusche aufzeichnete. Er verbarg es hinter dem Deckmantel des Schutzes, aber mein Gesicht war bereits knallrot denn es bedeutete das er alles gehört hatte was ich je zu mir selbst sagte - aber es bedeutete auch, daß er Dinge gehört hatte, die für niemanden außer mir selbst bestimmt waren. Intime Dinge, die ich unter Verschluss halten wollte - wie seinen Namen den ich flüsterte, wenn ich mich selbst berührte. Es war gottlos peinlich zu wissen das er alles mitbekommen hatte und sein Gesichtsausdruck verriet, das er in diesem Moment an genau dasselbe dachte.
Ich hatte kein Interesse daran mich zu erklären daher lenkte ich das Gespräch auf das wesentliche, in der Hoffnung das er mir folgte anstatt in der Erinnerung zu verharren in der ich mehrfach gekommen war bei der Vorstellung er würde mich berühren. „ Was für ein Video? Wovon sprichst du? ”

„ Die Kuttenträger. Sie sind zurück, haben sich formiert. Und sie suchen nach uns, besonders aber nach dir. ”

Nach dem anfänglichen Schock, den ich einigermaßen schnell verdauen konnte, kümmerte ich mich um sein lädiertes Gesicht. Er erzählte das er von einem der Kuttenträger entdeckt worden war und es zu einem Kampf kam. Nur einer überlebte und da Alaric vor mir saß wusste ich was es bedeutete. Er hatte ihn umgebracht weil sein Leben und auch meines davon abhing... Aber es bedeutete auch das ich ein leichtes Ziel war, denn Alaric aufzuspüren war weitaus schwieriger als mich zu finden. Das es noch zu keinem Angriff auf mich gekommen war lag womöglich an dem Schutz, von dem ich nicht einmal gewusst hatte. „ So, fertig. ” murmelte ich und nahm etwas Abstand. Alaric hatte mich die ganze Zeit im Visier, starrte ohne sich zu schämen und trieb mir dadurch selbst die Röte ins Gesicht ;
Sein Blick war durchbohrend und intensiv, fast schon zu intensiv. Ich kannte diesen Blick nur zu gut, wusste genau, was gerade in seinem Kopf vor sich ging ohne das er es selbst laut aussprach... Aber in anbetracht der Dinge war es das beste einen kühlen Kopf zu bewahren.

„ Was ist mit den anderen? Sind sie auch in Gefahr? ” wollte ich wissen. Schließlich hatten sie dabei geholfen den Kult zu zerschlagen, jeder auf seine Weise. Ich hätte es nicht ertragen können, wäre ihnen etwas zugestoßen. „ Eugene und Jess sind sicher. Sie sind weit weg und bereiten alles für die Geburt ihrer Tochter vor. Eugene ist jetzt kampferprobt für alle Fälle, dafür habe ich gesorgt. Aber ich denke nicht das sie in Gefahr sind, nein. ”

Onkel Alaric? Das klang fast schon niedlich. Die gute Nachricht wurde jedoch komplett von den negativen Ereignissen verschluckt sodass ich mich nicht einmal richtig für die beiden freuen konnte. In diesem Moment bereute ich es mehr denn je keinen Kontakt zu ihnen gehalten zu haben, aber ich dachte es wäre das beste für alle... Ich hatte mich getäuscht, bitterböse.
Nach allem was passiert war hatte ich gehofft mit dem Thema abschließen zu können, weiter zu machen - 150 km entfernt von dem Ort, der mich zerrissen und zu einem Monster gemacht hatte. 150 km entfernt von dem Mann, für den mein innerstes immer noch lichterloh brannte und der jetzt, genau in diesem Moment, direkt vor mir saß. Meine Flucht war misslungen und die Erinnerungen über das was geschehen war, das, was ich getan hatte, krachte in meine Gegenwart ohne Gnade.

„ Zeig mir das Video. ” flüsterte ich schließlich. Ich war überhaupt nicht bereit dazu, nicht stark genug... Aber wenn dort draußen jemand nach meinem Leben trachtete, so musste ich es sein. Ich musste mich zwingen mich dem ganzen zu stellen, ganz egal wie schwer es war.

„ Es sind 5 Frauen verschwunden. Alle aus verschiedenen Winkeln des Landes. Sie kennen sich nicht, sind sich nie begegnet aber alle haben etwas gemein... Sie passen in deine Beschreibung. Sie haben sie gefangen genommen und gequält, noch brutaler als der einstige Kult zuvor... Und sie hinterlassen Spuren im Dark Web, weil sie wissen das ich es finde. ” erklärte Alaric und haderte mit sich selbst die Aufnahme zu starten. Mein Blick blieb wie fest genagelt auf dem Bildschirm des kleinen Monitors den er kurz nach meiner Forderung herein gebracht hatte hängen. Ihn konnte ich in diesem Augenblick nicht ansehen, konnte den sanften mitleidigen Blick nicht ertragen. „ Ich weiß wirklich nicht... ”

„ Spiel es ab. ”

Es war grausam. Die Schreie, das Wimmern. Sie bettelten um Gnade aber sie erfuhren keine. Eine nach der anderen wurde brutal abgeschlachtet, es war so grotesk. Manche von ihnen hatten bereits durch Amputationen die sicherlich nicht notwendig gewesen waren so viel Blut verloren das sie kraftlos einfach so da hingen, befestigt an irgendwelchen Balken, durch Ketten. Einer Frau fehlte bereits der halbe Unterkiefer. All die Grausamkeit die diese Frauen erfuhren erinnerte mich an mein eigenes Martyrium voller Schmerz und Pein. Es rief mir jedes Detail wieder ins Gedächtnis - alles, was ich so mühsam hatte verdrängen wollen. Als vier der Frauen scheinbar den letzten Atemzug taten musste die letzte mit dem fehlenden Unterkiefer dabei zusehen wie der Kult ihre Leichen weiter schändete. Sie vergingen sich an den noch warmen Körpern, hielten sie hoch als seien sie Trophäen.

Es war beängstigend.

„ Sie werden uns jagen. Und wenn wir nicht aufpassen, beieinander bleiben, dann... ” begann Alaric seinen Monolog, brach ihn aber rasch wieder ab. Er musste seinen Satz nicht vollenden um mir deutlich zu machen was es bedeutete, wenn sie mich erwischten - oder ihn. In diesem Moment war ich froh zu wissen das zumindest Jess und Eugene in Sicherheit waren aber meine Gedanken füllten sich einige Sekunden später mit den nächsten Sorgen. Schließlich setzte ich mich in Bewegung, kramte durch verschiedene Schubladen auf der Suche nach einem kleinen Zettel und war heilfroh ihn endlich gefunden zu haben. Ich hielt ihn auf Augenhöhe, unsicher ob der nächste Schritt nicht womöglich sogar schon der erste Schritt in eine Falle war. „ Was ist los? ”

„ Wenn sie uns jagen... Jagen sie womöglich noch jemanden der in das ganze involviert war. Und dieser jemand weiß es womöglich nicht einmal. ” gab ich gedankenverloren zurück. Alaric schnaubte abfällig, was mir verriet das er genau wusste wen ich meinte. Es passte ihm nicht, doch das was ich als nächstes sagen wollte würde nur noch für mehr Unmut sorgen. In Anbetracht der Lage konnte ich jedoch darauf keine Rücksicht nehmen... „ Ich muss ihn anrufen. Wissen, das es ihm und seiner Schwester gut geht. Das letzte Mal hab ich ihn vor einigen Wochen gesprochen und... ”

„ Warte... Was? Du hast Kontakt zu Miguel? Die ganze Zeit über schon? ”

Der Schmerz in Alaric's Stimme war kaum zu überhören. Ich hatte ihn, Jess und Eugene wie die Pest gemieden, aber zu Miguel hatte ich hin und wieder Kontakt. Meistens rief ich von einer Telefonzelle aus an sodass er weder meine Nummer noch meinen Standort in Erfahrung bringen konnte - außerdem hatte Miguel nicht das nötige Equipment um letzteres zu schaffen.
Alaric verstand nicht wieso ich das tat, aber er konnte auch nicht die Verbindung zwischen Miguel und mir verstehen. Er hatte mich zwar verschleppt und den Monstern ausgeliefert die mich zermürbt hatten, aber er hatte es aus einem Grund und absolut unfreiwillig getan - er war selbst ein Opfer dieses Kultes gewesen und letztlich war er es, der mir bei der Flucht sogar geholfen hatte. Daher versuchte ich nicht einmal zu erklären wieso, weshalb oder warum... Ich musste einfach darauf hoffen das Alaric es hinnahm und verstand - wenn nicht jetzt dann womöglich irgendwann.

Bevor ich den Anruf machen konnte hielt Alaric mich jedoch auf. Er verwies auf den Bildschirm und senkte selbst den Blick. Da war es, das Bild von Miguel, gerade dabei Einkäufe oder was auch immer in der kleinen Küche zu verstauen. Datum und Uhrzeit sagten mir, das es Live Aufnahmen waren und so entspannt wie er sich bewegte schien er von der drohenden Gefahr nichts zu wissen. Einerseits war ich froh darüber, andererseits aber wuchs die Empörung in mir, denn auch dort hatte Alaric seine Hände im Spiel gehabt :
Er hatte sich bei Miguel eingeschlichen, ihn ausgespäht und schließlich genauso wie bei mir eine Kamera versteckt um ihn im Auge zu behalten. Das grenzte bereits an krankhafte Neigungen, die ich allerdings nicht erst seit jetzt von ihm kannte. „ Ich rufe an. ”

„ Nein. ”

Ich wollte nicht hören was Alaric endgültig die Geduld verlieren ließ. Ruckartig packte er den Zettel und zerknüllte ihn in seiner Hand, die Faust fest darum geschlossen. „ Wenn er nicht gefährdet ist werden wir das nicht ändern. Seine Schwester könnte ebenfalls noch auf der Liste der Kuttenträger stehen und du würdest die beiden in Gefahr bringen. Also nein... Du rufst nicht an. Nicht jetzt, nicht morgen. Am besten ist es, wenn du überhaupt nicht mehr mit ihm sprichst. ”

Und damit lief er schweren Schrittes Richtung Haustür während ich jeden Schritt genau beobachtete und noch etwas baff war über seinen Ausbruch. Ich wusste er würde nicht lange fort sein und dennoch bestätigte er es mir. „ Bin gleich zurück. Muss nur... Kurz... ” murmelte er, sichtlich hin und her gerissen was er sagen sollte. Als ihm nichts gutes einfiel und ich auch keine Anstalten machte seinen Satz für ihn zu beenden oder ihm zu folgen ging er schließlich hinaus, schloss die Tür leise und gab mir damit Zeit, die neue Situation einzuordnen.

Ich hatte so sehr gehofft das alles hinter mir lassen zu können aber ich hatte mich geirrt. Und jetzt... Begann offenbar alles von vorne. Doch ich war kein Opfer mehr, war nicht mehr untätig... Und das musste auch Alaric verstehen.

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