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Chapter 1 │•Return of the Raven•

England, 1454

"Sind es nicht faszinierende Tiere?"fragte Raven, ihre braunen Augen waren gefangen von dem Vogel, welcher anmutig seine Kreise über die Dächer der Burg zog. Die Sonne glitzerte auf seinem schwarzen Gefieder, so wirkte es, als säßen tausende von Diamanten zwischen den einzelnen Federn.

"Ich würde sie eher als lästige Viecher beschreiben." erwiderte Klaus, der ihre Faszination mit einem amüsierten Schmunzeln bewertete. Die beiden standen in dem Garten, der zu den weitläufigen Grünflächen der Burg gehörte, und beobachteten den Raben, der unermüdlich um die Turmspitze flog und seine Flügel weit aufspannte.

"Mag deine Abneigung davon kommen, dass dieses Tier etwas kann, was du nicht kannst?"wollte sie neckisch wissen und sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. Ihre Augen funkelten spitzbübisch.

Ein raues Lachen stieg in seiner Kehle auf und er drehte sich zu ihr, wobei er die Hände, die er hinter seinem Rücken gefaltete hatte, löste und neben seinen Körper brachte.

Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hand und sah sie mit belustigtem Blick an, der jedoch nicht das Glimmen seiner Zuneigung ihr gegenüber verbergen konnte.

"So naiv, dass du meinen könntest, ein einfacher Vogel könnte Eifersucht in mir regen."sagte er mit von Amüsiertheit schwingender Stimme.

"Ich sprach nicht von Eifersucht."entgegnete sie sanft und sah ihn durch ihre schwarzen, langen Wimpern wissend an.

"Darf ich erfahren, wovon du dann sprachst?" Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter  von ihrem entfernt, sodass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. Wohlige Schauer liefen ihr über den Rücken und ihre Haut kribbelte voller Erwartung.

"Als kleines Kind träumte ich oft davon zu fliegen. Zu fliegen, wie der Vogel, nach dem ich benannt wurde. In dessen Augen die Weisheit über die Welt liegt, wie meine Mutter formuliert hat. Der, der alles sieht.

Sie meinte, ich wäre dazu bestimmt, dieselbe Weisheit zu erlangen. Aber das Fliegen bleibt mir, wie jedem Wesen -sterblich oder nicht- für immer verwehrt."  Trotz der physischen Spannung zwischen ihnen, schweifte ihr Geist zurück zu längst vergangenen Tagen und in ihren Augen glänzte das träumerische Verlangen die Schwingen auszubreiten und durch die Lüfte zu gleiten.

"Deine Mutter war eine weise Frau, kleiner Rabe."

Tief in seinen Gedanken verloren lehnte Klaus gegen einen Stützpfeiler und betrachtete das Gemälde vor sich. Es zeigte einen Raben, der seine majestätischen Flügel ausgebreitet hatte und mit den scharfen Krallen einen Dolch, dessen Heft mit bunten, funkelnden Edelsteinen besetzt war, um schlossen hielt. Der tiefschwarze Vogel hatte dem Betrachter sein Gesicht zu gewandt, sein Auge war scharlachrot gefärbt.

"Sehr düster, selbst für dich."riss ihn eine altbekannte Stimme mit einem altenglischen Akzent aus seinen Gedanken. "Ich mein ja nur, der Vogel sieht böse aus."meinte der schwarzhaarige Mann schulterzuckend und führte das Glas, welches er in der Hand hielt, an die LIppen.

"Es war klar, dass du Weisheit mit Bösheit assoziierst."scherzte Klaus trocken auf die Kosten des elegant gekleideten Mannes. Im nächsten Moment schloss er den Mann in eine freundschaftliche Umarmung, ein Grinsen breitete sich auf seinen zuvor hart zusammengezogenen Lippen aus.

"Lucien, mein Freund. Was führt dich her?"fragte er. "Die Vernissage eines guten Freundes."statierte der Mann, Lucien, das Offensichtliche, doch beiden war klar, dass dies nicht der wahre Grund war.

"Nimm doch einen Drink mit mir."schlug er vor und zeigte einladend auf die Bar.

Wenig später saßen die beiden Unsterblichen an der sonst leeren Bar und stillten ihren Durst mit hochprozentigen Alkoholika.

"Also Lucien, was tust du hier?"wollte Klaus unverwandt wissen und sah ihn durchdringend an.

"Es herrscht Unruhe zwischen den Entstehungslinien. Manch Dramatiker mag es Krieg nennen-" "-Und du bist hier, um meinen Schutz zu suchen. Ich hätte dich nicht für so feige gehalten."unterbrach Klaus ihn. "Ich bin hier, um dich zu schützen. Seit bei Finn's Tod seine ganze Linie mitgestorben ist, waren wir skeptisch, aber seit Kol's Tod es bestätigt hat, wir sind alle an unseren Erschaffer gebunden. Einen von euch zu töten, ist die schnellste Methode sich all seiner Widersacher zu entledigen."sprach Lucien, der zum ersten MAl einen ernsten Ton angeschlagen hatte.

"Du scheinst zu vergessen, dass wir unsterblich, unbesiegbar sind."knurrte Klaus schroff. "Ihr seit in letzter Zeit auffällig oft dem Tod sehr nahe gekommen und zwei komplette Entstehungslinien sind vom Erdboden verschwunden."entgegnete Lucien hart. 

"Die Weißeiche ist weg, es gibt keinen Pfahl mehr. Deine Besorgnis ist unbegründet."tat Klaus ihn ab. "Bist du dir auch sicher, dass jeder Krümmel, jeder Splitter vernichtet ist?"hakte Lucien nach.  Klaus' Augen verengten sich zornig und seine Hand schoss in umenschlicher Geschwindigkeit nach vorn, um sich eisern um Lucien's Kehle zu schließen.

"Wenn dir bekannt wäre, dass noch selbst ein winziges Fitzelchen der Weißeiche existiert, würdest du es mir doch nicht vorenthalten?"wollte er mit einem drohenden Unterton. Seine Stimme war rau und kratzig, seine blauen Augen flammten ungehalten auf.

"Was würde mir es bringen? Du bist mein Erschaffer, ich bin hier um deinen Tod zu verhindern."verteidigte sich Lucien, der sich mit Klaus' kalten Griff um seinen Hals sichtlich unwohl fühlte.

"Ich brauche keinen Wachhund."zischte Klaus und ließ von ihm ab. "Warte bis du hörst, was sie zu sagen hat."kündigte Lucien verheißungsvoll an.

1501, Russland

Das heisere Krähen zerriss die Stille, die sich über das Anwesen gelegt hatte. Klaus trat, in einen warmen Pelzmantel gehüllt, in die Eiseskälte. Seine schweren Stiefel knirschten im Schnee, der den Boden unter sich begraben hatte.

Sein Blick ging gen Himmel, wo ein riesiger Rabe unter den grauen Wolken seine Bahnen zog. Er krähte unablässlich und Klaus wurde von Minute zu Minute des Tieres, welches dem Boden in seinen ellipsenförmigen Bahnen immer näher kam, überdrüssiger. 

"Hinfort!"grollte er mit lauter Stimme, nahm eine handvoll eiskalten Schnee und warf ihn nach dem nervtötenden Tier. Dieses stieß einen empörten Laut aus und stürzte auf ihn zu. Mit weit ausgebreiteten Flügeln glitt es nur wenige Millimeter über seinem Kopf hinfort.

Klaus betrat das luxuriöse Apartment, welches Lucien kurze Zeit zuvor erworben hatte. Laute Musik dröhnte aus Lautsprechern und Frauen in engen, kurzen Kleidern tanzten mit Männern in schicker Markenkleidung.  Hier und da beugten sich hungrige Vampire über willig manipulierte Menschen und stillten ihre Gelüste.

Klaus war beeindruckt von dem Luxus und der Dekadenz, welches ein kaum sichtbares, anerkenndes Lächeln verriet. Die beiden Männer durchquerten den Wohnraum und Lucien führte seinen Erschaffer zu zwei dunklen Holztüren. Er stieß eine auf und bedeute Klaus ihm zu folgen.

Hinter den Türen befand sich ein abgedunkeltes Schlafzimmer, welches von dem Schein zahlreicher Kerzen erhellt wurde. Eine Frau trat in sein Sichtfeld. "Klaus, lern meine persönliche Seherin, Alexis, kennen."stellte Lucien die Frau mit den exotisch anmutenden Gesichtszügen und der hellen Haut vor. Klaus trat einen Schritt auf sie zu, er beäugte sie misstrauisch. Sie hingegen legte eine Hand auf seine Brust, wo sein Herz beständig schlug.

"Der berühmte Hybrid. Ich habe schon viel über dich gehört. Dein unsterbliches Herz schlägt stark in deiner Brust, für jemanden der sich in solch Gefahr befindet."sagte sie mit einem Ton in der Stimme, der nichts Gutes verheißen wollte. Schroff packte er ihre filigrane Hand und riss sie von sich. "Hast du mich hergebracht, damit mich eine Hexe mit ihrem kryptischen Gerede verängstigt?"wollte er aufgebracht von seinem Erstgeschaffenen wissen, ohne dabei die Hexe aus den Augen zu lassen. "Vertrau mir, Klaus. Ihre Vision ist eindeutig." "Noch mehr unsinniges Gefasel!"beschwerte Klaus sich ungeduldig.

"Ich werde es dir zeigen." Die Hexe streifte ihren Umhang von den Schultern, wobei ineinander verschlungene Tattoos auf ihren Schultern und ihrer Brust zum Vorschein kamen. Sie neigte den Hals zur Seite, sodass ihre hellbraunen Haare zur Seite fielen. "Trink von mir, dring in meinen Geist und sieh selbst."forderte sie ihn einladend auf.

Klaus sah sie einige Sekunden mit einem unergründlichen Blick an. "Komm schon."drängte Lucien, der schon ihr Handgelenk an den Lippen hielt.

"Ich war noch nie jemand, der einen Snack abgelehnt hat."

In dem Moment, als seine scharfen Zähne ihre Haut aufrissen und ihr herbes Blut in seinem Mund explodierte, füllten Bilder seinen Kopf. Er sah das Gemälde seines Bruders mit Blut bespritzt. Er sah die Namen seiner lebenden Geschwister und die roten Augen eines Vampirs, so wie dessen Zähne. Nichts von diesen unheilverkündeten Bildern verstörte ihn so sehr, wie der Rabe, der seine Flügel ausbreitete und mit geöffneten Schnabel auf etwas zujagte. Seine Augen funkelten blutrot.

"Drink viel, aber sei achtsam. Was du zerbrochen hast, kann nicht repariert werden. All deine Eide verrätst du. Deine heiligen Schwüre trennst du, und nun siehst du, das nichts für immer und ewig hält. Drei sind übrig, zwei sind schon fort, in einem Jahr seit ihr verloren. Wenn deine Familie zerrüttet ist und der Rabe aufsteigt, erschaffst du das Biest."

prophezeite Alexis, während die beiden von ihr tranken.  Mit einem wütenden Knurren riss Klaus sich von ihr und umgriff ihre Kehle.  Sie japste nach Luft. "Meine Visionen kommen von dir, je länger ich in deiner Gegenwart bin, desto klarer werden sie. Wenn du mich jetzt tötest, wirst du nie erfahren, was kommen wird."keuchte sie, doch in ihren Augen konnte er keinerlei Spur von Angst erkennen.

"Klaus, glaub mir. Eine große Gefahr erwartet euch. Euer Untergang."redete Lucien auf ihn ein. "Wir können nicht untergehen!"brüllte Klaus außer sich und ließ sie ruckartig los. "Klaus, das versuche ich zu verhindern. Ich denke, dass der Rabe etwas damit zu tun hat. So sagt sie es."versuchte Lucien sachlich mit Klaus zu kommunizieren.

"Der Rabe kann nicht aufsteigen!"


Hexen in schwarzen Roben knieten um ein rechteckiges, großes Wasserbecken. Kaputzen verdeckten ihre gesenkten Köpfe, während sie leise und beschwörend Wörter in einer fremden Sprache murmelten.


Aya stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Kopf des steinernen Becken, welches mit so dunklem Wasser gefüllt war, dass es aussah, als wäre es mit flüssigem Teerpech gefüllt.

Ihre Gesichtszüge waren so hart, als wären sie wie bei einer Statue aus Stein gemeißelt. Ihre dunklen Augen lagen erwartungsvoll auf dem reglosen Wasser, sahen durch die schwarze Oberfläche hindurch.

Unter ihrem Ellbogen krampfte sie die Hand immer wieder zu einer Faust. Eine Spannung zog sich durch ihren Körper, als wäre sie elektrisch aufgeladen.

Dann hoben die Hexen alle gleichzeitig die Köpfe und reckten die Hände gen Himmel, als wären sie nicht mehr Individuen, sondern ein Organ. Ihre Stimmen wurden lauter und die Worte verschmolzen zu einem flüssigen Fluss, dessen Rhythmus sich in der Halle, die einer Therme ähnelte, ausbreitete. Aya hob die zur Faust geballten Hand ans Kinn und drückte sie gegen ihre Lippen, wobei sie ohne zu blinzeln auf das ruhige Wasser starrte.

Im nächsten Moment schoss ein Körper in die Höhe und brachte das Wasser in kleinen Wellen dazu überzuschwappen, die über die Steinstufe schwammen und dunkle Abdrücke auf dem hellen Stein hinterließen.

Ihre dunklen Haare klebten ihr schwer am Rücken, das Wasser lief an ihrem nackten Körper, der bis über die Brust im dunklen Wasser stand, herunter und tropfte wie Perlen von ihren nassen Wimpern auf ihre Wangen. 

Die dunkelhäutige Vampirin stand mit einem triumphierenden Lächeln vor dem Wasserbecken.

"Willkommen zurück, Raven."


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