Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Part V - Freier Fall

. . .

Nach einem kleineren Fußmarsch steht Nikas vor dem Free-Fall-Turm. Er muss seinen Kopf in den Nacken legen, um die oberste Spitze des Turms zu erspähen. Die Gondel, die normalerweise hochfahren würde, ist unten am Turm verankert. Von den einst chromfarbenen Schulterbügeln ist nicht mehr viel zu sehen. Grün und Braun sind die dominierenden Farben. Der Turm muss einst das Aushängeschild des Parks gewesen sein, bestimmt siebzig bis achtzig Meter hoch. Doch vom Glanz der vergangenen Tage ist nicht mehr viel übrig; das einstige Neongelb ist inzwischen eher orange, und Efeu wächst den Turm hinauf. Fast die Hälfte ist mittlerweile mit den grünen Ranken zugewuchert.

Ein trauriges Bild, irgendwie!"

Nikas vernimmt seine innere Stimme zwar, aber antwortet nicht. Er schaut sich um, doch wo sein Blick auch hinfällt, alles wirkt trostlos, einsam und verlassen. Jedoch weiß sein Unterbewusstsein, was in seinem Kopf vorgeht.

Sehe ich auch so. Doch ich denke, es hat einen Grund, warum du hier bist."

Nikas schüttelt sich kurz. Was will die Stimme damit sagen? Welchen Grund kann es haben, dass er hier festsitzt? Doch je mehr er auch nachdenkt, Antworten findet er nicht, eher ploppen immer mehr Fragen auf.

Ach, Sherlock, alles hat seinen Grund, das sollte dir klar sein."

Noch immer redet Nikas nicht, wie immer versucht er alles mit sich selbst auszumachen. Es muss schließlich eine Lösung geben. Es gibt IMMER eine Lösung!

Na dann wird es sie ja auch hier geben, du musst sie nur finden! Watson ist zur Stelle, Sherlock!"

Er beschließt, die Stimme weiter zu ignorieren und geht durch den Eingang in den Vorbau des Turmes. Hier sieht es nicht viel anders aus, als in der Achterbahn: modrige und morsche Dielen, sodass jeder Schritt von einem knarren begleitet wird. Es wachsen Gräser durch die Fugen und der Efeu hat nahezu die gesamten Wände eingeschlossen. Es ist dadurch recht dunkel hier, da auch die Fenster zugewuchert sind. Vor ihm steht das Rondell, das normalerweise hochfährt. Die Schulterbügel sind teilweise oben, während manche noch unten eingehakt sind. Doch auch hier hat der Efeu Einzug gehalten, fast wirkt es, als wolle er das ganze Rondell verschlucken.

Vielleicht hat Poison Ivy hier auch ihr Unwesen getrieben."

Nikas rüttelt an einem der freien Schulterbügel, doch es rührt sich nichts. Sie scheint fast alles  fest mit dem Efeu verwachsen zu sein, wer weiß wie lange die Attraktionen hier bereits vor sich hin vegetieren.

Die sind bestimmt miteinander verwachsen." 

...hm..." 

Vielleicht war es doch eher Groot. Aber du sprichst jetzt nicht mit dem Rondell, ja?"

Ein leichtes Schmunzeln kann Nikas nicht verbergen, doch er will weiterhin nichts sagen.

. . .

Innerlich ärgert er sich sogar darüber, dass er seine Kamera nicht mit dabei hat, was wären das für Motive gewesen! Eine alte und rostige Achterbahn unter der aufgehenden Sonne oder das Karussell, mit den reitbaren Figuren, die kaum noch farbig in der Sonne glitzern. Jetzt noch der Turm, den das Efeu beinahe zu verschlucken scheint. Es wirkt fast, dass das Efeu ihn nach und nach auffrisst. 

Das ist eines der Hobbys, das er auslebt, wenn seine Schwester mit den Eltern unterwegs ist. Er mag diese verlassenen Orte; wie oft hat er schon Fotos von alten Bunkern, stillgelegten Krankenhäusern oder Ruinen gemacht. Solche Orte erden ihn, erinnern ihn daran, wie vergänglich doch alles ist, dass man das Leben genießen sollte.

. . .

Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle!"

Nikas stockt kurz und erwacht aus seinen Gedanken. „Bitte was?" Er kann nicht mehr still sein, warum haut die Stimme jetzt so einen Spruch heraus?

Na, ist das nicht offensichtlich?"

Nikas runzelt die Stirn. „Was ist offensichtlich? Was ist am Geheimnisvollen so schön?" Doch im nächsten Moment kommt Nikas der Holzsteg in den Sinn, über den er lief um zum Turm zu kommen.

. . .

Der sicherlich einst majestätisch über einen plätschernden Fluss führte, dessen Wasser jetzt jedoch längst versiegt ist. Der Steg knarrte leise unter seinen Schritten, als wäre er ein Relikt aus einer anderen Zeit, als das Wasser fröhlich durch die schimmernden Wellen plätscherte und die Umgebung in einem glitzernden Licht erstrahlen ließ. Nun jedoch sind die üppigen Wiesen des Ufers zu einem dichten Teppich aus wildem Gras und zartem Unkraut geworden, das hartnäckig die Dielen des Stegs durchdrang.

Nikas blieb einen Augenblick stehen und sah sich um. Die Atmosphäre war von einem melancholischen Zauber durchzogen, während die Nachmittagssonne durch die Baumwipfel flutet und die Schatten der gespenstisch gewachsenen Pflanzen auf das verwitterte Holz tanzen ließ. Mit einem sanften Schieben seiner Schuhsohlen bewegte er die langen Grashalme, die sich wie grüne Finger zwischen die Bretter hindurchschoben, zur Seite. Er spürte die raue Textur des Holzes unter seinen Füßen und lauschte dem leisen Rauschen des Windes, der durch die leeren, verlassenen Uferlandschaften zog.

 . . .

Doch die Stimme reißt ihn erneut aus seinen Gedanken und bringt ihn zurück in die Gegenwart.

Ja genau solche Plätze. Du besuchst sie, um deine Fotos zu machen. Alte verlassene Orte, bei denen man nie wissen kann, was einen erwartet. Geheimnisvoll und abenteuerlich. Auf ihre Art haben diese Plätze ihre eigene Schönheit!"

Gut, das mag sein, sie versprühen in gewisser Weise ihren eigenen Charme. Da gebe ich dir recht!" Er sieht sich um und entdeckt immer mehr kleinere Details, die zuvor in der Eile seines Alltags verborgen geblieben waren. In der dunklen Ecke des Raumes hat eine Spinne ein filigranes Netz gesponnen, das im schwachen Licht wie ein zartes Kunstwerk wirkt. Die feinen Fäden schimmern dezent und erinnern an silberne Perlen, die im Morgentau glänzen. Eine kleine Fliege, unglücklich in diesem kunstvollen Geflecht gefangen, zappelt vergeblich. Mit einem geschickten Ruck zieht die Spinne ihre Beute näher heran, um sie sogleich in einen straff gewickelten Kokon zu verpacken. Ihr unermüdliches Werk zeugt von Geduld und Geschick; während das hektische Treiben der Welt draußen weitergeht, findet in dieser Winzigkeit ein kleines, aber faszinierendes Drama statt. Der Raum um ihn herum wird lebendiger, und er kann die leise, aber eindringliche Erzählung der Natur in diesem unscheinbaren Moment förmlich spüren.

Prinzipiell ist das mit deiner Schwester nichts anderes!"

Nikas zuckt zurück, während die Spinne die Fliege immer weiter einschnürt. „Wie meinst Du das?" Er war mit seiner Schwester nie an diesen verlassenen Orte, er will ihr das Schöne im Leben zeigen, will sie glücklich machen! Das würde sie sicher nur verstören, vielleicht sogar verängstigen.

Na, Du überraschst sie nahezu jeden Tag, den ihr zusammen verbringt. Du fährst mit ihr an immer andere Orte, meistens weiß sie nicht, was sie erwartet. Dadurch bleiben diese Ausflüge für sie immer geheimnisvoll, ich denke nicht, dass es für sie etwas Schöneres geben könnte!"

Nikas streicht sich über die Wange. „Das wäre schön, sie hat es verdient, mehr als jeder Andere!" Er muss an sie denken, wer kümmert sich jetzt um sie, wenn er nicht mehr da ist? Wer zeigt ihr die schönen Orte, die sie sonst nie sehen würde?

Du, eindeutig! Dann sehe zu, dass du wieder zu ihr zurückkehrst!"

Erschrocken tritt er einen Schritt zurück und stößt sich das Knie an einem der Sitze. Er beugt sich vor und streicht über das Knie, als würde er den aufkeimenden Schmerz wegwischen können. „Wie soll ich denn bitte zu ihr zurückkehren, wenn ich nicht mal weiß, was das hier ist oder wie ich hier herauskomme?" 

Wütend richtet er sich auf, seine Gesichtszüge verzerrt von Zorn. In seinem ungestümen Aufstehen trifft er mit voller Wucht den Hinterkopf gegen einen der knirschenden Schulterbügel, und ein scharfer Schmerz durchzuckt ihn wie ein Blitz. Für einen Augenblick scheint die Welt um ihn herum stillzustehen; alles verschwimmt in einem schimmernden Nebel. Er taumelt rückwärts, die Hände hastig an seinen Kopf gepresst, als könnte er den pochenden Schmerz aus seinem Inneren bannen. Doch dann wird ihm Schwarz vor Augen, als ob die Schatten der Dunkelheit plötzlich über ihn hereinbrechen. Ein schwankender Moment der Ohnmacht überkommt ihn, und wie ein zerbrochenes Haus bricht er zusammen, sein Körper fällt schwer
und lautlos zu Boden. Die Stille um ihn herum wird von einem dröhnenden Echo seiner eigenen Verletzlichkeit begleitet – und alles versinkt in der Dunkelheit.

. . .

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro