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Part IV - Der Vorgarten

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Nikas blinzelte ein paar Mal, bis sich ein verschwommenes Bild vor ihm abzeichnete. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück, doch diesmal reichen sie weiter in die Vergangenheit zurück.

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Es muss Jahre her sein, seine Schwester war mit ihm draußen, und sie spielten im Vorgarten. Sie muss da vielleicht fünf oder sechs gewesen sein. Die Familie lebte in einer typisch amerikanischen Vorstadt, mit Rasenflächen vor den Häusern und ohne Zäune. Dort spielten sie, warfen sich Bälle zu und tollten über den Rasen.

Keiner konnte wissen, was passieren würde und wie sich ihr Leben für immer verändern sollte. Sie waren doch noch Kinder, sie spielten unbeschwert und glücklich im Vorgarten.

Wie oft hat Nikas sich gefragt, warum? Warum musste das alles passieren? Hätte er etwas machen können, irgendetwas? Doch die Wege des Schicksals sind meist grausam und erbarmungslos.

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Das ist der erste Schritt!"

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Wachgerüttelt fasst sich Nikas an den Kopf, doch er scheint sich nicht verletzt zu haben. Dann sieht er sich um. Er ist durch zwei gebrochene Dielenbretter eine Etage nach unten gestürzt. Glücklicherweise ist er relativ weich gelandet; es kann tatsächlich von Vorteil sein, dass hier alles zugewuchert ist. Jetzt liegt er auf weichen Gräsern und Sträuchern, die seinen Sturz abgefedert haben. Nur eine kleine, abgeschürfte Stelle am Hinterkopf kann er ertasten. Er sieht nach oben: „Scheiß Brett! Gut, dass ich längere Haare habe – das hat offenbar als Puffer fungiert."


Was soll das werden? Hoch mit dir, du hast noch viel zu tun!"

Freundlich, wie immer, weist ihn die Stimme zurecht. Er befreit sich aus dem Gestrüpp und kämpft sich zur Seite durch, bis er neben der Achterbahn den eigentlichen Weg erreicht. Vor ihm steht das Karussell, grau und verrottet. Im Wind bewegen sich die Pferde und anderen Figuren des Karussells, begleitet von einem lauten, metallischen Quietschen, das ihm in den Ohren schmerzt. „Das ist hier ein Kuriositätenkabinett, das kann man sich gar nicht vorstellen!"


Tja, warte nur ab, du warst auf dem richtigen Weg!"

Er fährt mit den Fingern über seinen Hinterkopf und stellt fest, dass er außer einer Abschürfung nichts anderes fühlen kann. Nikas runzelt die Stirn. „Sollte ich etwa noch eine Etage tiefer fallen und mir den Kopf stärker anstoßen?" 


Mit dem Orientierungssinn einer Backpflaume, offensichtlich. Nein, dass davor, ich konnte es auch sehen."

Er löst den Blick vom Karussell und beginnt, seine Umgebung genauer zu erkunden. „Sprichst du von meiner Schwester, als wir noch Kinder waren?" Sagt er beinahe mit sich selbst, während er den Weg weiter entlangschreitet und das Karussell hinter sich lässt.


Ja, was ist damals passiert?"

Nikas senkt den Blick und weicht dem Thema aus. Darüber möchte er nicht sprechen – nicht jetzt und wahrscheinlich nie. Solche inneren Kämpfe führt er lieber mit sich allein. „Das spielt keine Rolle. Manchmal geschehen Dinge, die man nur schwer rückgängig machen kann, so sehr ich mir auch wünschen würde, sie ungeschehen zu machen." Eine Träne bahnt sich ihren Weg über seine Wange, als ob sein inneres Ich die Traurigkeit erfühlt.


Hör mal, es ist nicht gut, alles mit sich selbst ausmachen zu müssen. Manchmal muss man darüber reden, alleine um es zu verarbeiten! Du bist nicht allein!"

Er wischt die Träne weg: „...und was soll das bringen? Das ändert doch nichts! Sie hat es einfach nicht verdient. Wie oft, ja, wie oft habe ich mir gewünscht, dass es nie passiert wäre. Warum traf es sie, warum?" Er tritt einen Kieselstein weg, der vor ihm den Weg entlang springt, bis er von einem Metallschild aufgehalten wird. Als er näher herankommt, kann er lesen, was auf dem Schild geschrieben steht:


⇨ Freelancer-Achterbahn

⇐ Freedom Fall-Freefall Turm

Da er an der Achterbahn war, hat er jetzt ein neues Ziel: Auf geht's in die Freiheit – oder zumindest zum Freefall-Turm. Er schlendert nach links und kann den Turm bereits in weiter Ferne sehen. Doch sein Unterbewusstsein lässt nicht locker.


Na, der ist ja noch ein bisschen weiter weg. Dann erzähl mir doch mal von deiner Schwester."

Er weiß, worauf die Stimme ohne Namen anspielt, doch er will nicht darüber reden. „Du weißt doch alles über mich, also muss ich dir gar nichts erzählen!"


Sicher, dein Haus, deine Regeln. Doch vielleicht will ich es von DIR hören! Ich will, dass DU aus deinem Schneckenhaus herauskommst, dass du mir erzählst, was damals passiert ist."

Er schüttelt den Kopf, was soll das alles, er will nicht darüber reden, was ist daran so schwer zu verstehen: „Ich will nicht! Ich möchte nicht darüber sprechen, ich will mich nicht daran erinnern. NIE wieder!"


Dann wird es nie besser werden, Sherlock. Du musst es verarbeiten, das geht nur, wenn du mit jemanden darüber redest! Du hast doch sicher Dr. House gesehen."

Nikas wird immer wütender. - Was soll das alles? - Tränen sammeln sich in seinen Augenwinkeln. Er reißt seine roten Augen auf und ballt beide Fäuste mit aller Kraft zusammen, sodass die Haut über den Fingerknöcheln bereits weiß wird. Die Trauer verschwindet, unbändige Wut breitet sich in ihm aus. Sie reißt an seiner Brust, sodass sie zu zerplatzen droht. Irgendwann kann er nicht mehr; vor lauter angestauter Wut bricht es aus ihm heraus. Warum lässt die Stimme nicht locker? Warum stellt sie diese Fragen? Er sieht sich um, doch kann er niemanden sehen. Also schreit er in den Park, so laut, dass es wie ein Echo zurückhallt.


Es war ein beschissener, alkoholisierter Autofahrer!" Seine Tränen suchen sich ihren Weg über die Wangen. Er schließt die Augen und spricht unter Wimmern weiter: „Wir spielten auf unserem Grundstück, haben einen Football hin und her geworfen. Gott, warum stand sie an der Straßenseite?" Er streicht sich die Tränen von den Augenlidern: „Ich habe den Fahrer schon heranfahren hören, er war viel zu schnell. Ich schrie noch: 'Cya, komm zu mir!' Doch da war es schon zu spät!" Er beginnt zu zittern, die Tränen wollen einfach nicht aufhören zu fließen.


Was hat der Fahrer gemacht?"

Mit einem Wimmern kämpft er darum, seine Stimme zu finden; es braucht einen Moment, bis er sich fangen kann. Seine Stimme bricht, als er beginnt: „Sie... sie hat noch versucht, zu mir zu springen, das hat ihr wahrscheinlich das Leben gerettet!" Er schnauft und bemüht sich, die Fassung zu bewahren. Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn, während seine Augen sich ungläubig weit aufreißen. „Aber ihre Beine...!" Seine Stimme hat einen zitternden Unterton, als ob er die Schreckensnachricht selbst nicht ganz fassen kann.


Plötzlich, als könnte er die Last seiner Gedanken nicht länger ertragen, lässt er sich mitten auf dem Weg zu Boden fallen, die Knie knicken unter dem Druck ein. Der harte Boden scheint ihn festzuhalten, während sein schwer werdender Kopf sich immer weiter senkt, als wollte er den Boden anflehen, ihn zu verschlingen. „Er ist ihr über beide Beine gefahren..." murmelt er gebrochen, seine Worte kaum mehr als ein Flüstern im kalten Wind, der um ihn herum weht. Der Ausdruck in seinem Gesicht ist einer des Entsetzens, als ob er die Bilder der Grausamkeit, die sich vor seinen inneren Augen abspielen, nicht mehr ertragen kann.


Die frische, klare Luft scheint ihn anklagen zu wollen, während sich die Dunkelheit seiner Gedanken um ihn legt wie ein schwerer Schleier. Wie kann das geschehen sein? Die Welt um ihn herum verschwimmt in einem Meer von Emotionen, und für einen Moment ist es, als ob die Zeit still steht – nur er und die schreckliche Realität.


Oh, scheiße..."

Sogar der Stimme in seinem Kopf fehlen beinahe die Worte, als die Erinnerungen wie Schatten durch seinen Geist huschen. Nikas kämpft gegen die Flut von Emotionen, die ihn überwältigt, während er tief in den Abgrund seines Schmerzes blickt. Unterdrückt, gefesselt von Schuld, wird jeder Atemzug zur Herausforderung. Die schneidenden Erinnerungen bohren sich in sein Herz, während er verzweifelt nach Fassung ringt.


Warum habe ich mich nicht an die Straße gestellt?" fragt er. Die Frage schmeckt bitter und schneidend wie Stahl auf seiner Zunge. „Hätte ich nicht alles anders machen können?" Verzweifelt wischt er sich die Tränen aus dem Gesicht, als könnte er damit die unendliche Last des Bedauerns abstreifen. „Das hätte mir passieren müssen, ich bin der große Bruder, ich hätte auf sie aufpassen müssen!" 


Dann hätte der Fahrer dich erwischt und sie hätte sich wahrscheinlich die gleichen Vorwürfe gemacht. Auch wenn es dir schon x Leute gesagt haben und du es nicht mehr hören kannst. Dich trifft keine Schuld! Wenn einer Schuld hat, dann der beschissene Fahrer!" 

Da muss er sarkastisch lachen: „Ha, der kam mit einer Bewährungsstrafe davon, er hat sie ja nicht umgebracht!" Die Verzweiflung und Wut in seinen Augen ist so deutlich zu erkennen wie niemals zuvor. Der Schmerz, dieser unbändige Schmerz. 


Lang lebe die Justiz!"

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Niemand nimmt sonst von Nikas Kenntnis, keiner sieht ihm in die Augen. Doch in diesem Moment beginnen seine braunen Augen den Himmel anzustarren; er scheint am Himmelszelt nach Lösungen zu suchen. Nur Ratlosigkeit und eine Leere breitet sich in ihm aus, er fühlt sich hilflos und verloren, ja geradezu machtlos. Ein paar Sekunden wirken wie eine Ewigkeit, wie ein Sandkorn, der in Zeitlupe durch eine Sanduhr rinnt. Doch er ist nicht allein.

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Ich verstehe dich, mehr als du ahnst. Ich wüsste auch, was ich mit dem Fahrer machen würde. Doch wenn man darüber nachdenkt..." 

Diesmal macht sogar die Stimme eine gefühlt endlose Pause. Sie wählt ihre Worte sehr bedacht, bis sie fort fährt.


„...ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie ich mit einer solchen Last umgehen könnte, wenn ich einem Kind über die Beine gefahren wäre. Welches unermessliche Leid hätte ich verursacht? Diese Bürde, die unerträgliche Qual des Bedauerns, würde mich zerreißen. Ich müsste mit der quälenden Frage leben: Warum habe ich das getan? Solch ein Trauma ist nicht einfach abzubauen – es bleibt in einem verwurzelt, frisst an einem..."


Die Worte lässt er etwas wirken, es gibt immer zwei Seiten der Geschichte. Auch das wird Nikas gerade bewusst.


„...und lässt einen niemals wirklich los!"

Als seine laufende Nase ihn aus seiner Starre reißt, steht er langsam auf. Er zieht sie hoch, es blitzen Emotionen in seinen Augen, während er die Tränen hastig von seinen Wangen wischt.

 „So habe ich das noch nie gesehen!" Die Worte dringen wie das Echo eines Sturmwindes aus seinem Mund, voll von einer Mischung aus Verwirrung und Trauer. Sein Herz pocht heftig, als er in die Leere vor sich starrt, auch wenn er dem Fahrer nie verzeihen kann und wird. 


Wie ging es dann weiter, was passierte mit deiner Schwester!"

Er muss sogar leicht grinsen, als er an Cya denken muss: „Sie ist wie sie halt ist, sieht in allem nur das Gute, auch wenn sie wahrscheinlich nie wieder laufen kann." Nach einem tiefen Durchatmen läuft er langsam weiter. „Sie ist jetzt auf einen Rollstuhl angewiesen, auch wenn ihre Beine wieder "hergestellt" sind, sagen die Ärzte sie wird auf den Rollstuhl angewiesen sein. Daher muss unsere Mutter sich mehr um sie kümmern. Wenn sie arbeiten muss, springe ich ein. Doch ich liebe das..." Er sieht erneut in den Himmel und lächelt: „...das sind unsere Momente, ich versuche sie immer zu überraschen, und wir machen etwas, das sie immer für unmöglich hält!"


Oh, jetzt werde ich neugierig, was denn zum Beispiel?"

Nikas muss lachen: „Letzten Winter, als es endlich geschneit hat, sollte sie nicht so viel raus, es ist ja zu glatt. Da habe ich ihr Kufen für den Rollstuhl gebaut. Ich musste den Rollstuhl nur hineinschieben, dann habe ich diese fixiert. So konnten wir zusammen Schlitten fahren. Ich habe mich hinten auf die Kufen gestellt, den Rollstuhl festgehalten, und wir sind unsere ganze Straße runter gerodelt!"


Habt ihr da leichtes Gefälle?"

Er nickt: „Ja, nicht sonderlich viel, aber es hat gereicht. Sie hat so gelacht, sogar ihre Augen haben geglitzert!" Plötzlich lacht er sogar ein wenig: „Gut, das wieder Hochschieben über die gestreuten Wege war mühsam, aber das war es mir wert!" 


Solche Ideen fliegen Nikas zu - Ideen, auf die sonst niemand käme. Er baut an ihrem Rollstuhl herum, um ihr Dinge zu ermöglichen, an die sie niemals denken würde.


Es ist beeindruckend, was du für deine Schwester machst und durch deine Ideen umsetzt! Ich bin mir sicher, dass sie das zu schätzen weiß!"

Nikas muss lächeln: „Auch wenn ihr Leben anders verlief, als bei anderen Mädels in ihrem Alter. Das heißt nicht, dass sie, nein wir, keinen Spaß haben dürfen. Ich werde immer alles dafür tun, dass sie lächeln kann und ihre Beine vergisst."


Lobenswerte Einstellung! Doch warum bist du dann hier, einsam und verlassen, in einem stillgelegten Freizeitpark?"

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Nikas antwortet nicht, da er nicht weiß aus welchem Grund er hier ist und warum er plötzlich Stimmen - na ja, eine Stimme - hört.

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Kurze Zeit später erreicht er den Free-Fall Turm. Er fragt sich, was dieser für ihn bereithalten wird und was sein Unterbewusstsein ihm damit sagen will. Ja, warum ist er hier? Wird er hier gefangen gehalten oder muss er nur herausfinden?

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