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Kapitel 19

♠Haydn♠

Als ich aufwache ist es noch sehr früh. Ich habe mich wohl die ganze restliche Nacht nicht bewegt, denn ich liege immer noch so da wie ich eingeschlafen bin. Fest an Rodney gekuschelt. Dass er bei mir geblieben ist, hat mich extrem beruhigt und ich hatte sogar keinen Albtraum mehr.

Doch im Moment habe ich das Gefühl eingeengt zu sein, die Decke fällt mir auf den Kopf. Ich bin es nicht gewohnt eine längere Zeit ruhig zu bleiben. Ich muss immer in Bewegung sein. Zuhause laufe ich jeden Tag gleich nach dem Aufstehen, bevor ich zur Arbeit gehe. Ich bin freischaffender Landschaftsarchitekt, ich plane und entwickle Parks, oder auch Freizeitanlagen. Das war auch einer der Gründe wieso ich unbedingt im Resort Urlaub machen wollte. Auf der Website gefiel mir sofort der Aufbau und die Planung des Resorts, sodass ich sie selbst sehen musste.

Und plötzlich kam alles anders.

Vorsichtig schäle ich mich aus Rodneys Umklammerung und rutsche vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, vom Bett. Nachdem ich mir meine Laufkleidung, die ich immer mit dabei habe wenn ich verreise, angezogen habe, verlasse ich das Hotelzimmer und jogge die Wege des Resorts entlang.

Endlich kann ich mich hier mal in Ruhe umsehen, doch ein bisschen mulmig ist mir dabei schon zumute, obwohl ich tief in mir drin weiß, dass der Täter in Haft sitzt. Bob Folia. Wie ich jetzt mitbekommen habe ist das sein Name. So unscheinbar. Nicht nur vom Namen sondern auch sein Aussehen. Eine Person die in der Menge, wie in einem Club, niemals auffallen würde. Warum hat er das getan?

Ich bin wirklich froh, dass Rodney nicht über seine Arbeit spricht, dennoch würde ich gerne mehr über das Motiv dieses Typen wissen. Aus Nachrichten weiß ich mittlerweile, dass er auch andere mit Tropfen willig gemacht hat. Aber nur mich hat er entführt und behalten. Ich frage mich aber wieso und wieso mich? Was ist passiert dass er mich erst in der Gasse des Clubs abgeladen und dann einfach liegen gelassen hat?

"Autsch, verdammt", fluchend reibe ich mir meinen Arm, auf den ich soeben geflogen bin. Da hab ich wohl nicht darauf geachtet wo ich hinlaufe.

"Ohje, das tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst", entschuldigt sich mein Gegenüber und streckt mir seine Hand zur Hilfe hin.

Skeptisch sehe ich zwischen ihm und seiner Hand hin und her, entscheide mich dann aber ohne seine Hilfe aufzustehen. Vielleicht bin ich etwas paranoid, aber der Einzige dem ich momentan vertraue ist Rodney.

"Schon gut, war auch mein Fehler, ich habe auch nicht richtig hingesehen."

"Oh du bist Haydn, hi, ich bin Jamie. Ich war derjenige der dich...an diesem Tag...gefunden hat."

Das Letzte was er sagt lässt mich schlucken. Die Erinnerung an den Tag, als mich jemand im Arm und beruhigt hatte, flammt wieder auf.

"Ich bin froh zu sehen, dass es dir besser geht. Zumindest körperlich. Wie fühlst du dich?" Seine Augen blicken mich verständnisvoll an, der Rest seines Körpers strahlt Stärke und Zuversicht aus.

"Ich weiß es nicht um ehrlich zu sein."

"Das kann ich voll verstehen. Wollen wir einen Kaffee bei Enrico trinken gehen?"

Fragend legt er seinen Kopf schief.

Soll ich mit ihm einen Kaffee trinken gehen? Ich meine, er hat mich gerettet und danken wollte ich ihm ja sowieso. Und er wirkt sehr vertrauenswürdig. Außerdem sind wir in der Öffentlichkeit.

Ok letzteres ist Bullshit, denn im Club waren wir auch in der Öffentlichkeit.

Aber ich glaube nicht dass dieser Jamie mir was antun will. Hat Rodney nicht erwähnt, dass er mit jemandem hier im Resort zusammen ist? Es ist sicher wirklich nur ein Zufall ... oh man, vielleicht doch mehr als nur ein bisschen paranoid.

"Okay. Ich bin eh schon mehr gelaufen als für mich üblich, also hab ich mein Pensum für heute erfüllt."

Ein breites Lächeln zieht sich über sein Gesicht, bevor er sich dann umdreht und in Richtung Enrico's läuft.

Als wir reinkommen sieht Jamie sich suchend um, scheint aber das, was er entdecken wollte, nicht gefunden zu haben. Also geht er direkt auf einen Tisch zu und setzt sich. Ich tu es ihm gleich und setze mich ihm gegenüber hin.

Ein leises Lachen gefolgt von einem "Honey, das können wir hier nicht machen, wie oft soll ich dir das noch sagen?", ertönt aus der Küche hinter der Theke und zaubert Jamie wieder ein Lächeln ins Gesicht. Dieser Mann lächelt eindeutig viel. Man kann es auch an seinen ausgeprägten Lachfalten erkennen.

"Mhmmm aber du riechst so gut." Eine andere, tiefere, Stimme hallt zu uns nach vorne, was mich jetzt auch grinsen lässt. Da haben sich zwei eindeutig richtig gerne.

"Alter, hier ist Kundschaft, könnt ihr nicht einmal die Finger voneinander lassen?", ruft Jamie und ein lautes Lachen ertönt. Ich wundere mich über den frechen Tonfall, aber wer immer da lacht scheint es ihm nicht übel zu nehmen.

"Wie du und Aaron? Die sich bei jeder Gelegenheit betatschen und liebkosen, ohne auf ihre Umgebung zu achten? Mhm ja mein Sohn, du hast hier absolut nichts zu melden."

Erstaunt reiße ich die Augen auf, als der Chef persönlich, gefolgt von einem anderen Mann, aus der Küche kommt. Beide Männer sehen Jamie so liebevoll an, dass mir das Herz fast stehen bleibt. Ihre Blicke erinnern mich an die meiner Eltern und plötzliche Traurigkeit übermannt mich. Doch versuche ich es mir nicht anmerken zu lassen.

"Haydn, das sind meine Väter, Mike und Enrico. Dad, Paps das ist Haydn."

"Der Mann den du gefunden hast?", fragt der kleinere, breitere Mann, der auch der Besitzer dieser tiefen, beruhigenden Stimme ist.

"Ja genau."

"Freut mich dich kennenzulernen." Er nickt mir freundlich zu.

"Gleichfalls", entgegne ich ihm und bin dankbar, dass er mir nicht seine Hand entgegenstreckt. Auch Enrico begrüßt mich mit einem sympathischen Lächeln.

"Na dann mach ich mal meine Arbeit und du geh und schau nach den Kids."

Mit einem tiefen Kuss verabschieden sich die beiden Männer voneinander und Enrico widmet sich dann ganz uns.

Nachdem wir bestellt haben, sind wir ganz ruhig. Mein Blick klebt an der Tischplatte und ich weiß nicht was ich sagen soll. Da fällt mir ein dass ich mich bedanken wollte.

"Hey, ich wollte mich noch bei dir bedanken, dass du so geistesgegenwärtig warst und den Krankenwagen gerufen hast."

Was war das denn für ein dummer Satz? Geistesgegenwärtig? Meine Güte. Jeder hätte da vermutlich einen Krankenwagen gerufen.

"Ach verdammt. Danke einfach, okay? Vielen Dank."

"Hey, mach dir keinen Kopf. Alles gut und du brauchst dich auch nicht zu bedanken. Es war selbstverständlich und es ist mein Job Menschen zu retten. Ich bin Feuerwehrmann", erklärt er ernst und ich nicke. "Oh okay, aber trotzdem. Danke."

Plötzlich legt er seine Hand auf meine und sieht mich eindringlich an. Ich starre darauf, spüre aber nicht das Verlangen sie weg zu ziehen. Vielleicht weil sie meine nur bedeckt aber nicht ergreift oder gar hält. Dennoch spannt sich mein ganzer Körper an.

"Hör zu Haydn.", beginnt er sanft. "Ich weiß genau wie du dich fühlst und ich weiß auch wie dankbar du ......"

"Woher willst du das denn wissen mhm?", fahre ich dazwischen. "Du steckst nicht in meinem Körper und meinem Kopf, du weißt gar nichts." Aufgewühlt und etwas überfordert werde ich laut, dabei hat er das gar nicht verdient. Aber ich kapier einfach nicht wieso Menschen immer sagen, ich versteh dich, ich weiß wie du dich fühlst, dabei haben sie nicht die geringste Ahnung. Sie haben sowas nicht erlebt. Das ist einfach nur Gelaber um einen zu beruhigen. Doch letztendlich haben sie wirklich keine Ahnung wie es einem geht.

"Hey, ganz ruhig. Ja du hast recht, ich stecke nicht in deinem Kopf oder deinem Körper, aber....ich rede nicht mit jedem darüber, nur damit du es weißt.....aber mir ist was ähnliches passiert."

Verwirrt sehe ich ihn an. Ihm? Ihm mit seinen süßen Lachfalten, soll sowas passiert sein? Vielleicht sollte ich mir das anhören.

"Was ist passiert?"

"Mein Vater hat mich als Kind und Jugendlicher nackt im Keller eingesperrt und an seine Freunde verkauft. Ich musste sie verwöhnen, egal ob mit den Händen oder dem Mund. Musste mich schlagen lassen. Alles, außer eines. Ich wurde nicht vergewaltigt. Zum Glück."

Enrico unterbricht uns indem er unseren Kaffee vor uns hinstellt und Jamie tröstend über den Kopf fährt bevor er ihm einen Kuss darauf gibt.

"Hätte Mike mich damals nicht gerettet, ich wüsste nicht ob ich noch leben würde." Okay, es gibt also noch einen anderen Vater.

Wieder entsteht eine Pause und ich gebe sie ihm ohne Fragen zu stellen. So wie er es erzählt hat er es gut verarbeitet aber man merkt, dass er trotz allem noch damit zu kämpfen hat. Ob ich es auch mal soweit schaffe?

"Mike war damals noch Soldat bei der Army, hier auf dem Stützpunkt in Windington. Ich weiß nicht mehr genau wie er dazu kam, aber eines Tages tauchte er im Jugendhaus auf und unterrichtete Selbstverteidigung. Jeder liebte ihn doch ich sah ihn als Bedrohung. Er wollte mich unbedingt auf den richtigen Weg bringen. Damals nannte ich mich Buster....ja ich weiß....aber ich war wirklich ein Schläger und Rebell. Ich war voller Wut, hab mich gegen alles Gute gestellt und ging wegen jedem Scheiß in die Luft."

Er nimmt einen Schluck von seinem Kaffee und legt seine Hände um die Tasse nachdem er sie wieder auf den Tisch gestellt hat.

"An Wochenenden war ich die meiste Zeit im After School, so heisst das Jugendhaus, deswegen war es für die Betreuer komisch, dass ich ein paar Tage am Stück fehlte. Also kam Mike zu mir nach Hause um mich zu suchen. Ich hörte damals nur Kampfgeräusche, Schreie und Schüsse, bevor jemand in den Keller kam und mich rausbrachte. Ich habe Mike mein Leben zu verdanken. Ohne ihn wäre ich jetzt nicht dort wo ich jetzt bin." Er muss einmal tief durchatmen und tauscht einen beruhigenden Blick mit seinem Paps aus, der sich wieder hinter die Theke zurück gezogen hat aber immer wieder besorgt herüber sieht.

"Auch Enrico hat seinen Teil dazu beigetragen, denn es war ein langer Prozess bis ich keine Albträume mehr hatte und offen über das Geschehene reden konnte. Als ich mit Aaron zusammen kam, war er mein Fels in der Brandung. An ihn kann ich mich auch heute immer noch lehnen wenn ich mal einen schlimmen Tag habe und Erinnerungen über mich herfallen. Wenn ich mich dreckig fühle oder Aaron von mir stoße weil ich seine Berührungen gerade nicht ertragen kann. Er ist so verständnisvoll und liebt mich trotz dass ich ab und zu solche Aussetzer habe."

"Aaron scheint ein guter Mann zu sein, genauso wie deine Dads."

Ich schlucke fest und versuche verkrampft meine Tränen zurückzuhalten, doch es klappt nicht.

"Oh man, das wollte ich jetzt nicht. Es tut mir leid."

Ich höre wie ein Stuhl zurückgeschoben wird und sich plötzlich ein paar Arme um mich legen. Wieder bietet er mir sanften Comfort statt aufdringliche Umarmungen.

"Haydn, du wirst das hinkriegen, es ist ein langer Weg, aber du wirst es schaffen, ich bin mir ganz sicher. Rodney wird dir dabei helfen. Er ist ein guter Mann genauso wie Aaron. Und ich kann auch für dich da sein, wenn du das möchtest. Du kannst immer zu mir kommen und mir fragen stellen oder wir sitzen einfach nur zusammen und trinken Kaffee, ganz egal was." Es ist ein ehrliches Freundschaftsangebot und kein Mitleid.

Auch wenn ich nicke und verstanden habe was er sagte, ist mir nicht klar wie Rodney mir helfen soll. Ich werde bald nach Hause gehen. Simon ist zu beschäftigt und Rodney gehört hierher, genauso wie Jamie. Außerdem, wieso bilde ich mir ein, dass Rod dasselbe für mich tun würde wie Aaron für Jamie? Sie sind ein Paar. Rodney und ich sind noch nicht einmal richtige Freunde.

Ich werde dort ganz alleine sein und auch wenn ich das letzte Jahrzehnt wirklich stark war, das würde ich nicht ertragen.

Allein sein. 

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