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6. Kapitel - Teil 2

»Die ITs haben die paar Sicherheitskameras gehackt, die noch in Betrieb sind, sodass wir wissen, dass sich um unser Ziel herum momentan keine Assassinen aufhalten«, wispert River mir zu, während die Soldaten das Zeichen geben, um das Tor zu öffnen. »Trotzdem müssen wir ab jetzt sehr, sehr vorsichtig sein. Es ist bereits ein paarmal geschehen, dass Sammler nicht zurückkehrten.«

Zur Antwort nicke ich. Vermutlich weiß ich am besten, wie geräuschlos und schnell sich die Assassinen bewegen können – zu schnell, als dass die Warnung durch eine Sicherheitskamera rechtzeitig wäre.

Auch das Gespräch der anderen beiden ist verstummt, alles an ihrer Körperhaltung strahlt Wachsamkeit aus, während wir durch das stählerne Tor nach draußen auf den United Nations Plaza treten. Der Platz, der früher so voller Leben war, liegt ausgestorben da. Nur das Krächzen einiger Raben durchdringt die Stille, während wir das Schlachtfeld vor uns aufmerksam nach möglichen Bedrohungen absuchen. Es ist offensichtlich, dass Piccolos Aufräumkommando sich nicht die Mühe gemacht hat, vor unserer Haustür zu fegen. Autos, deren Sitze von Blut getränkt sind, stehen auf der Straße oder dem Gehweg mit aufgerissenen Türen und zersplitterten Scheiben. Direkt vor uns liegt eines verkehrt herum auf dem Dach eines Supermarktes, als hätte jemand es dorthin geworfen. Der verstreute Müll und die umgeworfenen Mülltonnen zeugen davon, dass zumindest manche Tiere wie Waschbären noch immer gut in New York überleben können. Am meisten irritieren mich aber die Gebäude, die um mich herum dunkel und verlassen daliegen – die früher mindestens ebenso gut wie die UN-Headquarters verteidigten Konsulate Deutschlands, Vietnams und Arabiens, bei denen die zerstörten Fensterscheiben und der penetrante Gestank bezeugen, dass die Assassinen sie keineswegs verschont haben.

Jetzt, wo mir der Gestank nach schlecht gewordenem Fleisch aufgefallen ist, ist es schwer, den Gedanken daran wieder zu verdrängen. Wenn Piccolos Trupp nicht hier war, dann ...

»In den ersten Tagen haben ein paar Soldaten die Leichen auf dem Platz weggeräumt, aber ein Gebäude zu betreten war zu riskant«, flüstert River mir ins Ohr, bevor sie mir einen schwarzen Schal in die Hand drückt. Erst jetzt bemerke ich, dass sie und die anderen sich längst ein Tuch um Mund und Nase gebunden haben, um dem Gestank zu entgehen.

»Aber denk daran, deine Ohren frei zu lassen und wachsam zu bleiben«, erinnert sie mich.

Ich folge ihrer Anweisung und binde das Tuch um meinen Kopf. River hilft mir mit dem Knoten und ich bin erleichtert, dass der Geruch tatsächlich etwas nachlässt.

Als Kayla, die scheinbar die Anführerin unseres Trupps ist, sieht, dass wir so weit sind, setzt sie sich in Bewegung und bahnt sich einen Weg um die Autos herum, wir hinterher. Das helle Sonnenlicht des Frühlingstages spiegelt sich in den Glassplittern, ab und zu fliegen ein paar gurrende Tauben auf, während wir vorsichtig durch die ausgestorbene Stadt schleichen. Alle paar Hundert Meter stoppt Kayla, um auf ihren Arm zu blicken, an dem sie eine Smartwatch trägt, wie ich beim zweiten Mal bemerke. Vermutlich prüft sie, ob unser Weg noch sicher ist.

In diesem Tempo kommen wir nur langsam voran, während wir an der deutschen Botschaft vorbeigehen und die Second Avenue kreuzen. Wie River mir vorhin erzählt hat, liegt unser Ziel in der Third Avenue. Insgesamt ist die Apotheke, die wir heute ausräumen werden, also nur zwei Blöcke von unserem neuen Wohnsitz entfernt, dennoch sinkt mit jedem weiteren Schritt mein Gefühl von Sicherheit. Je mehr Zeit wir außerhalb des UN-Komplexes verbringen, desto mehr habe ich das Gefühl, dass jeden Moment etwas Schreckliches passieren könnte. Die unheimliche Stille New Yorks und die zerstörten Straßen und Gebäude um uns herum verstärken das Ganze nur. Dabei nimmt nicht nur meine eigene Paranoia zu, wie ich feststelle, als in der Nähe ein Vogel auffliegt und River heftig zusammenzuckt.

Was ist nur aus meinem New York geworden? Aus der Stadt, für die ich alles aufgegeben hätte, die Stadt, in der alles möglich war? Ich hätte sie stets als meine Herzensstadt bezeichnet, trotz all der Probleme, die ein Leben an diesem Ort mit sich brachte. Doch jetzt fühle ich mich nicht mehr wie in meiner Heimat, sondern wie in einem Albtraum, der die Realität völlig verzerrt hat.

An der Ecke zur Third Avenue bleibt Kayla erneut stehen, um ihre Uhr zu prüfen, aber anstatt weiterzugehen, blickt sie stirnrunzelnd zu uns zurück.

»Was ist?«, fragt River im Flüsterton, nicht ohne sich noch einmal besorgt umzusehen.

»Ein Assassine bei Grand Central«, erwidert Kayla ebenso leise. Ryan neben ihr zieht bei diesen Worten sein Gewehr hervor und auch Cade zückt seine Pistole – Grand Central befindet sich die gleiche Strecke vor uns wie die UN-Headquarters hinter uns.

»Wenn er uns entdeckt, macht es keinen Unterschied, ob wir uns auf dem Rückweg befinden oder nicht«, merkt Cade an, der ebenfalls einen Blick auf Kaylas Uhr geworfen hat, »aber er scheint sich nach Norden zu bewegen.«

Kayla nickt und bedeutet uns weiterzugehen. River neben mir schluckt, wendet jedoch nichts ein, stattdessen hält sie sich auffällig in Cades Nähe.

Ich will mir gar nicht vorstellen, was geschieht, falls Assassinen uns bemerken. Ich bin erst gestern entkommen – wie ironisch wäre es, heute wieder gefunden zu werden? Doch ein kleiner Teil von mir denkt an Atair und fragt sich, wie schlimm ich es tatsächlich fände, von ihm wiedergefunden zu werden. Wie es wäre, ihn wiederzusehen.

Doch ich konzentriere mich auf die Aufgabe, die vor uns liegt, und folge den anderen zu der Apotheke, die sich wenige Meter links von uns befindet. Obwohl Piccolo und sein Trupp diese Straße bereits geräumt zu haben scheinen, merkt man dem Laden die Geschehnisse der letzten Tage deutlich an: Die Tür hängt schief in ihren Angeln und durch das Glas des Schaufensters ziehen sich Hunderte kleine Risse. Dahinter erkenne ich die ausgestellten Artikel, von denen die meisten umgeworfen wurden und verstreut liegen, und frage mich, in welcher Zeit es noch die größte Sorge mancher war, die Geschmeidigkeit der Haut zu maximieren, womit ein Plakat im Fenster wirbt.

Cade öffnet vorsichtig die Tür, die nur noch an einem Scharnier hängt, und schafft es, lautlos ins Geschäft einzutreten. Nicht lange jedoch – die Glassplitter, die dahinter verstreut auf dem Boden liegen, knirschen unter seinem Gewicht, als er sich weiter vorwagt. Bei dem Geräusch halten wir kurz inne, doch als sich kein Assassine offenbart und auf uns stürzt, betreten wir hinter ihm die Apotheke.

Der Laden ist nicht beleuchtet und so liegen die Regale und ihre Inhalte im Dunkel. Wortlos drückt River mir einen Beutel in die Hand und beginnt dann die Medikamente hineinzuräumen, ohne darauf zu achten, was genau sie gerade einpackt. Die Devise ist, so viel mitzunehmen, wie wir tragen können, aber wir können es uns auch nicht leisten, Zeit zu verschwenden, um sorgfältig Medikamente auszuwählen.

Für ein paar Minuten ist nur das leise Klackern zu hören, während wir die Medikamentenschachteln in unsere Taschen fallen lassen, bis ich schließlich davon überzeugt bin, kein weiteres Medikament mehr in dem Beutel unterbringen zu können. Ich ziehe an den Bändern, um ihn zu schließen, und nehme ihn dann auf den Rücken, bevor ich auch noch meine Hosentaschen auffülle – mit Ausnahme jener, in der sich das Pfefferspray und mein Messer befinden. Anschließend gehe ich zurück an den Eingang der Apotheke, um dort auf die anderen zu warten. Ich nicke Ryan zu, der sich davor befindet und die Umgebung prüft, als ich plötzlich das Gefühl habe, beobachtet zu werden.

Die Umgebung fühlt sich von einem Moment auf den anderen plötzlich ... anders an. Bedrohlich. Die Härchen in meinem Nacken stellen sich auf und ich bekomme ein mulmiges Gefühl im Bauch, während meine Paranoia wächst. Besorgt suche ich die Umgebung nach Hinweisen auf die kommende Gefahr ab, doch es liegt alles ruhig da. Nach wie vor hält die unheimliche Stille New York in ihrem Griff, doch irgendetwas hat sich verändert.

Auch Ryan scheint es bemerkt zu haben, denn er wirkt noch wachsamer als zuvor und hält das Gewehr im Anschlag, während er sich langsam um die eigene Achse dreht, um die Häuser um uns herum zu prüfen. Als die anderen neben mich zum Eingang der Apotheke kommen, bedeutet er uns die Sicherheit des Hauses noch nicht zu verlassen und ich ziehe schließlich ebenfalls meine Assetgun aus meinem Gürtel, um beide Hände daran zu legen und mich damit zu erden. Ich kann das Gefühl drohender Gefahr nun deutlich wahrnehmen und werde zunehmend unruhiger, da ich sie weder sehen noch hören kann.

Als links von uns plötzlich etwas über Stein kratzt, fährt Ryan herum und richtet sein Gewehr in diese Richtung, nur um einen Moment später erleichtert aufzuatmen, da es nur eine Taube ist, die auffliegt. Er beobachtet den Ort noch für einen Moment, bevor er scheinbar beschließt, dass seine Paranoia doch überzogen war und es sich nur um einen Vogel handelte. Er senkt das Gewehr und dreht sich wieder zu uns, um uns mit der Hand ein Zeichen zu geben.

Genau in diesem Moment offenbart sich die Gefahr, die den Vogel zum Aufschrecken und Davonfliegen brachte. So schnell, dass ich es mit den Augen kaum verfolgen kann, huscht ein dunkler Schatten über die Straße auf Ryan zu. Der Mann hat nicht einmal Zeit, sein Gewehr wieder zu heben, bis der Assassine bei ihm angelangt ist und geradewegs vorbeiläuft – nicht ohne seine Klauen nach Ryan auszustrecken. Der Assassine bleibt am anderen Ende der Straße stehen und dreht sich um, um mit uns dabei zuzusehen, wie Ryan ungläubig die Hand nach seinem Hals ausstreckt, in den sich die Krallen des Assassinen gebohrt und seine Luftröhre durchtrennt haben. Dann bricht er zusammen, kommt mit einem dumpfen Geräusch auf dem Asphalt der Straße auf, wo nur noch ein Zucken vom letzten Kampf seines Lebens berichtet.

Der Assassine, der noch immer am Ende der Straße steht, richtet seine Aufmerksamkeit nun auf uns und ein hämisches Grinsen erscheint auf seinem Gesicht. Blut tropft von seinen Klauen, offensichtlich nicht das erste, das er an diesem Tag vergossen hat, denn dunkelrote Blutflecken zieren seine Wangen. In seinem Blick mischen sich Wahnsinn und Blutdurst miteinander. Er ist der perfekte Assassine – ein genaues Abbild der Eigenschaften, wegen derer wir Menschen uns jahrzehntelang den Assassinen gegenüber überlegen fühlten, ein Spiegel dessen, wogegen wir nun kämpfen müssen und zu unterliegen drohen.

Unwillkürlich vergleiche ich den Assassinen mit Atair, als ich ihn zum ersten Mal sah. Mein Assassine war damals nicht auf Blut aus, sein Blick mehr teilnahmslos als bedrohlich, doch in ihm schlummerte die gleiche Gefahr, die gleiche Ablehnung gegenüber den Menschen. Ob sich auch in diesem Assassinen vor uns in Wahrheit nur ein Mann verbirgt? 

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