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4. Kapitel

Gemeinsam kehren River und ich zu dem Speisesaal zurück, den sie mir zuvor gezeigt hat. Er ist bei Weitem nicht so atemberaubend wie jener der Assassinen auf Atairs Insel, war aber auch nicht für die Dinner von hochrangigen Generälen und Forschern gedacht, sondern eine einfache Kantine für die Mitarbeiter der UN-Headquarters. Reihen an Tischen und Stühlen stehen möglichst platzsparend aneinander, der Raum wird von schlichten Halogenlampen erleuchtet, große Fenster geben den Blick auf den Garten frei. An einer Seite befindet sich die Essensausgabe. Beim Anblick der metallenen Essensbehälter, die unter Infrarotlampen zum Wärmeerhalt auf zahlreichen Theken stehen, fühle ich mich stark an die Universitätskantine in Barcelona zurückerinnert.

Allerdings sah das Essen dort deutlich appetitlicher aus, bemerke ich, als ich den Kartoffelauflauf und die undefinierbare Suppe mustere. Was gäbe ich nicht alles für die Paella meiner Mutter ...

Aber in der Apokalypse muss man beim Essen wohl Abstriche machen. Ich nehme mir den Teller, den River mir reicht, und lasse mir von der Frau, die hinter dem Kartoffelauflauf steht, Essen aufschöpfen. Die Suppe lasse ich trotzdem lieber in Ruhe.

»Das Essen ist rationiert, ich wäre an deiner Stelle nicht so pingelig«, meint River mit einem Blick zur Suppe.

Zwar rät auch die klein geratene Portion auf meinem Teller mir zur Suppe, aber noch bin ich nicht hungrig genug, obwohl ich kein Mittagessen hatte. River winkt Shannon zu, die gerade mit einem Behälter voller Essen aus einer geöffneten Tür hinter der Theke eilt, dann setzen wir uns beide an einen freien Tisch.

Unwillkürlich träume ich mich zurück zur Assassineninsel, auf der Atair gerade vermutlich ebenfalls zu Abend isst, falls sie doch schon heute von ihrem Einsatz zurückgekehrt sind. Ihm säße eine herumalbernde Layla mit Lion gegenüber und neben ihm Steve und Troy, die kaum die Augen voneinander lassen können. Bei dem Gedanken an meinen Assassinen durchzuckt mich ein Stich von Einsamkeit. Ob er wohl auch gerade an mich denkt?

Meine düsteren Gedanken werden jäh unterbrochen, als der Stuhl neben mir mit einem Quietschen zurückgezogen wird und sich Cade daraufsetzt.

»Einen wunderschönen guten Abend, die Damen«, grüßt er uns.

»Cade!«, ruft River begeistert. »Schön dich zu sehen!«

Seine dunklen Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, als er meine Freundin mustert.

»Ebenfalls, River.«

Er wendet sich an mich.

»Wie geht es dir?«

Ich spüre Rivers neugierigen Blick auf mir ruhen. Ihre Verwirrung ist über den Tisch hinweg spürbar – offensichtlich ist sie es nicht gewohnt, dass Cade sich zu ihr setzt, es muss also an mir liegen.

Ich zucke mit den Achseln – für sie wie auch als Antwort.

»Gut und dir?«

»Ein wenig überarbeitet«, entgegnet er. Bevor er zur nächsten Frage ansetzen kann, setzt sich ihm Lee gegenüber.

»Wieso hast du nicht auf mich gewartet?«, will er vorwurfsvoll von River wissen.

Diese zieht eine Schnute.

»Weil ich dachte, dass du bestimmt mit Shannon essen willst«, erwidert sie pikiert und starrt betont auf ihr Essen. Lees Gesichtsausdruck spiegelt eine Mischung aus Wut und Verzweiflung.

»Ich wollte doch gestern nur nicht, dass sie allein essen muss«, erklärt er, »heute isst sie mit Jeremy.«

Ich bin froh, dass Blicke nicht töten können, denn als River ihn ansieht, wäre er ansonsten tot umgefallen.

»Das klingt für mich sehr stark danach, als wäre ich die zweite Wahl«, entgegnet sie hoheitsvoll. Lee seufzt, aber bevor er antworten kann, nimmt River ihr Tablett in die Hände, steht auf und stolziert davon. Wir drei sehen ihr nach, wie sie das Tablett in einen Sammelbehälter stellt und hocherhobenen Kopfes aus dem Speisesaal rauscht. Tja, dabei war sie es doch, die sagte, ich solle keine Möglichkeit zum Essen verschwenden.

»Ich gehe ihr gleich nach«, murmelt Lee düster. Appetitlos stochert er in seinem Essen, seine Gedanken sind offensichtlich nicht bei Cade und mir.

Okay. Das war gerade deutlich mehr Drama, als ich von diesem Abend erwartet hätte. Ich frage mich so langsam wirklich, was Rivers Problem ist. Zu mir ist sie die ganze Zeit nett und hilfsbereit, aber Lee gegenüber wirkt sie wie die größte Zicke dieses Planeten.

Ich bemerke, dass Cade mich anstarrt, und wende mich ihm zu.

»Was sollte das?«, formt er die Frage stumm mit den Lippen, damit Lee sie nicht mitbekommt. Eigentlich müsste er sich diese Mühe nicht machen – Lee ist völlig in Gedanken versunken und strahlt eine Aura der schlechten Laune aus.

Wieder zucke ich nur mit den Achseln. Wenn ich das nur wüsste.

»Hast du dich bereits für eine Beschäftigung entschieden?«, will Cade wissen, als ich mich wieder dem Essen widme. Überraschenderweise schmeckt der Auflauf besser, als er aussieht – vielleicht hätte ich der Suppe eine Chance geben sollen.

Wie erwartet ignoriert Lee uns völlig, bis ich antworte: »Ja, ich werde River bei den Sammlertrupps begleiten.«

Beim Namen seiner Angebeteten schreckt Lee auf.

»Hätte ich mal das Gleiche getan«, grummelt er, »blödes Medizinstudium.«

Cade und ich tauschen einen Blick, aber Lee hat offensichtlich beschlossen genügend gegessen zu haben. Wortlos erhebt er sich, bringt sein Tablett zurück und verlässt ebenfalls den Raum – zweifellos um River zu suchen.

»Und da waren es nur noch zwei«, murmelt Cade. Dann scheint er sich wieder auf meine Antwort von eben zu konzentrieren, denn er meint: »Toll, ich begleite sie ebenfalls manchmal.«

»Ich dachte, du wärst im Rat.«

Cade nickt. »Ja, aber ab und zu brauche ich das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Der Rat ist wichtig, um Entscheidungen zu fällen und diesen Stützpunkt am Laufen zu halten, aber es gibt genügend Mitglieder, dass ich mich auch mal ein paar Stunden entschuldigen kann.«

»Schön«, erwidere ich, »heißt das, wir sehen uns morgen?«

Zu spät fällt mir auf, dass das womöglich ein wenig zu freudig klang.

»Wahrscheinlich«, entgegnet er und lächelt breit. Seine dunklen Augen, die fast schwarz sind, bohren sich in meine und nehmen mir für einen kurzen Moment den Atem. Wieder habe ich den Eindruck, dass Cade mit mir flirtet, und diesmal habe ich nicht das Gefühl, dass ich es auf Mitleid oder Gewissensbisse schieben kann. Nicht dass ich nicht geschmeichelt wäre, aber eigentlich habe ich gerade keine Kapazitäten dazu. Zeit zu fliehen. Seltsam, dass ich die letzten Tage nichts anderes wollte, als hierher zu fliehen, mein Fluchtinstinkt aber schon wieder anschlägt.

Zum Glück habe ich meinen Auflauf ohnehin aufgegessen. Ich zögere Cade allein beim Essen zurückzulassen, aber da entdecke ich bereits Shannon, die sich mit einem jungen Mann an ihrer Seite einen Weg zu uns bahnt. Als sie sich mir gegenübersetzt, erhebe ich mich, obwohl sie eine enttäuschte Schnute zieht.

»Wir sehen uns später«, versichere ich ihr, was wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubert.

»Bis dann!«, verabschiede ich mich bei Cade und dem unbekannten Jungen, bevor ich mich auf den Weg mache, mein Zimmer wiederzufinden.

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