Four
Four:
der grimmige Dorian
Leylas Perspektive:
„Ich bin ganz und gar nicht arrogant!", zischte Kora. Ich seufzte, blätterte um. „Wie kannst du so gemein sein und das behaupten, Leyla?!", stänkerte sie weiter. Und ich versuchte, weiterhin zu lernen. „Ganz ehrlich, ich finde, du-"
„Ganz ehrlich", unterbrach ich sie trotzig, sah hoch, „Ich finde, du solltest jetzt gehen, Kora.", stellte ich klar.
Sie sah auf, sah mich aus grünen Augen starr an und schürzte ihre vollen Lippen. „Und ich dachte, wir wären Freunde, Leyla."
Ich seufzte, schlug mein Buch zu und sah wieder auf. „Kora, wir sind Freunde.", beteuerte ich. „Nur als deine Freundin muss ich dir auch mal die fiesen Worte an den Kopf werfen können.", merkte ich an. „Du stellst dich in den letzten zwei Jahren oft über uns andere Mädels und bist gemein zu uns, obwohl du das gar nicht nötig hättest.", sie öffnete ihren Mund leicht, um loszusprechen. „Und du gibst oft die falschen Töne an.", gab ich noch hinzu. „Behandle uns wie Freundinnen, wenn wir welche sind. Nicht wie Untergebene.", ich seufzte nochmal. „Verstehst du mich?"
Sie wurde rot, nickte. „Ja.", dann zog sie ihre Augenbrauen zusammen. „Aber-"
Ich stöhnte auf, verdrehte die Augen und stand auf. „Nein, kein aber.", merkte ich an, schnappte mir das Buch und drehte mich um, um wegzulaufen.
Das war doch nicht zu fassen.
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„Sie ist in letzter Zeit vielleicht nur etwas gereizt.", zuckte Cho mit ihren Schultern, während ich mir meinen Schal enger um meinen Hals zog.
„Nein, sie ist gemein.", stellte ich klar. „Und dass nur, weil wir nicht so gut in der Schule sind wie sie.", ich seufzte, sah auf den schwarzen See hinab. „Muss in Ravenclaw immer erst die Schule an erster Stelle stehen? Nein.", ich schüttelte meinen Kopf. „Es geht dabei doch um-"
„Ehm, Entschuldigung?", ich drehte mich verwirrt um, sah einem Jungen mit geröteten Wangen entgegen.
„Hey, Ced.", lächelte Cho breit und wandte sich von mir leicht ab.
„Hi.", er sah mich kurz an, mit diesen unschuldigen grauen Augen. „Leyla, richtig?", zeigte er auf mich.
Ich nickte. „Korrekt.", bestätigte ich.
„Könnte ich mir Cho kurz ausleihen?", grinste er. „Du bekommst sie ganz bestimmt gleich zurück und ich schwöre, ich kidnappe sie nicht."
Cho kicherte, weswegen ich sie ansah. Sie und ihre Aura, die den „verliebten Status" ausstrahlte. Oh, Gott.
„Klar.", nickte ich schulterzuckend. „Wenn's sein muss."
„Danke.", er grinste, griff vor und schnappte sich meine Freundin.
Super, jetzt stand ich hier alleine.
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„Hey.", ich zuckte zusammen, drehte mich um. „Wieso so allein?"
Ich sah auf, sah Dean auf mich zukommen, der gerade aus der großen Halle kam.
„Hm", ich zuckte mit den Schultern, „Cedric Diggory hat mir meine Freundin geklaut."
„Jammerschade.", lächelte er. „Und? Wie geht es dir?"
„Ganz gut.", blieb ich vor ihm stehen. „Hab in den letzten Tagen viel nachgedacht und mich mit Kora, mal wieder, gestritten. Also...alles beim Alten."
Er schmunzelte, strich sich kurz durchs Haar. „Du hast nachgedacht, ja?"
Ich nickte. „Über die Schule.", erzählte ich ihm. „Und wie das wohl für meine Mom dieses Weihnachten war.", fügte ich hinzu. „Normalerweise gehen sie, Dorian und ich immer mit unserer Patentante abends etwas essen, so an Weihnachten. Am ersten Weihnachtstag sind wir dann immer bei unseren Großeltern.", ich zuckte mit den Schultern. „Muss dieses Jahr wohl sehr schade für sie gewesen sein. Ich wünschte, sie wäre vielleicht nicht traurig."
„Ach.", winkte er leicht lächelnd ab. „Vielleicht hat sie dieses Weihnachtsfest mal mehr Ruhe genossen und in ihrem Urlaub entspannt."
Ich hob beide Augenbrauen. „Kommen Dorian und ich wirklich so anstrengend rüber?", hakte ich nach.
„Was?", schaute er schockiert. „Nein.", schüttelte er seinen Kopf. „So meinte ich das jetzt nicht, Leyla, wirklich nicht."
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„Das ist süß.", grinste ich, machte eine große Blase mit dem Kaugummi in meinem Mund, ehe sie zerplatzte und schlaff herunterhing. Ich sammelte schnell den Kaugummi wieder ein.
„Find ich nicht.", schüttelte sich Dean, lehnte sich gegen seinen Bettpfosten. „Sie ist vier und nervt nur."
„Aber sie ist deine kleine Schwester.", widersprach ich ihm. „Jüngere Geschwister muss man mehr lieben, das ist Gesetz."
Seine Mundwinkel zuckten. „Dorian ist der Jüngere von euch?", ich nickte.
„Ich bin elf Minuten älter als er.", erzählte ich Dean. „Aber Dorian mag es nicht, wenn ich das an die große Glocke hänge."
Dean hob zwei Finger. „Ich schwöre, dein Geheimnis ist gut bei mir aufgehoben."
Ich kicherte. „Danke.", neigte ich feierlich meinen Kopf in seine Richtung.
„Hast du eigentlich was besonderes in den Sommerferien geplant?", fragte er mich, zeigte auf mich. „Meine Eltern haben schon jetzt geplant, dass wir mit Lilith nach Paris ins Disneyland reisen werden."
„Da war ich schon.", zuckte ich mit meinen Schultern. „Als wir bei Freunden meiner Mum zu Besuch waren. Vor einem Jahr.", fügte ich hinzu. „Das macht richtig Spaß. Achterbahnen, Abenteuerspielplätze, jede Menge Süßes und Paraden mit Prinzen und Prinzessinnen darauf."
„Es gibt nur einen langweiligen Park, den ich vor zwei Jahren schon mal zur Eröffnung besucht habe.", sagte er mir resigniert. „Ich verstehe nicht, wie positiv du darüber sprechen kannst. So viel gibt es dort nicht zu sehen, finde ich."
„Sehe in allem immer etwas Positives.", hob ich den Zeigefinger. „Das hat mir meine Patentante verraten.", nickte ich. „Sie hat gesagt, dieser Spruch hat ihr mal durch eine sehr schwere Zeit geholfen."
„Stimmt.", nickte er. „Deine Mutter und sie haben doch viele Freunde verloren, nicht?"
Ich zog eine Braue. „Wir müssen darüber jetzt nicht sprechen, oder?"
„Nie.", schüttelte er seinen Kopf und meine Mundwinkel zuckten.
„Danke.", meinte ich zu ihm. „Lass uns über den Park sprechen."
Er stöhnte auf und ich lachte.
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„Hey, was macht sie hier?", ich sah auf.
„Sie unterhält sich, Weasley.", lächelte ich. „Aber es ist schön, dich wiederzusehen."
Er runzelte seine Stirn. „Super peinlich.", haute Dorian plötzlich raus und sah von seinen Hausaufgaben für Verwandlung hoch. „Er hat vergessen, wer du bist."
Ich wurde feuerrot im Gesicht, das spürte ich. Und Ronald Weasley sah nicht besser aus. „Ist das was super Schlimmes?", fiepste er.
Das war wirklich peinlich. „Sie ist Dorians Zwillingsschwester, Ron.", erklärte Dean ruhig, ergriff plötzlich meine Hand, die unter seine Bettdecke über das Lacken kratzte. Das war ein Tick von mir, beruhigte mich immer etwas. „Und ich finde es ist schlimm, dass du vergessen hast, wer sie ist. So eine tolle Persönlichkeit kann man schlecht vergessen."
Dorian lachte. „Manchmal-"
„Sprich weiter und ich schneid dir deine Weichteile ab.", sprach ich ruhig aus, sah zu Dean auf, der belustigt eine Augenbraue hoch.
„Das passiert in hundert Jahren nicht.", lachte er. „Und ich werde dich daran erinnern, wenn ich mal Kinder habe."
„So in ‚niemals'?", neckte ich ihn.
„Ja, ich liebe dich auch, Leyla."
„Jetzt werde ich sie ganz sicher nicht vergessen.", zeigte Ron auf mich. „Ich mag sie. Sie bietet dem grimmigen Dorian Paroli."
Meine Mundwinkel zuckten. „Dorian ist nicht grimmig.", sagte ich. „Er ist gerade ruhig und entspannt."
„Was?!", sagten alle Jungs. „Das ist Normalzustand?!"
Ich nickte. „Seit wir Kinder sind."
„Was läuft in deinem Hirn schief?", fragte Seamus nach, der bisher ruhig ein Buch gelesen hatte.
„Ich wünschte mir, ich wäre woanders. So in der Bibliothek.", teilte Dorian sich mit. „Wo ich in Ruhe meine Hausaufgaben machen kann."
„Ja, aber nach einundzwanzig Uhr dürfen wir nicht mehr rumlaufen.", sagte Neville.
Ron deutete auf mich. „Apropos.", nickte er. „Musst du dann nicht bald los?", er deutete auf meine Krawatte.
Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich bin noch nie erwischt worden. Ich gedenke, alles wird gut, wenn ich nur auf Zehenspitzen an Snape vorbeilaufe."
„So spricht ein wirklicher Spion.", lachte Dean. „Ich mag deine Schwester immer mehr, Dorian."
„Hm, ich hau dich gleich, Thomas."
„Was denn?", fragte Ron. „Hab ich irgendwas verpasst?"
„Dean mag Leyla, Leyla glaub ich Dean, sonst wäre sie ja nicht hier, und Dorian kann das beides nicht ab. Vor allem nicht in dieser Konstellation.", ich lächelte leicht, zuckte mit meinen Schultern.
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„Im Übrigen, es ist gleich eins, Ley. Schlafenszeit.", ich sah Dorian von der Tür aus an.
„Halt die Klappe, Bruder.", bat ich, sah Dean an. „Und ja, ich gehe gerne mit dir auf ein Date."
Er grinste, lehnte sich gegen die Tür. „War das nicht schon eins?"
Ich schüttelte den Kopf. „Da waren mir zu viele Jungs, die mich abgelenkt haben."
Seamus lachte im Hintergrund. „Okay, das merk ich mir, Marx."
Dean grinste noch breiter. „Okay, dann mal was zu zweit."
Ich nickte, trat einen Schritt zurück und winkte. „Dann...gute Nacht.", sagte ich, drehte mich um.
„Nacht."
Und dann fiel mir noch was ein. „Oh, wenn ich Potter sehe, schicke ich ihn noch hoch, damit ihr euch keine Sorgen mehr macht."
Ich hörte Deans und Seamus' Gelächter als Dean die Zimmertür schloss.
Kopfschüttelnd lief ich die Treppe hinab in den leeren Gemeinschaftsraum.
Bis ich aufschreckte. „Ich weiß nicht."
„Woah!", machte ich, legte mir die Hand aufs Herz, während Potter sich ruckartig auf dem Sofa zu mir umdrehte. „Hast du mich erschreckt.", lachte ich hysterisch auf.
„Was machst du hier, Marx?"
„Ma-arx?"
Ich blinzelte, trat leicht näher, ehe er ruckartig aufstand, mir entgegenkam. „Ich, eh, war bei euch im Schlafsaal.", zuckte ich mit meinen Schultern. „Bei meinem Bruder zu Besuch.", ich lächelte leicht. „Auch, wenn ich wohl eher Dean besucht habe."
Harry zog beide Augenbrauen hoch. „Du siehst super müde aus. Vielleicht solltest du wohl ins Bett."
Ich lächelte leicht. „Es ist ein Uhr nachts.", sagte ich. „Was ist deine Ausrede?", zeigte ich auf seine Augenringe.
Er öffnete den Mund, nur sprach uns jemand anderes dazwischen. „Ich glaube, das bin ich."
Wir beide zuckte zusammen, während ich der Stimme folgte und an Potter vorbeisah. „Wer hat 'n das gesagt?", sah ich ihn an.
Er zuckte mit den Schultern. „Echt, keine Ahung.", schüttelte er seinen Kopf.
„Aber du hast diese Stimme auch gehört?", hakte ich nach.
„Ja, sie kam aus dem Kamin, Kinder."
Ich zuckte schon wieder zusammen, sah diesmal ruckartig zum Kamin. „Boah, du redest mit jemandem über Flohpulver?!", lief ich begeistert an ihm vorbei.
„Ehm-"
„Meine Mum hat mir davon erzählt, wie eklig und anstrengend das ist.", ich sah in den Kamin hinein. „Hi, Kumpel von Harry.", winkte ich.
Der Unbekannte aus dem Kamin schmunzelte, schlug den Blick nieder. „Hallo, Marx."
Ich zog beide Augenbrauen zusammen, deutete auf mich. „Du kennst meinen Namen?", die meisten, die mich neu kennenlernten, hatten totale Schwierigkeiten, sich meinen Namen zu merken. Dorians merkten sie sich ja nur, weil er so griesgrämig immer war.
„Harry hat ihn eben gesagt.", sah er an mir vorbei.
„Ehm", Harry hinter mir räusperte sich, womit ich zu ihm sah, „Leyla, das ist, eh, Padfoot."
Ich lachte. „Was ist das denn für ein alberner Name?", sah ich in den Kamin zurück.
„Nicht mein echter.", merkte er an.
„Ja, das merk ich schon.", nickte ich. „Aber der ist irgendwie einfallsreich und cool.", gab ich meine Meinung kund.
„Danke, dass du das so wie ich siehst.", ich kicherte, stellte mich dann wieder richtig hin.
„Na, dann.", ich sah Harry an. „Ich geh zurück in meinen Gemeinschaftsraum. Dann habt ihr hier Platz, um euch wieder ungestört zu unterhalten, über-", ich zuckte mit den Schultern. „Worüber ihr euch auch immer unterhalten habt."
„Dank-"
„Oder sie bleibt und wir halten noch ein bisschen Small Talk."
Wir beide sahen zurück zum Kamin. „Ja, aber vielleicht bin ich müde?", fragte ich. „Ich hatte so ein Spontandate, das echt ewig dauerte."
„Date?", der Unbekannte hustete im Kamin als er sich verschluckte. „B-bist du nicht zu jung für Dates?"
„Ich glaube, ich bin für dieses Gespräch zu jung.", murmelte Potter neben mir, setzte sich auf die Couch und seufzte. Ich sah zu ihm. „Redet ruhig.", winkte er ab.
Ich sah zurück in den Kamin, setzte mich dann auf den Boden davor. „Naja, Dean ist ja nicht wie jeder Junge.", meinte ich. „Er ist nett und ich glaube, ich bin für mein erstes Date bereit."
„Erstes Date?", wie konnte man als Fremder nur so erleichtert über diese Fügung sein? „Vierzehn und das erste Date?"
„Soll ich jetzt noch mitteilen, dass ich ungeküsst bin?"
Potter hinter mir hustete. „Das sind Infos, Leyla, die wollte ich nicht von dir haben."
„Entschuldige, Harry.", wurde ich rot.
Mein Gegenüber lächelte. „Ey, mit vierzehn ungeküsst zu sein, ist keine Schande.", merkte er an. „Ein Kumpel vom mir war bis er sechzehn war ungeküsst."
„Echt?", er nickte.
„Und das Mädchen, dass er geküsst hat, wollte er später heiraten."
„Und?"
„Er hat sie nicht geheiratet."
Ich lachte. „Natürlich nicht.", merkte ich an. „Es gehört mehr zu einer Beziehung als nur das verliebte Schwärmen gegenüber des anderen."
„Siehst du das so, ja?"
Ich nickte. „Meine Mum pflegt immer zu sagen ‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser' und-"
„Ich habe davon geredet, wie du das siehst, Leyla. Nicht deine Mutter."
Ich runzelte meine Stirn. „Ehm-", ja, wie sah ich das eigentlich? Als ich so darüber nachdachte, fiel mir gerade nichts ein. „Ich weiß es nicht.", gab ich als Antwort. „Aber vielleicht finde ich es ja bald heraus."
Er schmunzelte. „Da bin ich mir ganz sicher."
„Darf ich deinen Nachnamen erfahren, Padfoot?", fragte ich neugierig.
Er holte tief Luft. „Nein, Leyla."
Ich schmollte. „Schade.", zuckte ich mit den Schultern. „Einen Versuch war's das wert."
„Ja, fand ich auch.", zwinkerte er mir zu und ich kicherte wieder.
„Ich mag dich.", sagte ich. „Du bist nett."
„Wer könnte denn nicht nett zu so einer hübschen jungen Frau sein?"
Ich kicherte, deutete hinter mich. „Wenn Potter gerade aufgestanden ist."
„Du vergisst das wesentliche.", merkte er an. „Wenn ich aufstehe und dich im Bett daneben bei deinem Bruder sehe, weil du dich nachts zu uns reingeschlichen hast, habe ich die Berechtigung, ein bisschen grantig zu sein."
Ich lachte, legte den Kopf in den Nacken. „Hey, ich habe mir mit ihm lange Zeit ein Zimmer geteilt. Ich brauche seine Nähe."
„Das sagst du nur, um Dean nah zu sein."
Ich sah ruckartig zu ihm. „Das bezweifle ich.", haute jedoch Padfoot raus. „Ich wette, sie sind wunderbare Zwillinge."
Ich sah wieder zum Kamin. „Woher weißt du, dass wir Zwillinge sind?!", zog ich eine Braue hoch. Vielleicht war ich etwas paranoid, wenn es um meinen Bruder ging, aber er lag mir am Herzen.
„Weil er mit Harry in einem Schlafsaal schläft und du vierzehn bist, so alt wie Harry. Ergo, Zwillinge."
„Oh", machte ich, „Ja, das ergibt Sinn."
„Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich der letzte wäre, der dir Leid zufügen wollen würde, Leyla."
„Wie auch?", lachte ich. „Persönlich kennt's du mich nicht."
Er seufzte. „Stimmt, das tue ich nicht."
„Bist du mal auf diese Schule gegangen?"
Er seufzte erneut. „Ja, bin ich."
„Cool.", grinste ich. Und nun ging mir der Gesprächsstoff aus. Weil er fremd war und ich nicht wusste, worüber ich mit jemand fremden sprechen konnte – aber dann fiel mir das wesentliche an unserer Unterhaltung eben auf. „Padfoot?"
„Ja, Leyla?"
„Woher weißt du, dass ich vierzehn bin?"
Seine Augenbrauen im Kamin hoben sich an. „Hat Harry erzählt."
Ich sah hinter mich. „Du redest über mich?", fragte ich.
„Nur Gutes.", zuckten seine Mundwinkel, ehe er seine Brille abnahm und sich über die Augen rieb. „Hört mal, ich bin müde.", er gähnte zum Beweis und setzte sich seine Brille wieder auf. „Ich geh ins Bett."
„Ja, gute Nacht, Harry."
Ich blinzelte, sah zurück zum Kamin. „Dann geh ich jetzt auch mal ins Bett.", meinte ich.
„Wieso?", fragte Padfoot. „Nur weil Harry schlafen geht, heißt das nicht, dass wir unsere nette Unterhaltung beenden müssten."
„Stimmt!", winkte Harry, lief die Treppe hoch.
„Oh", machte ich, „Okay.", ich sah zur Treppe. „Nacht, Potter."
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„Leyla?"
Ich riss meine Augen auf. „Huh?", machte ich.
„Du schläfst gleich ein."
Ich gähnte, streckte mich. „Ja, ist ja auch spät in der Nacht.", merkte ich an.
„Möchtest du schlafen gehen?"
„Aber wir unterhalten uns gerade so toll.", ich hatte ewig nicht solch ein Gespräch mit jemandem geführt. Und die eigenen Sorgen konnte man am besten einem Fremden anvertrauen, der neutral über diese Sache blicken konnte.
„Ja, wir könnten uns aber auch anders unterhalten."
„Wie das?", fragte ich nuschelnd, rieb mir über die Augen.
„Naw.", ich riss meine Augen wieder auf. „Das sah niedlich aus.", kommentierte er und ich schmunzelte.
„Müde.", erklärte ich. „Also? Wie meintest du das eben, Padfoot."
„Ich kann dir einen Brief zukommen lassen und du kannst über Harry mir deine Antwort zuschicken."
„Das geht?"
Er nickte. „Wieso nicht?"
„Wieso verrätst du mir nicht, an wen ich adressieren muss?"
„Weil das nicht geht, Leyla."
„Und warum?"
„Wie würde deine Mutter reagieren, wenn du mit einem Vierunddreißigjährigen schreibst?"
„Du bist vierunddreißig?", hakte ich überrascht nach. „Du... wirkst so jung."
Er lachte. „Danke, Leyla.", merkte er an. „Aber was glaubst du, huh?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht gut. Sie würde mich dafür umbringen."
„Ja, das kann ich mir vorstellen."
Ich runzelte die Stirn, während mein müdes Gehirn ratterte. „Moment.", hob ich die Hand. „Meine Mum ging mit dir zur Schule.", stellte ich klar. „Sie, eh-"
„Sie war im selben Jahrgang wie ich, ja.", nickte er. „Aber das ist eine ganz andere Geschichte, Leyla."
„Kennst du meinen Dad?", haute ich raus.
Er blinzelte. „Wie bitte?"
Ich schüttelte mich. „Vergiss es.", bat ich, sah auf meinen Schoß. „Das ist eine andere Geschichte."
Er seufzte. „In Ordnung. Vergessen."
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„Mach mal Platz.", nuschelte ich.
„Huh?", er drehte sich um, rückte zeitgleich aber zur Seite. „Was machst du 'n hier?", fragte er mich.
Ich gähnte, kletterte unter seine Bettdecke und kuschelte mich an ihn. „Hab mich noch mit Harry zu lange unterhalten und bin nun zu müde, um zu mir ins Bett zu schleichen.", erzählte ich. „Ich schlafe hier."
Er schmatzte, schlang seine Arme um mich. „Okay, Ley. Dann schlaf auch.", er seufzte. „Und halte mich nicht davon ab."
Im Dunkeln sah ich zu ihm auf, strich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Okay, Dori."
Er grummelte diesmal nicht – er schlief einfach weiter. Und war verdammt warm, sodass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil ich schwitzte wie ein brennender Ofen.
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Guys! I'm back for a little short chapter :D
Ich habe mir gedacht, bevor ich in den Urlaub fahre, noch heute, schenke ich euch diese Kleinigkeit :*
Datum: 07.04.2019 11:49 Uhr
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