Knochenmarkkonzern
Eine blonde junge Ärztin kam angelaufen. Sie hatte ein bunt geschriebenes Schild auf der Brust mit dem Namen Doktor Vivian. Etwas außer Atem stand sie nun vor den dreien.
"Kann ich was für Sie tun?", fragte Laura.
"Ja, das können Sie.", sagte sie wieder bei Atem, "Doktor Vivian, Sie sind Laura Wagner?"
"Ganz recht."
"Ich müsste mit Ihnen reden."
Laura sah zuerst Semir und dann Alex an: "Geht ihr. Ich spiele mit Aida noch ein wenig und komme schon irgendwie nach Hause." "Gut."
"Viel Spaß.", sagte sie noch und folgte der Ärztin in die Richtung, von der sie gekommen war. "Was ist denn so wichtig?", fragte Laura.
"Paula Ohmbaum ist im letzten Stadium eines Leukämiekrebses und braucht einen Knochenmarksspender."
"Würde ich in Frage kommen?", kam Laura dahinter.
"Ich weiß, dass solche Spenden normalerweise anonym ablaufen müssten, doch ihre HLA-Werte passen mit Paula's zu 100 Prozent überein. Ich wurde gerade angerufen, da Sie sich ja einmal typisiert haben."
"Kann ich noch mit ihr sprechen?"
"Wir müssen der Mutter bescheid geben und dann kann es sofort losgehen, wenn Sie sich dafür bereit erklären."
"Einmal und immer.", lächelte sie und bog in das Zimmer ein.
"Wo ist denn deine Mama Paula?", fragte Vivian.
"Die hat gesagt, dass sie gleich wieder kommen würde."
"Gut, ich bin gleich wieder da.", verabschiedete sie sich und verschwand.
"Hey Paula.", setzte sich Laura an die Bettkante, "Glaubst du an die Kraft der Sterne?" "Welche Kraft?", fragte das Mädchen verwirrt. Laura nahm die Hand von Paula. "Die Kraft der Sterne ist unsichtbar. Sie passen auf uns auf. Sie beschützen uns. Und sie helfen uns gesund zu werden. Mein Freund, der hatte damals auch Krebs und er hat mir gesagt, dass er an die Kraft der Sterne glaubt." "Hat er es geschafft?" "Er hat es geschafft und wir sind ein paar Monate später Fußballspielen gegangen. Also, glaubst du an die Kraft der Sterne?" Laura ließ ihre Hand los und hob sie hoch. "Ich glaube daran.", lächelte Paula und legte ihre Hand auf Laura's. Sie verschränkten die Finger ineinander. "Hast du das gehört?" "Was?" "Den Sternenhauch.", lächelte Laura und Paula begann zu lachen. Da kam ihre Mutter herein. Sie hatte verweinte Augen und schenkte Laura eine Umarmung. "Danke, dass Sie das tun." "Ich kann nicht anders."
Nachdem ihr Blut noch schnell untersucht wurde und sie wartete, schrieb sie an die Chefin eine SMS. Vielleicht sieht sie sie erst am Abend, aber bescheid geben muss sie schließlich.
Liebe Kim!
Werde in den nächsten Tagen nicht anwesend sein, da ich eine spontane Knochenmarktransplantation mache. Gib bitte Semir und Alex von mir bescheid und beruhige die Wache, dass es mir gut geht und ich in ein paar Tagen wieder auf den Beinen bin.
Liebste Grüße.
Ist eine eher ungewöhnliche SMS an eine Chefin, doch gleich nach dem ersten Tag, haben beide herausgefunden, dass sie ein Jahr einmal zusammengearbeitet haben. Damals hatte Kim noch einen anderen Nachnamen und eine Brille, bevor ihre Mutter geheiratet hat und sie den Namen annahm. Da war sie dann schon wieder auf einer anderen Wache.
Zurückgekommen ist nichts mehr und Vivian hat alles für die Transplantation befürwortet. "Schaffen wir das?", fragte Laura Paula und hob ihre Hand hin. "Wir schaffen das.", schlug sie ein. Laura ging mit Vivian. Jetzt in diesem Moment dachte sie an Lorenz, der nun in New York einen der größten Konzerne leitet und das mit ihrem Knochenmark.
Vor der Narkose fragte Laura noch: "Wie lange muss ich denn hier bleiben?" "Den restlichen Tag und die dazugehörige Nacht. Sie können aber auch länger bleiben." "Gut, das kann ich verkraften." Sie schlüpfte in ein weißes OP-Kleid und wurde auf die Trage gelegt. Durch den intravenösen Eingang bekam sie ein Mittel verpasst und war in den nächsten Sekunden weg. Wach wurde sie erst am Abend.
Sie sah ihr Handy auf dem kleinen weißen Tisch liegen. Rechts lag eine junge rothaarige Frau und links ebenfalls eine Frau, aber mit schwarzem Haar. Sie sah auf ihr Display und erkannte ein Briefsymbol. Sie hatte eine Nachricht von Krüger.
Kein Problem. Du schaffst das und alle wünschen dir gute Besserung. Semir und Alex sind gerade dabei eine Bombe zu entschärfen, deswegen habe ich beide noch nicht getroffen. Liebe Grüße zurück und gute Besserung. Kimmy
Die Tür wurde geöffnet. Doktor Vivian. "Frau Wagner.", begrüßte sie sie mit einem Lächeln. "Doktor Vivian. Wie geht es Paula?" "Sie wird wieder gesund und ihr geht es fantastisch. Die OP ist ganz glatt und ohne Probleme abgelaufen." "Da bin ich aber froh." "Ich danke Ihnen nocheinmal sehr für Ihr sofortiges Einschreiten." "Dafür brauchen Sie mir nicht zu danken, ich war selbst einmal in der Lage und musste bangen wie Paula's Mutter. Das geht in Ordnung." Sie nickte und verschwand. Da machte sich die Rothaarige bemerkbar. "Hey ich bin Lisa Schmidt." "Laura Wagner.", lächelte sie zur Seite. "Was hast du so?" "Ich hab eine spontane Knockenmarksspende gemacht und Sie?" "Ich hab mir bei einem Autounfall den Oberschenkel gebrochen." Laura verzog das Gesicht und sah zur anderen hinüber, bevor sie sich wieder Lisa zuwandte: "Was hat die Kollegin?" "Stimmbandoperation. Sie ist jetzt schon 2 Wochen hier neben mir und ich weiß immer noch nicht ihren Namen. Sie darf nichts reden." Beide lachten kurz. "Und für was sind die Krücken?" "Ich hatte vorher noch einen Autounfall." "Dann sind wir schon zu zweit.", lächelte sie. Da wurde die Tür fast gesprengt.
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