Feste Handschellen
Mit zwei Streifenwagen im Nacken, rasten sie mit Blaulicht auf der Autobahn nach Mülheim. Kim hat ihnen den genauen Standort der alten verlassenen Fabrikhalle gegeben und gesagt, sie sollen sich beeilen. Semir hatte damals was von dem Fall gehört, doch das ist jetzt schon 6 Jahre her. Involviert war er nicht, doch sie hatten den Befehl bekommen, das kleine Mädchen zu suchen. "Diese Frau ist grauenvoll. Ich war damals noch ganz neu im Polizeigeschäft, da haben wir sie gefunden.", begann Kranich. "Ich hoffe wir kommen nicht zu spät.", sagte Semir, als sie in eine verlassene Gasse einbogen.
Auf einem großen Platz blieben sie stehen. Dort stand vor ihnen ein großes, vierstöckiges Haus. Die Fenster waren schon zersprungen oder wiesen Risse auf. Manche wurde sogar mit Holzplatzen verschlossen. An den Wändem wächst wilder Wein und die roten Ziegelsteine hatten einen dunklen Rotton angenommen. Vor ihnen war ein Maschendrahtzaun, der den Weg zum großen, wie auch zum danebenliegenden, kleinen Gebäude versperrte.
"Wo sollen wir anfangen?" "Nimm du die Hälfte der Verstärkung und such im linken. Ich mach das selbe im rechten." "Duzen wir uns jetzt?" "Wenn du mein Partner bist, dann schon." "Mir solls recht sein.", zuckte Kranich mit den Schultern und ging.
Jeder schnappte sich zwei Männer, warf sich die schwarze kugelsichere Weste über und suchten eine Öffnung am Maschenzaun. Als dies überwunden war, wurde die Tür eingeschlagen und das ganze Haus abgesucht. Semir und sein Trupp hörten zwar Stimmen, wusste aber nicht welche der Gänge sie nehmen sollten, da es wie ein Irrgarten wirkte. Tom hingegen blieb erfolglos und versuchte Semir in dem vielen Gängen zu finden. Die Waffe gezückt und bereit zum Abschuss. Sogar eine Taschenlampe wird benötigt, um etwas zu sehen, da das angeschaltete Licht zu auffällig wäre und sie verraten würde.
Laura wurde mit höllischen Kopfschmerzen wach. Leichte Sonnenstrahlen blitzten durch das Fenster und man konnte den Staub sehen, der durch den Raum flog. Sie war an einen Sessel gebunden. Wie damals. Es müsste am morgen sein. Bevor sie wieder nach Mülheim geschleppt wurde, hat sie sich gewehrt, doch diese Frau hatte es in sich. Mit zwei Handgriffen wurde ihr die Waffe aus der Hand geschlagen und sie in die Bewusstlosigkeit befördert. Sie hatte es gewusst. Hoffentlich findet einer von der Polizei den Zettel an Falco's Halsband. Da kam die Hexe herein. In ihren Sträflingsklamotten, die schon Löcher und Flecken aufwiesen. Die Haare hingen ihr ins Gesicht und sie lächelte wie damals. Genau so hintertrieben und böse. "Wieso tust du das?", fragte Laura ruhig, da sie sich keine Schläge einholen will. "Reue.", lachte sie und fuhr mit den spitzen Fingernägeln an ihrem rechten Wangenknochen entlang. "Ich habe dir doch nichts getan." "Ist das wichtig?", und mit dem Geschrei, hatte sie die erste gescheuert bekommen. Laura schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. Doch wie sie es wusste, war eine nicht genug. Es folgte noch eine ins Gesicht und ein Faustschlag in die Rippen. Sie hustete kurz. "Alle sollen bezahlen.", lachte Schroll-Wagner hoch und zauberte einen weißen Behälter hinter ihrem Rücken hervor. "Und diesmal.", öffnete sie den Verschluss, "Wirst du nicht entkommen." Sie leerte die durchsichtige Flüssigkeit auf den Boden. Auch die junge Frau wurde ein wenig angespritzt und überschüttet. Eine nasse Strähne hing ihr in das Gesicht. Sie roch es. Spiritus. "Hast du denn Verstand verloren?" "Keine Sorge. Ich werde weg sein und dass du nicht überleben kannst, werden doppelte Maßnahmen ergriffen." Sie schnürte dem Mädchen eine Armbanduhr um das Handgelenk. "Die wird sich einschalten, wenn du auch nur 10 Meter von der Fabrik entfernt bist. Den Sensor habe ich so gut versteckt, dass du ihn nie finden wirst. Niemand." Mit einem Lächeln zündete sie ein Feuerholz und legte es auf die Fensterbank am Fenster. Die kleine Flamme flackerte leicht. Sie ging aus der Tür und Laura konnte die schwere Schritte hören.
Eine Träne rannte über ihre Wange. Nun war es vorbei, dachte sie sich. Durch einen kleinen Windhauch, der durch den Riss im Fensterglas hereingeflüchtet war, wurde das Streichholz auf den Boden geworden und kleine Flammen bildeten sich.
"Laura!", schrie Semir verzweifelt, als er die Frau vor seinen Füßen liegen hatte. Schroll-Wagner war gar nicht so ungeschickt, wie er gedacht hatte. Sie hatte einen scharfen linken Haken, der jetzt noch brannte. Tom war gelaufen, um nach Laura zu suchen.
"Ihr werdet sie nie finden.", krächzte die Frau noch benommen vor seinen Füßen. "Ach wirklich?" "Feuer ist mit Benzin schwer zu löschen.", lachte sie und Semir zog die Handschellen noch etwas fester. Er gab sie einem der Männer und sie wurde nach draußen geschleppt. "Semir. Lauft!", schrie Tom von weiter hinten. Er begann in das Tageslicht zu laufen. Draußen warteten die restlichen Polizisten.
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