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zwei

Ok, Remus, versuchte Remus sich selbst zu beruhigen, keine Panik, keine Panik, keine Panik, keine -

- panikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanikpanik

Er holte tief Luft. Ruhig bleiben war das erste Gebot in solchen Situationen. Er schob seine eigene Angst nach hinten und konzentrierte sich auf das, was er noch wusste, vom Notfall-Heiler-Kurs, den sie vor so vielen Jahren einmal alle bei der Kurzausbildung vom Orden gemacht hatten, bevor man sie nach ihrem Schulabschluss als vollwertige Mitglieder akzeptiert hatte. Rückblickend war es ein Zeichen der Verzweiflung von Seiten des Ordens, dass man sie als Achtzehnjährige nur durch eine dreimonatige Grundausbildung geschleust und dann aufs Schlachtfeld geschickt hatte. Aber gut, mehr hatte Remus bis heute nicht, also würde es reichen müssen.

"Was ist das letzte, woran du dich erinnerst?", begann er, die Standardfragen für Stuporopfer durchzugehen. Sirius runzelte die Stirn, öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder.

"Ich...", sagte er dann, sah sich beunruhigt um. Remus legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, versuchte auszublenden, dass das sein Mann war und sich selbst in einen rationalen Modus zu versetzen.

"Hey, alles in Ordnung, du wurdest von einem Stupor getroffen", half er Sirius auf die Sprünge. Er beschloss, die Sache mit dem Schleier erstmal zu verschweigen. "Es kann sein, dass du noch einen Moment etwas durcheinander bist, das wird sicher gleich wieder." Remus war dankbar, dass seine Stimme viel sicherer klang als er sich fühlte. Er hatte schon unzählige Leute aus einem Schockzauber geweckt. Sie alle waren ein wenig verwirrt gewesen. K̶e̶i̶n̶e̶r̶ ̶v̶o̶n̶ ̶i̶h̶n̶e̶n̶ ̶h̶a̶t̶t̶e̶ ̶P̶r̶o̶b̶l̶e̶m̶e̶,̶ ̶s̶i̶c̶h̶ ̶a̶n̶ ̶s̶e̶i̶n̶e̶n̶ ̶e̶i̶g̶e̶n̶e̶n̶ ̶N̶a̶m̶e̶n̶ ̶z̶u̶ ̶e̶r̶i̶n̶n̶e̶r̶n̶.̶

Sirius schien ihm nicht wirklich zuzuhören, stattdessen drückte er sich eine Hand gegen die Augen.

"Mir ist schwindelig", murmelte er. Remus nickte und half ihm sanft, sich wieder zurück auf den Steinboden zu legen.

"Das ist in Ordnung", sagte er leise. "Alles andere findet sich später." Aber er war sich nicht sicher, ob Sirius ihn überhaupt noch hörte, bevor seine Augen wieder zufielen.

.:.

Es war nicht so, dass es kein Thema für Aufregung war, dass Sirius durch den Schleier gefallen war (und überlebt hatte). Es war nur so, dass die Tatsache, dass Voldemort nun endgültig, unbestreitbar (auch fürs Ministerium) zurück war, ein bisschen relevanter war bei allen, die es betraf. Remus gab sich alle Mühe, Sirius herauszuschmuggeln, ohne dass sie jemand sah, der den immer noch gesuchten Sirius Black in seiner misslichen Lage direkt festnehmen würde. Moody und Dumbledore warfen einen Blick auf den bewusstlosen Mann, den Remus vor sich herschwebend aus dem Ministerium brachte, nickten und wandten sich wieder wichtigeren Dingen zu.

Remus konnte es ihnen nicht verübeln, schließlich nahm sich Dumbledore immerhin die Zeit, Sirius kurz durchzuchecken, aber er konnte nichts finden außer einer guten Prise Erschöpfung und anhaltender Bewusstlosigkeit, "die sich aber bis heute Abend legen sollte, behalt ihn einfach im Auge, dann wird das schon wieder."

Auch die Weasleys waren viel zu beschäftigt damit, zwei ihrer Kinder einzusammeln, die gerade gegen Todesser gekämpft hatten. Kingsley schenkte ihm ein erleichtertes Lächeln, hatte aber auch genug mit den Verhaftungen zu tun. Abgesehen von Harry, der unbedingt sofort alles wissen wollte und von Dumbledore davon gezogen wurde, nicht ohne Remus das Versprechen abzunehmen, ihm alles bis ins kleinste Detail zu schreiben, war Tonks die einzige, die zu ihm kam und Sirius musterte.

"Wie zum Teufel hat er das geschafft?", fragte sie irritiert. "Geht's ihm gut?"

Remus zuckte etwas hilflos mit den Schultern.

"Ich weiß nicht. Ich..." Er überlegte, ob er lieber abwarten sollte, wie es Sirius ging, wenn er später aufwachte, aber eine kalte Hand hatte sich um sein Herz geschlossen, die immer ein wenig fester zudrückte, wann immer ihm Sirius' panischer Blick und seine Frage wieder einfielen. "Er...er konnte sich nicht erinnern", gestand er also. Tonks hob die Augenbrauen.

"Was passiert ist?", fragte sie. Remus schüttelte stumm den Kopf.

"An gar nichts", wisperte er. "Tonks, er...er kannte seinen eigenen Namen nicht."

Sie blinzelte.

"Das ist aber nicht normal beim Schockzauber", sagte sie dann leise. Remus schüttelte den Kopf.

"Vielleicht ist in diesem Schleier doch irgendwas passiert", spekulierte Tonks. Sie musterte Sirius noch einmal. "Ok, Vorschlag: du bringst ihn zurück ins Hauptquartier, dann kann er sich erstmal ausschlafen und wenn er aufwacht, sehen wir weiter. Ich schau mal, ob ich irgendwas an Info über diesen Schleier finden kann und melde mich heute Abend über den Kamin bei dir."

Remus überlegte. Es widerstrebte ihm, mit Sirius zurück in dessen Elternhaus zu gehen. Es war kalt und leer, außer Sirius hatte es niemand dauerhaft dort ausgehalten. N̶u̶n̶,̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶j̶a̶ ̶a̶u̶c̶h̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶f̶r̶e̶i̶w̶i̶l̶l̶i̶g̶.̶ Kurz überlegte Remus, ihn einfach mit in seine eigene Wohnung zu nehmen, aber sie bestand nur aus einem einzelnen Zimmer, in dem ein Bett stand, das eigentlich schon für ihn allein zu schmal war.

Tonks' kleine Hand auf seinem Unterarm holte ihn in die Gegenwart zurück.

"Er wird immer noch gesucht", erinnerte sie ihn. "Ich hasse dieses Haus auch, aber es ist nirgendwo so sicher, wie dort."

Remus holte tief Luft und nickte.

"Bis heute Abend?", fragte er noch einmal. Sie nickte.

"Viel Glück."

.:.

Irgendwie schaffte Remus es, Sirius ungesehen bis in den Grimmauldplatz Nummer 12 zu bekommen, wo er ihn im erstbesten Gästezimmer im ersten Stock auf dem Bett ablegte. Erschöpft sackte er auf einem Stuhl daneben zusammen. Schon lang nicht mehr hatte er in so kurzer Zeit so viel gezaubert. Duelle waren immer anstrengend, aber danach auch noch so lange einen Locomotor aufrecht zu erhalten, hatte auch seine letzten Kräfte aufgebraucht.

Er brauchte einen Tee.

Er musterte Sirius, der noch immer schlief. Es war über fünfzehn Jahre her, dass er seinem Mann beim Schlafen zugesehen hatte. Gedankenverloren spielte Remus an seinem Ehering herum, den er an einer Kette trug, genau wie Sirius.

Für einige Minuten beobachtete er ihn, aber es war alles falsch. Der Sirius, an den er sich erinnerte, hatte immer weit ausgestreckt geschlafen, die Decken geklaut und Remus mit seinem spitzen Schulterknochen gestochen. Er war ausladend gewesen und Remus hatte es gehasst, aber noch viel mehr hatte er es geliebt. Dieser Sirius lag genauso da, wie Remus ihn hingelegt hatte. Gerade, unnatürlich.

Entschlossen stand er auf und verließ den Raum. Tee, Tee war eine gute Idee.

Die Küche war gruselig eingerichtet. Remus wusste das, er war in letzter Zeit zum Essen öfter hier gewesen als bei sich zuhause. Aber in diesem Moment verfluchte er es wieder. Immerhin fand er ein wenig Tee, wenn auch nur in Beuteln. Das Wasser kochte er ohne Magie, weil er sich recht sicher war, dass er keinen vernünftigen Zauber mehr zustande bekommen würde.

Als er mit einer Kanne und zwei Tassen auf einem Tablett wieder das Zimmer betrat, in dem Sirius lag, blinzelte der gerade. Remus lächelte erleichtert.

"Hey", begrüßte er ihn. Sirius sah ihn völlig ausdruckslos an und alle Hoffnung, die Remus heimlich noch gehabt hatte, dass es vielleicht doch nur der Moment gewesen war, verflog auf einen Schlag.

Remus setzte sich wieder auf den Stuhl und griff zur Kanne.

"Tee?", bot er an, wartete allerdings nicht auf eine Antwort, bevor er beide Tassen füllte. Sirius sah ihn immer noch stumm an.

"Wer bist du?", fragte er schließlich. Remus gab sich alle Mühe, möglichst ruhig und gelassen zu wirken und er fand, für die Umstände gelang ihm das recht gut.

"Ich heiße Remus Lupin", sagte er. "Wir sind gut miteinander befreundet. Und miteinander verheiratet." Kurz hatte er überlegt, den letzten Teil zu verschweigen, schließlich war das ja ein etwas heikles Thema. Aber es kam ihm falsch vor, da ein Geheimnis draus zu machen. Auch wenn es natürlich immer ein großes offenes Geheimnis gewesen war. Remus war sich ziemlich sicher, dass abgesehen von Dumbledore, Moody und möglicherweise Kingsley niemand davon wusste. Sie verschwiegen es nicht, aber es hatte auch niemand gefragt. Eigentlich, dachte Remus, war es recht offensichtlich, wenn man hinsah. A̶b̶e̶r̶ ̶a̶n̶s̶c̶h̶e̶i̶n̶e̶n̶d̶ ̶g̶a̶b̶e̶n̶ ̶s̶i̶c̶h̶ ̶a̶l̶l̶e̶ ̶f̶u̶r̶c̶h̶t̶b̶a̶r̶ ̶v̶i̶e̶l̶ ̶M̶ü̶h̶e̶,̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶h̶i̶n̶z̶u̶s̶e̶h̶e̶n̶.̶

Sirius nickte, auch wenn er etwas abwesend wirkte und Remus sich nicht sicher war, ob seine Aussage wirklich zu ihm durchgedrungen war.

"Und...", begann Sirius dann, brach seinen Satz dann ab und schaute etwas hilflos zu Remus hinüber. Der verstand.

"Du heißt Sirius", half er ihm auf die Sprünge. "Sirius Black. Du bist vorhin durch...durch eine Art Schleier gefallen. Ich weiß nicht so genau, was passiert ist, du hättest es eigentlich nicht überleben können. Aber hey, hier bist du." Er schaffte es tatsächlich, sich zu einem schiefen Lächeln zu bringen.

Sirius schloss kurz die Augen, dann sah er sich um.

"Wo bin ich?", fragte er. Seine Augen huschten misstrauisch zu Remus zurück. "Woher weiß ich, dass du mich nicht entführt und meine Erinnerungen gelöscht hast oder so?"

Remus sah hinunter in seine Teetasse, dann zuckte er etwas betreten mit den Schultern.

"Ich schätze mal, das weißt du nicht", gab er zu. Er überlegte, wie er einem Sirius, der sich an nichts erinnerte, erklären konnte, wo sie sich befanden. Er wollte ihm ohne Kontext ungern vom Orden des Phönix verraten, aber genauso wenig gefiel ihm der Gedanke, Sirius als allererstes von seiner miserablen Kindheit zu berichten. 

"Wir sind in unserem Haus", sagte er also. "Wir wohnen hier." Es entsprach nicht ganz der Wahrheit, andererseits glaubte Remus ohnehin nicht, dass er Sirius ohne Erinnerungen allein hier zurück lassen würde. W̶a̶n̶n̶ ̶w̶a̶r̶ ̶e̶r̶ ̶ü̶b̶e̶r̶h̶a̶u̶p̶t̶ ̶d̶a̶s̶ ̶l̶e̶t̶z̶t̶e̶ ̶M̶a̶l̶ ̶z̶u̶h̶a̶u̶s̶e̶ ̶g̶e̶w̶e̶s̶e̶n̶,̶ ̶a̶u̶ß̶e̶r̶ ̶z̶u̶m̶ ̶s̶c̶h̶l̶a̶f̶e̶n̶?̶

Sirius sah sich ungläubig um.

"Ist das mein Zimmer?", fragte er skeptisch. Remus schüttelte den Kopf.

"Gästezimmer", erklärte er. "Dein Zimmer ist oben, aber das hier ist näher...an allem." Der Haustür. Der Küche. D̶e̶m̶ ̶Z̶i̶m̶m̶e̶r̶,̶ ̶i̶n̶ ̶d̶e̶m̶ ̶R̶e̶m̶u̶s̶ ̶i̶m̶m̶e̶r̶ ̶s̶c̶h̶l̶i̶e̶f̶,̶ ̶w̶e̶n̶n̶ ̶e̶r̶ ̶h̶i̶e̶r̶ ̶w̶a̶r̶.̶ "Du kannst hoch gehen, wenn dir das lieber ist."

Sirius schüttelte hastig den Kopf, und vergrub seine Finger in die Bettdecke unter ihm.

"Ich mag's hier", sagte er schnell. "Neutral."

Remus nickte. Noch einmal schob er Sirius die Teetasse entgegen.

"Ich versuche übrigens nicht, dich zu vergiften", sagte er beiläufig. "Aber wenn du mir nicht vertraust, was ok wäre, kannst du auch meine Tasse haben."

Sirius schien eine halbe Sekunde zu überlegen, dann griff er nach der für ihn bereit stehenden.

"Ich vertrau dir", sagte er leise. "Frag mich nicht, warum, aber ich tu's." Er trank vorsichtig einen Schluck Tee, dann in einem Zug die ganze Tasse. Remus konnte ein erleichtertes Lächeln nicht unterdrücken.

Einen Moment saßen sie schweigend nebeneinander, dann sagte Sirius:

"Erzähl mir mehr über dich. Hast du einen Job oder so?"

Remus schmunzelte.

"Naja, wie man es nimmt. Wir sind beide Teil eines...Widerstands, wenn man so will."

"Cool. Kannst du kämpfen?"

"Ja."

"Ich auch?"

"Ja."

Sirius wirkte für einen Moment begeistert, dann lehnte er sich gegen die Kopfseite seines Bettes.

"Erzähl mir mehr."

Und Remus erzählte, bis Sirius nach einigen Minuten wieder wegdöste.

.:.

London, 18.06.1996

L̶i̶e̶b̶e̶r̶ ̶H̶a̶r̶r̶y̶,̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶g̶e̶h̶t̶ ̶e̶s̶ ̶g̶u̶t̶,̶ ̶e̶r̶ ̶i̶s̶t̶ ̶n̶u̶r̶

L̶i̶e̶b̶e̶r̶ ̶H̶a̶r̶r̶y̶,̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶h̶a̶t̶

L̶i̶e̶b̶e̶r̶ ̶H̶a̶r̶r̶y̶,̶ ̶i̶c̶h̶ ̶s̶c̶h̶r̶e̶i̶b̶e̶ ̶d̶i̶r̶ ̶w̶e̶i̶l̶ ̶d̶u̶ ̶w̶i̶s̶s̶e̶n̶ ̶w̶o̶l̶l̶t̶e̶s̶t̶,̶ ̶w̶i̶e̶ ̶e̶s̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶g̶e̶h̶t̶ ̶u̶n̶d̶ ̶i̶c̶h̶

L̶i̶e̶b̶e̶r̶ ̶H̶a̶r̶r̶y̶,̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶g̶e̶h̶t̶ ̶e̶s̶ ̶g̶u̶t̶,̶ ̶d̶e̶n̶ ̶U̶m̶s̶t̶ä̶n̶d̶e̶n̶ ̶e̶n̶t̶s̶p̶r̶e̶c̶h̶e̶n̶d̶.̶ ̶E̶r̶ ̶s̶c̶h̶l̶ä̶f̶t̶ ̶j̶e̶t̶z̶t̶ ̶g̶e̶r̶a̶d̶e̶,̶ ̶a̶b̶e̶r̶ ̶v̶o̶r̶h̶i̶n̶ ̶h̶a̶b̶e̶n̶ ̶w̶i̶r̶ ̶g̶e̶r̶e̶d̶e̶t̶ ̶u̶n̶d̶ ̶e̶r̶ ̶w̶a̶r̶ ̶a̶n̶s̶p̶r̶e̶c̶h̶b̶a̶r̶ ̶u̶n̶d̶ ̶s̶c̶h̶i̶e̶n̶ ̶s̶i̶c̶h̶ ̶a̶u̶c̶h̶ ̶a̶n̶ ̶d̶i̶e̶ ̶W̶e̶s̶e̶n̶t̶l̶i̶c̶h̶e̶n̶ ̶D̶i̶n̶g̶e̶ ̶a̶u̶s̶ ̶u̶n̶s̶e̶r̶e̶r̶ ̶W̶e̶l̶t̶ ̶z̶u̶ ̶e̶r̶i̶n̶n̶e̶r̶n̶.̶ ̶F̶a̶k̶t̶e̶n̶ ̶u̶n̶d̶ ̶s̶o̶.̶ ̶W̶a̶r̶t̶e̶,̶ ̶w̶e̶i̶ß̶t̶ ̶d̶u̶ ̶ü̶b̶e̶r̶h̶a̶u̶p̶t̶,̶ ̶w̶a̶s̶

L̶i̶e̶b̶e̶r̶ ̶H̶a̶r̶r̶y̶,̶ ̶i̶c̶h̶ ̶w̶e̶i̶ß̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶ ̶g̶e̶n̶a̶u̶,̶ ̶w̶a̶s̶ ̶p̶a̶s̶s̶i̶e̶r̶t̶ ̶i̶s̶t̶,̶ ̶a̶l̶s̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶d̶u̶r̶c̶h̶ ̶d̶e̶n̶ ̶S̶c̶h̶l̶e̶i̶e̶r̶ ̶g̶e̶f̶a̶l̶l̶e̶n̶ ̶i̶s̶t̶.̶ ̶T̶o̶n̶k̶s̶ ̶v̶e̶r̶s̶u̶c̶h̶t̶ ̶g̶e̶r̶a̶d̶e̶,̶ ̶e̶s̶ ̶h̶e̶r̶a̶u̶s̶z̶u̶f̶i̶n̶d̶e̶n̶.̶ ̶A̶u̶f̶ ̶j̶e̶d̶e̶n̶ ̶F̶a̶l̶l̶ ̶h̶a̶t̶ ̶e̶r̶ ̶s̶e̶i̶n̶e̶ ̶E̶r̶i̶n̶n̶e̶r̶u̶n̶g̶e̶n̶ ̶v̶e̶r̶l̶o̶r̶e̶n̶.̶ ̶I̶c̶h̶ ̶w̶e̶i̶ß̶ ̶n̶i̶c̶h̶t̶,̶ ̶w̶a̶n̶n̶ ̶u̶n̶d̶ ̶o̶b̶ ̶s̶i̶e̶ ̶w̶i̶e̶d̶e̶r̶k̶o̶m̶m̶e̶n̶.̶ ̶E̶s̶ ̶t̶u̶t̶ ̶m̶i̶r̶

Lieber Harry,

Remus schreckte auf, als es im Feuer knackte. Er saß in der grässlichen Küche des Grimmauldplatzes und versuchte, die Ereignisse des Tages in einen Brief an Sirius' Patensohn zu bringen - bisher vergeblich.

Sirius schlief immer noch. Er hatte das Gästezimmer nicht verlassen, auch wenn Remus ihm mehrfach versichert hatte, dass er kein Gefangener war. D̶a̶c̶h̶t̶e̶ ̶S̶i̶r̶i̶u̶s̶ ̶d̶a̶s̶ ̶w̶e̶g̶e̶n̶ ̶A̶s̶k̶a̶ Er hatte ihm Essen hineingebracht, welches er selbst mit seinen halbherzigen Kochkünsten zubereitet hatte.

Remus hatte keine Ahnung, wo Kreacher war und ob er wieder auftauchen würde, aber aktuell war es ihm auch herzlich egal. Eine kleine Ecke seines Hirns mahnte an, dass der Elf sehr viel wusste, was in den falschen Händen eine Katastrophe sein konnte und nur um sie zu beruhigen hatte er Dumbledore eine Eule geschickt.

"Remus?", ertönte eine leise Stimme und schlagartig fiel ihm wieder ein, dass Tonks versprochen hatte, sich zu melden. Schnell stand er auf, strich seine mit Tinte beschmierten Finger an seiner Hose ab und kniete sich vor den Kamin.

"Tonks", sagte er erleichtert, als ihr Gesicht in den Flammen erschien. "Irgendwelche Infos über den Schleier?"

Sie schüttelte bedauernd den Kopf.

"Nichts", sagte sie. "Beziehungsweise, nichts, was ich herausfinden konnte. Es gibt keinerlei Bücher über ihn, gar nichts. Ich hab Minerva gefragt, die mir nicht helfen konnte und ich hab sogar mit zwei Mitarbeitern der Mysteriumsabteilung geredet, die blöderweise nicht bestechlich waren." Sie zog eine Schnute. "Wobei ich es dem einen sogar abkaufen würde, dass sie eigentlich selbst keine Ahnung haben." Ihre Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen. "Wie geht's ihm?"

Remus setzte sich frustriert in den Schneidersitz und stützte den Kopf auf seine Hand.

"Körperlich? Prima. Er schläft viel, aber das ist nach einem Stupor ja nicht ungewöhnlich. Ich glaube, er hat mordsmäßige Kopfschmerzen, aber sagt es mir nicht." Er verdrehte die Augen. "Als ob ich ihn nicht gut genug kennen würde, um es ihm anzusehen, wenn er Schmerzen hat."

"Und die Erinnerungen?"

"Nichts. Es ist...es ist alles Faktische da. Also, er weiß, wie die Zaubererwelt funktioniert, er kennt Zaubersprüche, er wusste, was ich meinte, als ich sagte, er wurde von einem Stupor getroffen. Aber persönliche Erinnerungen fehlen komplett. Und..." Er zögerte. "Wenn ich ihm Dinge erzähle, hatte ich ein paarmal das Gefühl, dass er mir gar nicht wirklich zugehört hat. Oder...nicht verstanden hat, was ich gesagt habe? Ich weiß es nicht." Er seufzte.

Tonks sah ihn mitleidig an.

"Das wird schon", ermutigte sie ihn. "Es ist heute erst passiert. Vielleicht ist es morgen schon besser?" Sie wirkte selbst nicht überzeugt, aber Remus nickte trotzdem.

"Ja, vielleicht."

Kurz war es still zwischen ihnen, dann sagte Remus leise:

"Was wenn wir nicht herausfinden, was genau passiert ist?"

Tonks schien kurz zu überlegen.

"Ok, also erstmal unterschätzt du gerade massiv meine persönlichen Ressourcen", erklärte sie dann in ihrer üblichen großspurigen Art, die Remus an ihr so gern mochte. "Außerdem: selbst wenn? Dann finden wir eben einen Weg, sie zurückzubringen. Plus, Tag eins ist definitiv nicht der Zeitpunkt, solche pessimistischen Fragen zu stellen." Sie hielt kurz inne. "Wie geht das jetzt weiter?"

Remus zuckte mit den Schultern.

"Ich hab mir vorhin ein paar Sachen geholt, ich werde erstmal hier bleiben. Ist ja nicht so, als würde das Haus gerade viel genutzt. Viel zu viel los für groß angelegte Treffen, die hocken doch ohnehin gerade alle bei Dumbledore im Büro."

Tonks' Augen leuchteten auf, auf die Art, wie sie es immer taten, wenn ihr etwas wichtiges einfiel:

"Apropos Dumbledore, ich soll dir sagen, dass Kreacher aufgetaucht ist", berichtete sie. "Anscheinend gibt es eine Schlupfloch bei den Hauselfen, dass wenn sich der Herr nicht mehr an den Namen eines Hauselfen erinnern kann, der Elf frei ist? Oder so?"

Remus nickte und meinte, sich dunkel daran zu erinnern, wie ihm eine sehr leidenschaftliche Hermine Granger letzten Sommer einen ausführlichen Vortrag darüber gehalten hatte.

"Es ist ein Schutzmechanismus um Vernachlässigung zu vermeiden!", hatte sie erklärt. "Zu recht, wie ich finde! Ich meine, wenn er sich nicht einmal erinnert, dass er eine Hauselfe hat, wie soll er dann für sie sorgen?"

"Das heißt, Kreacher ist frei von Sirius und was, sofort zu den Malfoys als seinen rechtmäßigen Herren gegangen?", brummte Remus besorgt und missmutig. Tonks neigte den Kopf zur Seite.

"Naja, er hat es probiert", meinte sie. "Dumbledore hat ihn aufgegabelt, anscheinend hatte er für den Fall irgendeinen Zauber auf ihm platziert. Dieser Mann ist gruselig, sag ich dir, ich will nicht wissen, was er mit uns allen gemacht hat, ohne dass wir davon wissen..."

Dem konnte Remus nur aus vollem Herzen zustimmen.

"Das heißt, Kreacher ist jetzt in Hogwarts?", hakte er nach. Tonks' Kopf hüpfte, als hätte sie einmal mit den Schultern gezuckt.

"Das hat er mir nicht verraten, der alte Geheimniskrämer", grummelte sie. "Aber ihr braucht nicht damit zu rechnen, dass er wiederkommt."

Remus seufzte erleichtert. Das Haus der Blacks war immer noch furchtbar, aber ohne diesen gruseligen Elfen war es gleich ein wenig erträglicher.

Tonks musterte ihn besorgt.

"Kommt ihr klar?", fragte sie. Das brachte Remus doch noch einmal leise zum lachen.

"Ob du es glaubst oder nicht, aber zwei Männer Mitte dreißig sind tatsächlich in der Lage, sich selbst zu versorgen", schmunzelte er. Sie verdrehte die Augen.

"Du weißt ganz genau, dass ich das nicht meinte", verteidigte sie sich. Remus nickte.

"Ich weiß", sagte er. "Wir kommen klar."

Sie hielt inne, schien kurz zu überlegen, noch etwas zu sagen, dann ließ sie es doch bleiben.

"Na gut, dann...halt mich auf dem Laufenden, ja?"

Er nickte.

"Mach ich."

.:.

London, 18.06.1996

Lieber Harry,

Tatze und ich sind in Sicherheit. Ich kann dir keine Details nennen, du weißt, die Post ist nicht sicher. Du weißt aber auch, wo wir uns befinden. Es ist nicht ideal, aber wir bekommen das hin. Bisher hat er keinerlei Anzeichen gezeigt, sich an irgendetwas zu erinnern. Es tut mir leid, ich weiß, dass er das letzte Elternteil ist, was du hast. Bisher sind wir, also ich und Tonks, die schon viel recherchiert hat, aber noch optimistisch, dass er seine Erinnerungen nach und nach zurück bekommt.

Du bist allerdings alt genug, dass ich dir keine Lügen mehr erzählen muss, um dich zu schonen: wir wissen aktuell nicht viel. Körperlich geht es ihm gut, bis auf sein Gedächtnis scheint er keine bleibenden Schäden zu haben.

Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten für dich habe. Ich werde dich umgehend informieren, wenn sich etwas ändert.

Ich weiß, dass du und Tatze einen regen Briefkontakt hattet. Ich weiß auch, dass es nicht das gleiche ist, aber wenn du in der Zwischenzeit mit jemandem schreiben möchtest, weißt du ja, wo du deine Eule hinschicken kannst.

Ich hoffe, es geht dir nach der Sache heute gut, ich weiß, dass Dumbledore dir noch einiges mehr erzählt hat. Für's Protokoll, ich fand damals schon, dass wir mit der Hilfe von Dumbledore sicher auch eine andere Lösung gefunden hätten, die einen Schutz ähnlicher Stärke liefert. Aber gut, wer hätte jemandem wie mir schon ein Kind überlassen, hm?

Ich wünsche dir ein gutes Durchhaltevermögen, ich habe deine Tante Petunia einmal getroffen und muss sagen, ich beneide dich kein Stück. Vielleicht bekommen wir es ja hin, dass du uns noch einmal besuchst, wenn es Tatze besser geht.

Bis dahin, halt den Kopf hoch,
Liebe Grüße,
Remus


Boi, ich hatte vergessen, wie lang einige der ersten Kapitel sind, die ich letztes Frühjahr schon geschrieben habe...in diesem Sinne heute ein absolutes Monster eines Kapitels an diesem wunderschönen Sommertag (zumindest da wo ich gerade bin, ist es schön und warm).

Ich wünsche euch eine schöne Woche, wir hören Donnerstag voneinander!

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