26
Harry saß ungeduldig auf dem Beifahrersitz und schaute nach draußen. Noch immer hatte er ein ungutes Gefühl und knabberte an seinen Fingernägeln herum. Noch immer war von Louis keine Nachricht eingetroffen und noch immer reagierte der Doncaster nicht auf seine Anrufe.
Laut seufzte Harry, ehe er seine Mom anschaute. "Wie lange noch?" fragte er leise. "Da ist das Ortseingangsschild, Spatz. Wir sind in zwanzig Minuten da." antwortete sie sanft und lächelte ihn beruhigend an.
Harry nickte, tippte mit den Fingern ungeduldig auf seinem Bein herum. "Hast du Jenna mal angerufen? Ob die was weiß?"
Harry nickte. "Geht nicht ran. Ist ja aber auch kein Wunder, immerhin ist sie seine beste Freundin. Wir sind ja nicht einmal richtig befreundet!"antwortete Harry und seufzte wieder. "Ach Schatz, wird schon alles gut sein. Und wenn wir da sind, klärst du das mit deinem Louis, denn ich will ihn endlich kennen lernen!" sagte sie und lachte leise, während sie um die letzte Ecke abbog und auf den Parkplatz des College Geländes abbog.
Spätestens jetzt fing Harry an zu zittern vor Aufregung. Schnell stieg er aus dem Auto und lief ein Stück voraus, drehte sich dann um und beobachtete wie Anne ihre Tasche aus dem Auto holte. "Mom, dein Ernst!?" rief er ungeduldig und verdrehte die Augen, worauf Anne nur schmunzelte. "Harry könntest du bitte ruhig bleiben? Die zwei Minuten machen es jetzt auch nicht mehr!" bat sie ihn und schloss das Auto. "Wo wohnt Louis?"
"Da drüben!" antwortete Harry und zeigte auf eines der Wohnhäuser. Gemeinsam liefen sie dort hin und Harry sah sich kurz um, bemerkte im Flur einen Blutfleck und runzelte die Stirn. "Die letzte Party war wohl ausgeartet." murmelte er zu sich selbst und lief weiter bis vor Louis' Tür. Anne stand hinter ihm, wich ihm nicht von der Seite.
Vorsichtig klopfte der Lockenkopf, doch ihm machte niemand auf, also drückte er die Klinke kurzerhand mutig hinunter und trat ein. Was er allerdings sah schockte ihn über die Maßen.
"Mom? Das....das Zimmer ist leer." wisperte er und riss die Augen auf, sah sich Louis' Zimmer ungläubig an. Er konnte es nicht fassen. Er war weg!?
Anne sah sich ebenfalls um und seufzte. "Du rufst jetzt noch einmal Jenna an und ich gehe zum Dekan. Dort müsste Louis sich ja abgemeldet haben. Wir finden ihn, Harry." sagte sie und umarmte ihren Sohn fest. Dieser erwiderte die Umarmung, war schon wieder kurz davor zu weinen, doch unterdrückte es geflissentlich.
Bestimmend zog sie ihm aus dem Zimmer, küsste seine Wange und lief los zum Büro des Dekans. Harry hingegen nahm sein Handy heraus, doch es ging nur die Mailbox an als er Jenna anrief. Frustriert fluchte er und lief aus dem Wohngebäude, sah sich suchend um. Er wusste nicht nach was er suchte, vermutlich nach den blauen Augen irgendwo in der Menge an Studenten.Doch sein Wunsch wurde ihm nicht gewährt.
Seufzend setzte er sich auf eine Bank und wartete auf Anne. Sicher wusste sie dann schon mehr und konnte ihm helfen. Ungeduldig spielte er mit seinem Handy, drehte es zwischen seinen Händen und dachte an Louis, sorgte sich weil sein Bauchgefühl immer stärker wurde. Irgendwann musste Jenna doch mal auf ihr Handy schauen! "Verdammt.." murmelte er und raufte sich sein Haar.
"Harry?" hörte er eine Stimme und sah auf. Einen Moment weiteten sich seine Augen ,ehe er aufsprang. "Verpiss dich!" murmelte er und der Angesprochene sah ihn unsicher an. "Johnny, hau einfach ab!" wiederholte er noch einmal in gefährlich leisem Ton und Johnny schüttelte den Kopf. "Ich weiß wo Louis ist." sagte er.
Es waren nur fünf Worte. Fünf Worte, bei denen Harry seine ganze Aufmerksamkeit auf den blonden Jungen vor sich lenkte und ihn ansah. "Hast du ihm was angetan?" fragte er sofort und Johnny seufzte. "Nein, Harry habe ich nicht! Er...das muss er dir selbst erklären, kommst du mit?" fragte er und zeigte zu seinem Auto. Harry nickte. "Ich muss aber meine Mom noch holen." sagte er und bedeutete Johnny auf ihn zu warten, ehe er zum Büro des Dekans rannte und stürmisch anklopfte. Mit Schwung riss er die Tür auf und fiel dabei beinahe seiner Mutter direkt in die Arme. "Harry hast du ihn gefunden?" fragte sie sofort, doch Harry schüttelte den Kopf. "Noch nicht, aber Johnny weiß wo er ist. Können wir los?"
Anne nickte sofort und bedankte sich noch bei dem Dekan, ehe sie Harry hinterher lief. "Was hat er gesagt, Mom?" fragte er im Laufen. "Er weiß nichts von einem Auszug!" antwortete diese.
"Und wieso ist das Zimmer dann leer?" fragte Harry verwirrt, allerdings erhielt er keine Antwort, da sie bei Johnny wieder ankamen.
"Wir können!" sagte Harry knapp, noch immer hasste er ihn aber was sollte er schon tun? Es gingt jetzt um Louis. Er und seine Mutter setzten sich in den Wagen und auch Johnny stieg ein. "Wo müssen wir hin?" fragte Anne den Jungen freundlich, sie war sehr angespannt denn obwohl sie Louis nicht kannte machte sie sich Sorgen um den Jungen.
"St. Ambros Hospital." sagte Johnny leise und beide Köpfe der Familie Styles schossen herum und sahen geschockt zu ihm. "Krankenhaus!?" rief Harry entsetzt. Johnny nickte zaghaft. Er wollte ihm nicht sagen wieso, denn das war nicht seine Aufgabe. Das war Louis' Aufgabe.
"Ich werde es dir nicht sagen. Glaub mir einfach, dass es nichts mit mir zutun hat." sagte er leise und Harry schnaubte wütend und sah nach vorn. "Mom!" ermahnte er Anne laut, die leicht zusammen zuckte und den Wagen startete. "Schon gut, Harry beruhig dich jetzt." antwortete sie und steuerte den Wagen durch den dichten Straßenverkehr auf den Weg zum Krankenhaus.
Doch Harry konnte sich nicht beruhigen. Er versuchte durchzuatmen aber die Angst um seinen Louis war so stark. Er wusste nicht was er tun sollte. Die Fahrt dauerte vielleicht fünfzehn Minuten, doch sie kam Harry vor wie Stunden oder gar Tage. Sein Herz raste in einem ungesunden Tempo und seine Hände waren schwitzig, er könnte schwören er stand kurz vor einer Panikattacke.
Anne parkte den Wagen vor dem Krankenhaus und der Wagen war noch nicht einmal aus, da sprang Harry heraus und rannte auf den Eingang zu. "Harry warte!" rief Anne hinterher, doch es brachte nichts. Seufzend sah sie nach hinten zu Johnny, der unschlüssig zu ihr sah. "Soll ich jetzt mit rein?"
"Wie wär's wenn du mir bitte kurz erklärst was vorgefallen ist, damit ich weiß was uns dort erwartet?" schlug sie ihm vor und Johnny atmete tief durch, ehe er nickte. "Sie müssen mir aber versprechen dass sie Harry es nicht sagen. Louis muss das allein sagen. Das...ich möchte das Harry nicht als Erster sagen. Ich bin vielleicht ein riesen Arschloch, ja, ich hab viel Scheiße gebaut. Sehr viel Scheiße und ich bin auch mitverantwortlich denke ich an der Sache, aber Louis muss selbst bereit sein ihm das zu sagen. Mrs Styles es ist so, ich hab Louis gefunden gestern Nacht, er hat so stark geblutet und...er war sehr schwach. Ich hab dann Jenna, was seine beste Freundin ist und den Notarzt gerufen. Louis hat immer wieder gesagt dass Harry ihn hassen wird wenn er es erfährt. Ich habe nicht das Recht, etwas zu sagen aber es war wirklich schlimm."
Nachdem Johnny seinen Monolog beendet hatte, sah Jay ihn schockiert an. "Er...hat er sich selbst verletzt?" fragte sie leise und Johnny nickte, ehe er seinen Blick abwendete.
Anne seufzte und nickte, stieg aus dem Wagen aus, auch Johnny tat es ihr gleich. "Ich würde Ihnen ja gern sagen, dass es Louis gut geht aber das kann ich nicht. Mir wurden keine Informationen gegeben!"
"Ich kümmere mich darum, Johnny. Danke, dass du es mir gesagt hast." sagte sie, lächelte den Jungen vor ihr aufmunternd an und schloss den Wagen ab, um ihrem Sohn folgend in das Krankenhaus hinein zu gehen.
Sie sah ihn schon von weitem mit der Empfangsdame diskutieren und ging auf ihn zu.
"...mich doch endlich zu ihm! Ich bin sein Freund wie bescheuert sind Sie eigentlich!?" rief er aufgebracht und Anne legte ihre Hand auf seinen Oberarm und sah ihn beruhigend an. "Hallo, ich bin Anne Styles, wir würden gern zu Louis Tomlinson!" sagte sie ruhig und die Empfangsdame richtete ihre schwarze Brille noch einmal, bevor sie Anne giftig ansah. "Mr Tomlinson schläft im Moment noch! So einfach ist das! Sobald er wach ist und das habe ich Ihrem vorlauten Sohn hier auch schon gesagt, können Sie zu ihm aber nicht vorher!" antwortete sie bissig und Anne schluckte und nickte. "Wir werden warten." sagte sie und zog Harry etwas aufgebracht am Kragen in den Wartebereich. "Benimm dich gefälligst, Harry Edward Styles! Die Sache ist nicht einfach ich weiß, aber habe ich dir beigebracht Fremde zu beleidigen!?" fuhr sie ihn an und Harry setzte sich schnaubend auf einen Stuhl. "Wenn diese aufgeblasene..." "HARRY!" rief Anne und der Angesprochene zuckte leicht zusammen und nickte. "Ist ja gut jetzt. Sorry." grummelte er und stützte die Ellenbogen auf seinen Knien ab, verschränkte seine Finger ineinander und starrte auf den Boden. "Denkst du er schläft wirklich?" fragte er nach einer Weile seine Mutter. Diese seufzte und sah ihn an. "Ich weiß es nicht. Wir können nur abwarten, Schatz. Es wird alles wieder gut, ja?"
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