~15~
Jimin
Fragen über Fragen beschäftigten meinen Kopf.
Wo war Yoongi hingerannt?
Er schien so aufgelöst...
Bestimmt hatte er nur ein wenig Kopfweh und war deshalb zur Schulärztin oder ähnliches gerannt...
Nein, unmöglich.
Ich wendete mich in Richtung Tae, der wie es schien in ein tiefes Gespräch mit Hobi vertieft war, jedoch versuchte ich nicht wie üblich daran Teil zu nehmen, sondern unterbrach sie mit den Worten „Ich gehe mal kurz auf die Toilette"
Gerade wollte ich es aufgeben, nach Yoongi Hyung zu suchen, als ich ein Schluchzen von einem dunklen Winkel der Schule wahr nahm.
Blitzartig versteifte ich mich und schaute in den alten Teil der Schule, bei dem seit Jahren keine Klasse mehr unterrichtet wurde.
Wie lange war ich hier schon nicht mehr gewesen? Eigentlich war es ja verboten, den nur schlecht beleuchteten, alten Schulgang zu betreten, doch wie es aussah hatte ich keine andere Wahl, da sich der Schluchzer als einer von Yoongi anhörte.
Nach leichtem zögern schlenderte ich verlegen den Gang entlang.
„Yoongi?"
Ich bekam keine Antwort.
Ich erschrak, als ich Yoongi zusammengekauert hinter den verfallenen Spinden sah.
In mir ballte ich alles zusammen und ich musste tief schlucken.
Yoongi war doch immer so stark und tapfer.
Das Kopfweh muss anscheinend echt stark sein...
„Verschwinde, Jimin" säuselte er und trocknete sich sein verheultes Gesicht ab.
Die Art, wie er meinen Namen aussprach.
So... anders als sonst?
Einbildung
Trotzdem konnte ich seinen Blick und seine Stimme nirgendwo einordnen.
Ich kann nichts falsch gemacht haben, da ich mit ihm noch kein einziges Wort heute gewechselt hatte.
„I-ich. Ähm. N-Nein ich wollte dich nur holen, da bald der Unterricht beginnt." stotterte ich und starrte auf meine Füße, da es mir schlicht und einfach zu schwer fiel, ihm in die Augen zu blicken.
„Sehe ich so aus, als ob es mich jucken würde?" entging es ihm.
„Ich wollte ja nur-"
„Schon gut, kleiner. Geh doch in deinen beschissenen Unterricht zurück und lass mich in frieden." sagte er kalt.
Als ob ich jetzt einfach so gehen könnte...
Als ob du jetzt zum ersten Mal in deinem traurigen Leben Schule schwänzen würdest...
Hörte ich die Stimme in meinem Kopf fluchen.
Tatsächlich... ich würde zum ersten Mal in meinem Leben nicht an dem Unterricht teilnehmen, obwohl es mir gut ging.
Nja, Yoongi geht es nicht gut.
Als ich bemerkte, dass ich eine Weile einfach nur stumm da gestanden war, und mich Yoongi mit gerunzelter Stirn musterte, schaffte ich es endlich, mich zu ihn auf den kalten Steinboden zu setzen, wodurch sein Blick allerdings nur noch fragender wurde.
Nervös spielte ich mit meinen Fingern, da mir diese Stille extrem unangenehm war.
Aber was sollte ich denn auch sagen?
Hey, was ist denn los? Du kannst mir vertrauen, auch wenn ich weiß, dass du mich hasst.?
Nein, zu aufdringlich.
Was ist passiert?
Nein. Klingt zu besorgt, wobei ich zugeben muss, dass ich dies auch wirklich war.
„Du hast noch nie geschwänzt, hab ich recht?" Riss mich Yoongi aus meinen Gedankengang und ersparte mir somit auch das suchen nach ein Gesprächsthema.
„Ä-Ähm doch... klar" stammelte ich.
Ich war noch nie ein guter Lügner.
„Nein, hast du nicht." lachte er plötzlich auf, weshalb ich leicht verblüfft aufschaute und sich unsere Blicke trafen.
„Kannst ruhig gehen, du Streber." sagte er und lehnte seinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen die Wand hinter uns.
„Meinen Noten wird es schon nicht Schaden" war das beste was mir einfiel.
Lange blieb es still und gerade wollte ich ihn fragen, was los sei, als er mir zuvor kam.
„Wie wäre es damit, wenn ich mit dir mit gehe, damit wir diesen Scheiß für Musik machen können?"
Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.
Hatte er das gerade wirklich gefragt?
„Ä-ähm ja. Klar."
Plötzlich stand er auf und wollte gerade gehen, als er bemerkte, dass ich ihm nicht folgte und er deshalb tief seufzend zurück kam und mir eine Hand entgegen streckte.
„W-wohin."
„Habe ich doch gerade gesagt. Soll ich dich auch noch hoch heben, oder schaffst du es nicht mal, aufzustehen, Winzling"
Winzling... da war der Name ja wieder.
Ich ergriff zögernd seine Hand und er zog mich somit auf die Beine.
Er meinte jetzt...
So einfach während der Schule?
Mach es für ihn, Jiminie.
„Schau nicht so angespannt. Schon vergessen? Deinen Noten wird es schon nicht schaden."
Sagte er monoton während wir die Schule verließen.
Ohne Bescheid geben.
Ohne nichts.
Nur er und ich.
Wie es vor vielen Jahren immer war.
________________________________
Tut mir leid, aber ich schaffe es einfach nicht öfter zu updaten...
Hope you like it.
~Maya
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro