~12~
Als am Abend mein Vater nach Hause kam und sah, dass ich nicht gekocht hatte stürmte er hoch zu meinem Zimmer und hämmerte gegen die Tür. "Emilia!! Mach die scheiß Tür auf! Wieso hast du nicht gekocht!!?? Beweg deinen Arsch runter in die Küche und koch verdammte scheiße!!" Ich wischte mir durchs Gesicht und rutschte an die Wand. Ich bekam Angst. Was passierte wohl, wenn er die Tür aufbrach? Schlug er mich wieder, oder verprügelte er mich diesesmal? Ich hoffte so doll, dass er draußen blieb. Es hämmerte weiter an die Tür. "Emilia!!"
Irgendwann brach mein Vater die Tür auf und schaute mich wütend an. Ich fing an zu zittern. Er zog mich aus dem Bett und hielt mich fest. Er zerquetschte meinen Oberarm förmlich. "Du gehst jetzt runter und kochst mir was!! Und danach reden wir weiter!" Er löste seinen Griff und ich rannte runter in die Küche und kochte das Essen für meinen Vater.
Nachdem ich fertig war aß mein Vater es. Ich musste bei ihm in der Küche stehen bleiben. Als er seinen Teller weggeräumt hatte stellte er sich vor mich. Ich schaute ihn an und spürte sofort seine glatte Hand, die auf meine Wange klatschte. "Die war fürs nicht kochen!" Der nächste Klatsch kam. "Das ist dafür, dass du dein Zimmer abgeschlossen hast!!" Dann schubste er mich gegen die Wand und holte diesesmal mit seiner Faust aus und traf mich im Gesicht. "Und das ist dafür, dass du diese Nacht abgehauen bist!! Du hast sie doch nicht mehr alle! Und jetzt hoch mit dir!!" Ich rannte sofort in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Mein Auge schmerzte und meine Wange auch. Ich weinte mich in den Schlaf.
In der Nacht hatte ich viele Albträume und schlief somit recht wenig. Irgendwann nahm ich mein Handy und schrieb Moritz. Ich wusste, dass ich keine Antwort bekommen würde, aber ich hatte sonst niemanden dem ich schreiben konnte. "Vermisse dich mein Mann." Ich legte mein Handy wieder beiseite und stand auf und ging zu meinem Spiegel. Mein Auge musste ich definitiv morgen schminken. Es durfte keiner wissen. Ich war stark. Ich schaffte das...irgendwie.
Mein Auge war zwar etwas dick geworden, aber da achtete sowieso keiner drauf. Nur das blaue musste verschwinden.
Ich legte mich wieder in mein Bett und starrte an die Decke. Bald schon fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.
Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker und ich stand auf und machte mich für die Schule fertig. Ich bedeckte gründlich mein Auge mit Schminke und fuhr dann mit dem Bus zur Schule. Aus Gewohnheit setzte ich mich auf dem Schulgelände an unsere Mauer und wartete.
Beim Klingeln betrat ich das Schulgebäude und ging in den Raum, wo mein Unterricht stattfand. Keiner interessierte sich für mich, wie immer, nur in den Pausen vermisste ich Moritz Nähe. Ihm zuliebe schwänzte ich die letzten beiden Stunden und fuhr mit dem Bus zum Krankenhaus. Dort angekommen betrat ich sein Zimmer und setzte mich an sein Bett. Ich nahm seine Hand in meine und sah ihn an. "Hey mein Mann...ich vermisse dich und ich hoffe du wachst bald auf...ohne dich ist es ziemlich...beschissen...naja vielleicht ist es auch besser, wenn du nämlich sehen würdest was mein Vater mit mir gemacht hat...würdest du ihn bestimmt umbringen und dich in Gefahr bringen. Ich wünschte ich wäre bei dir..." Mir liefen die Tränen über die Wangen. "Wie kannst du mich einfach alleine lassen Moritz? Ich brauche dich!" Ich weinte mehr und schrie meinen im Koma liegenden Freund an, bis mich einer der Ärzte aus dem Zimmer zog und nach Hause schickte.
Als ich Zuhause ankam schmiss ich meine Tasche in die nächste Ecke und nahm mir etwas zu trinken. Dann ging ich in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett und schrie in mein Kissen.
Am Abend kam mein Vater nach Hause und stürmte wie gestern die Treppen hoch. Ich hatte wieder nicht gekocht, aber das schaffte ich in meinem Zustand momentan auch nicht. Eher würde mein Vater halbe Kohle bekommen, sowie gestern, als ich 'nach' gekocht hatte. Ich würde so oder so Schläge bekommen, also machte ich mir die Mühe erst gar nicht. Nun schlug er die Tür wieder auf und funkelte mich böse an. Ich rutschte an meine Wand. "Was wagst du dich eigentlich seit 2 Tagen nicht mehr zu kochen!? Raus aus dem Bett!!" Ich schüttelte den Kopf. Mein Vater kam näher ans Bett und zog mich am Arm aus dem Bett. "Au!! Du tust mir weh!!" "Halt deinen Mund!" Er holte aus und seine glatte Hand traf meine Wange. Ich unterdrückte meine Tränen. Er schrie mich weiter an und bald schon stand ich unten in der Küche und versuchte etwas anständiges für ihn zu kochen.
Nachdem ich damit fertig war ging ich hoch in mein Zimmer und schaute mir meinen Arm an. Mein Oberarm und mein Handgelenk waren blau. Ich legte mich ins Bett und zwang mich zu schlafen. Irgendwann klappte es und ich schlief ein.
Was sagt ihr zum Kapitel? Schreibt es in die Kommentare und lasst gerne ein paar Votes da. :D
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