Wiedersehensfreude
Im Gemeinschaftsraum wimmelte es nur so von Neulingen. Ich war auch dabei und versuchte vergeblich meine Zimmernummer herauszubekommen. Endlich hatte ich mich zu der Lehrerin mit der Liste durchgedrängt. ,,Wie heißt du?",fragte sie und versuchte die Schüler etwas auf Abstand zu halten. ,,Lilli Weber",sagte ich und drückte mit dem Ellenbogen einen Typen weg, der immer näher kam, um ebenfalls seine Nummer zu erfahren. ,,Lilli Weber, Zimmer 15",sagte die Lehrerin und drückte mir den Gebäudeplan in die Hand. Ich nahm meinen Koffer und machte mich auf den Weg um mein Zimmer zu finden. Das Gebäude in dem wir uns befanden, war das Wohnhaus. Es war in drei Blöcke unterteilt. Für jeden Jahrgang gab es einen. Zu jedem Wohnblock gab es einen dazugehörigen Gemeinschaftsraum mit kleiner Küche, wo man mit selbst gekauften Zutaten kochen oder backen konnte, es gab eine Kaffeemaschine und einen Wasserkocher. Als ich schließlich mein Zimmer gefunden hatte, drückte ich die Tür auf und zog meine Koffer hinein. ,,Wow",murmelte ich. ,,Hey, ich bin Sofie",ein ziemlich großes, schlankes Mädchen mit langen, schwarzen Haaren streckte mir die Hand hin. ,, Ich habe das linke Bett gewählt und muss am Anfang direkt ein paar Dinge klarstellen: 1.Um punkt zehn uhr müssen wir im Zimmer sein und am besten auch schlafen, also werde ich zu dieser Uhrzeit ins Bett gehen und den Rolladen hinunter lassen. Wenn du später kommst, musst du eben im dunkeln deine Sachen finden.2.Keine Mitternachtspartys, kein Essen im Zimmer und keine dreckigen Schuhe. 3.Unsere Toilette wird sauber gehalten, sowie auf jeden fall meine Zimmer Hälfte und das gesamte Bad.So, wenn mir noch was einfällt sag ich es dir später, jetzt werde ich erstmal eine Runde an die frische Luft gehen",und schon war sie verschwunden . Völlig überrumpelt blieb ich noch einen Moment in der Tür stehen. ,,Na toll",seufzte ich. ,,Das fängt ja super an; eine Mitbewohnerin, die hier Regeln aufstellt und eine totale Spaßbremse ist." Ich lief hinüber zu meinem Bett. Die Bettdecke war weiß und sauber und es gab kleine, bunte Kissen, worauf ich meinen Zimmerschlüssel fand. Ich steckte ihn in meine Hosentasche und begann meine Kommode einzuräumen. Das Zimmer war total süß eingerichtet. Auf jeder Seite gab es ein gemütliches Bett, eine Kommode und einen kleinen Nachttisch. Zwischen den Betten war ein großer Spiegel an der Wand angebracht. Als meine Koffer und Taschen ausgeräumt waren, schob ich sie unter mein Bett, überprüfte nocheinmal ob ich meinen Schlüssel hatte und beschloss dann nochmal in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Vielleicht würde ich ja ein paar nette Leute kennenlernen und wenn nicht, könnte ich mich wenigstens ausruhen.
Einige Schüler bekamen noch ihre Zimmernummern gesagt, aber das Gedränge hatte stark nachgelassen. Ich schrieb eine Nachricht an meine Eltern, dass ich gut angekommen war und lies mich aufs Sofa fallen. ,,Lilli", hörte ich auf einmal jemanden hinter mir. Ich drehte mich um. ,,Kim!",rief ich und war irgendwie echt froh, dass sie da war. Ich sprang auf und wir umarmten uns lachend. ,,Ich dachte du hast es verbockt",meinte Kim neckend. Ich streckte ihr die Zunge heraus. ,,Man, ich hab das echt gedacht",meinte ich dann gespielt beleidigt. ,,Jaja, aber jetzt bist du ja hier. Das ist übrigens meine Mitbewohnerin Anna ",stellte Kim mir ein Mädchen mit halblangen, hellblonden Haaren und braunen Augen vor. ,,Hey,ich bin Lilli",sagte ich und lächelte sie an. ,,Sollen wir mal im Stall nach unseren Pferden gucken?", fragte Kim. Stimmt, Ich hatte vor Aufregung mein eigenes Pferd ganz vergessen, obwohl ich ihn seit ein paar Tagen nichtmehr gesehen hatte. Mein Vater hatte ihn nämlich schon vor drei Tagen gebracht, da ich mit dem Zug anreisen sollte. Anna und ich rannten los, ohne Kim eine Antwort zu geben.,,Wer zuletzt kommt spendiert den anderen ein Eis!",rief Anna lachend und ich legte noch einen Zahn zu. Aber wir hatten die Rechnung ohne Kim gemacht. Sie war verdammt schnell. Ich schaffte es zwar, als erste im Stall anzukommen, aber Anna wurde von Kim überholt und so musste sie ein Eis spendieren. Kim und ich brachen in lautes lachen aus, weil es Annas Idee war und sie nun selbst verloren hatte. Und Anna lachte schließlich auch mit.
Cisco stand auf seinem Paddock. Ich öffnete die Box, und rief ihn zu mir. Der Fliegenschimmel kam freudig schnaubend angetrabt und rieb seinen Kopf an meinem T-shirt. Ich musste lachen und gab dem Pony einen Apfel. Ich hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich Cisco vorhin ganz vergessen hatte, aber es verflog schnell, als ich merkte, dass sich Cisco einfach über meinen Besuch freute. ,,Der ist ja süß",Anna lugte hinter mir über die Boxentür. ,,Kannst ruhig reinkommen", meinte ich. Anna streichelte Cisco, dann lud sie mich ein, auch ihren Wallach Callimero anzugucken.
Callimero stand etwas weiter vorne und war ein großes, hellbraunes Quaterhorse. Er hatte eine weiße Blesse und drei weiße Fesseln. ,,Calli",rief Anna und der Wallach spitzte die Ohren. Nach dem Besuch bei Annas Pferd wollten wir uns noch Kims Stute ansehen. ,,Princess", lockte ich die große Holsteiner Stute. Aber sie interessierte sich nur für das Heu, das am Rand ihres Paddocks lag. Kim lachte. ,,Das ist typisch! Essen ist wichtiger als alles andere. Lasst uns mal wieder rüber gehen. Es ist schon fast sechs Uhr und ich bekomme langsam auch Hunger.",sagte sie. Anna und ich willigten grinsend ein. Ich hatte den ganzen Tag eigentlich noch nichts richtiges gegessen.
So, das ist jetzt warscheinlich das letzte Kapitel, das ich heute schreibe, denn ich mache heute einen kleinen Wanderritt mit ein paar Freundinnen und muss noch lernen, da wir morgen eine Arbeit schreiben. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel und ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Geschichte jetzt richtig losgehen kann :D bb firejoy :*
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