Prüfungsangst
Beim Frühstück am nächsten Morgen bekam ich vor Aufregung kaum einen Bissen hinunter. Ich zwang mich, wenigstens ein halbes Brötchen mit Marmelade zu essen und trank Orangensaft, um Vitamine zu tanken. Dann war es soweit. Die theoretische Prüfung begann. Wir waren ungefähr 100 Prüflinge und zwar nur an diesem Wochenende! Es würde noch zwei weitere Wochenenden mit Prüfungen für weitere Bewerber geben. Am ende wurden jedoch nur 30 Leute genommen, um die Kurse so klein wie möglich zu halten. Ihr könnt euch also vorstellen, wie aufgeregt ich war. Da wir so viele waren, wurden wir alphabetisch in zehn Zehnergruppen aufgeteilt und in verschiedenen Klassenräumen untergebracht. In meiner Gruppe waren drei Jungs und außer mir noch sechs Mädchen, darunter erkannte ich wieder das Mädchen, dass ich am Vorabend fast vor dem Stall ungerannt hätte. Sie war echt hübsch und trug nun Jeans und einen Kapuzenpulli von Hollister. Ich musste grinsen. Das war irgendwie so klar, dass sie Markenklamotten trug. Eigentlich hasse ich diese Beschreibungen von Klamotten in Erzählungen, aber bei ihr musste ich es einfach erwähnen. Sie war so eine typische Markenklamotten-Trägerin! Also ich hab nix dagegen,wenn man Markenklamotten trägt, ich selbst tue das ja auch ab und zu, aber es ist so lustig, dass man das bei manchen Leuten einfach erwartet... naja, aber nun zurück zur Prüfung, bevor ich euch hier langweile: Wir mussten uns so setzen, dass die Stühle links und rechts neben uns frei waren. Dann bekamen wir die Prüfungsbögen, die wir ausfüllen sollten. Als jeder einen hatte, durften wir beginnen und hatten eine Stunde Zeit, bis wir abgeben mussten. Der Bogen war ziemlich dick und ich konnte mich nicht davon abhalten, erstmal die Seiten zu zählen. Es waren zehn Stück. Die hatten es aber auch mit ihrer Zehn!
Die erste Seite war ziemlich einfach. Es wurden leichte Grundkenntnisse abgefragt. Man musste die Körperteile an einem aufgedruckten Pferd beschriften und ein Paar einfache Fragen beantworten, wie zum Beispiel: Warum sollte am besten jedes Pferd sein eigenes Putzzeug haben?
Auf der zweiten Seite wurde es schon schwerer, denn es waren Pflanzen aufgemalt, die man beschriften musste und sagen sollte, ob sie für Pferde giftig sind, oder nicht. Ich wusste nicht alle und bekam ein flaues Gefühl im Magen. Das war erst die zweite Seite und schon wurde es zu schwer für mich?! Auf den nächsten Seiten gab es wieder Fragen, die man zum Teil selbst beantworten musste, zum Teil waren aber auch Antworten gegeben und man musste die richtige ankreuzen. Dann musste man noch die Teile des Sattels und der Trense beschriften und Bahnfiguren in ein Rechteck einzeichnen. Am Ende der Stunde war ich eigentlich doch recht zu Frieden.
Nach dem Mittagessen begann dann der praktische Teil der Prüfung. Wir blieben in den gleichen Gruppen wie am Vormittag. Im Stall hing eine Liste, mit allen Prüflingen und den zugeteilten Pferden. Hinter meinem Namen stand Royal. Ich machte mich also mit einem aufgeregten Kribbeln im Bauch auf den Weg durch das Gedränge im Stall um mein Pferd zu finden. Royal war ein großer Rappe, der mich aus schönen, graublauen Augen ansah. Ich öffnete seine Box und zog ihm das Halfter über. Royal war kräftig gebaut und bestimmt eins 1,70 meter groß. Als ich ihn hinaus führte um ihn dort zu putzen, folgte er mir brav und ich war froh, dass ich ein so liebes Pferd bekommen hatte. Neben mir zog ein blondes Mädchen gerade eine kleine Schimmelstute hinter sich her, die versuchte, das Heu aus der Stallgasse zu erlangen. Ich musste lachen und versteckte mich hinter Royal, damit das Mädchen es nicht bemerkte. Als ich das Fell des Rappen zum glänzen gebracht hatte, nahm ich den Hufauskratzer und begann auch seine Hufe zu säubern. Ich war erleichtert, als mein Pferd mir jeden Huf ohne Diskussion gab. Anschließend lief ich in die Sattelkammer und suchte Royals Sachen. Neben Sattel und Trense entdeckte ich zu meinem Pech auch noch eine Tasche mit Bandagen. So blöd das jetzt vielleicht klingt, aber ich hatte noch nie in meinem Leben bandagiert. ,,Verdammt",murmelte ich und beschloss ersteinmal zu satteln. Ich schloss den Gurt erstmal nur im ersten Loch während ich die Trense und die Tasche mit den Bandagen holte. In der Hoffnung, dass mir keiner zu sah, nestelte ich an den hellblauen Dingern herum und wickelte sie um die Beine von Royal. Am Ende war ich eigentlich ganz zu Frieden und trenste auf. Doch als ich die anderen Pferde sah, die perfekt bandagiert und zum Teil sogar eingeflochten auf der Stallgasse oder dem Hof herum standen, bekam ich Panik. Ich hatte die Mähne des Rappen nur kurz gekämmt und mit meiner Art, wie ich bandagiert hatte war ich plötzlich alles andere als zu Frieden, aber ich hatte keine Zeit mehr, es nochmal zu ändern. Schnell setzte ich meinen Helm auf und folgte mit meinem Pferd den anderen in die Riesige Reithalle.Jetzt musste ich beim reiten auf jeden Fall überzeugen!
Taach Kinnaaas! :D ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ihr lest weiter. ich werde denke ich sehr schnell wieder updaten und hoffe so sehr, dass ihr euch darüber freut! bb eure firejoy :*
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