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Licht und Schatten

Am Abend des nächsten Tages, zumindest vermutete Lennox, dass es Abend war, fing er an gegen die Tür zu hämmern. Doch in seinem betrunkenem Zustand ergötzte sich sein Vater nur an Lennox' Hilflosigkeit. Er hörte sein düsteres Lachen.

„Na, jetzt bist du wohl nicht mehr so rebellisch, was?"

„Lass mich raus, du verdammtes Arschloch!"

Lennox wurde nun richtig wütend und warf sich immer wieder gegen die Tür, bis seine Schulter schmerzte. Scheiße, die Türen waren wohl das einzige Stabile in dieser Wohnung. Und so saß Lennox in den Schatten. Nur durch den Türschlitz fiel etwas Licht. Eine Träne der Verzweiflung rollte über seine Wange. Er fühlte sich einsamer als je zuvor. Wenn seine Mutter doch nur hier wäre.

Lennox erwachte, als er das Geräusch des Schlüssels hörte. Er wollte aufstehen, doch die Schmerzen und der schreckliche Hunger und Durst hielten ihn zurück. Eine Zeit lang nichts zu Essen zu bekommen war ihm nicht fremd, doch so lange Zeit ohne Wasser hatte ihn dann doch geschwächt. Zumindest vermutete er, dass es mehr als ein Tag war, den er hier verbrachte hatte. Die Tür öffnete sich und Lennox musste die Augen zusammenkneifen, um sie vor dem plötzlichem Licht zu schützen. Sein Vater erschien in der Öffnung und blickte auf seinen Sohn herab. Doch etwas war komisch. Es war der Blick seines Vaters, seine Augen. Denn er konnte Schuld in ihnen erkennen. Und sie sahen normal aus. Nicht betrunken. Das war bei ihm zu einem Wunder geworden. Als sein Vater auf Lennox zukam, kauerte dieser sich noch mehr in die Ecke. Er wollte keine Furcht zeigen. Aber er wusste, dass er sich nicht würde wehren können, griffe sein Vater ihn jetzt an, weil er noch immer geschwächt war. Sein Vater sah schrecklich bestürzt aus. Er machte einen weiteren Schritt, sodass er direkt vor Lennox stand. Lennox hob bebend die Hände, auf das Schlimmste gefasst. Doch anders als erwartet, packte sein Vater ihn unter den Achseln und zog ihn auf die Beine. Er geleitete ihn aus der Kammer und ließ ihn auf's Sofa fallen, wo Lennox überrascht sitzen blieb. Sein Vater ging in die Küche und verschwand aus Lennox Blickfeld. Einen kurzen Moment dachte er darüber nach, auf sein Zimmer oder nach draußen zu flüchten, entschied sich dann aber dagegen. Was würde ihm das in seinem Zustand schon bringen, dachte er verbittert. Er meinte, den Wasserhahn zu hören und musste sofort ans Meer denken. Den Ort, an den er nicht gehen durfte. Lennox hasste, nein, er verabscheute es. Er liebte das Wasser, hatte so heftige Sehnsucht, dass er manchmal einfach schwimmen wollte. Und dann musste er sich zurückhalten, um es nicht zu tun. Sein Vater kehrte zurück, ein Glas Wasser in der Hand. Lennox wich erst zurück, das Wasser war bestimmt kalt und er wollte nicht die nächsten Wochen krank im Bett verbringen. Doch sein Vater krallte sich in seine Haare und zwang Lennox still zu halten. Er führte das Glas zu Lennox' Mund. Als seine Lippen auf das Glas trafen, merkte Lennox erstaunt, dass das Wasser warm war. Er stürzte es förmlich herunter und stillte somit einen Teil seines Durstes. Sein Vater brachte das Glas in die Küche und ließ sich neben ihn fallen. Lennox blickte zu Boden.

„Wir sollten reden."

Lennox schnaubte, schaute seinen Vater aber nicht an. Er fasste ihn wieder in den Haaren und drehte Lennox' Kopf zu ihm, sodass er ihn ansehen musste. Lennox zischte. Die Beiden starrten sich einen Moment einfach nur an. Dann kam etwas, was sein Vater normalerweise niemals zu ihm sagte:

„Es tut mir leid, mein Sohn. Ich hätte das nicht tun dürfen. Die Verantwortung, die du trägst, ist schon groß genug, dafür sollte ich dich nicht auch noch bestrafen. Ich vermisse sie nur so sehr."

Eine Träne rollte über seine Wange. Lennox hatte ihn seit dem Verschwinden seiner Mutter nicht mehr Weinen sehen.

„Ich weiß, dass du es auch nicht leicht hattest."

Lennox blieb noch immer stumm.

„Vielleicht kannst du mir ja irgendwann vergeben, was ich dir manchmal antue."

Mit diesen Worten stand sein Vater auf und verließ das Zimmer. Kurz darauf hörte Lennox, wie sich die Haustür öffnete und schloss. Er war fassungslos. Doch er zwang sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, was ihm sehr schwer viel. Sein Vater hatte sich grade tatsächlich entschuldigt. Lennox sah, dass er auch seine Einkäufe eingeräumt hatte. Er ging in sein Zimmer, öffnete das Fenster und atmete die frische Luft ein. Es regnete. Er passte auf, dass das Wasser ihn nicht traf und verspürte plötzlich eine so heftige Sehnsucht, dass er die Hand ausstreckte. Doch im letzten Moment hielt er sich zurück. Was war nur in ihn gefahren? Er sog noch einmal dem wunderbaren Duft des Wassers ein und schloss das Fenster. Wenn doch nur diese scheiß Allergie nicht wäre!

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