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„Du hast jetzt bitte... was." Apophis sieht sie perplex an, als sie nach der kleinen Erstbesprechung wieder nach Hause zurückgekehrt ist. „Leute die zu mir beten." Ihr breites Grinsen lässt ihn zwar selbst innerlich glücklich sein, da sie das in den letzten Tagen relativ selten getan hat! Aber hat sie überhaupt eine Ahnung davon? „Und du weißt wie man damit umgeht?" Charly grinst zwar weiterhin, aber er kann ihren unwissenden Blick sehen. In ihren Augen ist es deutlich sichtbar dass sie keinen blassen Schimmer hat wie man das macht. Seufzend legt er sich eine Hand auf das Gesicht und braucht einen Moment um damit klar zu kommen. „Aber so schwer kann das nicht sein, oder? Ich meine ich hab ein paar Grundregeln aufgestellt als ich vorhin da war, weil man keine Frauen in den Tempel lässt. Hab Alnasir echt den Kopf waschen müssen. Aber die haben da auch Bilder von dir weil wir ja- Du weißt schon." Immer noch ist sie vorsichtig mit dem Terminus ‚verheiratet' und das bricht Apophis immer wieder leicht das Herz. Offiziell sind sie ein wunderbares Ehepaar ohne irgendwelche großen Probleme, sie unterstützen sich gegenseitig und sind immer für den anderen da. Inoffiziell hingegen weiß der schwarzhaarige langsam nicht mehr, ob sie dieses Leben wirklich will und ob sie ihn noch möchte. Sie ist schnell von der Phase ‚rosarote Brille' in eine umgewechselt bei der er sich nicht sicher ist was das bedeuten soll. Er hat aber Angst es anzusprechen, denn wenn er sie darauf hinweist könnte sie es selbst sehen und dann wäre vielleicht alles vorbei! „Wenigstens scheinst du dich darum zu kümmern.", gibt er von sich und lässt die Hand sinken. „Okay, folgender Vorschlag. Du leitest deine eigene Gefolgschaft und kümmerst dich um sie. Nicht zu viel! Es bringt nichts immer und überall da zu sein, die Menschen müssen lernen das auch selbst zu erledigen. Aber hin und wieder kannst du auftauchen und dir das alles persönlich ansehen. Wenn du bei etwas Hilfe brauchst, dann komm zu mir." Er legt ihr eine Hand auf die Schulter, sein Gesicht ist ernst. „Und nimm dir einzelne Schicksale nicht zu Herzen, verstanden? Das ist das Wichtigste. Im Gegensatz zu uns, die schon von Anfang an diese Aufgabe hatten, besitzt zu eine extrem große Empathiefähigkeit, Fürsorge und ein riesiges Schuldgefühlpotenzial. Es ist eine Warnung, an die du bitte immer denken solltest." Charly sieht von seiner Hand zu ihm und nickt. Sie wird es versuchen, auch wenn sie nichts versprechen kann. „Aber genug von mir, wie ging es dir heute! Du wolltest... ein paar Leute heute gegeneinander aufbringen, stimmts?" Erst jetzt fällt ihr auf dass sich ihre göttlichen Bereiche kollidieren, verdammt. Gemeinsam setzen sie sich wieder nach draußen und sehen der Sonne wieder beim Untergang zu. „Ach weißt du, man kann sagen dass ich erfolgreich war.", gibt er von sich und lächelt leicht. Seiner alten Aufgabe wieder nachzugehen, das ist einfach nur wunderbar. „Glückwunsch!" Irritiert runzelt er die Stirn, entspannt sich aber wieder. Immer wieder vergisst er, dass sie ihn bei allem anfeuert oder beglückwünscht egal was er erreicht oder erreichen will. „Ich muss wohl eher Glückwunsch sagen, die beiden haben das wirklich durchgezogen." Die blauhaarige nickt und sieht in den Himmel, der nun langsam aber sicher seine Farbe ändert. „Bei manchen Dingen... kann man sich auf uns Menschen verlassen." Ihre Gedanken gehen zu ihren Eltern und ihre Mundwinkel gehen runter. Wie es ihnen geht? Wie sie mit der Trauer zurechtkommen? Sie hat sich nicht getraut in ihr Heimatdorf getraut, immer nur war sie in jener Stadt, in welche sie gezogen ist nachdem sie dort die Ausbildung bekommen hatte. Doch genau so schnell wie sie in die Erinnerungen ihrer Familie gezogen wurde, genau so schnell holt sie sich selbst wieder raus und sieht wieder zu Apep. „Pläne für morgen?" Dieser weiß genau das etwas nicht stimmt, bleibt aber still und schüttelt nur den Kopf. „Nicht das ich wüsste, wieso? Hast du einen Plan?" Wieder gehen ihre Mundwinkel hoch und sie lehnt sich ein wenig zu ihm hinüber. „Wie wäre es mit einem Tag nur für uns? Keine göttlichen Aufgaben, keine Besuche, nur wir beide." Auch er schmunzelt nun. „Das klingt wunderbar." Er lehnt sich ebenfalls zu ihr hinüber, doch kurz bevor sich ihre Lippen treffen könnten, wird eine bekannte Stimme laut. „Dann ist es ja gut dass ich heute kurz da bin und entschuldige dass ich in so einem Moment störe." Beide zucken zusammen und sehen zu Ra, der mit verschränkten Armen vor ihnen steht und vor allem zu Charly sieht. „Kommst du kurz?" Diese sieht zu Apophis und gibt ihm doch einen kurzen Kuss, ehe sie nickt und aufsteht um mit ihm mitzugehen. Der schwarzhaarige beobachtet jedoch seinen Bruder und seine Frau skeptisch. In den letzten Tagen haben sie immer wieder etwas miteinander gemacht und auch hat Ra immer wieder gestört. Da stimmt doch etwas nicht! Sollte er sich sorgen machen? Sie sieht bei ihm so glücklich aus, so fröhlich! Die Eifersucht nagt an ihm und der Dorn in seinem Fleisch dringt immer tiefer ein.
Der nächste Tag verläuft ruhiger als alles andere. Charly ist kaum von Apophis wegzubringen, was ihn aber überhaupt nicht stört. Lange bleiben sie im Bett liegen, sie backen gemeinsam und der schwarzhaarige bringt sie zu dem ein oder anderen Ort, an welchem sie sich sprachlos umsieht und sie Händchen haltend durch die Gegend schlendern. Ihm wird wieder klar gemacht wieso er sie liebt und auch, dass sie ihn mehr liebt als alles andere. Abends liegen sie wieder auf dem Dach, Apophis in der Naga-Form und sie auf seinem Schlangenkörper drauf. Sie können ein paar Sternschnuppen sehen und schlafen auch dort wieder auf dem Dach ein. Doch in den folgenden Tagen wächst seine Eifersucht wieder. Er weiß nicht was los ist, aber Ra holt sich Charly eigentlich fast jeden Tag und bringt sie mit einem roten Gesicht, erschöpft aber glücklich zurück. Zwar sagt sie ihm immer wieder dass sie trainiert und Ra ihr dabei hilft, aber er kommt nicht umhin zu bemerken wie sie sich schon fast auf die Besuche seines Bruders freut. Sie gehen zu lassen und dann ein paar Stunden später wieder bei sich zu haben, obwohl es aussieht als wäre sie zu tode gevögelt worden... das nagt an ihm. Selbst in den kommenden Wochen wird es nicht besser und anstatt sich nun durch die gemeinsame Zeit anzunähern, driften sie voneinander weg. Es tut ihm so verdammt weh und sein Bruder ist da überhaupt keine große Hilfe. Selbst Osiris oder Anubis meinen, dass er sich beruhigen solle. Er geht sogar zu Bastet die ihn zwar hasst, aber mit einem wissenden Blick anbietet, ein paar Stunden als Ablenkung zu dienen. Doch diese Zeit ist für ihn vorbei und so sitzt er schlussendlich an dem einzigen Ort, welcher ihm irgendwie Frieden bringen könnte. Das Tor zum Jenseits für die Tiere. Das geordnete Chaos ist Balsam für seine Seele und er sitzt einfach nur an der Seite auf einem Stuhl dem man ihm gebracht hat und starrt zwar in das Portal, sein Blick ist jedoch leer. Was ist, wenn sie sich mehr für seinen Bruder interessiert? Er ist mächtiger, er ist stärker, er ist einfach auch der bekannteste Gott von allen! Hatte er sich wirklich Hoffnungen gemacht, dass er jemals etwas oder jemanden haben könnte, was sein Bruder nicht hat? Etwas Gutes in seinem Leben? In seiner gesamten Existenz, ein Leben ist es ja nur wenn man es beenden könnte. Ein Brüllen lässt ihn aus den Gedanken kommen und er hebt den Kopf, sieht nach dem Grund des Ganzen. Die leicht spektakuläre Mähne des Löwenmännchen wird geschüttelt, ehe ihm eine Löwin an seinem Hals entlangstreicht und sich dann um die eigenen Angelegenheiten kümmert. Sie wandert ein wenig herum, sieht sich um und entscheidet sich dann dafür, zu einem Tiger zu gehen. Neugierig beschnuppern sich die beiden und scheinen sich auf anhieb gut zu verstehen. Spielerische Schläge werden ausgeteilt, doch nach ein paar Minuten kehrt sie wieder zu dem Männchen zurück, welches sich überhaupt keine Sorgen gemacht und sich sogar hingelegt hat. Sie stößt mit ihrem Kopf an seinen und legt sich dann neben ihn hin, schlägt mit dem Schweif ein wenig hin und her und entspannt sich an seiner Seite. Da hat wohl jemand wirklich großes Vertrauen! Aber sie hat es nicht missbraucht. Sollte er das gleiche tun? Sollte er ihr auch so extrem vertrauen? Aber wenn wirklich etwas wäre, dann würde er das im Nachhinein bereuen! Es ist schon fast als wäre der Dorn der Eifersucht mehr ein Gift, welches sich langsam in seinem Körper und auch seinem Kopf ausbreitet und manche Entscheidungen vernebeln lässt. Wieder verliert sich der Chaosgott in seinen Gedanken und merkt nicht wirklich, wie er von dem umliegenden Personal immer wieder angestarrt wird. Es kommt nicht oft vor dass ein eigentlich böser Gott der für Chaos, Tod und Verderben zuständig ist, stumm zwischen Tieren sitzt und sogar traurig und verzweifelt wirkt. Man will ihn nicht ansprechen, aber irgendwie ist es einfach komisch zu wissen dass er da so komisch herumsitzt und nichts tut außer seinen Gedanken nachzuhängen. Wobei man schnell von komisch zu unheimlich gehen kann, denn sein Blick ist alles andere als friedlich. Er wirkt auch ein wenig sauer, als wäre etwas passiert das seine gesamte Aufmerksamkeit braucht, gegen das er aber nichts tun kann und auch nichts tun wird. Sich aber dennoch Gedanken darüber macht. So schlecht liegen die Leute hier gar nicht mit dieser Vermutung.
„Apep! Komm mit!" Charly sieht den schwarzhaarigen breit grinsend und schon fast aufgeregt an, hat sich sogar seine Hand genommen und zieht leicht daran. „Nein." Apophis sieht sie kalt an, blickt dann zu seinem Bruder der ebenfalls irritiert wirkt und dann wieder zu Charly. „Ich gehe nicht mit. Ich weiß nicht einmal um was es geht." Die blauhaarige ist verwirrt, dreht ihren Kopf zu Ra und drückt dann die Hand des Chaosgottes, ehe sie wieder zu ihm sieht. „Schatz... es ist eine Überraschung. Natürlich sollst du nicht wissen um was es geht!" Ein gewisser Hass hat sich aufgestaut, vor allem gegen seinen Bruder mit dem sie eigentlich jeden Tag irgendetwas macht. „Was für eine Überraschung. Dass du mit Ra vögelst?" Er kann den Schock auf ihrem Gesicht sehen und spürt, wie sie ihn loslässt. „Was...? Warum sollte ich- Sorry, aber ich stehe nicht wirklich auf Vögel. Und ich mag es überhaupt nicht wenn mein Gegenüber so buffed ist wie Ra. Durchtrainiert, schön und gut. Aber irgendwann gibt es zu viele Muskeln. Außerdem ist er dein Bruder, hallo?" Apophis hingegen sieht sauer auf sie hinunter, die Pupillen sind zu schlitzen zusammengezogen. „Jeden Tag in den letzten fünf Wochen warst du mit ihm unterwegs, bist danach mit diesem beschissen glücklichen Lächeln zurückgekommen und warst erschöpft bis zum geht nicht mehr. Du hast dich darauf gefreut mit ihm etwas zu machen! WAS SOLL ICH SONST DENKEN?!" Nun schreitet Ra selbst ein und schiebt Charlette aus dem Gefahrenbereich. „Apophis, Bruder. Du weißt besser als ich wie loyal Charly bei dir ist und sie würde nie etwas mit irgendjemand anderem anfangen! Ich weiß nicht was du zu dir genommen hast oder wer dir deine Gedanken so vergiftet hat dass du auch nur daran denken könntest, aber sie hat gearbeitet, Apophis! FÜR DICH!" Skeptisch, aber noch nicht ganz überzeugt, runzelt er die Stirn und kneift die Augen leicht zusammen. Die Arme sind nun verschränkt. Ra sieht zu Charly und nickt ihr zu, ehe er selbst auf die Seite geht. Die junge Frau jedoch presst nur die Lippen aufeinander. Sie kommt nicht ganz damit klar, dass er ihr wirklich zutraut ihn zu betrügen und dann auch noch mit seinem Bruder. Ein Schnalzen mit der Zunge ist zu hören, dann ein schon fast leicht verächtliches Schnauben. „Gearbeitet, aha." In ihr selbst steigt Wut auf und sie schmeißt ihm das hin, was sie ihm eigentlich geben wollte. „Hier! Nimm es! Mach damit was du willst oder schmeiß es weg!" Der schwarzhaarige fängt den Gegenstand auf und sieht, wie sie aus dem Zimmer und dann auch aus dem Haus stürmt. „Du bist doch echt ein Vollidiot. Es gibt keinen DÜMMEREN als dich, Apophis!" Ra selbst ist ebenfalls sauer, er hat mit der Reaktion seines Bruders wirklich nicht gerechnet. Der Chaosgott sieht auf das Ding hinunter, welches sich als goldene Kette mit Steinen und dem Anhänger in Form des Kopfes einer Kobra herausstellt. Die Augen leuchten mit den gleichen roten Edelsteinen wie es bei der Kette von Charly der Fall ist. Es wurde alles aufwändig aus Einzelteilen zusammengestellt und das Hervorheben des Kopfes sieht nach extremer Präzision aus, es ist kein einfaches, flaches Stück. Blaue Edelsteine sind als Blickfänger an den Seiten angebracht worden und strahlen jeweils zu fünft auf jeder Seite, ehe es in eine normale Goldkette übergeht. „Charly hat mich, Hathor, Sachmet und auch Osiris um Hilfe gebeten, sodass wir ihr helfen könnten das perfekte Schmuckstück für dich herzustellen. Es war ein extrem anstrengender Teil die Materialien zu finden die nötig sind um etwas herzustellen das aussieht wie Gold, sich aber auch in der Größe ändert sodass du es in jeder Form tragen kannst. Die roten Edelsteine? Ihr Blut. Die blauen? Ihre Haare." Ra schüttelt den Kopf und seufzt. „Sie hat das alles selbst geschmiedet nachdem wir ihr die Grunddinge beigebracht haben. Deswegen war sie erschöpft, weil das selbst für mich extrem anstrengend wäre. Sie hat sich gefreut, weil sie endlich etwas gefunden hat, was sie dir geben konnte. Als Zeichen ihrer Liebe. Und du bezichtigst sie der Untreue? Hartes Stück und ich weiß nicht ob du das je wieder hinbekommen kannst. Ich habe sie noch nie so verletzt gesehen und scheiße... wir wissen alle wie sie war als Sitara gehen musste. Ich an deiner Stelle würde meinen Arsch jetzt hier rausbringen und nach ihr suchen." Fassungslos starrt Apophis auf den Halsschmuck hinunter, sein Mund steht leicht offen. All die Wochen hat sie selbst daran gearbeitet? Sie hat alles selbst zusammengesucht? Sie hat ihr Blut und ihre Haare gegeben um- „Scheiße." Mit diesen Worten stürmt Apophis an Ra vorbei aus dem Zimmer, springt die Hälfte der Treppe hinunter und reißt die Tür auf, um sie draußen zu suchen! Doch sie ist nicht da. Verdammt, wo könnte sie sein?!
Wie kann man sich nur so verraten fühlen. Charly kauert auf dem Dach ihres alten Wohnhauses und sieht die Kette in ihrer Hand an, welche sie von Apophis bekommen hatte. Sie wollte ihm auch so etwas schenken. Etwas, das sie selbst gemacht hat und von dem sie weiß dass es ihn nicht stören wird einfach weil es sich auch in der Größe mitverändert! Und wie bei ihr, hat Hathor dafür gesorgt dass es nicht runtergeht. Und wofür die Arbeit? Für nichts und wieder nichts. Für die Aussage dass sie mit Ra vögeln würde. Sie ist verzweifelt, extrem verzweifelt. Sie kann ihm nie wieder in die Augen sehen! Wochenlang hat sie an dieser einen Kette gearbeitet, hat Haare und Blut dafür gegeben, sodass auch diese Kette nicht vom Zahn der Zeit angegriffen wird. Sie hat sich das Design so überlegt, sodass es auch in den neueren Zeiten nicht auffällig wäre! Kein breiter Halsring der gefühlt die halbe Brust verdeckt. All das für die Aussage, dass sie ihn betrügen würde. Was soll sie jetzt machen? Soll sie versuchen in ihrem eigenen Tempel unterzukommen? Dann müsste sie zumindest Apophis nicht mehr unter die Augen treten. Gänsehaut überkommt sie als sie an seinen Hass denkt. Wie er diese Worte voller Überzeugung ausgesprochen hat! Charly legt die Kette vor sich auf den Untergrund und lässt sie nicht aus dem Blick. Was soll sie jetzt noch machen? Was gibt es wirklich als Option für sie? Sie will ihn nicht verlieren, hat aber das Gefühl dass sie genau das getan hat in dem sie eine Überraschung für ihn planen wollte. „Charly!" Abrupt hebt sie den Kopf und sieht Apophis auf sich zulaufen, doch ihr erster Instinkt ist es zu fliehen und so kann der schwarzhaarige nur noch sehen wie sie sich selbst in Sand auflöst und verschwindet. Er bleibt stehen und lässt die ausgestreckte Hand sinken, ehe er den Kopf hängen lässt. Er hat mehr als nur großen Mist gebaut und er kann nur hoffen dass er sie irgendwie erwischt ohne dass sie gleich abhaut. Etwas erweckt seine Aufmerksamkeit und aus dem Augenwinkel sieht er etwas auf dem Boden liegen. Irritiert kniet er sich hin und hebt ihre Kette hoch, die er ihr geschenkt hatte. Sie hat sie abgenommen und einfach zurückgelassen. Diese kleine Geste bricht ihm noch mehr das Herz, bringt ihm noch viel mehr Schuldgefühle ein als es vorher möglich gewesen wäre. Zumindest seiner Meinung nach. Er presst die Lippen aufeinander und hält die Kette sicher in der Hand, ehe er sich selbst auflöst und ein Ziel hat wo sie hingeflüchtet sein könnte. Vor der Stadt erscheint er wieder und beginnt sofort darauf zuzulaufen. Ihm ist es egal ob er gesehen wird oder ob dann Gerüchte aufkommen. Alles was ihn im Moment interessiert ist die Aufklärung von Charly, sie muss wissen dass es ihm ehr als nur ein bisschen leid tut! Er passiert die Stadtwache, die ihn kurz aufhalten wollten, es aber nicht schafften. Wo ist der Tempel? Wo ist er?! Er muss hier in dieser Stadt sein, irgendwo. An der Hauptstraße entlang? Nein, da kann er nichts sehen. Spontan biegt er in eine Seitengasse ab und erkundet dort im Laufschritt die Gegend, doch auch hier kann er nichts finden. Wo ist dieser verdammte Tempel! Schlussendlich gebietet es dann aber die Logik dass er anhält, sich das Gesicht einigermaßen mit einem gestohlenen Tuch verdeckt und jemanden fragen muss wo denn der Tempel der T'Chalette sei. Zwar betrachtet man ihn skeptisch, doch man weist ihm den Weg und so bedankt er sich, ehe er dieser Wegbeschreibung folgt. Der Ort ist fast am anderen Ende der Stadt am Range gelegen. Der Tempel ist frisch erbaut, teils werden noch kleinere Arbeiten vollbracht. Jedoch ist genug Platz vorhanden und ein kleiner Garten wird direkt daneben bewirtschaftet. Es wächst nicht viel, aber es reicht aus um ein paar Menschen zu ernähren. Menschen gehen in dem Tempel ein und aus, Frauen, Männer und Kinder. Niemand wird ausgeschlossen, so wie sie es wollte. Zögerlich betritt Apophis ihr Heiligtum und sieht sich um. Es werden keine Spenden verlangt. Bilder mit der etwas beschönigten Geschichte ihrer Ankunft sind in die Wände gemeißelt worden und er kann sehen dass man auch Sitara und ihn verewigt hat. Die verschiedensten Szenen sind zu erkennen. Wie sie, mit Sitara und ihm an der Seite, den Menschen hilft und wie sie ihren Segen gibt. Auch die Zettel haben sie eingebaut. Mysteriöse Papyrusseiten in der Sprache der Götter, die sie in mühevoller Kleinstarbeit zurückgeholt haben, nachdem sie ihnen gestohlen wurden. Darauf soll die Wahrheit ihres Ursprunges enthalten sein. So falsch liegen sie gar nicht, das muss er zugeben. Er sieht sich weiter um und merkt schnell, dass ihre Beliebtheit wohl rasant steigt und viele Leute ihr nun schon danken, die zu ihr gebetet und das Glück erhalten haben, von ihr gesegnet worden zu sein.
„Bitte lauf nicht weg." Erschrocken zuckt Charly zusammen und dreht leicht ihren Kopf auf die Seite. Sie steht etwas abseits, in dem weniger besuchten Teil des Tempels und hat die gesamte Zeit auf ein gemeißeltes Bild von ihr und Apophis gesehen. Sie war sich nicht sicher wo sie hin sollte und das war der erste Ort der ihr in den Sinn kam. Gezwungen ruhig sieht sie wieder nach vorn. „Tch, bringt mir doch eh nichts wenn du mich immer wieder findest." Der schwarzhaarige presst die Lippen aufeinander und blickt nun selbst auf das Bild von ihnen beiden. „Es tut mir so leid, Charly. Ich- Es ist meine eigene Dummheit dass ich überhaupt je daran gedacht habe dass du etwas mit meinem Bruder haben könntest. Und ich weiß auch, dass du mir wahrscheinlich nicht verzeihen wirst. Wir haben beide extreme Vertrauensprobleme. Der Grund warum ich überhaupt auf die Idee gekommen bin und der Grund, warum ich dich höchstwahrscheinlich verliere. Ich liebe dich und genau deswegen hat mir der Gedanke so extrem weh getan." Die junge Frau, die die blauen Haare nicht einmal versteckt hat und deswegen vielleicht auch so einsam steht, verschränkt die Arme. Kein Blickkontakt. „Apophis. Du hast mich einfach beschuldigt dass ich dir fremdgehe. Mit deinem Bruder. Über Wochen hinweg. Hättest du nicht dein Maul aufreißen können? Hast doch sonst so ein großes." Perplex blinzelt er ein paar Mal und hebt seine Hand zu seinem Mund, welcher durch den Stoff verdeckt ist. Ist das so schlimm? Egal. „Auch wir Männer haben Ängste, okay? Weißt du was mein Gedankengang dabei war? Wenn ich dich nicht darauf anspreche, dann wird es auch nicht wahr sein. Ich habe es verdrängt weil ich dich nicht verlieren wollte!" Langsam dreht sie ihren Kopf zu ihm. Die braunen Augen sind kalt. „Ich habe nicht einmal eine Frage gehört. Nicht einmal ein Wort der Unsicherheit. Kein einziges Stimmchen hat sich dahingehend erhoben. Ich habe mir wochenlang den Arsch aufgerissen und mir die Hände blutig geschlagen, damit diese beschissene Kette erstens an dein Geschenk herankommt und zweitens so perfekt wird, wie ich es mir gedacht hatte. Hast du eine Ahnung wie oft ich mir auf die Finger geschlagen und sie somit gebrochen habe? Wie oft ich verbrannt wurde? Wie scheiße das Sammeln der Materialien war? Wie kompliziert so ein Design ist wenn man bedenkt dass die Zukunft so etwas wie diese fetten Halsringe nicht mehr haben wird? Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Göttern? Die Umsetzung der Fähigkeit dass sich die Kette an die Größe des Trägers anpasst? Alles dafür dass ich mir anhören durfte, dass ich mit deinem Bruder gevögelt hätte. Danke dafür aber auch." Der schwarzhaarige blickt auf seine Hände hinunter, in der rechten hält er die Kette die er ihr geschenkt hat, in der linken ist die, die sie ihm gemacht hatte. „Ich weiß dass es keinen Weg gibt wie das alles wieder gut werden kann. Ich habe das alles so in den Nil geschippert, sodass man es nicht mehr rausziehen kann." Apophis lässt auch die Schultern sinken und nickt leicht. „Ich habe das perfekte Leben zerstört, mit meiner Eifersucht und meiner eigenen Dummheit. Ich habe die Frau von mir gestoßen mit der ich die Ewigkeit verbringen will und sie ist zurecht sauer auf mich. Ich habe selbst meinen Bruder wieder gegen mich aufgebracht." Er schnaubt und hebt die Ketten ein wenig hoch. „Ertrinke ich gerade im Selbstmitleid? Ja. Habe ich es verdient je irgendetwas auf Dauer zu haben? Offensichtlich nicht. Ich- Ich kann mich nur entschuldigen, mehr steht nicht in meiner Macht, Charly. Selbst wenn ich um Verzeihung bitte, es wird nichts mehr." Die gesamte Zeit über hat sie ihm zugehört, hat sich auch selbst in die Lage versetzt und gesehen, dass es wirklich in diese Richtung gedeutet hat. Hätte sie selbst etwas gesagt? Höchstwahrscheinlich auch nicht. Ja, ja... erst sagen dass man es tun soll, selbst aber nicht machen. Da ist sie teilweise wirklich eine Heuchlerin. „Weißt du... ich dachte wir vertrauen uns gegenseitig. Ist es nicht das, was eine Ehe ausmacht? In guten wie in schlechten Zeiten?" Leicht irritiert, warum sie nun selbst auf das Thema Ehe kommt, sieht er zu ihr. Doch immer noch ist kein Blickkontakt vorhanden. „Ich wollte dir die Kette geben und dich Fragen... ob wir den Schritt weitergehen können. In die richtige Ehe." Alles was er an Farbe in seinem Gesicht jemals besaß, ist nun verschwunden. Sie hat ihm diese Kette gemacht und wollte sie ihm geben mit der Frage ob sie ein richtiges Ehepaar sein können? Er könnte losheulen. Was für einen beschissenen Mist hat er nur wieder angestellt? Sie hatte ihn das Fragen wollen, worauf er schon so lange gewartet hatte und was er eigentlich von Anfang an wollte. Und jetzt? Jetzt könnte er sich selbst umbringen.
Die junge Frau dreht ihren Kopf und mustert ihn. Sieht auch die beiden Ketten in seinen Händen. „Huh... ich hab sie wohl auf dem Dach liegen gelassen." Apophis nickt kurz und sieht die kleine Schlange an. „Ich weiß nicht ob du sie wiederhaben willst... nach all dem." Ein leises Schnauben ertönt und er ist überrascht, als sich ihre Hand auf seine legt, zwischen ihnen die Kette. Mit großen Augen sieht er sie direkt an, wartet aber irgendwie darauf dass sie die letzten Worte sagt und verschwindet. „In guten wie in schlechten Zeiten, Apep." Charly sieht kurz auf die Seite und dann wieder in seine Augen. Die schlitzförmigen Pupillen sind ein wenig größer geworden. „Es tut mir selbst leid wie ich ausgetickt bin. Ich war einfach nur so sauer! Die ganze Arbeit und dann kommst du mit der Meinung, dass ich dich betrogen hätte. Aber ich sehe auch wie naheliegend die Vermutung war, ich bin jeden Tag mit Ra weg, komme erschöpft und glücklich nach Hause... Im Nachhinein gesehen mein eigener großer Fehler. Aber ich wollte dass es für dich eine Überraschung wird! Du hattest immer schlechte Laune, jetzt weiß ich auch warum." Seufzend nimmt sie die Kette und hängt sie sich um, richtet den kleinen Anhänger. „Ich bin dafür dass wir in Zukunft wirklich unsere Probleme ansprechen, okay?" In... Zukunft? Apophis hat eine Ahnung was jetzt kommt, sieht aber trotzdem skeptisch dabei zu wie sie ihm die zweite Kette aus der anderen Hand nimmt. Charlette schmunzelt kurz und geht sogar auf ein Knie. Die Kette in ihrer flachen, ausgestreckten Hand liegend. „Apophis? Wollen wir offiziell als Ehepaar durchgehen?" Trotz der kleinen Vorahnung starrt der schwarzhaarige sprachlos auf sie hinunter. Sie will immer noch- Mit ihm? Charly sieht, wie die eh schon ein wenig geweiteten Pupillen nun fast die gesamten Augen ausfüllen. Wortlos stellt er sich vor sie, hebt sie an ihren Hüften hoch, stellt sie hin, zieht sich den Stoff vom Kopf und presst seine Lippen auf ihre. Das Glück rast durch seinen gesamten Körper, die Erleichterung dass sie ihn trotzdem so annimmt wie er nun einmal ist und den Fehler verzeiht. Vergessen wird sie ihn nicht, da ist er sich sicher! Zögerlich löst er sich von ihr und richtet sich auf. „Immer und immer wieder." Wieder muss er sich nach vorn beugen, bekommt von ihr aber die Kette umgelegt. Erst erklingt vereinzeltes Klatschen, bevor es die gesamte Tempelanlage ausfüllt und man Pfeifen oder Jubel hören kann. Beide sehen sie überrascht auf die Seite und haben eigentlich komplett vergessen, dass sie das in aller Öffentlichkeit gemacht haben. „Das... war nicht geplant." Apophis sieht nun wieder zu Charlette, die leicht ihren Kopf eingezogen hat und das Gesicht so dreht, sodass es von den Leuten wegzeigt. „Jetzt wissen sie zumindest offiziell was bei uns abläuft, das wir wirklich existieren und dass eine Frau durchaus den großen Schritt wagen kann." Das war trotzdem peinlich. In aller Öffentlichkeit! Der schwarzhaarige legt ihr eine Hand auf den unteren Rücken und zieht sie noch ein wenig zu sich. „So etwas sehen die Menschen selten. Götter. Dann noch zwei auf einmal? Und ein Chaosgott der so ruhig ist? Wunder geschehen, Kleines." Diesmal ist der Kuss um einiges sanfter und Charly kann sich entspannen. Marik nickt mit verschränkten Armen. Er ist zufrieden, dass sein kleines Mädchen, sein Familienersatz, nun endlich wirklich glücklich ist. Ein Seitenblick zu Alnasr zeigt ihm zwar an dass dieser äußerlich stolz ist, doch innerlich hatte er immer noch etwas für sie übrig. Es war ein Schlag in sein Gesicht als er hörte dass sie mit Apophis einen ehelichen Bund eingegangen ist. Dies aber nun noch einmal direkt zu sehen und ihr Glück vor Augen zu haben, das ist für ihn schwer zu ertragen. Hier kennt man ihn nicht als den großen Pharao der das göttliche Geschenk bekam! Hier kennt man ihn als Hohepriester des Tempels der T'Chalette. Einer ihrer loyalsten Untergebenen und Ausführer ihrer Befehle. Es war ein langer Weg, aber er fühlt sich mit sich selbst im Frieden. Er muss sich nicht um ein gesamtes Land kümmern und es regieren, sondern hat seinen Platz in einem kleinen und bescheidenen Tempel gefunden, welcher ihm als Heimat und Wirkstätte dient. Nun sieht er was die Arbeiterklasse wirklich alles zu tun hat und er bereut die ein oder andere alte Entscheidung während seiner Regierungszeit. „Das wird ein wahrhaft göttliches Bild.", gibt er leise von sich und wendet sich schlussendlich ab. Marik sieht noch einmal zu dem endlich glücklichen Paar, neigt leicht seinen Kopf und folgt dem Hohepriester Alnasr in eines der Hinterzimmer, um das neue Bild zu planen und auch die Inschrift dafür zu bestimmen. Es wird eine harte Arbeit sein diesen Tempel aufrecht zu erhalten, aber so wie es aussieht wird die aufstrebende Göttin T'Chalette ihren Platz zwischen den großen Göttern einnehmen und ihn auch nicht so schnell aufgeben.
Wie recht doch Marik hatte. Osiris, der anfangs noch sehr skeptisch war was die Zukunft anging, hatte schnell eingesehen dass man die neue Göttin nicht einfach so wieder ausmerzen kann und duldet diese Änderung für die Zukunft. Auch deswegen, weil sie sich überraschend gut um ihren Tempel und ihre Leute dort kümmert. Der Glaube an sie verbreitete sich schnell im gesamten Land und selbst außerhalb von Ägypten gehört zu den Göttern, die man an sich irgendwann einmal gehört hat. Ra ist, nach ein paar wirklich ehrlichen Entschuldigungen seines Bruders, auch wieder einigermaßen heruntergekommen und hat die beiden beglückwünscht dafür, dass sie es doch geschafft haben. Charly stellt ihm auch die Frage, die ihr schon so lange im Hinterkopf herumschwebt. Wusste er von allem. All die Andeutungen was die Echra angeht und auch hatte sie etwas aufblitzen sehen, was sie dann damals auch zu Marik und Alnasr in der Tempelruine geführt hat. Daraufhin musste Ra erst einmal lachen und meinte, dass er sich nicht gewundert hat dass sie es herausfinden würde. Nicht umsonst wollte Alnasr, wäre alles normal verlaufen, in den taktischen Lagebesprechungen dabei haben und sie als halben Feldherren bei sich behalten. Apophis hingegen verdreht nur die Augen, natürlich wusste sein Bruder von allem. Aber er ist ihm dankbar dass er nichts an Anubis oder Osiris weitergibt, die beiden könnten selbst jetzt noch, Jahrzehnte nach diesem Vorfall, sauer auf sie sein. Charly hat sich daran gewöhnt dass die Unsterblichkeit nicht immer etwas Gutes bedeutet. Sie hatte Alnasr in den letzten Stunden seines Lebens betreut und ihn auch persönlich in das Jenseits gebracht. Ein Abschied für immer, den es gibt für niemanden einen Weg dort hinein und wieder hinaus. Es ist eine Einbahnstraße, selbst für die Götter. Marik ist ein alter Greis geworden, leitet aber den Haupttempel wie kein zweiter. Obwohl auch er nun die ersten Anzeichen des Todes mit sich bringt. Sein Nachfolger, Nafi, ist aber von ihm gut unterrichtet worden und auch Charlette hat zu ihm einen guten Draht aufgebaut. Einmal im Jahr, zu ihrem Geburtstag, wird eine Statue von ihr durch die Stadt getragen und es wird gefeiert. Sie kann es sich nicht nehmen jedes Jahr dabei zu sein, wenn auch nur als Besucher. Sie lässt sich selten blicken, denn das gewährleistet den Mythos um die Götter. Es ist jedoch bekannt, dass sich die Göttin T'Chalette jedes Jahr bei ihrer Feier unter die Menschen mischt und so ihren Segen für das kommende Jahr gibt. Das häusliche Leben mit Apophis gestaltet sie sich so, wie sie es gerade brauchen. Immer wieder gestalten sie gemeinsam das Haus um was die Inneneinrichtung angeht, bekommen nun sogar öfters einmal Besuch und Apophis steigt in seinem Ansehen bei den Göttern. Aber auch nur dank Charly, die hin und wieder ein gutes Wort für ihn einlegt. Er ist nicht das Arschloch als welches er oftmals hingestellt wird. Ja, er verbreitet Chaos, ist für sehr viele Tode verantwortlich und wird in der Zukunft auch so weitermachen! Aber charakterlich ist er ein Mann, der loyaler, vertrauenswürdiger und vor allem beschützerischer nicht sein könnte. Mit kleinen Gesten zeigen Charly und Apophis sich immer wieder gegenseitig wie schön das Leben zu zweit ist und wie glücklich man sich schätzen kann dass das alles so verlaufen ist, wie es nun einmal verlief. Ein neuer Pharao hat den Thron bestiegen und die Echra dem Boden gleich gemacht. Um ihnen auch keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken hat er verboten irgendwelche Aufzeichnungen der Echra zu verbreiten oder sie sonst irgendwie zu verewigen. Er hat das Land von einer Plage befreit und Alnasr wäre stolz auf seinen Nachfolger. Oftmals sitzt die blauhaarige Frau draußen auf dem Dach, sieht in die Sterne und stellt sich vor wie es Sitara und Alnsr im Jenseits wohl geht und wie lange Marik noch zu leben hat. Ob Alnasr auf ihn warten wird? Diese beiden Männer haben eine Freundschaft entwickelt, die wahrlich einer Familie ähnelt. Ob da mehr gewesen ist, das weiß Charly nicht! Auch wenn sie sich hin und wieder vorstellen könnte, dass mehr als nur Freundschaft oder Familie zwischen den beiden war. Aber das ist etwas, das Marik mit ins Grab nehmen wird und Charly wird auch nicht nachfragen. Sie hat es jedoch auch geschafft ihre eigene Familie zu besuchen, wenn auch nur von der Ferne aus. Ihre Eltern sind ziemlich alt geworden und sie muss zugeben, dass ihnen weiße Haare nicht wirklich stehen. Ihre Brüder sind erwachsen, haben ihre eigenen Familien gegründet und kümmern sich aber um ihr Grab und um ihre Eltern. Sie wird sie alle überleben. Selbst ihre Nichten und Neffen wird sie überleben und alles was danach kommt. Doch das ist das Leben einer Göttin. Einer Self-made-Göttin.
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