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Die letzte Ebene, die letzten Zimmer. Charly hat sowas von keine Lust mehr auf irgendetwas und will das einfach nur hinter sich bringen. Im Gegensatz zu Apophis hat sie nämlich bis jetzt kein Glück gehabt, was auch nur einen Hinweis auf diese verdammten Seiten angeht. Warum hat sie die überhaupt geschrieben?! Gut, wer hätte mit dem Ausgang bitte rechnen können? Aber warum mussten die Echra sie einfach auch mitgehen lassen? Hätten sie nicht auch einfach verbrennen können? Nein, ihr Zimmer war ja unangetastet von irgendeinem Feuer oder irgendetwas anderem. Leise schleicht sich die junge Frau den Gang weiter entlang und bleibt vor einer Tür stehen, bei der sie erst einmal lauscht. Nichts. Bevor sie allerdings die Hand auf die Klinke legen kann um sie aufzumachen und nachzusehen, wird sie nach vorn gerissen und verspürt sie ein Brennen und einen Schmerz, bei dem sogar ihre Periode einpacken könnte. Sich einen Aufschrei verkneifend, sieht sie an sich hinunter. Die Augen sind vor Schreck und Panik geweitet, alles andere aufgrund des Schmerzes und des Schocks erst einmal eingefroren. Sie sieht die blutverschmierte Spitze eines Speeres aus ihrem Bauch herausragen. Das dunkelrote Blut tropft auf den Boden und auch wird sie einen Schritt zurückgerissen, als der Speer nach hinten und aus ihr rausgezogen wird. Ihr Mund steht leicht offen, ihr Kopf ist leer. „Das wird dir eine Leere sein herumzuschnüffeln.", zischt eine männliche Stimme und schon spürt Charly, wie der Schmerz abebbt. Sie kann schon fast mitansehen wie sich die Wunde schließt und aus ihrer gekrümmten Haltung richtet sie sich langsam auf. Genau so langsam dreht sie sich um und starrt den Mann an, der von seiner Waffe auf sie und wieder zurücksieht. Das Blut ist verschwunden, sowohl vom Boden, als auch von ihrer Kleidung und dem Speer. „Götter aufzuspießen gehört also zu deiner Freizeitbeschäftigung?", fragt sie leise und tritt einen Schritt auf ihn zu. Der Speer wird fallengelassen und augenblicklich kommt das Chepesch zum Einsatz. Der Wachmann zögert nicht lange, sondern rammt ihr das erneut in den Bauch hinein. Wieder taumelt sie nach hinten, nimmt ihn aber diesmal mit und presst nur die Lippen aufeinander. Kein Schmerzenslaut entkommt ihr, wobei sie ihre Fingernägel dafür wirklich in ihre Handinnenflächen gräbt. Nur ihr stoßweise gehender Atem zeigt an, dass sie alles andere als ruhig ist. Ob das aber aufgrund von Wut oder Schmerz ist, dass kann man kaum sagen. Eine Mischung aus beidem. Charly schnappt sich den Kopf des Wachmannes, holt mit ihrem eigenen aus und knallt mit ihrer Schädeldecke gegen seine Nase. Ein ekelhaftes Knacken ist zu hören und der einzige Schmerzensschrei kommt von ihm, als er nach hinten taumelt, dabei die Waffe loslässt und sich die Nase hält. „EINDRINGLING! ALARM!" Das hat ihr auch noch gefehlt. Mit verzogenem Gesicht löst sich Charlette auf und manifestiert sich knapp neben dem Kerl, ehe sie ihm die Lichter temporär auspustet und sich umsieht. Sie kann die herbeieilenden Männer schon hören, verdammt! Aber sie hat noch nicht alles durchsucht! Ihre einzige Möglichkeit ist die Flucht nach vorn und so verschanzt sie sich in dem Zimmer in welches sie eigentlich wollte und schließt hinter sich die Tür. Hat sie Zeit etwas zu durchsuchen? Ganz sicherlich nicht! Sie bleibt still und bewegt sich keinen Millimeter. Es wäre so verdammt praktisch einfach nur in diesem Sandstadium zu bleiben! Kurz runzelt sie die Stirn. Was ist, wenn sie das einfach machen kann? Sie muss ja nirgendwo hin, sie muss nur hier bleiben. Von draußen hört sie die schweren Laufschritte und die Rufe nach einem Heiler. Und auch, dass man sich aufteilen solle um die Person zu finden die das verursacht hat. Charly schluckt und kaut auf der Unterlippe herum. Verdammter Mist, dass sie es so kurz vor dem Ziel auch noch verkacken musste! Es kommt jemand zur Tür, scheiße! Jetzt oder nie. Die junge Frau stellt sich vor den Schreibtisch und spürt, wie ihr Körper sich wieder auflöst. Nur hierbleiben. Einfach nur hierbleiben! Sie konzentriert sich rein auf diese eine Stelle von der sie nicht wegmöchte und hört, wie die Tür aufgerissen wird. Sie fühlt sich im Moment wie eine Geistererscheinung, die oberhalb ihres sandigen Körpers steht. Sie sieht und hört alles, ist aber physisch nur als Sand vorhanden. Ein sehr, sehr unangenehmes und komisches Gefühl. Aber solange es funktioniert sollte ihr egal sein wie es sich anfühlt. Man durchsucht hier die Schränke, jede Ecke, sieht sogar unter dem Schreibtisch des kleinen Büros nach! Doch sie finden nichts und ignorieren den Haufen Sand auf dem Boden einfach, ehe sie wieder nach draußen laufen und die Tür sperrangelweit offen lassen. Unhöflich!

Sie weiß nicht wie lange sie gewartet hat, aber irgendwann hat sich alles wohl einen Stock weiter nach unten verlagert. Keuchend kommt sie wieder in die menschliche Form und muss sich hinsetzen. Ihr Kopf dröhnt und sie schwitzt. Ihre Hände zittern von der Anstrengung. Wer hätte gedacht dass es so kräftezehrend ist, in dieser Form zu bleiben und auch die Konzentration aufrecht zu erhalten? Charly wischt sich den Schweiß von der Stirn und braucht ein paar Minuten bis sie wieder bei Atem ist und es wagen kann aufzustehen. Die Kehle ist ausgedörrt, die Zunge klebt am Gaumen, die Lippen sind spröde. Das sind dann wohl die Anzeichen für den extremen Energieverlust. Suchend sieht sie sich selbst um und entdeckt eine gefüllte Karaffe. Ein Schluck reicht aus um zu wissen dass es Wasser ist und sie kippt sich das Zeug hinter die Binde. Noch einmal keuchend stellt sie die Karaffe ab und wischt sich über den Mund. Ihr Körper regeneriert die Energie langsam aber sicher wieder, es wird nur ein wenig dauern. Bis sie sich beruhigt hat vergehen weitere Minuten in denen sie den Geräuschen lauscht und sicherstellt, dass nichts und niemand ihr auf die Schliche kommt. Nur langsam und mit noch leicht wackligen Beinen geht sie zu der immer noch offenen Tür und späht vorsichtig hinaus. Niemand da, perfekt. Noch ist sie nicht ganz fertig und da alle nun wohl herumsuchen und einem Phantom nachjagen, kann sie schon fast in aller Ruhe das obere Stockwerk durchsuchen. Zimmer nach Zimmer. Egal ob es für die Arbeit, den Schlaf oder das private Vergnügen ist. Auch Vorrats- und Abstellkammern werden durchsucht, aber nichts. Selbst in der Waffenkammer, die nun relativ leer geräumt wurde, ist nichts zu finden. Erschöpft atmet Charlette tief ein und wieder aus, als sie aus dem letzten Raum tritt und durch das Fenster nach draußen sieht. Hoffentlich hat Apophis etwas gefunden, denn bei ihr ist nichts rausgekommen. Auch gibt es bei ihr kein Kellergewölbe in welchem sie suchen könnte, nichts. Stimmen. Sie hebt den Kopf und sieht müde und schon fast gleichgültig die Männer an, die nun um eine Ecke kommen und sich wohl gerade aus der Suche ausgeklinkt haben. Es wird nicht lange gefackelt, sondern man zieht die Waffen und läuft auf die unbekannte Frau zu. Verwünschungen werden ausgesprochen und man ruft nach Verstärkung. Das interessiert Charly aber relativ wenig, während sie zu Sand zerfällt und dieser erneut mit dem mysteriös aufkommenden Wind durch das Fenster nach draußen in die Freiheit getragen wird. Der Weg bis nach Hause ist kräftezehrend und als sie in ihrem Zimmer ankommt, schafft nicht einmal bis zum Bett bevor sie zusammenbricht. Nach Luft schnappend liegt sie da wie ein Fisch an Land. Ihre Sicht verschwimmt immer wieder und sie hat das Gefühl mindestens 10 Kilometer gelaufen zu sein. Apophis, der ein komisch dumpfes Geräusch von oben gehört hat, geht aus der Küche und sieht lieber einmal nach. Das kann nur Charly sein, jemand anderes wüsste nicht einmal dass man hier ein richtiges Haus hätte. Der schwarzhaarige öffnet die Tür und will sie schon begrüßen, sieht sie aber vollkommen am Ende ihrer Kräfte auf dem Boden liegen und ist sofort bei ihr. „Charly! Was ist passiert?! Warum bist du so- Komm her!" Zutiefst besorgt hebt er die junge Frau hoch. Ihr Atem geht zwar immer noch stoßweise, aber ist nicht mehr so schlimm wie noch ein paar Augenblicke zuvor. Er bringt sie auf das Bett und setzt sich hinter sie, sodass sie einigermaßen aufrecht sitzen kann. Angeblich soll das die Luftnot ein wenig verbessern, aber er ist kein Mediziner. Sie schwitzt, als wäre sie durch halb Ägypten gelaufen. „Kurze Fragen, kurze Antworten, klar?" Sie nickt nur leicht. „Ist etwas schlimmes passiert?" Ein hin und her drehen des Kopfes nimmt er als nein hin. „Okay, gut. Wenigstens das. Brauchst du etwas?" Die blauhaarige hebt leicht ihren Schädel und sieht ihn an. „Kannst du mir- bitte ein Wasser- holen?" Er hat sie noch nie so außer Atem und vollkommen am Limit gesehen und das heißt was. „Natürlich, ich bin gleich wieder da!" Er nutzt die Teleportation um sich die Sekunden zu sparen die er brauchen würde um nach unten zu laufen und Wasser zu holen. Es dauert wirklich nicht lange und schon sitzt er wieder hinter ihr, stützt sie und versucht Ruhe in die Situation zu bringen. Auch wenn er vor Neugierde gleich sterben wird, immerhin weiß er immer noch nicht was los ist. Warum ist sie so erschöpft? Was hat ihr so die Energie entzogen, sodass sie es nicht einmal auf das Bett geschafft hat? Was, im Namen aller Götter, ist wirklich in der Festung passiert und wird es das weitere Vorgehen beeinflussen?

Bis Charlette wieder so einigermaßen unter den Lebenden weilt, braucht es seine Zeit. Nicht zu lange, als Mensch wäre sie wahrscheinlich schon ohnmächtig geworden. Erst nachdem sie wieder normal atmen kann und sie sich nicht mehr fühlt als müsste sie sich übergeben, erzählt sie ihm alles was passiert ist und dass sie durch einen Notfall herausgefunden hat, dass sie ein Haufen Sand sein kann und trotzdem alles sieht und hört. Das ist nur mit einem extremen Kraftaufwand verbunden der sie höchstwahrscheinlich schon vorher so geschwächt hat, sodass sie nun Probleme mit den letzten Metern hatte. „Du hast mir einen verdammten Schreck eingejagt, Charly!" Sie wird sanft nach hinten an Apophis gedrückt, der sie nur losgelassen hat um noch einmal etwas zu trinken zu holen. Das Wasser war relativ schnell weg. „Es tut mir leid... wirklich." Ihre Augen sind schon halb zu und ihr Körper verlangt nach Schlaf, den sie ihm bald geben wird. Aber nicht jetzt. „Ich geh noch duschen. Ich muss den Schweiß loswerden und ich stinke." Mühsam rutscht sie bis zur Bettkante, wobei Apep sie erst loslässt, als sie wirklich aufsteht. „Bist du dir sicher dass du das allein schaffst?" Es ist keine Anspielung darauf dass er mit ihr unter die Dusche will, er ist lediglich besorgt darüber ob ihr Körper das packt. Obwohl sie die Konstitution eines Gottes hat, vor allem wenn man die Verletzungen betrachtet die sie erlitten hatte, scheint dieser auch vollkommen ausgelaugt sein zu können. Bis zu diesem Punkt hatte der schwarzhaarige seinen eigenen Körper noch nie wirklich getrieben, das muss er zugeben. „Alles in bester Ordnung. Ich werde nur danach gleich schlafen gehen. Also... wenn du noch irgendwas machen willst, kannst du das gern tun! Aber ohne mich." Das leichte Lächeln beruhigt ihn ein wenig, ehe er sie nickend in das kleine angrenzende Badezimmer gehen lässt nachdem sie sich Kleidung mitgenommen hat. Er wartet bis er das fließende Wasser hört und steht dann auf, um sich selbst umzuziehen, noch mehr Wasser zu holen falls sie etwas brauchen würde und schlussendlich sogar etwas zu Essen auf den kleinen Tisch in ihrem Zimmer hinzustellen, sodass sie etwas zu sich nehmen könnte wenn ihr Körper es braucht. Ob sie Hunger hat oder nicht... Eigentlich ist ihr Hungergefühl komplett ausgeknipst worden, sie isst seit Wochen nicht! So wie er es schon gefühlt eine Ewigkeit tut. Aber er weiß nicht was ein Körper braucht der bis an seine Grenzen getrieben wurden. Ihre Fähigkeit von Ra ist noch verhältnismäßig frisch und auch wenn sie schon mit dieser Fähigkeit trainiert hat, so ist es etwas anderes einen neuen Teil zu entdecken und es gleich über einen längeren Zeitraum anzuwenden. Die Sonne ist untergangen, als Charly aus dem Badezimmer kommt und sich einfach neben den Gott auf das Bett fallen lässt. Die Haare sind noch gut feucht, doch das ist der jungen Frau egal. Sie ist müde, völlig ausgelaugt und einfach zu nichts mehr zu gebrauchen. „Apep...?" Brummend gibt er ein: „Hm?", von sich, während er das Licht ausschaltet und sich dann wieder neben sie legt. „Danke für alles. Es tut mir leid dass ich so übertrieben habe und dass du dir die Sorgen gemacht hast und dass sich alles nur um mich drehen muss weil ich nicht aufpassen kann und-" „Jetzt mach aber mal einen Punkt, Kleines." Er hatte ihr erzählt was passiert ist, als sie sich beruhigen musste und somit wissen die beiden auch, dass morgen die letzte Festung gemeinsam durchsucht werden muss. Das letzte Stück Papyrus. Der letzte Hinweis der zu ihr führen könnte und das letzte Problem welches noch auftauchen könnte. Charlette kuschelt sich an ihn und lächelt, als er an ihrem Haaransatz entlangfährt. „So eine neue Erkenntnis ist nicht schlecht, okay? Du musst es nur beherrschen und deine Grenzen kennenlernen. Das gute ist, dass du jetzt die Konsequenzen kennst und wenn du daran denkst dass du mitten im Geschehen so ausgelaugt sein könntest, wirst du darauf achten es besser einzusetzen. Du lernst, Kleines. Mach dir keine Gedanken darum, okay? Ich bin einfach nur froh dass es dir gut geht und dass du bei mir bist." Apophis merkt wie sie mühsam nach oben rutscht, um ihren Kopf direkt an seinen legen zu können. „Danke. Danke für alles." Seine Mundwinkel gehen leicht hoch und er streicht ihr nun sanft über den Rücken. „Wofür solltest du dich bedanken? Ist es nicht normal die Partnerin zu unterstützen?" Ein leises Schnauben ist zu hören, ehe sie ihm ihre Lippen auf das Kinn legt. „Ich liebe dich, Apep. Gute Nacht." Er murmelt ebenfalls ein leises: „Schlaf gut.", ehe er seinen Kopf leicht dreht. Die feuchten Haare an seiner Wange machen ihm überhaupt nichts aus, stattdessen ist er glücklich darüber dass er ihre Wärme spüren kann. Er hatte Angst um sie. Wieder einmal. Diese Frau bringt ihn ins Grab.

Aus einem eher unangenehmen Traum gerissen, starrt Apophis an die Zimmerdecke. Der Atem geht stoßweise. Ein leichter Schweißfilm hat sich auf der Stirn gebildet. Sie war weg. In seinem Traum war sie weg und niemand konnte sich daran erinnern dass sie je existiert hätte. Apophis dreht sich auf die Seite, das angefangene Lächeln versteinert sofort. Da ist nichts. Leichte Panik breitet sich in ihm aus und suchend fährt er mit seiner Hand über die andere Seite des Bettes. Kalt. Die Müdigkeit ist verschwunden und er springt schon fast aus dem Bett auf. Er kann sich das nicht eingebildet haben, nicht so etwas! Er reißt die Tür auf und hört von unten etwas klappern. Hat er sich das auch eingebildet? Ihn kümmert es nicht, dass er die Tür offen lässt oder dass eines seiner Hosenbeine auf höhe seiner Kniekehlen hängt. Durch die Stufen fällt er fast nach unten, kann sich aber noch fangen und rast in die Küche, aus der er nun einen Gesang hört. Im Rahmen der Küchentür bleibt er keuchend stehen und sieht Charly von hinten, welche voll in dem Lied versunken ist und ihre Arme zum Gestikulieren benutzt. Sie bemerkt ihn nicht tanzt zu der Musik in ihrem Kopf, während sie eines der großen Messer in der Hand hält und es ungeniert in die Luft wirft. Perplex starrt er dem scharfen Küchenwerkzeug dabei zu, wie es sich in der Luft dreht und stößt sich dann von dem Rahmen ab um zu verhindern dass sie sich schneidet! Er streckt seine Hand aus, muss nur noch ein kleines bisschen- Doch bevor er es fangen kann, schnappt sich Charly den Griff des Messers und lässt es nach unten sausen. Durch seinen Schwung muss er sich an der Küchenzeile abfangen und bringt die blauhaarige somit aus dem Konzept. Diese verstummt augenblicklich und starrt ihn mit großen Augen an. „Fuck man... erschreck mich nicht so! Ich habe ein beschissenes Messer in der Hand!" Sie beruhigt sich wieder ein wenig und schüttelt den Kopf. Das hätte wirklich ins Auge gehen können. Apophis nimmt ihr jedoch gezwungen ruhig das Messer aus der Hand und zieht sie zu sich, drückt sie an sich und schließt die Augen. Es war alles nur ein Traum. Sie ist wirklich da! „Gut-Guten Morgen...?" Charly versteht nicht was los ist, nimmt ihn aber auch in den Arm und streicht ihm über den Rücken. Es ist wirklich komisch zu sehen, dass er draußen immer ohne irgendwelche Oberbekleidung herumläuft und wenn er schläft, dann hat er plötzlich ein Shirt an. „Apep, was ist los?" Noch einmal drückt er sie fester an sich, lockert den Griff aber wieder. „Du warst weg. Niemand wusste dass du überhaupt existiert. Du warst- Du warst spurlos verschwunden." Nun kann sie auch ein wenig entspannen. Er hatte einen Albtraum, das erklärt sein Verhalten. „Es war ein Traum, Schatz. Es war nur ein Traum." Vorsichtig hebt sie ihren Kopf und legt ihre Lippen vorsichtig auf seine um ihm zu zeigen, dass nun alles wieder gut ist. Der schwarzhaarige sieht sie an als sie sich wieder nach hinten lehnt und lächelt. „Als ob ich jemals aus dieser Existenz geschmissen werden könnte. Wenn ich deine Worte von damals wiederholen dürfte? Ich bin eine Göttin, Apep. Ob du willst oder nicht, du wirst mich nicht los." Zustimmend nickend lässt er sie komplett los und seufzt. „Tut- Tut mir leid. Ich hatte Angst dass das alles nicht real wäre und dass ich ein Wunschdenken hatte. Und-" „Apep? Halt die Klappe und setz dich an den Tisch. Kaffee ist am machen und wenn du mich nicht so erschrocken hättest, hättest du schon längst ein paar Muffins mit Schokoraspeln auf dem Tisch stehen." Erst jetzt riecht er es und sieht auch dort hin, wo Charly das Messer hinunterrasen lassen hat nachdem sie es auffing. Eine Tafel Schokolade liegt dort und wartet nur darauf, weiterverarbeitet zu werden. „Woher hast du- Muffins? Woher hast du das alles? Ich habe das hier sicherlich nicht!" Dann besieht er sie sich ein wenig eingehender und sieht den leichten Schweißfilm auf ihrer Stirn und die Anstrengung. „Ich habe es ausprobiert und wer hätte gedacht dass es funktioniert? Ist nur verdammt kräftezehrend! Und da ich dir was gutes tun wollte weil ich gestern auch so extrem übertrieben habe dachte ich mir halt, dass ich dir was mache. Und wenn es nur Frühstück ist." Im nächsten Moment hat sie seine Hände an ihrer Wange und ein sehr skeptischer Blick ist zu sehen. „Nein." Mit gerunzelter Stirn sieht sie ihn an. „Was meinst du mit ‚nein'?" Apophis Blick bleibt unerbittlich. „Das kannst du noch nicht. Das ist nicht möglich. Du bist noch viel zu frisch mit dieser Fähigkeit vereint, als das-" „Unterschätzt du mich gerade? Schätzchen, du solltest mich besser kennen." Er kennt sie, ja. Aber das ist einfach nicht möglich! Es erfordert Konzentration, Willenskraft und man reist durch Raum und Zeit! Damit sollte man nicht einfach herumexperimentieren! „Komm mit."

Apophis selbst fühlt sich plötzlich komisch und er sieht nach unten. Auch er löst sich nun in Sand auf. „Was bei allen Göttern-?!" Es ist so viel anders als wenn er selbst reist und das verunsichert ihn extrem. Schlussendlich hat er die Augen geschlossen und spürt, wie er ohne sein Zutun von der Stelle bewegt wird. Also er präferiert seinen eigenen Weg zu reisen um einiges mehr! Mit einem Mal ist alles anders. Die Temperatur fällt abrupt ab, die Umgebungsgeräusche sind solche von denen er eigentlich nichts kennt, selbst der Geruch ist anders. Verpestet. „Du kannst die Augen wieder aufmachen." Charly sieht schmunzelnd zu ihm hoch und lässt ihn los um zu verstecken, dass es mehr als nur kräftezehrend ist. Tief atmet sie die Stadtluft ein die sie von früher gewohnt ist und sieht nach vorn. Ihre alte Heimat. Dort wo sie hingezogen ist, nachdem sie eine Ausbildung gefunden hat. Das hier ist ihr altes Leben. Das Leben, in welchem sie tot ist. Apophis hingegen sieht sich um. Es ist Nacht, aber die Stadt erhellt alles ohne Probleme. Sie stehen auf dem Dach eines mehrstöckigen Hauses und können von hier aus ziemlich weit in die Ferne sehen. „Aber wie- Wie kannst du- Hat Ra dir das gezeigt?" Charly setzt sich hin, ihre Beine zittern leicht und sie merkt dass sie wieder eine Pause braucht. „Nein. Ich... Ich habe es einfach ausprobiert. Hat nicht auf Anhieb funktioniert, aber das wäre ja noch schöner. Ich bin von hier dann in einen Supermarkt, habe mir alles geholt und bin wieder zurück. Ich kann dir eines sagen, Hin- UND Rückreise in einer kurzen Zeit ist nicht unbedingt das beste für mich." Entgeistert dreht Apophis den Kopf und sieht sie von oben an. „Ach was du nicht sagst. Du solltest das überhaupt nicht können!" Sie lässt die Schultern hängen und blickt auf die Seite. Sie soll es überhaupt nicht können? Nette Aussage. Der schwarzhaarige merkt dass seine Wortwahl nicht die allerbeste war und kniet sich neben sie hin. „Hey, das war nicht so gemeint. Ich bin einfach nur überrascht dass du das so schnell kannst und war nicht der Meinung dass das auch so gut funktioniert, okay? Ich- Es tut mir leid." Sie nickt nur leicht, sieht aber weiterhin vom Dach herunter. „Das hier ist mein altes Leben, Apep. Das hier habe ich über sechs Jahre lang gehabt. Die Autos, der Smog, die Sirenen... Es war komisch genug hier her zurückzukommen und das alles zu erleben. Aber wenn ich darüber nachdenke dass ich hier eigentlich tot bin, das ist etwas anderes." Seufzend legt er ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich wollte mit dir darüber reden bevor ich es dir beibringe. Aber erst wollte ich das alles hinter uns bringen. Tja, jetzt weißt du ja eigentlich schon von was ich reden wollte." Wieder ein Nicken, ehe er ihre Hand nimmt. „Aber ich bringe uns zurück, okay? Du siehst aus als wärst du wieder komplett fertig und zugegebenermaßen will ich diese verdammten Muffins probieren. Du solltest besser backen können als ich, hast auch mehr Erfahrung darin." Mit einem Lächeln bringt er sie zurück und muss sie erst stützen, bevor sie wieder von allein stehen kann. Dass es ihr extrem die Energie zieht in ihre Zeit zu reisen, das ist offensichtlich. Charly macht die Muffins noch fertig und setzt sich dann zu ihm hin. Apophis selbst hat den Kaffee geholt der nun durchgelaufen ist. Strom ist schon eine wahnsinnig gute Entdeckung gewesen, auch wenn sie in der normalen Welt erst sehr viel später sein wird als hier zu der jetzigen Zeit in welcher sie leben. Skeptisch mustert er den Muffin und beißt rein, ehe er auf die Seite sieht. Ein wenig besorgt lehnt sich die junge Frau nach vorn. „Schmeckt es nicht? Habe ich was verwechselt?" Der schwarzhaarige sieht sie an, kaut, schluckt und seufzt. „Ich will dich echt nicht in diese Geschlechterrolle drängen die ihr in deiner alten Zeit so verabscheut habt. Aber wäre es möglich dich so im generellen in der Küche einzusetzen einfach weil du es besser kannst?" Charlette hebt einen der Muffins hoch und betrachtet ihn. „Mhh... Denk daran dass wir eigentlich nicht essen müssen. Also so oft werde ich nicht in der Küche stehen." Es gibt Moment ein denen Apophis es wirklich hasst in so einem Stadium zu sein. Seufzend lässt er die Schultern hängen. „Einmal in der Woche?" „Aber nur wenn du meistens das Zeug besorgst!" Da könnte es ein Problem geben. „Woher soll ich wissen wie die Produkte aussehen?" Verdammt, daran hat sie nicht gedacht. „Okay, dann gehen wir gemeinsam ‚einkaufen', einverstanden?" Er nickt, was sie zufrieden lächeln lässt. An sich ist das kein Einkaufen, sondern fetter Ladendiebstahl. Aber ohne Geld muss man sich eben so behelfen. „Aber apropos Reisen. Ich kenne den ungefähren Standort der Festung, aber ich kann uns nur in die Nähe bringen. Nicht direkt dahin." Das sollte jedoch reichen und der Meinung ist Charly auch.

Gemeinsam stehen sie vor einer kleinen Höhle, die wohl ehemals für Apophis ein guter Rückzugsort gewesen ist wenn es mitten am Tag war und er sich vor Ra verstecken wollte. „Die Festung ist in die Richtung." Der Gott zeigt in die Ferne und tritt von der Höhle weg, um seine größte Form annehmen zu können. Charlette wickelt sich selbst wieder richtig ein und wartet darauf, bis sie auf seinen Kopf steigen kann um endlich zum letzten Schriftstück zu kommen. Dieses eine noch und das wars. Der Sandsturm hüllt sie bald ein, doch die hat gelernt dort hindurch zu blicken und so kann sie erkennen wo sie entlangreisen. Apophis macht sich überhaupt keine Sorgen was die letzte Seite angeht. Immerhin ist es bis jetzt eigentlich gar nicht so schlecht gelaufen! Die einzelnen Vorfälle sind statistisch gesehen nicht wirklich von Bedeutung. Eigentlich. Sie passieren ein paar Ruinen, verlassene Gebäude und Höfe von Bauern oder einfach nur halb fertiggestellte Dinge bevor man das alles aufgegeben hat. Mit einem Mal spürt der Chaosgott ein Klopfen auf seinem Kopf und er wird langsamer, bevor er schlussendlich anhält und Charly von seinem Kopf runterlässt. Augenblicklich nimmt er die menschliche Gestalt an, der Sandsturm legt sich wieder. „Was ist-" „Psht!" Sie hat ihren rechten Zeigefinger auf die Lippen gelegt und sieht in die Richtung einer Schlucht, in der auch noch ein alter Tempel liegen dürfte, zumindest wenn er seinem Gedächtnis glauben darf. Aber was hat sie gesehen, sodass sie so aufgeregt wirkt? Stumm folgt er ihr über den Sand und sie kommen bei den Felsen an, welche den Tempel umgeben und ihm eine teils mystische Ausstrahlung geben. Der rötliche Sandstein hebt die hellbraunen Ruinen hervor, in welchen er etwas hört und dann auch sieht. Charlette starrt mit leicht geöffnetem Mund nach unten, auf die beiden Männer die ihr so bekannt vorkommen und es auch sind. Sie sitzen zusammengekauert auf dem Boden und lehnen an einer Wand. Von ihrer einstigen Kraft ist nichts mehr übrig. Ihr Stolz ist verflogen, sie kämpfen nur noch um das nackte Überleben. Die Gesichter verdreckt, die Wangenknochen sichtbar. Die arme sind dünn, die Bäuche leicht aufgequollen. „Mach das nicht." Apophis sieht sie warnend an und schüttelt den Kopf, doch sie erwidert den Blick nur kalt. „Du kannst mich an vielem hindern, aber nicht daran." Die junge Frau wird vor seinen Augen wieder zu Sand, welcher nach unten geweht wird. Sie taucht nicht direkt vor ihnen auf, sondern manifestiert sich vor den Tempelruinen. Ihr Herz pocht bis zum Hals hinauf, Unsicherheit wird laut. Doch sie zieht es durch. Ihre Schuhe treten von Sand, auf den Stein und dann auf die ehemals hochpolierten Fliesen der Tempelanlage. Die Schritte sind laut hörbar, sollten sie aus ihrem leichten Schlaf reißen. Also sie in den kleinen Eingangsbereich tritt, kann sie den Schatten des bewaffneten Mannes hinter dem nächsten Eingangstor schon sehen, die Sonne steht ungünstig für ihn. Apophis beobachtet von oben besorgt, wie sie direkt auf ihn zugeht. Weiß sie dass er eine Waffe hat? Kann sie das- Erst dann sieht er selbst den Schatten und ist einigermaßen erleichtert. Sie weiß hoffentlich worauf sie sich einlässt. Es nervt ein wenig zu wissen dass er sie nicht an einer Dummheit hindern kann. Wie konnte sie sie überhaupt sehen oder bemerken?! Sitzt sie so weit oben, sodass sie über die Felsen sehen konnte? Das wird er nachher noch fragen dürfen, aber erst einmal muss er darauf achten dass nichts schlimmes passiert. Charly hingegen geht weiter und tritt ungeniert einfach durch das ehemals sicher wunderschöne Tor ein. Aus dem Augenwinkel kann sie sehen wie etwas aufblitzt und das leise Surren durch die Luft ist wahrzunehmen, ehe die Klinge des Chepesch durch ihren Hals gleitet. Kurz bevor die Waffe sie jedoch getroffen hätte, löst sie sich in Sand auf sodass die Klinge nur durch die Körner schwingt und der Mann einige Mühen hat, den Schwung abzubremsen und die Waffe nicht gegen die Wand zu schmettern. Charly manifestiert sich ein paar Meter weiter und sieht den Mann an, welcher sie mit großen und leicht verängstigten Augen ansieht. Dennoch stellt er sich zwischen sie und den zweiten Mann, welcher immer noch auf dem Boden sitzt und sich das alles angesehen hat. „Wer oder was bist du!" Die Stimme ist rau, kratzig. Höchstwahrscheinlich von dem fehlenden Wasser. Wortlos schiebt sie den Umhang ein wenig beiseite und holt zwei Trinkschläuche hervor, die sie eigentlich für sich selbst mitgenommen hatte. Sie hält dem bewaffneten Kerl die beiden hin und legt den Kopf leicht schief. Skeptisch mustert er sie, dann die Schläuche, ehe er sich beide schnappt und einen sofort an den sitzenden Mann weitergibt. Der erste Kerl trinkt nun selbst und setzt keuchend ab, ehe er sich den Mund abwischt. „Wie können wir Euch nur danken?" Charly sieht für einen Moment auf die Seite und seufzt. „In dem ihr nicht sterbt, Marik und Alnasir."

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