Kafla 23 - Bjarga
Meine Augenringe wurden Tiefer und dunkler. Seit Ana nicht mehr schlafen konnte, lag ich ebenfalls so gut wie jede Nacht wach. Und wenn ich mal ein Auge zu tat wurde ich geplant von wirren Träumen oder Albträumen.
Die Laune die ich hatte war an einem Tiefpunkt und sogar meine Familie begann schon mir aus dem weg zu gehen.
Mir ging es wie Ana. Nie im Leben hätte ich gedachte, dass Kjell zu so etwas im Stande gewesen wäre. Deshalb war ich auch ebenso fertig und raufte mir Nächtlich die kurzen Haare wie so etwas nur hatte passieren können und vor allem seit wann.
Bei ihrem ersten Treffen hat er so unscheinbar gewirkt und eingeschüchtert. So verhält sich doch niemand, der einen Verrat plant. Oder verhält man sich genau dann so?
Ich bekam Gänsehaut bei dem Gedanken an die Taten die er verübt hatte. Möglicherweise waren Mode und Tot nicht so behandelt wie es heut zutage war, deshalb war ich umso schockierter davon.
Wenn jetzt ein Mörder sein Unwesen treiben würde, dann würde er von der lögreglan gejagt werden, bis sie ihn geschnappt hätten. Sie verstehen da keinen Spaß
Es war zum durchdrehen.
Nach der Schule verbrachte ich die meiste Zeit damit zu arbeiten oder in der Bibliothek. Ich versuchte mehr über die Geschichte rauszufinden oder lernte tatsächlich mal für die Schule. Aber eher ersteres. Jedoch war alles was ich fand Artikel über Christian und seinen seltenen Aufenthalt in Island. Von Ana wird nichts beschrieben. Der Name taucht nur an sehr wenigen alten und unwichtigen Büchern auf.
Dabei war sie eine so wichtige Person in der Geschichte gewesen. Wieder starrte ich auf die Zeichnung die ich in dem Buch gefunden hatte. Schaute mir auch viele der anderen Malträger genau an.
Ich fragte mich ob Ana je nachkommen gehabt hatte.
Weitere Erinnerungen hatte ich erstmal nicht und so steckte ich fest in dieser Endlosschleife aus leiden Unsicherheit und Verzweiflung. Oft wollte ich zu den Klippen laufen. Doch ich drehte immer frühzeitig um. Es wäre in der momentanen Situation keine gute Idee gewesen auf Arian zu treffen.
Nachdem ich nähere Details der vergehen erfahren hatte die Kjell betrafen hatte ich echt angst. Auch wenn ich das tiefe Verlangen Arian näher kennen zu lernen und in seiner Nähe zu sein verspürte zwang ich mich von diesem Ort fern zu bleiben. wenigstens eine weile.. bis sich die Lange für mich ein wenig beruhigt hatte oder ich eine Erinnerung bekam, die mich wieder umstimmte.
Jedoch blieben meine Nächte traumlos. Auch wenn ich in der Schule war stöberte ich in den Büchern die ich aus der Bibliothek gefunden hatte.
Es war mühsam sich durch das ganze uninteressante zu quälen, das rein gar nichts mir Ana zu tun hatte.
Vermutlich wusste ich bis jetzt schon mehr über Geschichte als Mister Viktorson unser Geschichtslehrer.
>>Hey Júlía, schon lange kein ausrastet mehr bekommen.<<
Es war eine Gruppe von Jungs. Ich kannte die meisten nur vom sehen, und ein paar aus meinen Kursen. Ich seufzte. Ziemlich lange hatten mich alle in Ruhe gelassen. Aber mir hätte klar sein sollen, das die piesackenden zurück kommen würden.
Erst dachte ich sie würden einfach wieder vorbeilaufen. Doch nach einer Weile packte mich einer von hinten an den Schultern und drückte mich auf das Gras auf dem ich saß.
>>Hey<< rief ich und klang dabei sogar ziemlich mutig.
>>Was haben wir denn hier? Ein Geschichtsbuch? Bist du mal wieder am Strebern Júlía?!<< die anderen lachten.
Einer der Jungs der mich zuvor runter gedrückt hatte schnappte meine Tasche und drehte sie so, dass der ganz Inhalt auf dem Boden verteilt wurde.
>>Was soll das? Hört auf<< versuchte ich mich zu wehren und sammelte einige der Gegenstände wieder ein.
Ich merkte innerlich wie Ana rauskommen wollte und ballte meine Hände zu Fäusten.
Meine Wut staute sich. Diese dielten wollten nicht aufhören und meine Frust über Kjell Liesen mich kurz vorm explodieren sein auch wenn ich keine Ahnung hatte wie ich damit umgehen sollte.
Grade als ich aufstehen wollte um einen der Jungs anzubrüllen packte mich eine Hand am Arm, zog mich nach hinten und schuckte danach den 'Anführer' der Stressmacher grob von sich.
>>Verpisst euch ihr Idioten!<< brüllte Lucca und schnappte sich den Nächten und schuckte diesen auch weg.
>>Lucca was soll der scheiß<< verlangt einer der Jungs von ihm zu wissen.
>>Was der scheiß soll?<< er zeigte zwischen sich und ihm hin und her >>Was soll denn das?<< und zeigte in meine Richtung.
>>Was meinst du damit? Willst du jetzt Beschützer spielen?<<
>>Verdammte Scheiße Ja! Und jetzt verpisst euch bevor ich euch allen dafür die Fresse poliere<< meinte er ernst und ballte dabei schon seine Fäuste.
Was war denn hier auf einmal los?! Würde er wirklich Freunde schlagen wegen mir?
Ein wenig ungläubig und beschämt kniete ich mich wieder hin, um den Rest meiner Sachen wieder in meine Tasche zu packen.
Lucca hockte sich neben mich und fing an mir zu helfen >>Ist alles okay bei dir?<< seine Stimme klang ganz ruhig und liebevoll.
>>Ja<<antwortete ich ihn sehr leise. Ich war gerührt das er so etwas für mich tat. Das überhaupt jemand für mich so etwas tat. Und ich wusste nicht was ich damit anfangen sollte.
>>Danke.. dass du mich gerettet hast. Sie hätten sicher sonst weiter gemacht.<<
>>Warum tun die sowas mit dir?<< er stoppte und schaute mir tief in die Augen, so dass ich wegschauen musste.
Ich machte eine Pause.
>>Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich ein leichtes Opfer. Ich wehre mich ja schließlich auch nicht erfolgreich. Offensichtlich.<<
Er atmete hörbar aus.
>>Auf mich wirkst du nicht wie Jemand der sich nicht wehren könnte.<<
Dazu musste ich lächeln. Er hatte keine Ahnung. Nachdem alles in meiner Tasche wieder an Ort und Stelle war gingen wir ein Stück. Zuerst schwiegen wir uns an, doch später führten wir eine richtige Unterhaltung. Es war echt faszinierend. Nach und nach traute ich mich mehr. Ihm zu antworten und ihm sogar auch Fragen zu stellen.
Irgendwann setzten wir uns auf eine Bank ein Stück weg von der Schule.
>>Júlía ich meinte es ernst, dass ich dich kennen will. Ich mag dich.<< und das Gefühl im meinem Bauch kam schlagartig wieder zurück, als wäre es nie weg gewesen >>Du musst mir nur eine Chance geben, ich bin sicher du wirst mich auch mögen<<
Er grinste mich an und auch ich musste lächeln. Er hatte gesagt, dass er mich mag. Das war echt der Wahnsinn. Niemals hätte ich mir sowas erträumt.
Aber überstürzen wollte ich auch nichts. Immerhin gab es noch jemand der momentan in meinem Kopf rum schwirrte. Arian. Doch der Gedanke an ihn und an Kjell machten mir große Angst. Es wäre das schlauste mich von ihm fern zu halten, um nicht wie Ana verletzt zu werden.
>>Kennen lernen also?<< Ich stellte es wie eine Frage aber es war irgendwie eher eine Aussage.
Lucca atmete erleichtert aus >>Verdammt ich hatte schon Angst, dass du das gar nicht mehr willst. Du warst so abweisend zu mir in letzter Zeit.<<
>>Ich hatte viel um die Ohren<< entschuldigte ich mich.
>>Wie wäre es mit Samstag?<< wollte er mit einem schiefen Lächeln von mir wissen. ES brachte ein süßes Grübchen zum Vorschein und ich biss mir auf die Lippe.
>>Diesen Samstag? Was für einen Tag haben wir denn Heute?<< Die ganze Tauer der letzten Zeit hatten mich komplett aus dem Rhythmus gebracht.
Lussa lachte >>Ich dachte du bist hier die Streberin und dann weißt du nicht mal was für einen tag wir haben>> er verwuschelt mir freundschaftlich die Haare. Nach dem, dass er auf mir eingeschlafen war, war das er erste Körper Kontakt, denn er machte. Ich wurde rot.
>>Ich bin keine Streberin<< wehrte ich mich und versuchte es zu verdeutlichen.
>>Du sitzt hier alleine in der Pause und liest ein Buch über die Geschichten Islands. Dabei ist das erst frühestens Stoff von nächstem Jahr.. du bist eine Streberin.<< Lucca lachte.
>>Woher weißt du was ich lese?<< lenkte ich ab.
Er grinste mich als Antwort an. >> Und wir haben Dienstag<<
Ich verstand. Er hatte mich wohl beobachtet.
>>Also Samstag dann?<< fragte er hoffnungsvoll.
>>Samstag dann<< bestätigte ich und schaute auf den Boden, dass er meine lächeln nicht sah.
Wie auf das Stichwort klingelte die Pausenglocke zum Beginn der Mittagsschule. Wir verabschiedeten uns und Lucca verschwand wieder zu seinen Freunden.
Als er außer Sichtweite war kramte ich direkt mein Handy aus der Tasche und schrieb Elín eine Textnachricht, dass ich Samstag ein Date haben würde in der Hoffnung, dass sie es las und mich anrief. Das konnte ich auf keinen Fall ohne ihre Hilfe durchziehen.
Nach der Schule musste ich noch im Café Jobben und es war eine wirklich anstrengende Schicht. Dienstag war es immer super voll und alle Gäste schienen gefühlt tausend Sonderwünsche zu haben. Nach einigen Stunden mit Kaffee und Kuchen kehrte etwas ruhe ein und ich wischte erschöpft den Tresen ab.
Als ich grade ein Tablett voller Kaffee und Kleinur zu einem Tisch bringen wollte schaute ich zufällig durch die Scheibe nach draußen. Dort konnte ich Arian auf der anderen Straßenseite erkennen. Er stand einfach nur da und starrte in meine Richtung. Es war als würde er mich beobachten.
Eine Gänsehaut jagte mir den Rücken entlang und ich konnte nicht anderst als zurück zu starren. Dabei fragte ich mich wie Alt er eigentlich war und auf welche Schule er wohl geht.. oder ging. Es hätte gut sein können dass er schon fertig war oder Studierte. Denn gesehen hatte ich ihn zuvor noch nie.
Mir schossen kurze Erinnerungen und Gefühle von Kjell und Ana durch den Kopf wie mini-Flashbacks, aber irgendwann wurde mir das Tablett zu schwer und ich stellte es ab. Doch als ich wieder aus dem Fenster sah war er weg.
Ich schüttelte de Kopf, fragte mich ob das alles nur ein Hirngespinst war und brachte die Bestellung weiter zu dem Gast.
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Hey Leute,
Ich mache dieses Jahr übrigens auch bei den Wattys mit. Zum ersten Mal, also drückt mir die Daumen ^^
Bjarga - Rettung
lögreglan - Polizei
Kleinur - Frittiertes Schmalzgebäck aus Island
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