Kafla 18 - fá að vita
Ana schlenderte grade über den großen Markt. Es wurde gehandelt, gekauft und vor allem viel geredet. Für sie war es beruhigend so viele Leute um sich zu haben. Das lange rumsitzen in dem Anwesen brachte sie um. Die Langeweile brachte sie um. Fast freute sie sich über den nächsten Schlachtzug. Einfach nur damit sie was zu tun hatte. Mal raus kam.
Mit einem Lächeln auf den Lippen glitt sie von Stand zu stand. Natürlich nicht ohne ein halbes Dutzend Leibwachen hinter sich her ziehen zu haben. Wie unnötig die Herrscherin es doch fand die Zeit so vieler Krieger zu verschwenden, indem sie ihr hinterher liefen wie Wachhunde. Sie konnte auf sich selbst aufpassen.
Wieder einmal verdrehte sie die Augen als einer der schwer bewaffneten Männer einen armen Jungen ermahnte, da er ihr zu nahe gekommen war.
Es war ein Markt, hier herrschte Gedränge und Enge. Das war doch zu erwarten. Der Junge würde sich mit seinen jungen Jahren wohl kaum als Gefahr rausstellen.
Ein stand mit Schmuck erweckte ihre Aufmerksamkeit. Der Händler hatte alle Teile in schönen Kästen drapiert und auch die Ketten hingen ansprechend neben einander. Als der Besitzer der Bude die Frau erkannte die nun vor ihm stand machte er eine tiefe Verbeugung und fing an seine Waren anzupreisen. Vor allem ein Schwazer Ring erweckte Anas Aufmerksamkeit.
Doch was noch mehr ihre Aufmerksamkeit erregte war ein Mann. Er schlich ihnen schon seit gut einer vierte Stunde hinterher. Natürlich versuchte er sich so unauffällig wie möglich zu bewegen. Doch Ana hatte ihn schon erkannt als er den ersten Blick auf sie geworfen hatte.
Seine Aufmerksamkeit hatte sich förmlich in sie eingebrannt. Sehr eingebrannt. So sehr dass sie seinen Blick auf ihrem Rücken spürte, auf ihren Händen. Jedes mal wen sie sich bewegte.
Ein lächeln huschte über ihre Lippen. Kurz hatte sie einen flüchtigen Blick auf ihn werfen können. Seine Alabasterfarbene Haut warf grade einen Schatten auf einen Gemüse Stand und seine Cyan blauen Augen glitzerten diebisch auf.
Während sie den Ring in die Hand nahm und ihn abwegig zwischen ihren Fingern drehte, tat er so als würde er sich ernsthaft für die Tomaten interessieren die vor ihm einen anbetungswürdigen anblick boten.
Ana zog ihre Wange zwischen die Zähne. Just um die aufkommende Freude zu verbergen, die sich über ihre Lippen, in form eines grinsen zur schau stellen wollte.
Ihre Wächter konnte dieses Pracht Exemplar eines Mannes vielleicht hinters Licht führen. Aber der Himmel musste sich schon auftun und Hasen regnen lassen, bevor ihr so etwas nicht aufgefallen wäre.
Sie streckte die Hand in Richtung einer ihrer Leibwächter aus und prompt hatte sie ein kleines Säckchen in der Hand welches ihr ermöglichte dieses Schmuckstück zu erwerben.
Die Obacht, die ihr von dem Mann im selbem Moment zur Teil wurden entzückte sie und lies sie glatt einen triumphierenden Laut von sich geben.
Nachdem der Händler, der nebenbei bemerkt schreckliche Zähne aufwies, den Ring in ein Säckchen verstaut hatte und es einem ihrer Leibwächter gereicht hatte zog Ana weiter zum nächsten Stand und lies Zufällig ihr Geld Säckchen auf dem Tisch liegen.
Doch als sie sich einen Moment später umdrehte und danach schauen wollte war es bereits verschwunden. Ebenso wie der mysteriöse Mann mir den Cyan Augen.
Für sie war es alles nur ein spiel. Ein kleiner Zeitvertreib zwischen durch.
In einem Moment der Unaufmerksamkeit ihrer Leibwächter tauchte sie unter. Versteckte sich hinter einem Zelt bis die Luft endgültig rein war und verfolgte die Spur des Diebs.
Lange hatte ihr nichts mehr so viel Spaß bereitet wie die Jagt nach ihm. Doch arg lange musste Ana nicht suchen. Ein Stück außerhalb des Marktes versteckte er sich zwischen zwei Händlergassen und war auf den Boden gerutscht um den Inhalt seines neu ergatterten Diebesgut zu begutachten.
>>Es dürften um die sechstausend Kronen sein.<< merkte sie an und lehnte sich dabei mit ihrer Linken Schulter an eine Hausmauer.
Ertappt zuckte der Mann zurück und erstarrte bei dem Anblick wer da vor ihm stand. Sein Blick huschte dabei an ihr vorbei und kurz zur anderen Seite der Gasse. Als suche er nach Fluchtmöglichkeiten. Auf der anderen Seite der Gasse befand sich die Rückseite eines Hauses.Sackgasse also. An den Wänden gab es keine Möglichkeiten sich fest zu halten beziehungsweise hochzuklettern.
Der einzige Weg, der für ihn in Frage kam war der, an ihr vorbei. Schalk blitze in Anas Augen auf.
Als hätte er dies auch grade jetzt realisiert wich die Erschrockenheit in Ängstlichkeit. Wobei sich seine leuchtenden und weit aufgerissenen Augen auf ihr Gesicht hefteten.
Sie wusste was sie für eine Wirkung auf die Menschen hatte. Oft war es Ehrfurcht, oft auch Dankbarkeit. Immerhin war die Frau mit den Schneeweißen Haaren die erste Malträgerin, die nicht nur das Volk anführte sondern auch das Heer in den Schlachten gegen Grönland.
Mit ihr hatten sie noch keine Schlacht verloren. Und Ana beabsichtigte, dass dies auch so blieb.
Somit hatten wir hier ein Geschöpf, wohlgemerkt ein Atemberaubend schönes Geschöpf, welches sich bewusst war, was es da für eine Persönlichkeit vor sich stehen hatte. Sie hätte ihn alleine mit nur drei Handgriffen außer Gefecht setzen können. Wenn er den zu fliehen versuchen sollte.
Jeder wusste das die Strafe für Diebstahl war, dass einem die Hand abgehackt wird. Wer weiß, was passieren würde wenn man Sie bestahl. Fliehen war da ziemlich nach voll ziehbarer Schachzug.
Er senkte den Blick und schaute auf seine Hände.
>>Keine Sorge<< raunte sie und trat ein paar Schritte auf ihn zu, was ihn kurz zusammen zicken ließ >>Meiner Meinung nach sind deine Hände viel zu schön, um abgehackt zu werden.<<
Ana bückte sich zu ihm herunter und nahm eine seiner Hände zwischen ihre.
Sie wirkte um einiges Dunkler, obwohl sie auch viel Zeit draußen verbrachte.
So aus der nähe konnte sie ihn viel besser betrachten. Die Markanten Gesichtszüge, die vollen Lippen. Und diese Augen. Sie erinnerten Ana an etwas, doch sie konnte nicht sagen an was.
Seine Hand zuckte unter ihrer und sie merkte wie warm sie war. Es fühlte sich beinahe als hätte ein paar Sonnenstrahlen zwischen ihren Fingern gefangen.
Sanft strich sie eine Linie seines Handrücken nach. Es sah aus wie eine feine Narbe, die schon lange verblasst war. Sie war nur noch ein heller weißer strich.
Was Riaan wohl dazu sagen würde wenn sie ihm wieder petzten, dass sie abgehauen war. Auch wenn nur für eine Kurze Zeit.
Ana verzog ihre Lippen zu einem Lächeln. Anschließend blicke sie dem Mann wieder ins Gesicht, der neben ihr in der Hocke saß.
>>Wie ist dein Name, Dieb?<<verlangte sie zu wissen, ohne die Stärke darin zu senken. Sie hatte nicht vor ihn zu verraten. Sie hatte eh genug Geld um den Ganzen Markt und noch ein paar weitere Leer zu kaufen.
Nach einem räuspern brachte er >>Kjell<< hervor.
Ana war überrascht was er für eine angenehme Bariton Stimme hatte. Am liebsten hätte sie ihn dazu gebracht noch mehr zu sagen, nur um seiner stimme noch einmal zu lauschen.
Doch sie wusste wie ihre Leibwächter ausflippen werden, wenn sie sie nicht finden konnten. Sie wollte ja schließlich nicht, dass sie unschuldige Menschen bedrohten, die nichts getan hatten nur weil sie sie verzweifelter weise nicht fanden.
>>Ich werde dich am Strand finden<< flüsterte Ana und erhob sich gekonnt aus der Hocke. Wobei sie seine Hand einen Moment länger fest hielt als nötig.
Es war ein altes Sprichwort, welches man hier zu lande gerne verwendete. Es bedeutete, man wird wiederkommen um sein Recht zu fordern oder zu nehmen. Nicht das Sie das Geld wieder haben wollte, aber 'Man sieht sich immer zweimal im Leben' kam ihr irgendwie zu Flach vor.
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Es war wieder einer dieser langweiligen Abende. Sie war verpflichtet ihnen bei zu wohnen. Aber sie waren eigentlich nur dumme Zeitverschwendung.
Viele Leute, die zur schau trugen wie viel Geld sie doch besaßen, die dämlichen Aufführungen über die sich alle köstlich amüsierten.
Und vor allem die Lögrettá hasste sie; die dumme Zusammenstellung aus Priestern und Bischöfen, die dachten sie wären etwas besonderes. Als könnten sie entscheiden was das Beste für alle anderen wäre. Was für Ana am besten wäre.
Sie waren die einzigen, die neben der Herrscherin mit dem Raben-mal was zu Sagen hatten. Sie waren diejenigen die sie als Kind von ihrer Mutter entrissen hatten und sie zu dem erkoren hatten was sie nun mal war. Und Ana Konnte mit jeder Faser ihres Körpers spüren, wie sie es bereuten, dies getan zu haben.
Sie konnte sich nicht mal mehr an das Gesicht ihrer Mutter erinnern. Die hatten es nie zugegeben aber Ana wusste dass sie sie umgebracht hatten. Wieso auch immer. Möglicherweise hatte sie sich wehren wollen als sie Kamen und sie verschleppen wollten.
Sie wandte ihren Blick zurück auf den Tisch an dem sie saß. Doch ihre Augen weiteten sich. Auf Ihrem platz, und nur auf ihrem, lag eine weiße Rose.
Ihre ganzen Sinne stellten sich in Alarmbereitschaft.
Ana hatte eine unglaubliche Auffassungsgabe. Ihr entging so gut wie nichts.
Und sie würde ihren Kopf darauf verwenden, das diese Pflanze vor einem Moment noch nicht dort gelegen hatte.
Eine weiße Rose. In ihrem Kopf ging sie alle Verbindungen durch, die sie mit weißen Rosen hatte, wo sie wuchsen, wo man sie her bekam und was sie bedeuteten. Sie waren das Symbol für Unschuld, Reinheit und Treue. Aber sie konnten auch als Ausdruck von Bewunderung und unstillbarer Sehnsucht verwendet werden.
Ana schluckte. Sie lies den Blick durch den Raum schweifen. Und da sah sie ihn.
Er lehnte lässig mit seiner Linken schulter am Rand des Raumes. Kaum fünf Meter von ihr entfernt und starrte sie an. Seine Cyan farbenen Augen hätten ihr schon längst auffallen müssen. >Kjell<.
Er wirkte gar nicht so, wie die Herrscherin ihn das letzte mal in Erinnerung genommen hatte.
Seine ganze Ausstrahlung war stark und kein wenig unsicher, wie er noch vor ein paar Tagen gewirkt hatte.
Ihr Herz schlug für einige Sekunden schneller und ihr kam es vor als wäre die Temperatur im Raum grade drastisch angestiegen. Wurde sie etwa Krank?
Doch Kjell blieb nicht lange in dieser Position. Nach wenigen Sekunden Blickkontakt richtete er sich auf und verschwand durch die Tür hinter sich.
Den ganzen Abend war sie Aufmerksam. In der Erwartung noch einen Blick auf ihn zu erhaschen. Doch die Gelegenheit bot sich ihr nicht. Er war gegangen.
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Dieses Spiel trieb Kjell immer weiter. Bei jedem sich bietenden Anlass tauchte er auf. In sicherer Entfernung und starrte sie an. Sie starrte ihn an. Und jedesmal fand Ana anschließend eine weiße Rose bei sich.
Sie machte sich verrückt mit Gedanken, wer er war. Woher er Kam. Was er damit bezwecken wollte.
Die sonst so toughe Kriegerin wanderte in dieser Nacht auf und ab in ihrem Zimmer und zermarterte sich den Kopf über diesen seltsamen Dieb. Wenn er damit bezwecken wollte, dass sie sich in den Wahnsinn trieb, dann hatte er bald sein Zeil erreicht.
Nie hatte sie auch ein weiteres Wort mit ihm wechseln können und mittlerweile wünschte sie sich nichts weitere als das. Waren die Rosen mit einem ungewöhnlichen Trank des Wahnsinns getränkt worden?
Sie hastete zu der Vase, die sie sich ins Zimmer hatte bringen lassen. In Ihr standen sieben weiße Rosen.
Die Tatsache dass sie nicht einmal bemerkt hatte wie er die Rosen an ihrem Platz drapiert hatte brachte sie um vor Neugierde.
Ana erwischte sich immer wieder dabei wie ihre Gedanken abschweiften, sie an ihn dachte und wenn sie ihn mal nicht sah bei einem öffentlichen Ereignis spürte sie ein unbekanntes Stechen in ihrer Brust. Die Sehnsucht brannte in ihr.
>>Nächstes Mal<< sagte sie immer wieder zu sich selbst. Wie ein Mantra. Nächstes Mal. Nächstes Mal. Nächstes Mal.
Nächstes Mal würde sie einfach auf ihn zu gehen. Ihn sich schnappen und ... Ja was eigentlich.
Sie konnte nicht einfach in der Öffentlichkeit mit ihm Sprechen... Es würden zu viele Fragen stellen wer er war. Sie war Islands Herrscherin. Sie konnte nicht einfach mit fremden sprechen, ohne dass ihre Leibwächter und sonst wer anwesend waren und diese Person einer gründlichen Untersuchung unterzogen hatten.
Ana zog ihre Wange zwischen sie Zähne. Um sich zu beruhigen. Um besser nach zu denken. In letzter Zeit tat sie das wieder öfters.
Ein Blick auf ihr Bett verriet, dass sie auch einfach schlafen konnte, um sich ihre Gedanken zu vertreiben aber...
Ein Schritt, zwei Schritte. Die sie auf ihr Bett zu trat. Das war unmöglich.
Mitten auf ihrem Bett. Dort Lag eine weiße Rose. Die achte. Genau so, wie sie sie schon so oft gesehen hatte.
Ana presste ihre Lippen zu einem dünnen Strich.
Sie strengte sich an. Wie kann das sein?!
Doch eine leichte Bewegung im Raum wahr lies sie alles vergessen. Die Rose, Kjell. Direkt hinter ihr. Die Herrscherin schluckte.
Blitzschnell duckte sie sich und streckte in einer drehenden Bewegung ihr Bein aus um die schwarz Gehüllte Person von den Füßen zu reißen.
Ein keuchen drang aus der Kehle des Schwarz gekleideten als ihn der Überraschungsmoment überwältigte. Der Teppichboden dämpfte den Aufprall und in einer geübten Bewegung zog Ana einen Dolch aus ihrem Unterkleid, sprang auf den Angreifer, sodass sie rittlings auf ihm drauf saß und drückte ihm den Dolch an die Kehle.
Mit einem stöhnen presste der in schwarz Gehüllte Mann ein >>Warte!<< hervor.
Ana riss die Augen auf, schob dem Mann die Kapuze vom Kopf und starrte auf ein Gesicht mit Cyan farbenen Augen.
Er nutzte ihren unaufmerksamen Moment aus. Schlug ihr den Dolch aus der Hand und drehte sie beide so, dass er nun auf ihr saß und mit beiden Händen ihre Handgelenke über ihrem Kopf zu Boden presste.
Trotz der für sie verstörenden Situation überwältigte sie die Hitze und das Kribbeln, welches in ihr aufstieg.
Sie öffnete sprachlos die Lippen ohne einen Ton raus zu bringen. Er hatte ihre Augen gefangen und starrte sie an, wie er es in letzter zeit schon so oft getan hatte.
Mit Feuer in den Augen und mit verlangen.
Kjell senkter seinen Kopf zu ihrem und drückte seine Lippen auf ihre. Bis er merkte, dass sie sich nicht mehr gegen ihn wehrte. Dann lies er ihre Handgelenke los und umschloss dafür ihr Gesicht mit seinen Fingern.
Ohne seine Lippen eine Sekunde von ihren zu lösen.
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fá að vita - Kennenlernen
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