Kafla 17 - heitur pottur
Eine Erinnerung an Ana fühlte sich beinahe nicht mehr an als würde man aus seinem eigenen Leben gerissen werden. Es war eher als würde man zwei leben neben einander leben.
Bis eine Woche verging schien die Zeit ewig.
Gleichzeitig Ana und Júlía zu sein nahm so viel Zeit in Anspruch, dass sich mittlerweile sogar der Schnee des Sturms gelegt hatte.
Draußen wurde es freundlicher und wir hatten an manchen Tagen sogar Plus grade.
Und da mein Abschluss bald Anstand stand auch der vier tätige Abschluss Ausflug zu den heißen Quellen an.
Heiße Quellen waren hier in Island nicht selten, doch es war trotzdem jedes Mal ein Abenteuer dort hin zu fahren.
Auch wenn man alleine war.
Es war so üblich an unserer Schule das alle Schüler aus dem Abschlussjahrgang kurz vor den Prüfungen einen Ausflug zu heißen quellen machten. Zur Förderung der Gemeinschaft und zur Entspannung zwischen dem lernen oder so was.
Wegen des vielen Schnees hatte ich bisher nicht mehr die Möglichkeit gehabt zum Tal zu kommen. Und auch zu den Klippen war es bisher zu gefährlich.
Der Ausflug war außerdem das erste mal, dass ich außerhalb der Schule nach draußen durfte. Mein Vater hatte es mir sonst quasi untersagt.
Und das obwohl ich volljährig war.
Genau so viel Zeit wie für Ana verging das sie vergeblich auf Kjell wartete, so wartete auch ich.
Nachts bekam ich nur Fetzen der Traurigkeit mit. Eindrücke, Gefühle. Und alles fühlte sich leer an und traurig.
Es waren teils Ausschnitte nach der Hochzeit und vor der Schlacht und teils Ausschnitte nach der Schlacht, die sie gewonnen hatten.
Ana beteuert den Verlust ihres Armbands und wünscht sich Kjell an ihre Seite. Genau so wie ich. Ich fragte mich wer wohl mehr Chancen hatte...
An meinen fremden Retter hatte ich nur ein paar Gedanken verschwendet. Hatte in der Schule nach Augen Paaren Gesicht, die seinen glichen. Vergebens. So hatte ich es einfach abgeharkt.
Und so kam es das ich an dem morgen mit einem Rucksack auf den Schultern, einer Jeans und einem Kapuzen Pullover vor der Schule stand und auf die Busse wartete, die uns zum Ausflugs Ort fahren sollten.
Weiter weg hörte ich Freyja wie sie mit ihren Freundinnen lachte und fragte mich ob ich wohl auch so sein könnte wie sie. Wie das wohl wäre? Jedoch passte das nicht zu mir. Ich stand hier, umgeben von lauter Menschen meines Alters die lachten sich unterhielten und sich freuten und war trotzdem ganz alleine.
>>Hey<< hörte ich eine männliche stimme nah bei mir und fragte mich wie es denn wäre wenn auch mal jemand mich begrüßen würde. Wahrnehmen würde. Wenn ich einen festen Freund hätte oder wenn Kjell hier wäre. Es würde alles erträglicher machen.
Immer wieder stellte ich mir vor wie es wäre in einem Freundeskreis zu sein so wie Elín nun mit den Mädchen auf der neuen Schule. Oder mit Elín und ihre Mädchen.
Ich hatte seit einer Weile schon nicht mehr mit ihr sprechen können, da ihr ihre Eltern bis zu den Prüfungen ihr Handy weg genommen hatten. Ich vermisste sie.
Sie war dem nach auch nicht auf dem laufenden was Kjell oder Ana betraf.
>>Júlía?<< erschrocken zuckte ich zurück und wäre fast gehen ein Mädchen gestoßen die ein belegtes Brötchen aß.
Verdammte scheiße.
Als ich meinen Blick hob um zu schauen wer zum alten Finnen mich erschreckt hatte, sah ich in Luccas Gesicht.
Er hatte sich an meinen Namen erinnert. Wow das war mal ein Fortschritt.
Räuspernd stand ich ziemlich dicht vor ihm >>Hey<<.
Er hatte ja so tausend mal cooler geklungen als ich.
>>Alles gut bei dir?<<
Naja gut würde ich das nicht nennen. Eher hin vegetieren oder verzweifeln.
>>Ähm ja klar, und bei dir?<< ich kam mir ziemlich oberflächlich vor, obwohl er das Gespräch so begonnen hat. Zu dem war ich ein wenig aufgeregt. Nie begann irgendwer ein Gespräch mit mir. Obwohl es noch ein wenig kühl war, schwitzen meine Handflächen ein wenig.
>>Sicher<< er lächelte mich an und wieder viel mir auf wie gut er dabei aussah >>Du bist ziemlich schreckhaft, hm?<<
>>Hm.<< machte ich nur weil ich ihm ja wohl kaum sagen konnte, dass es halt nicht so oft jemand für nötig hielt mir mir zu reden. Klaaaar könnte ich auch mal jemanden ansprechen. Aber was sollte ich sagen? Wen sollte ich was fragen?
>>Hey Ähm Júlía, kann ich dich was fragen?<< obwohl seine Frage ziemlich rhetorisch klang nickte ich um zu beteuern, dass er weiter sprechen sollte. Er hatte meine Neugierde geweckt. Was könnte jemand von mir wollen?
>>Würde es dir was ausmachen im Bus neben mir zu sitzen?<< bitte was?
Hatte er mich grade ernsthaft gefragt ob ich neben ihn sitzen könnte.
Ich glaubt gleich um zu kippen. Mein Gesicht brannte und ich musste rot sein wie die auf dem Meer untergehende Sonne.
Ein Blick in sein Gesicht verriet, dass ich genau so aussah. Er grinste von einem Ort zum anderen. Als hätte ich ihm schon die Antwort geliefert, die er hören wollte.
>I-Ich...äh.. wieso??<< presste ich heraus und wollte nichts lieber tun als 'ja' sagen. Doch ich hatte Angst, dass er sich nur ein Spaß aus mir machte und nicht wirklich neben mir sitzen wollte. Wie gesagt. Die Leute erlaubten sich mit mir öfters solche Späße.
>>Weil du verdammt süß bist und ich mich seit letztens frage wann ich die Chance bekomme dich kennen zu lernen<<
Oooookay ich war mir sicher, dass ich gleich umkippen würde. Träum ich? Bin ich schon tot? Hab ich ohne es zu merken mit jemandem ganz anderem als ich Körper getauscht?
Ich blinzelte gegen die aufkommende Aufregung an und biss mir in die Wange.
>>Wenn das so ist, dann.. äh..gerne<< und ich war unglaublich stolz auf mich dass meine Stimme so fest klang wie ich wollte.
Ich hatte gedacht, dass er nachdem er mich gefragt hatte wieder zu seinen Freunden gehen würde, doch er blieb neben mir stehen. Bis die Busse kamen. Und es wieder eine genauso bedrückende Stimmung wie letztes mal.
Irgendwas zu sagen traute ich mich nicht, zudem hätte ich auch nicht gewusst was ich sagen könnte. Lucca suchte das Gespräch auch nicht wirklich.
Wieso wollte er gleich neben mir sitzen??
Wenn er sich anschweigen lassen wollte hätte er auch zu jedem anderen gehen können.
Die ständigen kurzen Blicke die er mir zu warf verunsicherten mich irgendwie total. Als würde er kontrollieren wollen ob ich noch da stand oder ob ich mich in Luft aufgelöst hatte.
Nachdem alle ihre Rucksäcke und Taschen unten in die Reisebusse geschmissen hatten wurden die Türen aufgemacht und die meisten Schüler riefen und drängten sich nach vorne um die Besten Plätze zu bekommen.
Ich saß normaler weise immer vorne und vorne war quasi immer frei also bemühte ich mich meist kaum bei diesem Ansturm mitzuwirken.
>>Willst du keinen der guten Plätze?<< wagte ich Lucca zu fragen der mit mir wartend stehen geblieben war um dem Tumult zu zu schauen.
Er lachte. Es klang wunderschön >>Um ehrlich zu sein wird mir beim Bus fahren immer schlecht. Ich sitze lieber weiter vorne wenn es dir nichts aus macht<<
Und nun lachte auch ich. Einem Kerl der im Bus schlecht wurde. Was war das für ein Glück.
Als alle ihren Platz gefunden hatten stellte sich ein Lehrer vorne auf und machte durch eine der Durchsage Geräte eine Begrüßung. Wir würden so um die ein ein halb Stunden unterwegs sein.
Erst als der Lehrer fertig war und der Bus losfuhr bemerkte ich wie nah Lucca mir eigentlich war. Ein ein halb Stunden so nah bei ihm sitzen. Ich wusste nicht ob ich das überleben würde. Ich saß auf er Gang Seite, damit er am Fester sitzen konnte. So wurde ihm hoffentlich während der fahrt nicht schlecht.
Sein Arm berührte meinen und er schaute zu mir rüber um mich anzugrinsen. Ich musste schon wieder aussehen wie die Backsteine unseres Nachbar Hauses. Wieso auch musste ich immer gleich so rot werden wenn ich mich beschämt fühlte. Wieso musste ich mich überhaupt immer gleich beschämt fühlen.
Lucca wurde immer wieder von hinteren Schülern angesprochen, die irgendwas von ihm wollten oder Mädchen die anschließend kicherten. Wir hatten kaum zeit uns zu unterhalten. Ein zwei mal fragte er mich dinge aber letzt endlich schlief er ein.
Es war ausgesprochen angenehm neben ihm zu sitzen und sich nichts die ganze Zeit so zu fühlen als müsste man was sagen. Einfach nur neben Lucca zu sitzen reichte mir schon.
So hatte ich auch die Möglichkeit ihn genauer anzuschauen.
Seine Haare waren ganz verwuschelt und er hatte schöne lange Wimpern. Die Lippen standen leicht offen und ein leichter Bart schatten war an seinem Kinn zu sehen. Ich hätte ihn gerne noch länger betrachtet, doch sein Kopf rutschte runter auf meine Schulter.
Augenblicklich versteifte ich mich. Was sollte ich tun? Ihn wecken? Schlafen lassen? Seine Position sah wirklich ungemütlich aus und sein Kopf war auch irgendwie schwer.
Doch irgendwie war es auch schön. Ich war einem Jungen noch nie nahe gewesen. Wenn man die Erinnerung an Kjell mal außen vor ließ.
Er war warm und seine Haare rochen nach Shampoo. Meine Brüder waren noch zu klein um gut zu riechen und einem anderen Jungen bin ich nie so nah gekommen. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich meinen, dass Lucca mir grade Herzklopfen bereitete.
Der Schlafende rührte sich unter mir und augenblicklich versteifte ich mich wieder, aber er legte nur seine Hand auf mein Bein...
Er hat seine Hand auf mein Bein gelegt. Mein Verschämtheit-Level war nun für einen Tag erreicht. Mein Bein brannte unter seinen Fingern und ich traute mich nicht mich zu bewegen.
Ich würde am nächsten Tag Muskelkater bekommen wenn ich weiter so verkrampft da saß. Jedoch traute ich mich nicht mich zu bewegen unter des Schweren Kopfes auf meiner Schulter.
Jedesmal wenn Luccas Hand auf meinem Bein zuckte versteifte ich mich ein wenig mehr. Es fühlte sich dann beinahe so an wie ein kleines Streicheln.
Irgendwann wurde es mir zu viel meine Sinneseindrücke auf diesen verdammt gut riechenden Jungen zu richten und versuchte mich derweil mit allem möglichen abzulenken. Die anderen Jugendlichen im Bus beobachtend zerkaute ich fast die Haut meiner Wange.
Kurz vor der Ankunft rutschte sein Kopf von meiner Schulter und ich versuchte aus Reflex ihn aufzufangen. Das Doofe daran war, dass er in dem Moment aufwachte und meine Hand an seiner Wange ruhte während seine Hand immer noch auf meinem bein lag.
Verschlafen registrierte er im ersten Moment nicht wirklich was sich grade abspielte, doch sobald er die Situation richtig eingeschätzt hatte schien er Hellwach. Er richtete sich Kerzen gerade auf und riss die Hand von meinem Bein, wo sie ein Kaltes Gefühl hinterließ.
>>Sag nicht nicht, dass ich auf dir eingeschlafen bin..<< er sah mich flehend an.
>>Sag ich nicht<< was redete ich da???
>>Bin ich nicht?<<
>>Äh..Doch<<
Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Ein bisschen Panisch.
>>Wie lange hab ich geschlafen?<< wollte er wissen. Und massierte mit der rechten Hand seinen Nacken.
Ich wusste es nicht. Ich hatte mich nicht bewegen können um auf die Uhr zu schauen. oder überhaupt irgendwas zu tun. >>Naja wir sind bald da.<<
>>Verdammt Júlía! Wieso hast du mich nicht geweckt?<< war er böse auf mich?? Hätte ich ihn wecken müssen? Natürlich hätte ich ihn wecken müssen. Wieso sollte er auch auf mir schlafen wollen außerdem sah es total unbequem aus.
>>E-Es tut mir leid<< stotterte ich vor mich hin.
>>Weswegen entschuldigst du dich denn?! Ich hab dich doch extra gefragt ob du neben mir sitzt und bin dann eingepennt. Ich bin der der sich entschuldigen muss. Sicherlich war ich verdammt schwer<<
Lucca war verdammt schwer. Aber er war auch verdammt süß.
>>Ist schon okay. Ich fand es nicht schlimm<< meinte ich und merkte direkt wie rot ich wieder wurde.
Wieso war ich denn auch immer so schüchtern??
Auch nachdem wir angekommen waren, entschuldigte Lucca sich noch bestimmt ein Dutzend mal. Und er versprach mir, dass wir das mit dem kennen lernen gewiss nachholen würden.
Dieses Versprechen bereitete mir ein wenig Bauch kribbeln. Jedoch lies es sich nicht mit dem Vergleichen, dass ich verspürte wenn ich an Kjell dachte. Und ich hatte Angst, dass ich dieses Gefühl niemals bei jemandem spüren würde. Könnte ich mich denn jemals in einen anderen Jungen richtig verlieben oder würde ich diesen immer mit Kjell vergleichen. Denn eins stand fest, gegen Kjell würde niemals jemand ankommen.
Die Zimmer wurden glücklicherweise Gelost, so dass ich der schrecklichen Tatsache, auf dieser schule keine Freunde zu haben gut aus dem weg kam.
Die zimmer waren für vier bestimmt und sie boten ausreichend platz.
Sie bestanden Hauptsächlich aus dunklem Holz und Holzbalken und zudem waren es auch noch Hochbetten in denen wir schlafen würden. Doch das Bad, welches wir uns teilen mussten war wahnsinnig hübsch. Es war bestimmt doppelt so groß wie das Bad, was zuhause an mein Schlafzimmer grenzte. Hatte eine kleine Badewanne und eine Dusche, in der man sicherlich zu dritt hätte duschen können.
Die anderen drei Mädchen kannten sich auch kaum und waren alle ziemlich Nett. Zwar waren sie etwas aktiver und redseliger als ich aber sie waren wenigstens so zuvorkommend mich immer in ihre Gespräche mit ein zu beziehen und auch wenn es zum Essen ging wurde ich immer gefragt ob ich denn mit kam.
Es fühlte sich zwar fremd an, doch auch irgendwie schön, sich irgendwo ein wenig dazugehörig zu fühlen. Das Gefühl hatte ich schon Lage nicht mehr gefühlt. Und Ana war mit ihrer anti Sozialität auch nicht grade eine Hilfe.
Das essen war fragwürdig, aber das ist es in solchen Orten doch immer oder? Vor dem mittagessen durfte noch keiner an die Quellen und danach sollten wir uns auch erst einmal treffen um eine Führung über das Gelände zu bekommen.
Eine der drei Zimmer Genossinnen hatte sich bei dem Treffen wieder zu ihren anderen Freundinnen gestellt. Doch die anderen zwei blieben zusammen und so blieb ich auch bei ihnen stehen damit ich nicht alleine stehen musste wie sonst immer.
Die eine der beiden hieß Romy, war ziemlich groß und auch wiirklich schlank. Sie war die die am meisten redete und sie hatte einen ausländischen Akzent der sie immer das 'R' rollen lies. Aber sie war wirklich hübsch. Die andere war blond und durchschnittlich, wenn ich mich recht erinnerte war ihr Name Jarla.
Während wir dem Kerl folgten, der die Führung machte blieben wir immer stehen wobei Romy und Jarla mehr quasselten, als der Führung zu folgen. Das war für mich okay, da wir ohnehin weiter hinten standen. Von weitem konnte ich Lucca erkennen. Er schaute nicht zu mir doch ich fühlte mich trotzdem wieder peinlich berührt wenn ich an die seltsame Situation vom morgen dachte.
>>Hey hast du bei der Hinfahrt nicht neben dem Jungen gesessen?<< wollte Romy von mir wissen und wies mit dem Kopf in eine gewisse Richtung von der ich mich schnell weg wandte.
>>Welchen Jungen meinst du?<< stellte ich eine gegenfrage um ihrer auszuweichen und hatte Angst vor dem Gespräch, dass sie anstrebte.
>>Na der da vorne mir der Blauen Windjacke<< Meinte sie und ich drehte mich gleichzeitig mit Jarla in die richtung, in die sie gewiesen hatte obwohl ich genau wusste wen sie meinte und auch wo Lucca stand und auch dass er eine blaue Windjacke trug. Immer hin hatte ich ihn die letzten fünf minuten angestarrt.
>>Du meinst Lucca<< es war Jarla die ihr antwortete und nicht ich. Sie kannte ihn anscheinend, was mich noch unbehaglicher fühlen lies >>Ist er dein fester Freund<< auf einmal war sie ganz aufgeregt und ihre augen leuchteten neugierig auch.
Verdammt!
Zu schnell antwortete ich ihr >>M-Mein Freund, was? W-Wie kommst du denn da drauf?<< und leider auch ziemlich laut.
Die ersten paare Schüler vor uns drehten sich zu uns um und auch der Lehrer schaute und ermahnend an. Das hatte mir ja grade noch gefehlt.
Schnell riskierte ich einen blick zu Lucca, der mich natürlich auch anschaute. Er grinste. Ich wäre am liebsten im Erdboden verschwunden, während ich mich heimlich hinter Romy schob.
Während die anderen sich wieder beruhigt hatten und die Führung weiter ging fingen Romy und Jarla wieder davon an.
>>Aber ihr habt doch zusammen gesessen oder?<< Himmel wieso waren diese beiden so neugierig??
>>Ähm.. ja schon<< ich bemühte mich extra leise zu reden weil ich merkte das Lucca seit dem Vorfall öfter zu mir rüber schaute.
>>Wie mutig von dir einfach neben ihn zu sitzen<< mutig?
>>Stehst du denn auf ihn?<< okay jetzt wurde ich gelöchert, dass merkte ich. Elín machte das auch immer so. Erst Komplimente, dann kam das löchern.
Beide schauten mich erwartungsvoll an. Und würde ich mit gegenüber stehen würde ich mich eben so anschauen. Denn ich hatte keine Ahnung ob ich schon auf ihn stand. Wann stand man denn auf jemanden? Ich kannte ihn ja kaum.
>>I-Ich weiß es n-nicht. Ich kenn ihn noch nicht so gut<< sagte ich schließlich und hoffte dass sie es nun auf sich beruhen lassen würden.
>>Uhh das klingt aber so als würdest du vorhaben ihn kennen zu lernen. Wie Aufregend<<
>>So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt, Júlía<< die beiden kicherten und ich fragte mich unweigerlich ob ich mich verändert hatte. Klar war ich nicht den Stumm-fisch für den mich alle hielten. Jedoch erkannte das sonst niemand. Vielleicht lag das ja auch ein wenig an Ana.
Das Gelände war wunderschön. Viel grün und die Naturbecken waren von einem leuchtenden hellblau, salz krustig,heiß und rochen wirklich gut. Allerdings ging die Führung so lange, dass man nicht schaffte vor dem Abendessen ein Bad zu nehmen.
Beim Essen beschlossen die Mädchen, dass wir uns noch in Bikinis werfen sollten und eine Runde schwimmen würden. Ich war froh dass sie mich überall mit einbezogen, da ich mich ohne Begleitung doch ziemlich allein gefühlt hätte. Langsam beschlich mich das Gefühl dass sie mich interessant fanden. Wie ein Experiment, dass man beobachten musste, denn oft saßen sie einfach nur da und starrten mich an. Wenn ich ihre Blicke dann bemerkte fingen sie an zu kichern. Es war ein wenig irritierend.
Endlich im heißen Wasser erzählten sie sich gegenseitig welche Typen sie heiß fanden und welche Orte der Welt sie mal besuchen wollten. Ich hielt mich im Hintergrund und hörte ihren Geschichten zu während ich mich an und zu dabei ertappte wie ich lächelte.
Die Tage vergingen leider viel zu schnell und auch Luccas Freunde ließen ihm Kaum zeit mit mir zu reden. Bei der Rückfahrt saß ich auch nicht neben ihn sondern zusammen mit Jarla und Romy. Auch wenn sie mich versucht haben zu drängen dass ich ihn frage ob wie wieder zusammen sitzen würden.
Mit den Mädchen fühlte es sich mittlerweile nicht mehr so fremd an, jedoch würde ich sie nicht als wirkliche Freundinnen bezeichnen. Denn das würde bedeuten, dass man sich alles erzählen könnte. Und ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich über die Ana Sache reden sollte.
Denn ich hatte Angst wie sie reagieren würden wenn ich ihnen erzählen würde dass ich mich an ein früheres Leben erinnerte, das mich verfolgt.
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Hey,
Sorry fürs lange warten. Wie gesagt; meine Prüfungen stehen an und ich komm zwischen dem Lernen nicht viel zum schreiben.
Das nächste Kapitel ist allerdings schon geschrieben weshalb ich darauf nicht so lange warten müsste, wie auf das hier.
Was haltet ihr von Lucca? Glaubt ihr, dass er Kjell ersetzen kann für Júlía?
Heitur Pottur - Hot Pot (die heißen Quellen in Island werden so genannt)
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