Kapitel 7
Draco Malfoy hat diesen Schock immer noch wirklich verarbeitet. Ihn als Malfoy traf das natürlich ziemlich. Komisch, dass ein Blatt Papier seine Meinung zu Abigail Andrews so schnell ändern konnte.
Er selbst befand sich gerade auf seinem Besen, hoch in der Luft. Slytherin hatte jetzt gerade Flugunterricht mit Hufflepuff. „Die sind doch eh zu blöd zum fliegen" murmelte der Blonde vor sich hin. Nahezu niemand aus Hufflepuff war reinblütig. Kein Hufflepuff war berechtigt, sich mit einem Malfoy abzugeben. Kein Hufflepuff sollte Draco anreden.
Sein Kopf war nicht wirklich beim Unterricht, dennoch führte er seine Manöver perfekt aus. Der krönende Abschluss dieser Show, war eine Schraube, während er sich drei Mal überschlug. Seine Slytherinmitschüler klatschten. Am lautesten klatschte aber Pansy.
Pansy Parkinson. Sie war weder besonders schön, noch besonders schlau. Einzig und allein ihr Blutstatus machte sie attraktiv. Auch nur der Fakt, dass sie zu den „Unantastbaren 28" gehörte, sorgte dafür, dass ich akzeptierte, dass sie bei uns rumhang. Auch, wenn sie manchmal ziemlich aufdringlich und nervig war.
Die Hufflepuffs unterhielten sich nur, einige schauten Draco auch gelangweilt zu.
Pah, die sollten lieber gucken und vom besten lernen!
Nur leider waren die Hufflepuffs im Quidditch super gut. Tja und Sonntag würden die Slytherins gehen Hufflepuff spielen.
Draco landete ganz geschmeidig, stieg vom Besen ab und schleifte ihn mehr oder weniger hinter sich her, als er zu Crabbe, Goyle und Pansy stiefelte.
„Das war perfekt!" staunte Pansy und himmelte ihn quasi an. „Hast du etwas anderes erwartet?" grummelte Draco.
Auch Madam Hooch klatschte langsam. „Nehmt euch ein Beispiel an Mr. Malfoy!" rief sie aus und beendete damit die Stunde.
Auf dem Weg zu Arithmantik liefen Draco Nickolas Cooper und Alice Edwards über den Weg. Draco fiel auf, dass Andrews ja gar nicht dabei war,
Cooper und Edwards wollten schon einen großen Bogen um Draco machen, als dieser dann noch rief: „Wo habt ihr denn eure Anführerin verloren?"
Die beiden sahen teil sauer, teils betrübt zu ihm rüber, aber entgegneten nichts.
„Dann nicht!" sagte Draco und lief weiter. Kann ihm ja auch egal sein. Trotzdem war es merkwürdig, dass Andrews nicht zu Arithmantik erschien. Immerhin hatte Draco sie als eine gewissenhafte Schülerin eingeschätzt. Ob das schon von Anfang an kam, oder ob Draco das erst dachte, nachdem er seine Meinung über Andrews änderte, wusste niemand so recht.
Er empfand den Unterricht als langweilig. Arithmantik war schon immer eines seiner Hassfächer. Er saß in der mittleren Reihe am dritten Tisch und starrte die Aufgaben an. Vermutlich hätte er einfach abgeguckt, doch auch Cooper, der dort neben ihm saß, fehlte. Das sah einem Ravenclaw überhaupt nicht ähnlich.
Als Professor Vector gerade an ihrem Schreibtisch die Lösungen von einem anderen Ravenclaw korrigierte, schwang Draco unter seinem Tisch seinen Zauberstab. Nun erschienen die Lösungen auf dem Blatt.
Zauberstäbe, oder auch generell Zaubersprüche waren in Professor Vectors Unterricht nicht erlaubt.
„Halten sie mich für dumm, Mr. Malfoy?!" Professor Vector stand wütend auf und lief auf Draco zu. Sie riss ihm das Blatt vom Tisch und sagte nach mehrmaligem Durchlesen: „Und dann sind die Lösungen auch noch falsch!" 40 Punkte Abzug für Slytherin!" Und damit legte sie Draco das Blatt wieder hin und ging zurück zu ihrem Schreibtisch, wo ein Hufflepuff schon auf sie wartete, um ihr vermutlich eine Frage zu stellen.
„Das kann nicht sein!" sagte Draco selbstsicher zu sich selbst. „Ich war doch schon immer gut in diesem blöden Zauber!" Er fuhr sich durch seine blonden Haare.
Erwähnenswert wäre noch, dass er hier der einzige Slytherin war. Aus anderen Klassenstufen hatten deutlich mehr Slytherins Arithmantik gewählt.
Warum Draco in diesem Unterricht saß, wenn er es einfach hätte nicht wählen können?
„Du bist schlau und wirst noch schlauer werden. Und um zu zeigen, dass du allen überlegen bist, habe ich dich für Arithmantik angemeldet!" hatte Lucius Malfoy vor dem ersten Schuljahr zu seinem einzigen Sohn. Früher war Draco auch davon überzeugt, jetzt, nachdem er merkte, dass er seine Stärken woanders hatte, empfand er diese Worte als einen Haufen Müll.
Aber bevor er sich weiter den Kopf zermartern konnte, erklärte Professor Vector den Unterricht für beendet. Als Draco den Raum verließ, spürte er ihren wütenden Blick auf sich.
Der Unterricht war für heute für Draco vorbei, weshalb er die große Halle ansteuerte, um zu Abend zu essen. Auf dem Weg dorthin stießen Crabbe und Goyle wieder zu ihm. Aber als er am Krankenflügel vorbei ging, stoppte er. Er sah Edwards und Cooper den Raum verlassen. Immer noch ohne Andrews.
Vorhin in Arithmantik hatte Draco einen Beschluss gefasst bezüglich Andrews, weshalb er auch so aufgewühlt und nervös war. Aber immer noch war sie nicht bei ihren Freunden, wo sie sich eigentlich rund um die Uhr befand.
Ihre beiden Freunde bemerkten nicht, wie Draco ihnen hinterher sah und dann die Tür des Krankenflügels betrachtete. Crabbe und Goyle bedeuteten Draco weiterzugehen. „Geht schon mal vor, ich bin gleich da!" Und damit verließ er die beiden, um den Krankenflügel zu betreten.
Madam Pomfrey kümmerte sich gerade um einen verletzten Slytherin Zweitklässler, indem sie sein Knie verband. Der Junge dankte ihr und sprang auf, wobei er sich jedoch mit einem unterdrückten Schrei zurück ins Bett fallen ließ. Madam Pomfrey schüttelte nur den Kopf.
Bevor sie Draco noch fragen konnte, was er hier wollte, oder wen er suchte, lief er schnell weiter in den Flügel hinein.
Vielen Betten waren, glücklicher Weise natürlich, nicht besetzt. Aber das interessierte den blonden Slytherin natürlich nicht, der er hatte bereits gefunden, was er suchte und lief darauf zu.
„Was willst du denn hier?" wollte das Mädchen, was vor ihm im Bett lag, wissen. „Willst du mir vielleicht sagen, dass ich hier bin, weil ich auch zu blöd für Kräuterkunde bin?" Sie wirkte aufgebracht.
„Leider kann ich in meinem Zustand nicht vor dir davonlaufen!" Ihr Gesicht färbte sich rot.
Draco wunderten ihre Worte nicht, denn er wusste, wie er sie bisher behandelt hatte. „Wieso bist du hier?" fragte er ausweichend.
„Als ob dich das interessiert!" Sie versuchte durchzuatmen.
Diese ganze Situation war sowieso total lächerlich. Als würde Andrews Draco jemals freiwillig ins Gesicht sehen!
„Ich ... ähm..." stammelte Draco vor sich hin.
„Lass mich jetzt allein, oder ich schreie laut!" drohte sie und normaler Weise würde Draco jetzt sowas sagen wie: „Versuchs doch". Normaler Weise wäre er auch nicht hier. Aber stattdessen ging er ohne noch ein Wort zu sagen.
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