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4. Kapitel

"Wach auf, meine Rosenblüte."
Am nächsten Morgen wurde Shiny von Freds Stimme geweckt, die ihr ins Ohr schnurrte und sie sanft aus ihrem Traum riss. Schlaftrunken setzte sie sich auf und sah ihrem Gefährten neben sich direkt ins Gesicht. Er lag einfach da und lächelte sie an, seine dunkelbraunen Haare waren noch zerzaust von letzter Nacht.

"Hast du gut geschlafen?"
Shiny rieb sich die Augen und blinzelte in die helle Sonne, die durch das Fenster an der rechten Seite schien. "Ja, ich denke schon."
Ihr nackter Körper strich an den seinen und die Decke fühlte sich seltsam weich an. Im Zimmer war es warm, goldene Sonnenstrahlen flossen über den Boden.

"Und du?"
"Sehr gut. Dank dir."
Sie hörte die perverse Anspielung in seinen Worten ganz genau. Irgendwie brachte sie sie zum Lächeln.

Sie blickte kurz hinaus und für einen unendlich langen Moment sah sie draußen die wunderschöne Landschaft, in der sie lebten. Hinter den hellen Schlossmauern erstreckte sich ein riesiger, grüner Laubwald vor einem hellblauen Himmel. Da sie ganz hoch oben in einem Schlossturm schliefen, konnten sie beim Aufstehen immer die Landschaft ansehen. Grashügel, braune Wege, die sich durch den Wald schlängelten.
Auf einem dieser Wege beobachtete Shiny einen Händler, der langsam mit seinem Karren die Richtung nach Redwall einschlug.

Das ist doch der Essenskarren, oder?

Obwohl sie schon ihr ganzes Leben lang hier in Redwall lebte, hatte sie nie sonderlich auf solche Dinge wie die einzelnen Händler geachtet. Jetzt sah sie sie zum ersten Mal richtig, wie sie die schweren Waren hinter sich herzogen.
Dann wurde ihr mit einem Schaudern bewusst, dass wenn einer dieser Wege blockiert war, oder wenn der Händler überfallen wurde, sie kein Essen bekamen.

Was, wenn dieser Weißnarbe beschließt, die Händler zu überfallen? Und uns absichtlich aushungert bis wir uns ergeben?

Auf einmal konnte sie es bei diesem grausigen Gedanken nicht mehr ertragen, herauszublicken. Hoffentlich bemerkte Fred nicht, wie sich bei dem Gedanken ihr Fell gesträubt hatte. Aber er war, Gott sei Dank, schon aufgestanden und zog sich an.

"Shiny?" Sie drehte ihm den Kopf zu und seine schönen Augen beruhigten sie. In diesem Moment dachte sie nicht mehr an den gestrigen Streit mit ihrem Gefährten. Oder daran, dass er ihr noch irgendetwas verheimlichte.
"Fred?" Jetzt band er sich schon seinen Umhang um. Mein Gott, ist er schnell! "Musst du irgendwo hin?"

Er nickte schnell und steckte sein Schwert ein. "Abt Mortimer wollte mich bei der Versammlung heute dabei haben." Bei diesen Worten wurde ihr klar, dass wieder etwas nicht stimmen konnte. Oder machte sie sich einfach zu viele Sorgen?
Vorsichtshalber beschloss Shiny, einfach mitzugehen.

"Ich komme mit." Sie kroch unter der Decke hervor und versuchte dabei Freds lechzendes Starren zu ignorieren, da sie nun wieder misstrauisch war, was ihn anging. Schnell zog sie sich den Pullover, die Hose, Schuhe und Umhang an und trat zu ihrem Gefährten, der glücklicherweise auf sie gewartet hatte. Zusammen bogen sie ab und öffneten vorsichtig die Tür zu Matthias' Zimmer.

"Mizuki?"

Die Zirkuskätzin hockte auf einem Stuhl vor dem Bett von ihrem Sohn, der auf der Kante saß und gespannt ihren Geschichten gelauscht hatte. "Mama! Papa!" Er sprang auf und rannte an Mizuki vorbei zu seinen Eltern. Shiny empfing ihn mit einer Umarmung, sein Kopf grub sich quietschend in ihren Pulli, dann lief er zu Fred, der ihn wirbelnd hochhob. Shiny jedoch schenkte ihrem Sohn diesmal kaum große Beachtung, zu sehr war sie damit beschäftigt, die graue Kätzin zu mustern. Muss ich mir Sorgen machen?

Aber diese hatte diesmal weder Dolche noch Fackeln dabei, sondern in einer ihrer dunklen Pfoten hielt sie eine große Goldmünze. Bevor sie antworten konnte, rief Matthias aufgeregt: "Mama! Papa! Mizuki zeigt mir gerade einen Zaubertrick!"
"Wirklich?" Fred sah auf die Münze und spielte den Beeindruckten. Währenddessen ging Shiny zu Mizuki und hockte sich vor sie. "Tut mir leid dass ich hier bin ", fing die graue Kätzin an, "aber der süße Kleine wollte unbedingt, dass ich ihm ein Kunststück zeige und..." "Nicht schlimm", unterbrach Shiny sie. "Solange du ihm hier keine Messertricks oder ähnliches zeigst, bist du hier natürlich willkommen." Angesichts der Tatsache, dass Mizuki einfach so im Zimmer des Sohnes einer anderen Kätzin war, wirkte sie verlegen, aber Shiny wollte herausfinden, was es mit der Versammlung bei Abt Mortimer auf sich hatte, und hatte keine Zeit für Verlegenheit. Es musste etwas schnell gehen.

"Mizuki, kannst du auf Matthias aufpassen? Wir müssen nämlich zu einer Versammlung."

Mizuki schien überrumpelt.
"Oh... äh, ja. Natürlich."

"Sehr gut, danke."

Sie hier zu haben ist wirklich hilfreich. Und sie ist so nett zu Matthias. Und sie macht sich nicht an Fred ran...

Sie drehte sich zu ihrem Sohn um, der gerade damit beschäftigt war, begeistert auf seinen Vater einzureden. "Matthias! Mizuki passt heute auf dich auf!" Der kleine Kater hörte auf, auf seinen Vater einzureden und sprang wieder zurück. "Juhu!" "Super!" Plötzlich wirkte die Zirkuskätzin, als hätte sie Bedenken. "Ist das auch wirklich in Ordnung?" Fred wedelte heiter mit dem Schwanz. "Natürlich. Ihr könnt auch in den Kirchgarten gehen", schlug er vor. "Aber nicht zu weit weg von der Haupthalle", warnte Shiny vorsichtig. Mizuki nickte schnell. "Ja, natürlich!"

Fred nahm Matthias in den Arm und hob ihn hoch, bis er, von seinen Pfoten gehalten, quietschend über seinem Kopf schwebte. "Und du mein Großer, zeigst mir einen Zaubertrick wenn du zurückkommst, okay?" Matthias wurde wieder auf die Füße gesetzt und rannte fröhlich zu Mizuki zurück. "Mach ich, Papa! Mach ich!"
Bevor sie die Tür schlossen, drehten sie sich nochmal um und und informierten Mizuki: "Wenn es dunkel wird, muss er aber ins Bett, ja?"
"Sicher! Ich freue mich, dass ich auf den Kleinen aufpassen kann!"
Eine letzte Verabschiedung und sie schlossen wieder die Tür.

Trappeln von Füßen tönte durch die Gänge, als Fred mit Shiny die Treppen herunterlief. Sie konnte es nicht lassen, Zweifel an Freds Versprechen zu hegen. Sie wusste, er hatte ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt.

Oh Fred... Bitte lass es nicht eine allzu schlimme Wahrheit sein...

Als sie in der Haupthalle ankamen, hatten sich bereits fast alle an den langen Tischen an der Seite niedergelassen und tuschelten aufgeregt miteinander. Der alte Abt Mortimer saß gesenkt an dem mit grüner Seide bedeckten Tisch in der Lücke des Raumes, wo sich die Ecken der langen Tische trafen.

Fred und Shiny suchten sich einen freien Platz in der Mitte des linken Tisches. Kurz darauf erklang ein lautes Klopfen von der Mitte her. Fred fummelte nervös an dem Griff seines Schwertes und nahm die Kapuze seines Umhangs ab.

Das Gemurmel erstarb.

"Die Versammlung ist eröffnet!"

Der Abt faltete die Hände und richtete seine schmalen Augen auf die Versammelten.

Die Luft knisterte unter der Anspannung der Bürger.

"Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit!"

Seine Stimme hallte unheimlich. Der Saal roch nach Holz anstatt nach Essen.

"Es geht um die Bedrohung Redwalls wegen der Truppen von Weißnarbe."

Ängstliche Stille.

"Die Wachen haben seine Leute jetzt noch näher an den Toren Redwalls gesichtet. Es waren nicht viele, aber wir vermuten aufgrund der Verteilung seiner Krieger einen taktischen Angriff auf unser Schloss. Wir werden unsere Wachen nun an den empfindlichsten Punkten unserer Schlossmauer verteilen und sie bei Bedarf nach ihrer Kampferfahrung austauschen. Trotzdem sind wir gefährdet und wir wissen, wie sehr Weißnarbe als grausamer Tyrann Redwall übernehmen will. Und dabei wird er auch über Leichen gehen, wenn es sein muss."

Entsetzte Stille.

"Und was sollen wir machen?", brach sie bald darauf die Stimme eines Katers, der seine weinende Gefährtin im Arm hielt.

Noch nie hatte Shiny den Abt so machtlos gesehen.

"Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Wir haben den Wachen aufgetragen, Redwall zu verteidigen und besonders wachsam zu sein, aber ansonsten können wir nur warten und hoffen", antwortete er schließlich, gepeinigt und sichtlich besorgt.

Da die Kirchengebäude in denen sie lebten, nicht direkt am Königreich Redwall lagen, hatten sie zwar mehr Ruhe, aber auch weniger Schutz.

Wieder breitete sich angsterfülltes Murmeln aus und der Abt schloss ohne ein weiteres Wort die Versammlung. Als er aufstand, taten es ihm die meisten Anwesenden gleich und verteilten sich tuschelnd in der großen Halle. Diesmal gab es kein Essen.

Shinys Gedanken rasten.
Wusste Fred davon? Was ist, wenn er mich angelogen hat?

Am liebsten würde sie ihren Gefährten hier und jetzt zur Rede stellen, aber er sah genauso erschrocken aus wie sie selbst. Sie konnte es nicht. Stattdessen folgte sie ihm, der aufstand, weil Abt Mortimer zu ihnen trat.
"Kann ich was für Sie tun?"
Der Alte neigte bejahend den Kopf.

"Ja, Fred. Es sind schwere Zeiten. Und du..." Er schien seine Wortwahl zu überlegen. Dann sprach er leise.

"Die Feinde werden immer mehr... und es sieht so aus, als könne niemand sie aufhalten. Sie werden uns vernichten, von dem Blut ihrer Opfer berauscht. Doch... es gibt trotzdem noch Hoffnung..." Die Gefährten starrten ihn entgeistert an. Die Worte Mortimers klangen wie eine Prophezeiung.

Fred beugte sich zögernd vor. War der Alte von dem Druck vielleicht verrückt geworden?
"Was für Hoffnung?", fragte er flüsternd. Der Abt neigte sich vor und sah ihm direkt in die Augen.

"Das bist du, Fred."

"Was...? Ich?" Noch nie hatte der Kater so ungläubig ausgesehen.

"Wa- warum ich?"
"Weil du er bist."

"Er...?"

Wer?

"Ja. Er. Frederick der Krieger." Mortimer sprach, als sei es etwas ganz Normales.

"Ich? Ich bin Fred aus Redwall, kein berühmter, ehrenwerter Krieger."

"Das denkst du. Aber du bist es", sagte ihm der Abt beinahe verächtlich. "Du, Fred aus Redwall bist unsere Hoffnung."

Eine echte Prophezeiung?
Ist es das?
Gibt es sowas überhaupt?
Unsere Hoffnung?

Noch immer verstanden sie nichts. Fred schien diese seltsame Prophezeiung fast peinlich zu sein, aber in seinem Blick blitzte auch eine Art kindlicher Sieg auf.
"Ich? Aber... wie? Warum? Wann?"
"Das wirst du noch sehen!", fuhr ihn Abt Mortimer an, als sei er wütend, dass Fred an seinen Worten zweifelte. "Wenn die Zeit gekommen ist!"

Plötzlich drehte sich der Abt um und lief murmelnd zu seinem Gemach. Gerade als Shiny und Fred die Füße bewegen wollten um ihm zu folgen, war er schon im dunklen Gang verschwunden.

Ratlos blieben sie stehen. Irgendwie glaubten sie Abt Mortimer. Er hatte sich noch nie geirrt.

"Shiny?"
"Ja, Fred?"
"Glaubst du das, was er über mich gesagt hat?"
"Ich... ich weiß nicht. Irgendwie schon..."
"Dass ich Frederick der Krieger bin? Was meint er?"

Shiny seufzte. Fred log sie nicht an. Er hatte genauso wenig Ahnung wie sie.

"Wenn ich das wüsste. Anscheinend... bist du wichtiger für unsere Zukunft, als du dachtest."
"Aber... was..." Er wusste nicht, was er sagen sollte.
"Deshalb siehst du Frederick dem Krieger so ähnlich...", vermutete sie.
"Meinst du wir... ich... bin ich wirklich so wichtig für Redwall? Ich wüsste nicht, wieso."

Wieder ließ Shiny einen schlürfenden Seufzer hören. Fred schloss voller Verwirrung die Augen und zog sich die Kapuze fest über.

"Darüber können wir morgen noch nachdenken. Und Abt Mortimer fragen. Lass uns nachsehen, ob Matthias seinen Zaubertrick schon gelernt hat."

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