Jeongins Augen wurden groß. „Umgebracht?" Dann verschwand das Lächeln komplett aus Minhos Gesicht und seine großen braunen Augen verloren ihren Glanz. „Ja. Irgendwas im Meer hat ihn getötet....da war so viel Blut..." Minhos Stimme zitterte und er wurde ganz emotional. Er hatte seinen besten Freund geliebt. „Weiß man denn, welches Tier es gewesen ist?" Sofort musste Jeongin an Haie denken, aber er wusste ganz sicher, dass sie es nicht gewesen waren. Haie waren nicht so böse, wie man annahm. Es gab weitaus gefährliche Tiere als Haie. Trotzdem mussten die großen Fische mit Vorurteilen leben. „Bevor Sie fragen, ich denke nicht, dass es ein Hai war. Dazu....dazu war die Art, wie er starb...zu grauenhaft...können...können wir über etwas anderes reden, bitte?" Minhos Hand verkrampfte sich in ein Geschirrtuch, als er an seinen besten Freund dachte, der so brutal umgebracht worden war. Minho konnte ihm nicht helfen. Als er zum Strand kam, war ein weißes Tuch über ihr gelegt worden. Jeongin verstand, wieso der Angestellte über etwas anderes reden wollte. Über Mord zu sprechen war kein erfreuliches Thema. „Kann ich Sie was fragen?", wollte Jeongin wissen, nachdem er fertig gegessen hatte. 

„Bitte."

"Wissen Sie wer Hyunjin ist?" Minhos Blick erkaltete sich. „Sie haben mit Sehun geredet, oder?" Jeongin nickte. „Glauben Sie dem Mann bloß nicht. Er ist verrückt." Apathisch suchte Minho das Geschirrtuch." Die Frage wer Hyunjin war, wich Minho bewusst aus. Am besten sollte Jeongin niemals wissen, wer er war. „Schlafen Sie mit den Ohrstöpsel?", fragte Minho. „Nein, ist das denn relevant?" Minho nickte hastig. „Wissen Sie...die Ohrstöpsel sind wichtig für ihre Sicherheit... bitte tragen Sie die, wenn Sie schlafen gehen, okay? Es ist ziemlich wichtig, dass Sie Sie tragen. Haben Sie mich verstanden?" Wieder nickte Jeongin. „Gut." Minho seufzte.

Gerade wollte er etwas erwidern, als die Tür auf ging und zwei blonde, junge Männer zur Tür rein traten. Einer hatte Locken und der andere glattes Haar. „Good morning!", rief der gelockte Mann. Minhos Miene erhellte sich sofort, als er die beiden sahen und das Gespräch mit Jeongin war somit beendet. „Guten Morgen. Chan und Chenle!" Der glatthaarige Mann musterte Jeongin. „Oh hey, haben wir hier jemanden neuen? Was geht?" Jeongin lächelte die beiden blonden Männer an. Der blondgelockte Mann hatte ein umwerfendes Lächeln auf den Lippen. „Ich bin Jeongin und erst seit gestern hier", stellte sich der Student vor. „Es freut mich Sie beide kennen zu lernen." Der gelockte Mann stand ganz locker da, die Haare waren total verwuschelt, als würde er erst gerade aus dem Bett kommen. „Ich bin Chan und das hier ist Chenle. Hütte Nummer Eins aber das hat sicher Xiumin bereits erzählt." Chenle setzte sich hin und fing sofort an zu essen. „Woah, schmeckt das gut!", sagte er, worauf Minho grinste. „Pass auf, Minho oder der Kerl isst dein ganzes Essen auf."

„Darüber mache ich mir keine Sorgen. Wenn es ihm schmeckt, dann freut es mich." Chan widmete sich wieder Jeongin. „Hast du schon etwas gegessen? Oh Verzeihung, da kennen wir uns erst seit ein paar Minuten und ich dutze Sie schon." Jeongin lächelte etwas. „Nein, nein. Das ist vollkommen okay. Dutzen Sie mich ruhig." Ein Grinsen breitete sich auf Chans Lippe aus. „Aber dann müssen Sie mich auch dutzen!" 

„Gerne. Ja, ich habe bereits gegessen, aber ich kann bei euch sitzen."

„Gut, denn wir wollen wissen, wer in Hütte Zwei lebt. Chenle hatte schon Sorgen, dass du wie Sehun bist. Oh man, der Kerl ist total creepy." Chan nahm sich etwas von dem Essen und setzte sich dann zu Chenle hin.

Jeongin setzte sich neben Chenle hin, der nach einer zweiten Portion fragte. Jeongin war neugierig. Vielleicht wusste ja Chan wer Hyunjin war. „Hey Chan? Hat Sehun dich auch vor einem Hyunjin gewarnt?" Chan trank etwas von seinem Kaffee. „Ja, das hat er aber ich weiß nicht mal wer das ist, man. Keine Ahnung, wirklich. Hey, wie lange wirst du hier bleiben?", fragte er mit einer Gegenfrage. „Einen Monat. Ich bin hier um die Weißnackenraniche zu erforschen."

„Bist du dann ein Forscher? Du bist doch viel zu jung, um so ein alter Sack zu sein", beteiligte sich Chenle am Gespräch. „Ey, nicht nett." Chan verpasste seinem Kumpel einen sachten Schlag auf den Hinterkopf. „Sorry. Ich dachte nur, das Forscher halt alte Säcke sind", schmollte Chenle. Jeongin fand es ganz amüsant. „Ich studiere Biologie und wer weiß, vielleicht werde ich auch als alter Sack ein Forscher." Chenle musterte den Student aufmerksam. „Oh ein Student. Chan und ich sind beide Surfer und besurfen die Welt zusammen. Wir waren schon in Südafrika, in Australien und wo waren wir noch alles, bro?" Er wandte sich zu Chan. „Überall? Hey Chenle? Bock mal wieder zum Bondi Beach zu gehen? Da war es echt toll. Und dann ab nach Torquai!"