
Chapter 26: A sad story time
Den ganzen Tag blieb Jeongin bei Minho. Er wollte ihm Gesellschaft leisten. Der Angestellte war sehr dankbar dafür. Xiumin hatte schon vom Vorfall gehört und gab Minho den restlichen Tag. Sein Chef wusste, dass jeder neuer Tote seinen Angestellten an Jisung denken lies. Die beiden waren unzertrennlich gewesen. Minho schlug vor ein bisschen nach Yeosu zu fahren. Dort konnte man viel mehr machen und sich ablenken. Jeongin war sofort einverstanden. Seine Alpträume über die Stadt waren längst in den Hintergrund gerückt. Minho und Jeongin warteten auf den Bus, der sie anschließend zu Yeosu brachte. Als die beiden sich nebeneinander hinsetzten, versuchte Minho etwas zu lächeln. „Ich dachte mir eine Busfahrt ist mal was anderes. Sonst fahre ich mit dem Auto." Jeongin merkte, dass Minho nicht gerade fröhlich gestimmt war. Der Tod von Chenle musste ihn nah gehen. Er versuchte es sich aber nicht anmerken zu lassen.
In Yeosu angekommen, gingen die beiden erstmal etwas essen. Minho genoss es nicht selber kochen zu müssen. Das leckere Essen hob etwas seine Laune. Auch das anschließende Zitroneneis, welches er sich gönnte, half. Jeongin neben ihm aß Soboro Ppang, kleines Streuselbrot, von dem er Minho auch etwas abgab. Es könnte ein schöner Tag sein, wenn der Tod des Surfers nicht in den Gedanken der beiden war. Immer wieder musste Minho an Chenle denken und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sein Blick wurde immer traurig. Jeongin versuchte ihn dann immer aufzuheitern. „Hey, Minho? Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam zum Karaoke gehen oder in eine Spielhalle?" Minho sah, wie sehr Jeongin sich bemühte in auf andere Gedanken zu bringen. „Sind wir nicht zu alt für eine Spielhalle?" Jeongin schüttelte wild den Kopf. „Nein! Man ist nie zu alt, um Spaß zu haben!" Da hatte er Recht. Jeongin und er liefen durch die Straßen Yeosus, um eine Spielhalle aufzusuchen. Als sie eine fanden, verbrachten sie eine lange Zeit darin. Minho musste sich eingestehen, dass er wirklich Spaß hatte. Kurz musste er an Jisung denken, der ihn wie Jeongin auch in Spielhallen oder zu Süßigkeitenständen gezogen hatten. Sein verfressener Jisung.
Jeongin und Minho fuhren wieder mit dem Bus zurück ins Fischerdorf. Im Xiumin's Inn bedankte sich der Angestellte für den tollen Tag. „Lass uns das bald nochmal machen, okay?" Minho musste schmunzeln. Jeongin war so eine fröhliche Person. Genau das was er brauchte. Der Student musste den Tod von Chenle gut weggesteckt haben, denn er sah kein einziges Mal traurig drein. Als würde er vergessen haben, dass jemand gestorben war. Bis zur Nacht, in der Jeongin Hyunjin besuchen wollte, schrieb er seiner Mutter, dass es ihm gut ging und schickte ihm Bilder von ihm mit Minho in Yeosu, wie sie zusammen in die Kamera lächelte. Dann holte er sein Buch und lies. Lies bis der Tag zur Nacht wurde. Erst dann legte er das Buch weg und zog seine Jacke an. Jeongin blickte sich kurz um, bevor er los lief. Es fühlte sich an, als würde er etwas Verbotenes machen. Schließlich traf er sich mit dem Feind. Damit er schneller von den Hütten weg war, begann der Student an zu rennen.
Hyunjin schwamm dicht am Strand, lugte immer wieder aus dem Wasser, damit er ja auch Jeongin sehen konnte. Den ganzen Tag musste er an ihn denken und lächelte automatisch. Dass er ihn beschuldigt hatte ein falsches Spiel zu spielen, war nur eine Erinnerung. Jeongin gehörte sicher nicht zu den Mistkerlen, die ihn töten wollten. Das hatte er ihn gestern klipp und klar gesagt. Er wollte über seinen Clan wissen, hatte immer noch Interesse an ihn. Und dann war doch nur der Kuss, den sie sich ausgetauscht hatten. Die zarten und liebevollen Berührungen, die Jeongin ihm geschenkt hatte. Hyunjins Herz klopfte laut. „Hyunjin?", rief jemand am Strand. Es konnte nur Jeongin sein. Hyunjins Miene erhellte sich, als er den jungen Mann am Strand sah. Er war wirklich gekommen. „Hey", begrüßte er ihn, nachdem Hyunjin sich ins flache Wasser begab, um näher bei ihm zu sein. Wie gerne würde er die Hände um Jeongin schließen und ihn wie gestern umarmen, doch er traute sich nicht. Ja, er der selbstbewusste Hyunjin, der so viele Menschen getötet hatte, traute sich nicht Jeongin zu fragen, ob sie ein bisschen kuscheln könnte. Wie lächerlich. Hyunjin lachte etwas, währen seine Wangen sich rot färbten. „Was ist los?", fragte Jeongin. „Nichts, nichts. Also du willst über meinen Clan erfahren?" Jeongin bejahte.
Die Sirene legte sich im flachen Wasser auf den weichen Sand, die Arme vor ihm verschränkt, das blonde Haar hing ihm leicht ins Gesicht. Dann fing er an zu erzählen. Von der brutalen Ermordung seines Clans durch den Menschen, als er noch klein war. Wie er seine seine Clanmitglieder tot an der Wasseroberfläche gesehen hatte. „Meine Mutter....sie war auch nicht mehr am Leben....ich konnte mich nicht mal wirklich von ihr verabschieden." Hyunjins Stimme bebte. Es war das erste Mal, dass er jemanden seinen Verlust anvertraute. „Von meinem Vater konnte ich mich auch nicht verabschieden. Ich hab ihn nicht mehr gesehen......und Molgogi....hoffentlich musste er nicht leiden, als man ihn tötete." Tränen tropften aus Hyunjins Augen. Immer wieder wischte er mit dem Handrücken über sein Gesicht, schniefte und versuchte tief ein und aus zu atmen. Der Tod seines Clans und seiner Familie zerstückelte sein Herz immer wieder aufs neuste. „Ich vermisse sie jeden Tag......" Hyunjin vergrub sein weinendes Gesicht in seine Hände, schluchzte nur.
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