Chapter 2: Little tourist
Der Zug hielt an und Jeongin war an seinem Ziel angekommen. Er sah aus dem Fenster und schaute zum Bahnhof, in dem er einfuhr. Nachdem der Zug sicher anhielt, stand Jeongin auf, nahm seine Koffer und die Tasche zu sich und lief zum Eingang. Sofort als er ausstieg, merkte er dass hier die Luft viel klarer war als die in Seoul. Jeongin atmete tief ein, nahm so viel von der frischen Luft in seine Lungen auf, wie er nur konnte. Okay, wo musste er jetzt hin? Er kannte sich hier nicht aus. Das einzige Positive war, dass es hier kaum Häuser gab, also könnte er sich auch nicht so schnell verlaufen. Am besten er ging erst mal aus dem Bahnhof raus und kramte seine Karte aus, die er zur Sicherheit mitgebracht hatte. Jeongin lief über den gepflasterten Boden, schaute sich um, während er seine Sachen mit sich schleppte. Es war wirklich nicht groß hier und der Eingang des Bahnhofes war schnell erreicht. Jeongin trat aus der Tür raus und sah in die eher ländliche Gegend. Dort waren ein paar Häuser, da drüber eine Menge an Grünfläche. Recht idyllisch war es. Hier kannte man sicher nicht den Stress von einer Großstadt, lebte in Einklang mit der Natur. Er packte die Karte aus seiner Tasche und entfaltete sie, schaute jedes Fleckchen an. Jeongin fand den Ortsnamen, aber natürlich war der Name des Fischerdorfs nicht vertreten. Nur Yeosu stand da groß geschrieben. Seine Gänsehaut meldete sich wieder.
„Sie sehen aus, als würden Sie Hilfe gebrauchen", ertönte eine Stimme hinter ihm. Jeongin drehte sich um und sah in das lächelndes Gesicht eines Mannes. „Sie sind ein Tourist. Das sieht man sofort", sagte er. Jeongin senkte die Karte. „Ist das so offensichtlich?" Der Mann lachte kurz auf. „Sehr offensichtlich. Wo müssen Sie denn hin? Ich kann Ihnen helfen." Jeongin trat zum Mann her und zeigte die Stelle, wo er hin musste. „Dort hin? Das liegt auf meinen Weg. Wenn du willst, kann ich dich dort absetzen. Ich bin Eunkwang." Der freundliche Mann verbeugte sich kurz, worauf Jeongin sich auch kurz vorbeugte. „Ich bin Jeongin. Würden Sie das wirklich machen?" Er schaute ihn mit großen Augen an. „Ja, klar sicher, aber keine Sorge, ich werde Sie nicht entführen, falls Sie das denken. Ich hab keine Interesse an jungem Gemüse wie Sie. Außerdem bin ich glücklich verheiratet. Wollen wir dann los? Kann ich Ihnen beim Tragen helfen?"
Trotz Eunkwangs Aussage verspürte Jeongin etwas Angst. Man sollte nicht bei Fremden einsteigen und der Mann könnte auch lügen. Jeongin biss sich nervös auf die Unterlippe. Eunkwang schien seine Angst zu sehen. „Wenn Sie wollen, dann können Sie sich auf die Rückbank sitzen bei Ihrem Gepäck." Dann müsste Jeongin nicht vorne sitzen und hatte so weniger Angriffsfläche. Okay, er wird es machen, denn er war hier draußen aufgeschmissen. Er war auf Eunkwangs Hilfe angewiesen. Jeongin willigte ein. Eunkwang half ihm beim Tragen und zeigte ihm, wo sein Auto stand. Es war ein großer Wagen. Viel Stauraum. Jeongin machte die Tür auf und setzte sich auf die Rückbank, während sich Eunkwang vors Steuer setzte. Er fuhr los. „Was macht ein Tourist wie Sie hier am Ende der Welt?", fragte Eunkwang um so ein Gespräch mit Jeongin anzufangen Der Student nestelte nervös an dem Saum seines Hemdes herum. „Ich will hier die Weißnackenkraniche und Zwerwale studieren", sagte er kurz und knapp. „Ein Tierfreund, was? Kraniche gibt es viele hier. Sie werden also keine Schwierigkeiten haben welche zu finden." Eunkwang redete mit einem freundlichen und höflichen Ton und bald darauf lockerte sich Jeongins Anspannung. „Und kommen Sie von hier oder sind Sie auf der Durchreise?", fragte Jeongin jetzt etwas mehr mutiger. „Ich wohne erst seit neusten hier und habe meine Frau zum Bahnhof gebracht. Sie muss sich um ihre Mutter kümmern, die etwas nördlicher lebt." Das war also der Grund, wieso Jeongin ihn dort traf. „So da wären wir. Ihr Fischerdorf."
Jeongin schaute nach draußen und sah das kleine Dorf. Es sah so ruhig aus. „Vielen Dank, Eunkwang", bedankte sich Jeongin und stieg aus dem Auto aus. Sein Gepäck war auch schnell aus dem Wagen transportiert. Eunkwang winkte ihm noch schnell, bevor er weiterfuhr. Jeongin stand da und lies erstmal alles in sich einwirken. Die milden Sonnenstrahlen, der Meereswind, der vom Meer zu ihm herüberwehte. Jeongin nahm seine Tasche und den Koffer und lief los. Er passierte kleine Häuser, hier und da ein kleiner Laden bis er den Strand erreichte.
Bevor er seine Unterkunft suchte, wollte Jeongin den Strand sehen. Er wurde nicht enttäuscht. Endloses Blau vor ihm. Ein paar Möwen kreischten am Himmel. Es war wirklich schön hier. Jeongin erinnerte sich, dass er ja seine Mutter anrufen musste, sobald er hier ankam, deswegen holte er sein Handy raus und rief sie an. Als sie ran ging, erzählte Jeongin erst mal vom schönen Strand. „Es ist wirklich toll hier", sagte Jeongin mit einem Lächeln auf den Lippen. Er wird sicher hier eine schöne Zeit haben. Hier konnte man sich gut entspannen. Nach dem Anruf verließ er den Strand, um seine Unterkunft zu finden. Er hat auf Bilder die kleinen herzallerliebsten Hütten gesehen, die er so toll fand. Direkt am Meer. Jeongin schaute auf die Häuser hoch, suchte nach 'Xiumin's Inn'. Er fand es schnell, denn es stand in großer weißen Lettern an der Hausfassade eines blauen Hauses. Jeongin war enttäuscht. Es waren ja keine Hütten. Nur ein Gebäude. Naja, nahm er es eben so hin. Er wird hier trotzdem eine tolle Zeit haben.
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