The Red Means I Love You
Ich trat vor ihn, meine Schritte langsam, doch mein Herz schlug wie wild in meiner Brust.
Der Lärm des Clubs, die dröhnenden Bässe, das Stimmengewirr - all das verblasste, als ich Jisung ansah.
Er wirkte überrascht, als ich direkt vor ihm stehen blieb, doch das leichte Lächeln auf seinen Lippen verschwand nicht.
„Minho?"
Seine Stimme war leise, neugierig, und doch schien sie durch all das Chaos direkt zu mir durchzudringen.
Ich wollte ihm antworten, wirklich. Doch die Worte, die ich mir so sorgfältig zurechtgelegt hatte, wollten einfach nicht kommen. Stattdessen tat ich das Einzige, was sich richtig anfühlte.
Ich beugte mich vor, nahm sein Gesicht sanft in meine Hände und bevor er noch mehr sagen konnte, schloss ich die wenigen Zentimeter zwischen uns.
Meine Lippen fanden seine und in diesem Moment fiel die Welt in sich zusammen, nur um sich wieder neu aufzubauen - nur um uns.
Es war kein zögerlicher Kuss, sondern einer, in dem all die Emotionen lagen, die ich so lange zurückgehalten hatte. Die Sehnsucht, die Angst, die Hoffnung.
Alles.
Für einen Augenblick war Jisung stocksteif und ich hatte die Angst, dass ich vielleicht alles ruiniert hatte. Doch dann fühlte ich, wie er sich entspannte, wie seine Hände sich auf meinen Unterarmen abstützten, und er mich sanft, aber bestimmt näher zog.
Als wir uns schließlich trennten, brauchte ich einen Moment, um mich wieder zu fassen. Mein Atem ging schwer, meine Hände zitterten leicht, und doch fühlte ich eine ungeahnte Ruhe in mir.
„Ich liebe dich", sagte ich, meine Stimme rau, aber fest. Es waren Worte, die ich so lange mit mir herumgetragen hatte, und sie fühlten sich endlich frei, endlich richtig an. „Ich liebe dich, Jisung. Und ich kann nicht länger so tun, als wäre es anders."
Jisung sah mich mit großen Augen an, und für einen Herzschlag dachte ich, ich hätte ihn überfordert. Doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus - ein Lächeln, das wärmer war als alles, was ich je gesehen hatte.
„Ich hab nur auf diese Worte gewartet", flüsterte er und seine Augen leuchteten auf eine Weise, die mein Herz erneut zum Stolpern brachte.
„Ich liebe dich auch, Minho. Schon so lange."
Bevor ich noch etwas sagen konnte, zog er mich erneut in einen Kuss. Diesmal war es weniger verzweifelt, weniger voller aufgestauter Gefühle. Es war sanft, ruhig, sicher.
Als wir uns wieder voneinander lösten, legte er seine Stirn gegen meine und lachte leise.
„Du hast dir echt Zeit gelassen, weißt du das?"
Ich grinste schief. „Ich musste sicher sein, dass du mich nicht sofort abweist."
„Als ob", sagte er und der leichte Sarkasmus in seiner Stimme ließ mich lachen.
Die Musik des Clubs drang wieder zu uns durch, die Welt kehrte langsam zurück. Doch nichts konnte den Moment zwischen uns nehmen.
Hand in Hand verließen wir den Club. Die kühle Nachtluft umhüllte uns, aber mir war nicht kalt. Nicht, solange Jisung neben mir war.
„Was jetzt?" fragte er leise, während wir langsam durch die Straßen liefen.
Ich zog ihn näher an mich heran, meine Hand fest um seine geschlungen.
„Jetzt? Jetzt machen wir es besser. Besser als jeder andere."
Und als er mich ansah, mit diesem vertrauensvollen Lächeln, wusste ich, dass das der Anfang von allem war, was ich mir je erträumt hatte.
Die Nacht war still, bis auf das gelegentliche Rauschen von Autos in der Ferne und den sanften Klang unserer Schritte auf dem Kopfsteinpflaster.
Wir liefen Hand in Hand und obwohl die Welt um uns herum noch wach war, fühlte es sich an, als wären wir allein - als würde die Nacht uns gehören.
Die Straßenlaternen warfen ein warmes Licht auf Jisungs Gesicht. Seine Augen, dunkel und voller Emotionen, funkelten wie Sterne.
Sein leichtes Lächeln hielt sich auf seinen Lippen, und ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden.
„Weißt du, was ich nie verstanden habe?" begann ich leise und spürte, wie Jisung seinen Kopf leicht zur Seite neigte, um mich anzusehen.
„Was denn?" fragte er, seine Stimme weich, als wäre sie nur für mich bestimmt.
„Warum ausgerechnet Rot die Farbe der Liebe ist."
Ich hielt inne, zog ihn sanft zum Stehen. Vor uns leuchtete ein verlassenes Schaufenster in einem tiefen Rotton, die Reflexionen tanzten auf dem Glas.
„Es ist intensiv, laut und irgendwie... gefährlich."
Jisung lachte leise, ein melodisches Geräusch, das die Dunkelheit durchbrach.
„Du findest Rot gefährlich?"
Ich nickte, zog ihn ein Stück näher zu mir.
„Es hat etwas Furchteinflößendes, aber auch etwas Unwiderrufliches. Es gibt kein Zurück, wenn du dich einmal darauf einlässt."
Sein Lächeln wurde weicher, ernster. „Vielleicht ist das der Punkt. Liebe ist nicht vorsichtig oder sicher. Sie fordert alles von dir. Und wenn sie echt ist, gibt es kein Zurück."
Ich schluckte, seine Worte sanken tief in mein Herz. Es war genau das, was ich fühlte - diese unbändige, überwältigende Emotion, die mich vollständig in ihren Bann zog.
„Dann ist Rot perfekt", sagte ich schließlich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Jisung lächelte wieder, zog meine Hand an seine Lippen und drückte einen sanften Kuss darauf.
„Rot bedeutet ‚Ich liebe dich'."
Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, als ich seine Worte vernahm. Sie waren so einfach, so direkt, und doch trugen sie das Gewicht von allem, was wir waren.
„Jisung." Ich nahm seine andere Hand in meine, zog ihn näher.
„Ich habe mich mein ganzes Leben gefragt, wie sich Liebe anfühlt. Jetzt weiß ich es. Es fühlt sich an wie du."
Seine Augen wurden weich, und er sah mich an, als wäre ich die Antwort auf all seine Fragen. „
Du bist unglaublich", murmelte er, und bevor ich etwas sagen konnte, hatte er mich erneut geküsst.
Es war nicht nur ein Ausdruck von Zuneigung oder Verlangen - es war ein Versprechen.
Die Wärme seiner Lippen, die Tiefe seines Atems, das sanfte Zittern seiner Hände auf meinen Wangen - alles daran schrie nach Ewigkeit.
Als wir uns voneinander lösten, schien die Welt um uns herum stillzustehen. Die Reflexionen des roten Schaufensters tauchten uns in ein warmes, intensives Licht, und in diesem Moment wusste ich, dass ich niemals jemanden so lieben würde wie ihn.
„Ich will, dass du etwas weißt", sagte ich leise, meine Lippen gegen seine lehnend.
„Es gibt keinen Weg zurück für mich. Keine halben Sachen. Keine Unsicherheiten. Du bist mein Zuhause, Jisung."
Seine Hände klammerten sich fester an mich und ich spürte, wie er leicht zitterte. „Ich will genau das Gleiche, Minho. Mit dir. Für immer."
Wir standen da, eingehüllt in das rote Licht, das uns wie ein schützender Schleier umgab.
Es war, als hätte die Nacht beschlossen, uns für sich zu beanspruchen, uns einen Moment zu schenken, der nur uns gehörte.
„Rot bedeutet ‚Ich liebe dich'", flüsterte ich, und er nickte langsam, ein Lächeln, das alles in mir zum Leuchten brachte.
„Und Rot bedeutet ‚Wir schaffen das'", fügte er hinzu, seine Stimme zart und voller Hoffnung.
Ich zog ihn in eine Umarmung, die uns beide festhielt, als wären wir zwei Hälften eines Ganzen, die endlich wieder vereint waren. Die Kälte der Nacht war verschwunden, und alles, was zählte, war dieses Gefühl - das Wissen, dass wir zusammen unaufhaltsam waren.
Denn Rot bedeutete nicht nur Liebe. Es bedeutete Leidenschaft, Hingabe, Stärke - und uns.
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