Little Red Corvette
Ich stand in der Küche, der Duft von frischem Kaffee und Rührei lag in der Luft, als ich darüber nachdachte, was ich tun konnte, um Seungmin zu helfen.
Es schmerzte mich zu sehen, wie er leidet, aber ich wusste, dass er Zeit brauchte, um sich zu fangen. Während ich das Frühstück zubereitete, starrte ich auf mein Handy, das ständig neue Nachrichten bekam.
Die Gruppe hatte sich wieder aufgewärmt und ich las die Nachrichten, die in der Zwischenzeit eingetrudelt waren.
ChickenNugget🐣: EY Leute, hat wer Bock auf einen Filmeabend bei Minho?
Princess👑: Warum bei Minho?
Innie🦊: Weiß nicht, nein.
Princess👑: Was ist mit deinem Profilbild passiert, Innie?
Innie🦊: Geht dich nichts an.
ChickenNugget🐣: Woa, fahr mal runter, BabyFox.
Innie🦊: Sorry.
Princess👑: Hat wer anders Lust auf einen Filmeabend?
ChickenNugget🐣:Wenn es von Marvel ist?
Princess👑: EY, HABT IHR SCHON DEADPOOL UND WOLVERINE GESEHEN?
ChickenNugget🐣: Ja, hab ich mit Minnie und Innie im Kino gesehen👀
Princess👑:Ohne mich, Baby🥺😭
ChickenNugget🐣: Yesss
Princess👑: 😭😭😭
Ich schüttelte grinsend den Kopf und legte mein Handy auf die Küchentheke.
Die Gruppe war wie immer eine Mischung aus lustigen Kommentaren und Streitereien, aber ich konnte nicht anders, als zu merken, wie die Worte von Seungmin immer noch in meinem Kopf rumspukte.
Er war der Grund, warum ich heute Morgen so nachdenklich war.
Er hatte alles für jemanden aufgegeben, der ihm dann das Herz brach.
Und ich wusste, dass ich ihm helfen musste, irgendwie.
In dem Moment hörte ich das Geräusch der Dusche, die stoppt und wenige Minuten später kam Seungmin aus dem Bad, mit noch leicht tropfendem Haar und frischer Kleidung.
Seine Augen waren gerötet, als hätte er die ganze Nacht geweint.
Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen.
„Guten Morgen“, sagte ich mit einem leichten Lächeln und reichte ihm den Teller.
„Ich hoffe, du hast Hunger.“
Er nickte, setzte sich an den Tisch und griff nach dem Teller, doch als er auf sein Handy sah, sah ich sofort die Tränen, die sich wieder in seinen Augen sammelten.
Ich konnte nichts sagen, also setzte ich mich neben ihn und legte meine Hand auf seinen Rücken.
„Seungmin…“, begann ich, doch ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.
Was konnte ich schon tun, außer ihm zuhören und ihm Zeit geben?
Er starrte weiter auf sein Handy, die Nachrichten in der Gruppe schienen ihn noch mehr zu belasten.
Ich sah zu, wie er versuchte, seine Gefühle zu unterdrücken, doch es half nichts – die Tränen liefen ihm erneut über das Gesicht.
Ich konnte einfach nicht länger tatenlos zusehen.
„Hey“, flüsterte ich, als ich mich von meinem Platz erhob und zu ihm trat. Ohne ein weiteres Wort zog ich ihn in eine enge Umarmung, spürte, wie er sofort zusammenzuckte und sich an mich klammerte, als ob er sich in diesem Moment an mir festhalten wollte.
Ich spürte, wie er in meinen Armen zitterte, die Tränen wieder und wieder liefen.
Ich strich ihm sanft durch die feuchten Haare und versuchte, ihm durch diese schwere Zeit zu helfen, so gut ich konnte.
„Es wird besser, Seungmin“, flüsterte ich leise, auch wenn ich wusste, dass er in diesem Moment keinen Trost in meinen Worten finden konnte.
Aber ich war hier.
Ich würde nicht aufhören, für ihn da zu sein.
"Wir können später so oft Avengers Endgame schauen, wie du willst. Und wir essen ganz viel Eis, okay?"
Es war ein langer Tag.
Die Arbeit hatte mich fast völlig eingenommen und ich konnte den Gedanken an Seungmin kaum aus meinem Kopf bekommen.
Er war in so einem tiefen Loch, und ich wollte ihm einfach nur helfen, aber wie?
Was konnte ich schon tun, außer für ihn da zu sein?
Als ich endlich alle Aufgaben erledigt hatte und das Büro hinter mir ließ, atmete ich tief durch.
Jetzt konnte ich mich ihm wirklich widmen.
Er brauchte mich jetzt mehr denn je.
Als ich nach Hause kam, fühlte sich die Wohnung merkwürdig still an.
Ich hörte das leise Summen des Fernsehers, als ich ins Wohnzimmer trat.
Seungmin saß auf dem Sofa, der Blick leer auf den Bildschirm gerichtet.
Ich konnte sehen, dass er noch immer in seinen Gedanken gefangen war, aber ich wusste auch, dass er sich wenigstens ein bisschen entspannen würde, wenn ich bei ihm war.
„Hey“, sagte ich, als ich mich neben ihn setzte.
„Welches Eis möchtest du?“
Seungmin sah mich an, als würde er langsam wieder aus seiner Trance erwachen.
„Schokolade“, sagte er dann leise, ein schwaches Lächeln auf den Lippen.
Ich nickte und stand auf, um das Eis zu holen.
Als ich das Gefrierfach öffnete, hörte ich das leise Geräusch von Seungmin, der sich umdrehte, um mich zu beobachten.
Wahrscheinlich dachte er, dass ich ihn wieder zurücklassen würde, aber ich war entschlossen, ihm zu zeigen, dass er nicht allein war.
Ich bereitete die Eisschüsseln vor und stellte sie auf den Tisch.
Dann drückte ich auf den Fernseher und suchte nach einem Film, der uns helfen könnte, aus dieser trüben Stimmung herauszukommen.
Ich wusste, dass Seungmin für einen Moment abgelenkt sein wollte, und vielleicht konnte ein guter Film ihm wenigstens für eine Weile helfen, den Kopf freizubekommen.
„Avengers Endgame, wie wäre es?“, fragte ich ihn, während ich mich wieder neben ihn setzte.
Er nickte nur und ich konnte sehen, dass der Gedanke an den Film ihm wenigstens einen kleinen Funken Hoffnung gab. Wir schauten den Film, lachten zwischendurch und aßen Eis, bis die Zeit wie im Flug verging. Es fühlte sich ein wenig besser an, als wir den Film ein weiteres Mal starteten, einfach nur, um die Nacht zu überstehen.
Schließlich, nach der dritten Runde des Films, merkte ich, dass Seungmin immer ruhiger wurde.
Ich sah, wie sein Kopf langsam gegen meine Schulter sank.
Ein leises Seufzen entfuhr ihm, und ehe ich mich versah, war er eingeschlafen.
Ich blieb still sitzen, die leeren Eisschüsseln zur Seite schiebend und den Fernseher leiser machend.
Es war fast schon seltsam ruhig.
Ich wusste, dass er immer noch viel durchmachte, aber zumindest schlief er jetzt und vielleicht würde ihm der Schlaf ein wenig Erleichterung bringen.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich sah auf den Bildschirm und seufzte, als ich den Namen las: Jisung.
Jisung:
Wie läuft’s mit deinem Freund?
Ich antwortete schnell.
Ich:
Naja, er weint viel, aber das war abzusehen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...
Eis essen und Dirty Dancing schauen 🌚, kam die Antwort fast sofort.
Ich grinste und tippte zurück:
HAHA, wir haben gerade fast dasselbe gemacht, bloß wir haben Avengers Endgame geschaut.
Hat er nochmal geweint?, fragte er.
Nicht wirklich, aber er schläft, antwortete ich, während ich die Decke über Seungmin zog.
Okay. Schlaf gut, Sweetie, schrieb Jisung dann noch.
Ich lächelte kurz und tippte die Antwort ein: Gute Nacht.
Ich speicherte seine Nummer dann anders ein.
Dann legte ich das Handy beiseite und sah wieder zu Seungmin hinunter, der immer noch an meine Schulter gelehnt lag, in einen ruhigen Schlaf versunken.
Ich schloss die Augen, seufzte leise und legte dann auch meinen Arm um ihn.
Er war hier, er war sicher und ich würde nicht aufhören, für ihn da zu sein.
🍫
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