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Kapitel 61

Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon wartete. Aufgrund fehlender Uhr oder jeglichem Zeitgefühl konnte sie partout nicht einschätzen, ob nun fünf Minuten oder fünfzig vergangen waren.
Wenigstens hatte der Regen mittlerweile nachgelassen.
Aus einem nicht enden zu scheinenden Guss wurde erst ein ausdauernder Schauer und endete schließlich in leichtem Nieselregen.

Nass war sie trotzdem.
Ihre Kleidung klebte schwer am Körper. Allmählich schien ihr die Kälte in die Knochen zu kriechen.
Unweigerlich stellte sie sich die Frage, was sie machen würde, wenn Chris nicht wie versprochen zurückkehren würde.
So schnell, wie er versucht hatte, von ihr weg zu kommen. Beinahe einer Flucht gleich.

Aber wäre er tatsächlich so mies, sie hier bis zum Morgengrauen versauern zu lassen? In der Kälte.
Okay, er hatte ihr seine Lederjacke gelassen. Schon wieder.
Scheinbar besaß er derart viele davon, dass es nicht auffiel, wenn mal ein halbes Dutzend fehlte. Wahrscheinlich wurde er als gefeierter Star mit Lederjacken zugeschmissen.

Es könnte also durchaus sein, dass er ihr einen 1a Korb verpasst hatte.
Und das alles nur, weil sie ihn geküsst hatte?
War sie echt so mies darin? Oder hatte vielleicht sogar Mundgeruch?
Alarmiert hob sie die Hand, hauchte dagegen und versuchte, ihren eigenen Atem zu riechen.
Was für ein Unsinn.
Kopfschüttelnd warf sie den Gedanken ab.

Es war zum verrückt werden.
Zerbrach sie sich gerade ernsthaft den Schädel, warum ein dahergelaufener Typ sie zurückgewiesen hatte?
Ein Typ, den sie doch eigentlich gar nicht kannte und der ihr eigentlich egal war. Und eigentlich noch nicht mal ihr Beuteschema.
Und eigentlich waren da ziemlich viele eigentlich in ihren Gedanken.
Seufzend ließ sie die Schultern hängen.
Anstatt zu überlegen, weshalb ein Kerl sie abgewiesen hatte, sollte sie sich vielleicht mal eher Gedanken machen, wo sie im schlimmsten Fall heute Nacht schlafen könnte.

Der Schlüssel zu ihrem Appartement befand sich noch immer in dem Motel. Was mit Sicherheit auch noch immer von der Polizei überwacht wurde. Die nur darauf warteten, dass sie dort auftauchte.
Ihr Handy hingegen lag in dem Schicki Micki Hotel, in welches sie ohne Chris nicht mal einen Fuß über die Schwelle setzen konnte. Besonders nicht in ihrem jetzigen Aufzug.
Eine Freundin oder etwas in der Art konnte sie ebenfalls nicht vorweisen. Ihre bis dato einzige Freundin, wenn man es denn so nennen konnte, wurde brutal ermordet.

Allein der Gedanke daran, trieb ihr wieder die Tränen in die Augen, weshalb sie sich zwang, schnellstmöglich an etwas anderes zu denken, sich irgendwie abzulenken.
Und wenn diese Ablenkung lediglich daraus bestand, irgendwelche ihr vollkommen unbekannten Passanten zu beobachten.
Aus ihrer im Schatten der Straßenbeleuchtung versteckten Position schien das ein leichtes. Noch dazu, dass für gewöhnlich eh niemand Notiz von Seitengassen nahm, wenn er einen Stadtteil wie diesen besuchte.

Für gewöhnlich tummelten sich in den unbeleuchteten Häuserschluchten eh nur zwielichtige Gestalten, mit denen man tunlichst Augenkontakt vermeiden sollte.
Oder eben Ratten.
Letzteres hatte Danbi mehrfach überprüft. Bei jedem Rascheln.
Obwohl sie ja insgeheim hoffte, die ekligen Nager würden Regen ebenso abgeneigt sein wie sie selbst und somit einfach in ihrem zu Hause bleiben.
Wenigstens die hatten eins.

Den traurigen Gedanken an ihr armseliges Leben wegwischend konzentrierte sie sich wieder auf ihr eigentliches Tun: wildfremde Menschen beobachten und hoffen, ihnen ginge es noch mieser als ihr selbst.
Schwer vorstellbar beim Anblick der nach und nach vorfahrenden Nobelkarossen.
Sowas wäre genau Danbis Stil gewesen. Ein luxuriöser Mercedes in schick glänzendem Schwarz mit diesen kleinen Chromleisten unter den Scheiben.

Was hatte sie stattdessen bekommen? Einen feueroten Kleinwagen mit Dachgepäckträger.
Resigniert seufzte sie auf. Schon wieder.
Weil ihre Gedanken schon wieder bei ihm gelandet waren.
Was hatte dieser Typ nur an sich, dass er ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte?
Wild raufte sie sich die Haare. Eine vermeintliche Möglichkeit, ihr Hirn dazu zu bringen, Chris endlich endgültig abzuhaken.
Oder wie eine Verrückte zu wirken, die in einer finsteren Seitengasse animalische Brülllaute von sich gab.

Weshalb sie in Sekundenschnelle damit aufhörte, sich mehrfach räusperte und ihre klammen Kleidungsstücke abklopfte.
Nur nicht wie ein Vollidiot aussehen, sagte sie sich gedanklich selbst, wiederholte die Worte mehrfach einem Mantra gleich.
In der Hoffnung, niemand war Zeuge ihres albernen Gefühlsausbruch geworden, verschränkte sie die Arme vor der Brust, lehnte eine Schulter lässig gegen die Wand.

Okay, noch hatte sie den Glauben an die Rückkehr von Chris nicht aufgegeben.
Womöglich waren ja tatsächlich erst zehn Minuten vergangen. Oder auch fünfzehn.
Das Auto stand schon ein Stück entfernt.
Und es wäre doch möglich, dass der Sänger sich verlaufen hatte.
Oder er wurde überfallen, kam es ihr alarmierend in den Sinn.
Was, wenn er dem Stiletto-Stecher in die Arme gelaufen war?
Hastig Luft holend stieß Danbi sich wieder von der Wand ab, lief ruhelos in der engen Gasse hin und her.

Okay, nun war es also amtlich.
Sie war an dem Punkt angekommen, wo jeder sie auf der Stelle eingewiesen hätte. Hätte sie von ihren abstrusen Gedankengängen erzählt.
Was war in sie gefahren, dass sie sich wie ein verknallter Teenager verhielt, der sich irre Verschwörungen zusammenreimte als Ausrede, weil ihr Schwarm nach dem ersten Date nicht mehr anrief.
Und seit wann hatte sie so ein Faible für schwachsinnige Wortkreationen? Stiletto-Stecher, als wirklich.

Das war eindeutig die Kälte. Das musste einfach so sein.
Und der Stress.
Sie wurde krank. Womöglich dieser berüchtigte Fieberwahn.
Deswegen sah sie auch schon Dinge, die überhaupt nicht da waren.
Ängstlich legte sie ihre Hand auf die Stirn, rechnete damit, sich diese gefühlt zu verbrennen.
Aber nichts. Vollkommen kalt. Feucht zwar, aber dennoch kalt.
Wenn sie doch aber bewiesenermaßen kein Fieber hatte, müssten dann nicht auch automatisch die Halluzinationen verschwinden?

Sicherheitshalber pochte sie sich zweimal mit der flachen Hand auf die Stirn. Doch nichts veränderte sich.
Bedeutet das im Umkehrschluss, sie sah richtig?
Dass auf der anderen Straßenseite gerade Kibum aus einer weißen Limousine gestiegen war?
Mit Jeongin im Schlepptau?
Dem kleinen unschuldigen unheimlich nervigen Jeongin.
Und beide in einem berüchtigten Club verschwanden? Zusammen.
Fassungslos starrte Danbi noch weit nach dem Verschwinden der beiden auf die Stelle.
"Was zur...", war alles, was sie raus brachte.

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