Kapitel 1 - Neue Spieler, Neue Opfer
Ich betrachtete den Raum, in dem ich mich befand, genau. Das Zimmer war alt eingerichtet und mehr als nur verstaubt. Der Raum wurde nur durch fahles Kerzenlicht beleuchtet. Wie ich schon erwartet hatte, gab es wie beim letzten Mal keine Uhren. Überrascht stellte ich fest, dass ein Junge in meinem Alter seelenruhig auf meinem Schoß lag und schlief. Außer ihm befanden sich noch 6 andere Jungen und 2 weitere Mädchen im Raum. Wir waren also 10 Leute. Wie damals. Langsam wachten die anderen auf und sahen sich verschlafen um. Dann begannen sie panisch durcheinander zu rufen und wie wild umher zu rennen. Ich hatte das Gefühl, ein Déjà vu zu erleben und seufzte laut. Nach und nach richteten sich die Blicke der anderen auf mich. Sie sahen so aus, als wollten sie fragen: Wie kannst du so ruhig bleiben? „Wow... Deine Augen sind wunderschön..." murmelte der Junge, welcher kurz zuvor noch auf meinem Schoß gelegen hatte. Ich war überrascht, dass er das sagte. Ich hatte schon vieles gehört, aber dass jemandem meine Augen gefielen, war neu... Ich war mir sicher, dass es die Leute abschreckte, wenn vor ihnen ein Mädchen mit einem türkis-blauen und einem bernsteinfarbenen Auge stand... Ich hatte angefangen, meine Augen zu hassen und trug nur noch farbige Kontaktlinsen. „Alles okay?" wollte eines der beiden Mädchen wissen. Sie war eindeutig älter als ich und ihr besorgter Blick ließ mich aufschrecken. „J-Ja! Alles bestens!" Meine Reaktion war wohl etwas überdreht denn alle sahen mich etwas verwirrt an. „Kann es sein, dass du weißt, wo wir sind...ähmm...-?". „ Ich finde, wir sollten uns erst einmal vorstellen, findet ihr nicht auch? Ich bin Taiki, 20 Jahre alt und studiere Astronomie im ersten Semester." Unterbrach ein gut gelaunter Junge den, der gerade gesprochen hatte. „Ich bin Monik, 19 und werde nächstes Jahr bei einem bekannten Mode Designer in die Lehre gehen." das Mädchen lächelte freundlich und nach und nach stellten sich alle vor. Ich erfuhr, dass das zweite Mädchen Kaichara hieß und 23 war. Sie Studierte nicht und Arbeitete in einem Ein-Euro-Shop. Und der Junge, der auf meinem Schoß gelegen hatte, trug den Namen Subaru. Er war 16 und zwei Klassen unter mir. Ich hatte ihn schonmal in der Mittagspause im Schülercafe gesehen. Dann gab es noch Light, der sehr verletzlich wirkte, und etwas schüchtern zu sein schien. Er war 19 und ging in meine Parallelklasse. Wir waren im selben Biologiekurs und währen fast in der selben AG gelandet. Ray war 22 und Medizinstudenten im zweiten Semester. Er war selbstbewusst und ein Typischer Anführer. Der 18 jährige Kentaro hatte die Schule abgebrochen und half seinen Eltern in ihrem Laden. Mit 15 Jahren war Suki der jüngste von uns. Er ging in die neunte und war gerade erst nach Tokyo gezogen. „Was bringt es uns, wenn wir die Namen der anderen kennen? Das ist eh nur ein Traum und wenn ich morgen aufwache, gibt es euch eh nicht mehr, also sehe ich keinen Grund, euch meinen Namen zu sagen." erklärte ein etwas hochnäsig wirkender Junge, der etwa 16 zu sein schien. „Ich wünschte es währe so..." murmelte ich hoffnungslos. „W-Was meinst du damit? Warst du etwa schonmal hier? Wenn ja- weißt du dann wo wir sind?" rief Kentaro verunsichert. Ich beschloss, sie zu warnen, auch wenn sie es noch nicht verstehen würden. „Ihr seid hier in Nightmare... Hier gelten andere Spielregeln. Und solange ihr die nicht kennt, solltet ihr diesen Raum besser nicht verlassen...". „Ist doch krank. Du hast sie doch nichtmehr alle." nuschelte der Junge, stand auf und ging auf die Tür zu. „Was soll das werden!?" wollte Ray wissen, doch der Junge hatte bereits die Tür geöffnet und war hinaus gegangen. „Ich werde euch beweisen dass hier nichts ist, was gefährlich sein könnte und das sie eine komplette Spinnerin ist!" rief er im gehen und lachte spöttisch. Monik wollte ihm hinterherrennen, doch Kaichara hielt sie zurück. „Wir wissen nicht, was da draußen ist und sollten nicht unnötig unser Leben aufs Spiel setzen. Er hat sich entschieden, dieses Risiko einzugehen. Sei klüger und tu es ihm nicht glei-.". Ein schriller Schrei zerriss die Luft und wir schreckten auf. „Der kam von draußen..." flüsterte Light stockend. Monik sprang auf und rannte aus dem Raum. „Monik! Nicht!!" schrie ich und rannte ihr ohne nachzudenken hinterher. Ich folgte ihr durch die Flure des alten Anwesens, bog um eine Ecke und rannte in sie hinein. Obwohl wir zu Boden gefallen waren, starrte sie geschockt auf einen Punkt vor uns in der Luft, welchen sie bereits vorher schon angestarrt hatte. „Monik, ist alles in O-„ meine Stimme brach ab, als ich ihrem Blick folgte. Ein riesiges Wesen, welches aus allerlei Gliedmaßen und Organen bestand, befand sich direkt vor uns. Sein Körper bestand hauptsächlich aus Schädeln, welche mit einer dunkelbraunen Modrigen Haut überzogen waren. Über den Körper verteilt waren mehrere schlagende Herz zu sehen und auch eine funktionierende Lunge konnte ich entdecken. 8 dünne, knorrige Beine mit gigantischen spitzen Krallen am Ende führten von seinem Körper weg. Es hatte ein riesiges Auge, welches den Körper in einer seiner Klauen fixierte. Es handelte sich dabei um den Körper des Jungen, welcher uns seinen Namen nicht hatte sagen wollen. Die Klaue des Monsters schnürte sich enger um seinen Körper und seine Augäpfel quollen langsam aus den Augenhöhlen. Im nächsten Moment fielen sie zu Boden und rollten gegen meine Schuhe. Doch das bekam ich kaum mit denn ein Ohrenbetäubender lärm ließ mich im nächsten Moment zusammenzucken. Es hörte sich an, als würde ein Knochen in tausende teile zerbrechen. Hinter mir, kamen nach und nach die Anderen an und starrten ebenfalls auf den Körper, dessen Fleisch mit jeder Sekunde mehr zerriss. Die Risse in seinem Körper sprangen auf und seine Organe quollen aus ihm heraus. Sie fielen mit einem klatschenden Geräusch auf den Boden, das Blut spritzte in alle Richtungen und landete auf unserer Kleidung und in unseren Gesichtern. Letztendlich bildete sich auf den alten Holzdielen eine schleimige Masse aus Blut und anderen Körperflüssigkeiten, in welcher die halb zerquetschten Organe getränkt waren. Mit einem lauten Knall, ließ das Wesen den komplett verunstalteten Körper fallen. Seine Knochen waren zerstückelt und standen aus den Rissen in seinem Fleisch hervor. Der Schädel des Jungen hing nur noch an ein paar Sehnen, welche ausgeleiert und rissig waren. Das gigantische Monster drückte auf einmal seinen Körper gegen den zertrümmerten Schädel, welcher langsam in das Monster gesaugt wurde. Der Kopf war nun ebenfalls ein Teil des Körpers des Monsters und die modrige, verweste, braune Haut zog sich langsam über das Gesicht des Jungen. „Iih!" quietschte Suki und das Monster drehte schlagartig sein Auge in unsere Richtung. Es brüllte laut und kam mit großen Schritten auf uns zu. Der Körper des Jungen wurde an den Sehnen die noch immer aus seinem Hals hingen hinter dem Wesen her geschliffen. Es machte einen weiteren Schritt auf uns zu und Subaru schrie: „Lauft!". Wir rannten los, völlig egal wohin. Das Monster war uns dich auf den Fersen. In der ferne konnte ich das Ticken der alten Standuhr hören, doch ich sah gleichzeitig, wie das Wesen seine gigantische Kralle hob und zwei weitere Spieler aufspießte. Ich konnte nich erkennen, wer es war, doch dafür war auch keine Zeit. Ich rief den anderen zu, sie sollen mir folgen und ich rannte auf die Tür des Zimmers zu, in welchem wir aufgewacht waren. Was die anderen noch nicht wussten war, dass wenn wir aufwachten und nicht in diesem Zimmer waren, blieben unsere Körper in Nightmare vorhanden und die Monster könnten uns jederzeit Umbringen. Während meine Augenlieder schwerer wurden, rannte ich auf die Tür zu, doch es war zu spät. Als ich die Klinke mit meinen Fingerspitzen berührte, verlor ich das Bewusstsein und fiel zu Boden. Als ich auf den Holzdielen aufprallte, stellte ich mir eine Frage... Was währe passiert, wenn Monik dem Jungen hinterhergerannt währe? Währe sie dann auch tot, oder währen beide noch am Leben...? Und wieviele von uns müssten sterben, wenn wir so spielten, wie es eigentlich gedacht war?
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