XXXI: three band terror
"Chester?", entkam es Bourdon verwirrt und nun zuckte die Person vor ihm zusammen, als hätte ihn ein Blitz getroffen. Doch sofort zauberte sich ein Lächeln auf seine Lippen und er drückte Rob brüderlich. Was anderes hätte Bourdon sich auch nicht wirklich von seinem Bandkollegen erwartet.
"Hey Rob", ließ er ihn wieder los und Bennington bückte sich, um seinem Freund unmittelbar darauf das Smartphone, welches unversehrt geblieben war, zurückzugeben.
Doch Rob war nur dazu mächtig, Chester anzustarren, anstatt sein Smartphone einzustecken und ihn zu fragen, warum er hier im Krankenhaus seine Runden zog. Und wo der Rest war.
"Wie geht es Sally?", fragte Bennington besorgt und rüttelte damit Rob aus seiner Starre, worauf er nun auch das Smartphone in seine Hände nahm, "warst du bei ihr?"
"Ja, war ich", hauchte er immer noch mit einem Tick Verwirrung darin, "Mike hat mich gerade angerufen und ich wollte telefonieren. Was machst du hier?"
Chester lachte kurz und deutete Rob den Gang entlang, der sich hinter dem Schlagzeuger erstreckte. Anscheinend befand sich dort die Antwort auf alles, worauf Bourdon nun Bennington folgte.
"Und, wie geht es ihr?", fragte er nun dies schon zum zweiten Mal und scheint damit auch etwas ablenken zu wollen. Weswegen auch immer. Rob hatte nur Angst, da er sie nicht abgeholt hat, dass deswegen etwas passiert war. Etwas, wofür er erneut verantwortlich war. Doch Bourdon beantwortete die Frage seines Freundes, glaubte er doch, sonst nichts aus Chaz herauskitzeln zu können.
"Den Umständen entsprechend recht gut", musterte Rob nun die Tafel mit der Aufschrift Notaufnahme, was ihm einen kurzen Schauer über den Rücken bescherte, "sie hat sich wieder an etwas erinnert. Es geht also bergauf."
"Schön", lächelte Chester ihm entgegen und als beide nun um die Ecke kamen, erkannte Rob schon den Koreaner in einem Stuhl lungern und gelangweilt warten. Dave war nicht anwesend, sowie Brad.
"Und was macht ihr hier in der Notaufnahme?", fragte Bourdon leicht verwirrt und erkannte nun, wie Joe sich erhob. Sein Blick war müde und vom Flug gezeichnet.
"Also das ist...", stotterte Chester leicht und wurde nun von Hahn unterbrochen, der Rob in eine Umarmung zog. Sich sofort nach dem Zustand der Freundin erkundete und die selbe Antwort bekam, wie Bennington vor ihm.
"Setzen wir uns", zog Joe Rob leicht am Ärmel in Richtung seines Platzes, neben dem noch drei weitere frei waren. Bourdon konnte nicht anders, als mitzugehen. Er wollte immer noch eine Antwort und warum er keine bekam, war ihm unklar.
Seufzend rieb er sich nun über das Gesicht und sah zu Joe und Chester, die neben ihm saßen, mit auffordernden Augen. Beide sahen ihn nur mit großen an, weil sie mit dem schlimmsten rechneten.
"Also", räusperte er sich kurz, "wo sind Dave und Brad und was macht ihr in der Notaufnahme."
"Ich bin hier Bourdie", machte eine der vorhin noch vermissten Personen vor Bourdon auf sich aufmerksam. Dave stand vor ihm und klopfte ihm auf die Schulter.
"Da ist mal einmal kurz draußen an der frischen Luft und dann hat er uns auch schon gefunden", lächelte er und ließ sich neben Chester, rechts von Rob, nieder, "wo hast du Shinizzle gelassen?"
"Der ist bei Sally zuhause geblieben. Hilft dort ein wenig", rieb Rob sich die Hände und wandte sich nun an Farrell, "warum seid ihr in der Notaufnahme?"
"Wegen Brad", antwortete der Bassist knapp, "konnte am Bahnhof kaum mehr laufen."
"Und weiter", verlangte Rob nach weitere Fakten, da er stark glaubte, dass der Rücken des Gitarristen ihm wieder einmal einen mächtigen Strich durch die Rechnung machte. Mit welcher Vermutung er nicht wirklich falsch lag, als nun Delson mit leicht finsterem Blick aus der erstbesten Tür spazierte. Langsam und eingeschränkt wirkend. Als hätten sich sämtliche Muskeln in seinen Beinen sich gegen ihm verschworen.
Mit einer kurzen Handbewegung, scheuchte er Bourdon vom Platz, bevor Brad sich dort langsam niederließ. Seine Haut war blass, als würde ein Gespenst vor ihm sitzen und seine Locken hingen leicht kraftlos ihm ins Gesicht.
"Und?", schnitt Chester Rob das Wort ab und bekam nur einen kurzen Blick von Delson, der augenscheinlich erst einmal mit seinen Rückenschmerzen fertig werden musste, "was haben sie gesagt?"
Der Gitarrist atmete tief durch und legte den Kopf in eine Hand, bevor er ein leises Schluchzen von sich gab. Die restlichen vier Freunde verstummten und starrten sich gegenseitig an. Als würden sie die Tat, mit Brad zu reden, auf immer einen anderen schieben. Wo war Shinoda, wenn man den Mann der vielen Worte brauchte.
"Ich kann das nicht", kam es hauchend von ihm und Chester legte einen Hand auf den Rücken von Brad. So zart, dass er diese Berührung kaum wahrnahm.
"Was kannst du nicht, Brad?", fragte Dave, der sich erhob und nun neben Rob stellte. Die Arme nachdenklich vor der Brust verschränkt.
"Du kannst mit uns reden", meldete sich Joe, um auch etwas aufmunterndes gesagt zu haben, was mit schrägen Blicken von Chaz, Dave und Rob kommentiert wurde, worauf der Koreaner nur verteidigend seine Hände hob.
"Ich habe Angst", hauchte Brad erneut hervor und richtete sich langsam auf, bevor er seine Hände abnahm und sich die wenigen Tränen wegstrich. Leicht entgeistert in die Gesichter von Rob und Dave starrte, die nur vor Sorge trieften.
"Wann hast du bitte Angst, Brad", schnaubte Phoenix leicht amüsiert und schüttelte den Kopf. Doch die starre und leere Miene seines Freundes, ließ ihn dies schnell unterlassen; meinte Delson es doch mehr als ein wenig ernst.
"Immer", murmelte er, "ich habe immer Angst, da es jeden Tag wieder soweit kommen kann."
"Was kommt wieder soweit", konnte Rob seine Worte nicht mehr zurückhalten und es hatte sich längst eine Stille unter den in der Notaufnahme wartenden Patienten gebildet, die anscheinend alle dem Gespräch von dem 5/6 vorhandenen Teil der Band Linkin Park folgten.
"Ein Bandscheibenvorfall", seufzte er verzweifelt, "ich hatte einen mit 16 und seitdem hat mir der Arzt damals gesagt, könnte er immer wieder auftreten. Egal was ich mache. Er wird wieder kommen."
"Und warum hast du Angst davor?", war nun Joe wieder am Zug und stützte sich mit verschränkten Armen auf seinen Oberschenkeln ab, damit er an dem leicht vorgebeugten Chester herum zu Brad sehen konnte, "die Medizin ist doch super heutzutage."
Dave hob nur eine Hand aus der verschränkten Haltung, die an Joe gerichtet war. Der Phoenix wusste mehr aus dem Zusammenleben mit Brad während der Collegezeit, als der Rest der Band. So glaubte er.
"Das versteht ihr nicht so wie ich", schenkte er Brad einen kurzen mitleidenden Blick, "Brad hat Angst davor."
"Vor was denn", schnaubte Joe nun und lehnte sich wieder zurück in seinen Stuhl. Das Jetlag tat dem DJ alles andere als gut, wo er doch schon vor dem Eintrudeln in das Krankenhaus eindeutig von sich gegeben hat, die nächsten fünf Stunden im Bett im Hotel mit schlafen zu verbringen.
"Es sind meine Halswirbel. Wenn da etwas schief geht dann...", murmelte er und hielt kurz inne, da der bloße Gedanke daran in seinen Finger schmerzte und sie leicht zittern ließen.
"Brad hat Angst vor der OP", hauchte Dave kurz in die Runde, worauf Brad nun aus vollstem Halse seine Sorge kundmachte, dass es sogar ein Passant auf dem Gehsteig der Straße mitbekommen hätte.
"Dann kann ich nicht mehr Gitarre spielen verdammt!", raufte er sich leicht die Locken und biss die Zähne zusammen, da wohl die ruckhafte Bewegung, den Kopf zu Chester und Joe zu drehen, geschmerzt haben müsste, "danach bin ich nutzlos!"
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