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21 | Show don't tell [S]







Ihr Lieben,

Ich habe heute endlich wieder einmal die Zeit, etwas für diesen Blog zu schreiben. Während meiner Zeit als Kritikerin ist mir immer öfter aufgefallen, dass viele Autoren gerade in ihren Anfangsjahren eher dazu neigen, Tatsachen direkt aufzuschreiben und auf den Punkt zu bringen. Das ist bei Argumentationen oder Analysen durchaus gut, allerdings sollte man beim Schreiben oft eher auf die ‚Show, don't tell' Taktik zurückgreifen.

Das braucht Übung, was ich gar nicht bestreite. Gerade anfangs habe ich ebenfalls einfach nur Tatsachen geschaffen, anstatt die Handlung durch Beschreibungen zu untermalen. Deswegen dachte ich, dass es an der Zeit wäre, diesem Thema einfach einmal ein Blogkapitel zu widmen.

Gerade ‚Show, don't tell' führt dazu, dass die Buchkapitel grundsätzlich länger und damit auch greifbarer für den Leser werden. Denn der Leser bekommt die Chance, in die Handlungen geführt zu werden und eine Atmosphäre geboten zu bekommen, die die Umgebung greifbarer machen lässt.

Vorhang auf also für meine Gedanken zum Thema ‚Show, don't tell'.


Am besten fangen wir direkt einfach mal mit einem Beispiel an:

Die Tatsache: „Sie war traurig."

Besser ist zum Beispiel Folgendes: „Ihre Tränen kamen unaufhaltsam, immer schneller und schneller, bis sie gleich ihr Apartment in einen Ozean verwandelten, in dem wir jämmerlich ertranken. Sie weinte und weinte und weinte. Bis keine Tränen mehr übrig blieben. Dann starrte sie mit traurigen Augen ins Leere."

Versteht ihr, was ich meine?

Der erste Satz stellt bloß einfach eine Tatsache dar. Aber trotz des traurigen Themas, berührt er dennoch überhaupt nicht das Herz eures Lesers. Ihr müsst versuchen, eure Leser durch Gefühle und Emotionen zu packen. Ihr müsst eure Leser dazu zu bringen, ebenfalls die Gefühle des Mädchens fühlen zu können, denn dadurch wird die Trauer viel realer. Beschreibungen und gerade die Fähigkeit, Gefühle durch Worte zu beschreiben und ihnen damit einen Rahmen zu geben, lassen eure Geschichte greifbarer wirken.


Genauso ist es zum Beispiel, wenn es darum geht, was eine Person im letzten Urlaub gemacht hat. Anstatt hier einen ganzen Absatz zu gestalten, ist es eleganter, dies einfach in einem Dialog zu diskutieren. Dadurch erfährt der Leser etwas über die Vergangenheit, muss aber keinen stumpfen Reisebericht lesen.


Gerade Dialoge zwischen Personen bieten sich hervorragend dafür an, den Leser die Gedanken einer Person näher zu bringen und diese greifbarer zu machen. Denn durch Unterhaltungen sowie Mimik und Gestik lernt man eure Figuren besser kennen. Auch hier gilt natürlich: Andeuten ist viel besser, als direkt ansprechen. Gebt eurem Leser die Chance, mitzudenken und selbst Rückschlüsse zu schreiben.

Anstatt zu schreiben „Er ist nervös." schreibt lieber „Seine Hände zitterten, während er sich durch die Haare fuhr." oder „Seine Finger tippten schnell gegen das Holz der Stuhles und das Geräusch ließ mich fast wahnsinnig werden."


Beschreibungen helfen euch als Autoren, den Leser für euer Buch zu gewinnen, denn sie haben viel größere Chancen, den Leser zu packen und in die Handlung zu ziehen. Gebt euren Lesern die Chance, sich selbst Gedanken zu machen. Zu interpretieren. Glaub mir, dass macht manchmal am meisten Spaß. Dieses Rätseln, dieses Ungewisse, packt eure Leser und regt die Neugierde an.

Nicht umsonst sind auch Cliffhanger so beliebt und funktionieren immer wieder, egal, wie sehr die Leser diese auch hassen mögen.

Dasselbe gilt für die Regel ‚Show don't tell'. Lasst eure Leser Vermutungen anstellen, das fesselt sie viel mehr, als wenn ihr ihnen einfach eine blanke Tatsache vor die Nase stellt. Schlimmstenfalls ist diese Tatsache noch nicht einmal begründet.

Wenn ihr beispielsweise lest „Sie war unausstehlich" und keine Handlung liefert, dann ist das oft einfach unglaubwürdig. Stattdessen solltet ihr beschreiben, wie sie andere Leute nervt oder heruntermacht. Sprecht die Worte nie direkt aus, sondern macht Andeutungen.


Wichtig ist übrigens auch, sich alle Sinne zur Nutze zu machen. Beschreibt nicht bloß, was eure Charaktere sehen, sondern greift auch auf die anderen Sinne zurück.

Wenn es zum Beispiel um eine angespannte Situation geht, könntet ihr schreiben, dass der Atem der anderen Person so laut geht, dass er die Stille wie ein Schrei durchklingt.

Oder es riecht nach Rauch, während die Wärme des Feuers durch die Kleidung dringt. Das ist viel bildlicher vorstellbar, als wenn ihr einfach nur sagt, dass ein Feuer brennt.


Nehmt euch einfach mal ein paar Minuten Zeit, stellt eure Musik aus und versucht euch nur auf eure Umgebung zu konzentrieren. Versucht es einfach mal und schreibt dann hier hin, was ihr wahrnehmt.

Ich beispielsweise kann dann die Vögel vor meinem Fenster zwitschern hören und das Rascheln des Papieres aus dem Nachbarzimmer. Außerdem das Betätigen der Tastatur, auf der jemand gerade etwas tippt.

Wenn ich die Augen schließe, dann kann ich das gemähte Gras riechen und die drückende Hitze des Sommers fühlen. Mein Bettlaken streift über meine Beine und ich merke das Gewicht meines Laptops.

All das kann ich tun, ohne sehen zu müssen. Es ist eine Atmosphäre, für die alle Sinne nötig sind. Und genau deswegen muss man auch beim Schreiben nicht nur aufs Sehen zurückgreifen, denn je greifbarer die Welt sein soll, desto mehr andere Empfindungen muss man auch mit hineinbringen.


Greift auch ruhig auf rhetorische Mittel zurück, wenn sie Sinn machen. Gerade Metapher oder Vergleiche wende ich mittlerweile sehr gerne an, um eine Situation oder Stimmung zu beschreiben.


Gerade bei emotionalen Szenen ist es wichtig, sich auf die Handlungen zu konzentrieren und Beschreibungen zu liefern. Am besten versucht ihr beim Schreiben deswegen, euch in eine ähnliche Situation zu versetzen und versucht, euch an die Gefühle zu erinnern, die ihr damals gehabt hat. Denkt darüber nach, welche Worte gesagt wurden, welche Handlungen ihr durchgeführt habt.

Im Internet gibt es beispielsweise auch tolle Tabellen dazu, wie man Emotionen durch Handlungen zeigt. Diese benutze ich beim Schreiben auch immer und sie sind schon oft ein Lebensretter gewesen.

Auch die Satzlänge und die Länge der zusammenhängenden Texte kann dafür genutzt werden, um bestimmte Situationen und Emotionen besser herüberzubringen. Ist jemand zum Beispiel aufgeregt oder völlig überfordert, dann sagt er beispielsweise nicht bloß einen Satz, sondern hastig sehr viele hintereinander, bis ihn schließlich jemand unterbrechen muss.


Wichtig ist natürlich auch, dass wir eher das Außergewöhnliche wahrnehmen, als das Gewöhnliche. Filtert also entsprechend und übertreibt auch nicht.

Wenn euer Charakter beispielsweise sein Schlafzimmer betritt und alles genauso ist wie immer, dann wird er nicht minutenlang die Umgebung und jedes Möbelstück analysieren. Wenn aber plötzlich eine fremde Jacke auf den Laken liegt, dann aktiviert diese ungewöhnliche Situation die Gedanken und man beginnt, in den bewussten Gedankenprozess einzutreten. Dann kann man durchaus die Jacke näher beschreiben.

Wenn ihr eine Person das erste Mal einführt, dann könnt ihr durchaus anmerken, dass seine Haare lang sind. Aber bloß nicht jedes Mal, denn irgendwann ist es einfach nur noch eine Tatsache und die Personen sind sich bereits bekannt. Dann fallen eher kleinere Dinge auf, wie zum Beispiel Augenringe (auf die der Leser dann Schlaflosigkeit bzw. Stress zurückführen kann, ohne dass ihr es direkt erwähnt) oder eine neue Brille sowie ein falsch herum getragenes Shirt. Der Mensch denkt nur über ungewöhnliche Dinge länger nach, das müsst ihr ebenfalls beim Schreiben beachten.


Wichtig ist übrigens auch, dass man nicht übertreibt. Meterlange Beschreibungen bringen euren Leser ebenso zum Gähnen, wie überhaupt keine Beschreibungen. Versucht immer, eine gute Mischung zu haben und auch immer wieder einen Dialog einfließen zu lassen.


Auch kommt es sicherlich immer auf die Charakterzüge einer Person an, wenn man eine Situation beschreibt.

Eine meiner Hauptpersonen, Eve, ist Künstlerin und sie wird beim Beschreiben vom Sonnenuntergang auf tausend Rottöne und ihre Wörter zurückgreifen können. Da gibt es dann den karminroten Part, der in eine Ockerfarbe übergeht, während der Sonnenuntergang ebenfalls von Burgunderrot und Kardinalrot durchzogen ist.

Niall dagegen, der kein Künstler ist, würde nur Rot, Gelb und Orange erkennen.

Das gleiche gilt für Blumen. Für einen Blumenhändler gibt es tausend Arten von Rosen, für normale Personen eben nicht. Diese bemerken dann, dass sie einen Strauß roter Rosen geschenkt kriegen, aber keinesfalls, dass es sich bei den Blumen um die Kletterrose Amadeus handelt.

Versteht ihr, was ich meine? Die Gedanken müssen glaubhaft sein und zum Charakter passen.


Der Mensch ist irrational, er lässt sich durch Gefühle ködern – einer der Gründe, warum man auch gerade bei Werbungen auf die Emotionen der Kunden aus ist. Das gleiche gilt für euch als Autoren: Ihr wollt Gefühle in euren Lesern wecken und das ist viel besser möglich, wenn ihr nicht einfach Tatsachen schreibt, sondern sie zeigt.


Die heutigen Fragen:

1.       Fällt es euch leicht, das ‚Show don't tell'-Prinzip anzuwenden?

2.       Stimmt ihr mir zu, dass es wichtig ist, auch genügend Beschreibungen zu liefern und keine Tatsachen hinzuwerfen?

3.       Wurdet ihr im Laufe der Zeit besser darin, Show don't tell' umzusetzen?

4.       Aus Sicht der Leser: Ist es euch egal, wenn Gefühle in einem Satz stehen (zB. Er weinte)? Oder findet ihr es besser, wenn die Gefühle beschrieben und durch Handlungen untermalt werden?

5.       Werdet ihr in Zukunft stärker darauf achten, Beschreibungen zu liefern, sofern ihr es nicht ohnehin schon tut?

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