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Ein schrecklicher Morgen


Es war acht Uhr fünfzehn, als Kim an diesem sonnigen Montagmorgen die Wohnung verließ. Eine Dreiviertelstunde früher als geplant, aber Simon hatte wieder einmal seinen Wecker auf sieben Uhr gestellt und das Klingeln dann konsequent überhört. Eine Fähigkeit, über die Kim leider nicht verfügte; das andauernde melodische Scheppern hatte sie schon nach wenigen Minuten aus dem Schlaf gerissen, obwohl die Wände in ihrer Wohnung nicht gerade dünn waren. Ärgerlich und nicht zum ersten mal stellte sie sich die Frage, warum zum Geier ihr Mitbewohner überhaupt einen Alarm stellte, wo er diesen doch sowieso regelmäßig verschlief, wenn er es wieder einmal mit Alkohol oder Medikamenten übertrieben hatte. Außerdem hatte er sich als Künstler ja ohnehin nicht an feste Arbeitszeiten zu halten und konnte für gewöhnlich ausschlafen, solange es ihm gefiel. Unter diesen Umständen hätten Kim keine zehn Pferde dazu gebracht, vor elf oder wenigstens zehn Uhr die warmen Daunenkissen zu verlassen.

Das periodische Bimmeln von Simons Handy war in dieser Beziehung jedoch wesentlich effektiver als zehn Vollbluthengste. Nachdem sie eine Stunde damit verbracht hatte, sich das Kissen an die Ohren zu pressen, hatte Kim seufzend aufgegeben und sich ihrem Schicksal gefügt. Als sie die Haustür hinter sich schloss, verstummte endlich das nervtötende Geräusch. Kim atmete gut hörbar durch die Nase aus. Simon war wirklich liebenswert, aber mit ihm zusammenzuwohnen konnte hin und wieder sehr anstrengend sein. Da John nicht in der Stadt war, bestand die Wohngemeinschaft aktuell nur aus zwei Personen und der Wecker konnte so lange schellen, bis Simon die Kraft fand, seinen Arm dreißig Zentimeter zu bewegen und ihn auszustellen.

Der Anblick des wolkenlosen Himmels besserte Kims Laune erheblich. Es war Spätherbst und die Bäume übertrumpften sich gegenseitig mit ihrer farbenfrohen Blätterpracht. Während sie im Auto saß, um den kurzen Weg zum Studio zurückzulegen, beschloss sie, unterwegs noch einen Croissant beim Bäcker zu holen. Auf dem Parkplatz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes stieg Kim mit der Tüte und einem Coffee to go in der Hand - selbstverständlich lag für diesen Zweck stets ein Porzellanbecher im Handschuhfach - aus dem Fahrzeug und sperrte die Tür ab. Der Weg bis zum Studiogelände war nicht sehr weit und das Hoftor ließ sich nicht automatisch öffnen und musste per Hand aufgeschoben werden. Deshalb parkte Kim meistens auf dem kostenlosen Parkplatz in der Nähe und legte die paar Hundert Meter zu Fuß zurück.

Als sie an der Pforte angekommen war, bemerkte sie, dass die kleine Tür, die neben dem Tor Zugang zum Gelände gewährte, leicht offenstand. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise war sie die erste im Büro, wenn sie zwischen neun und halb zehn Uhr das Studio betrat. Mit einem Blick auf die Zeitanzeige ihres Handys vergewisserte sie sich, dass es gerade einmal acht Uhr dreißig war. Wer konnte denn um diese Zeit schon hier sein? Rewi vielleicht? Aber dann hätte sie doch sicher sein Auto auf dem Parkplatz bemerkt. Vielleicht hatte aber auch einfach nur jemand beim Hinausgehen vergessen, das Türchen hinter sich zu schließen. Oder der Hausmeister des Gebäudekomplexes, zu dem das CYBER-GEN-Studio gehörte, hatte heute im Hof zu tun. Es gab viele harmlose Erklärungen für die offenstehende Tür, aber in Kims Magengegend machte sich trotzdem ein ungutes Gefühl breit, als sie hinter sich absperrte und den Schlüssel zweimal herumdrehte.

Sie war nur ein paar Schritte in Richtung des Eingangs gelaufen, als sie erstarrte. In der Nähe der Mülltonnen lag etwas. Lag jemand. Als sie sich aus der Schockstarre löste und zu der Person sprintete, um womöglich erste Hilfe zu leisten, hoffte sie nur, dass sie sich täuschte. Dass der unnatürlich verkrümmte Körper mit den blauen Haaren da nicht Taddl war.

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