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Ich bin komplett in die Musik vertieft, ich genieße jeden einzelnen Ton, als ich von einer Hand die vor meinem Gesicht wedelt wieder in die Realität gezogen werde. Ich gucke total verdattert nach rechts und sehe einen ziemlich dämlich grinsenden Minato, der mir mit Gesten zeigt, dass das Essen fertig ist. Also nehme ich meine Kopfhörer ab und lege diese auf den Tisch.
„Du hörst unglaublich laut Musik, dass ist nicht gut für die Ohren, du solltest besser auf dich aufpassen."
„Ja Papi", antworte ich ihm sarkastisch und grinse über beide Ohren, er sorgt sich echt zu sehr um mich und dass obwohl wir uns nicht mal wirklich kennen.
„Komm ich helfe dir."
Wenn er sich so um mich kümmert, habe ich das Gefühl eine alte Frau zu sein, die gerade eine frische Hüftoperation hatte, dennoch lasse ich es zu, dass er mir hilft.
„Ich bin keine alte Frau, ich kann auch alleine laufen...aber Danke."
Nicht dass er mich demnächst noch durch die Wohnung trägt, obwohl ich es ihm zutrauen würde. Als ich daran denke, wie er mich durch die Wohnung trägt und ich herumzapple wie ein Fisch auf dem Land, muss ich grinsen und wendig später lachen.
„Was ist so witzig?", fragt mich ein junger Mann, der die Welt nicht mehr versteht.
„Nichts, nichts", sage ich nur knapp und muss nur noch mehr lachen, da sein Blick einmalig ist.
Einen Moment später breche ich vor Schmerzen zusammen.
„Verdammt, meine Rippe mag mein Lachen immer noch nicht", murmle ich vor mich hin und halte mir die Seite. Während ich dies tue, hält er mich stützend und begutachtet mich besorgt.
Und schon bin ich ein zappelnder Fisch auf den Armen von Minato, der mich zurück auf das Sofa legt. Ich sage nichts, sonder seufze nur. Das war so klar.
„Geht es wieder?", fragt er mich besorgt.
„Ja...ich darf nur nicht lachen", lächle ich gequält.
„Dann reißen Sie sich das nächste mal mehr zusammen junge Dame." Ich verkneife mir ein weiteres Lachen und antworte:
„Ey, das ist unfair, ich muss ja nur wegen dir lachen, ich bin nicht Schuld."
„Stimmt, du bist nicht Schuld, schuldig ist dein Kopfkino. So heißt das doch, wenn mal sich alles bildlich vorstellt oder?", fragt er nach.
„Ja, okay du hast Recht, eine echt schlechte Angewohnheit", sage ich gespielt ernst.
„Ja gewöhne dich dran, habe ich nämlich öfters. Sooo wenn ich dich nicht zum Essen bekomme, kommt das Essen eben zu dir. Aber versprich mir was, ja? Kein Wort zu meinen Mitbewohnern, wenn sie Morgen wieder kommen, sie hassen es, wenn im Wohnzimmer gegessen wird", sagt er und geht Richtung Esstisch.
„Versprochen", sage ich und gucke einen grinsenden, voll bepackten jungen Mann an.
„Kannst du die bitte auf den Tisch ausbreiten?", fragt er und dreht mir seine Seite zu, wo eine Tischdecke aus seiner Hosentasche herausragt. Ich ziehe an ihr und breite sie auf dem Tisch aus, damit Minato alles auf dem Tisch abstellen kann. Jetzt ist der Tisch gedeckt und mich lächeln vier Burger an, jeweils zwei auf einem Teller.
„Ich hoffe es schmeckt, wer spielt den Vorkoster? ... Ich werde diese Bürde wohl auf mich nehmen, da du schon verletzt genug bist", sagt er, sieht den Burger ehrfürchtig an und beißt hinein. Minato verzieht das Gesicht und zeigt mir mit einer Handbewegung, dass ich den Burger weglegen soll.
„Also...genießbar ist er. Aber wenn du mich fragst ist viel zu viel Chili und zu viel Pfeffer dran und er ist komisch im Nachgeschmack, wenn du dich traust, kannst du ja mal selbst probieren. Aber auf eigene Verantwortung, ich habe dich gewarnt", sagt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
„Ich esse gerne scharf, so schlimm wird er schon nicht sein", sage ich und versuche ihn damit zu beruhigen, nehme meinen ganzen Mut zusammen und beiße in einen dieser Burger. Er ist nicht schlecht und erst recht nicht so schlecht wie er ihn machte, er ist sogar ganz lecker.
„Der ist gut. Also echt, mach dich nicht schlechter als du bist", spreche ich mit halbvollen Mund.
Da ist wieder das Honigkuchenpferdchen.
„Danke", dagt er verlegen und verbeugt sich leicht.
„Eine Verbeugung, dein Ernst. Mach das nie wieder! Okay du kleines Honigkuchenpferd?", sage ich ernst.
„Okay...tut mir Leid, aber was ist ein Honigkuchenpferd?", fragt er verwirrt nach.
„Du!". Ich verwirre ihn gerne.
„Ein Honigkuchenpferd, naja keine Ahnung, es ist eine Redewendung. Wenn jemand über das ganze Gesicht strahlt, grinst er wie ein Honigkuchenpferd und du, du strahlst wirklich über beide Ohren", kläre ich ihn dann doch auf.
„Oh okay, ist mir gar nicht aufgefallen."
„Und jetzt, BURGER!", rufe ich und stürze mich auf die Burger, er muss mich wirklich für verrückt halten.
Er grinst nur nickend und widmend sich seinem Burger. Wir essen unsere Burger, natürlich darauf bedacht nichts dreckig zu machen, damit er keinen Ärger von seinen Mitbewohnern bekommt. Als die Burger vernichtet sind, legen wir uns zurück und reiben unsere Bäuche.
„Eindeutig überfressen", murmle ich vor mich hin
und bekomme als Antwort ein gequältes: „Mhmm."
Den restlichen Tag verbringen wir mit quatschen, TV gucken und PlayStation spielen.
Am Abend bringt mich Minato in mein Bett, mit der Begründung, er will nicht, dass ich hinfalle und mich dabei verletze, er ist viel zu lieb für diese Welt.
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