42 - sag mal, bist du schwul geworden?
Sky Holder
„Also meine Eltern müssten einkaufen sein. Aber du kannst noch bleiben wenn du willst.",sage ich zu Dean als ich mir gerade ein Shirt überziehe.
Es ist Samstag und da sind meine eltern immer einkaufen.
Dean zieht sich gerade seine Jeans an und ich muss immer wieder seinen durchtrainierten Oberkörper betrachten. Verstohlen blicke ich zu ihm rüber, doch er bemerkt es. Er nimmt sein Shirt und grinst.
„Nein, nein ich ... ich muss was erledigen. Aber wir können ja Nachmittag was machen.
„Ja ich glaub bis Nachmittag halte ich es aus.",sage ich grinsend, als sich Dean sein Shirt (leider) anzieht.
„Gut, ich melde mich.",sagt er und kommt auf mich zu. Gierig betrachte ich seine Lippen und im nächsten Moment spüre ich sie auch schon auf meinen. Dean küsst mich stürmisch und ich ziehe ihn an mich heran.
„Ich muss los.",haucht er und mich überzieht eine Gänsehaut. Leicht nicke ich.
„Was musst du erledigen?",frage ich ihn und merke wie sich sein Gesichtsausdruck sofort verändert. Er zieht leicht seine Augenbrauen zusammen und lässt mich los.
„Äh ist nicht so wichtig.",sagt er knapp und schnappt sich seine Jacke.
„Wenn es nicht so wichtig ist, kannst du er mir ja sagen.",sage ich und beobachte ihn. Fest umklammert er seine Jacke und meidet meinen Blick. Was ist nur los mit ihm.
„Ich treff mich mit meinen Onkel.",sagt er.
„Du hast einen Onkel hier?",frage ich erstaunt.
Sofort nickt er. „Ja, äh Onkel Matt, hab ihn lange nicht mehr gesehen."
Dean und ich gehen die Treppe runter und entdecken Ben auf der Couch im Wohnzimmer.
„Ben? Sehen wir uns am Montag?",ruft ihm Dean zu. Ben hebt nur seine Hand und ruft ihm als Antwort. „Ich denke wir sehen uns sicherlich morgen."
Dean und ich tauschen bloß Blicke.
„Also, bis am Nachmittag.",sagt Dean schließlich und gibt mir nochmal einen zärtlichen Kuss.
Bis dann.",sage ich schließe die Tür. Ich drehe mich Richtung Wohnzimmer um und atme tief ein und aus. Vorher hole ich mir eine Flache Wasser aus der Küche und geselle mich dann zu Ben ins Wohnzimmer. Ich lasse mich neben ihm auf die Couch fallen und starre ihn den Fernseher.
Ben hingegen starrt mich an. Ich merke deutlich seine blicke auf mir. Genervt seufze ich auf und sehe ihn an.
„Kannst du bitte das Starren lassen?",frage ich ihn und ziehe die Augenbrauen hoch.
„Ja klar nur ...",stoppt er.
„Nur was?",frage ich ihn und beobachte sein Grinsen.
„Du siehst endlich mal wieder glücklich aus.",sagt er. „Und du glaubst doch nicht allen Ernstes, ich hätte nichts gemerkt. Als mir Dean erzählt hat was zwischen euch war, war es nur eine Frage der Zeit bis ihr zusammenkommt. Ich hab doch die Blicke zwischen euch gemerkt.",sagt er und ich sehe ihn bloß an.
„Oh.",mehr bekomme ich nicht heraus, denn ich fühle mich gerade richtig ertappt. Aber was soll ich sagen, er ist mein Zwillingsbruder, der kennt mich in und auswendig. Manchmal sogar besser als ich mich selber.
„Ja, er macht glücklich. Er ... er hat mir irgendwie die Augen geöffnet, wegen Alex.",sage ich und bin gedanklich ganz bei Dean. Verliebt grinse ich vor mich hin.
„Und alleine wegen dieser Tatsache ist er mein bester Kumpel geworden.",sagt Ben und schaltet um.
„Du bist also nicht sauer?",frage ich ihn und mein Kopf dreht sich wieder in meine Richtung.
„Warum sollte ich? Meine Schwester geht mit meinen besten Freund? Ich weiß nicht, was daran scheiße sein soll. Ich weiß, das Dean schwer in Ordnung ist. Alleine sein Blick verrät doch, dass er dich niemals anlügen würde. Der trägt dich auf Händen.",meint Ben und nimmt mir die Wasserflasche aus der Hand.
„Sag mal bist du schwul geworden? Solche Töne gibst du ja nie von dir?",frage ich ihn erstaunt, gleichzeitig belustigt und beobachte seine Reaktion.
Ben sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an und schüttelt hastig den Kopf. „Darf ein Mann keine Gefühle zeigen? Ich mein ja nur ...",sagt er nimmt einen Schluck.
„Doch, doch klar.",sage ich mehr zu mir selbst und werfe ihm nochmal einen Blick zu. Doch er starrt in den Fernseher. Ben ist anders geworden, das merke ich. Er hat irgendwelche Probleme, die ihn zu schaffen machen. Aber welche bloß?
Dean McMillan
Ich drücke auf die Klingel und warte. Meine Gedanken schweifen zu Sky. Ich hab sie heute ja nicht mal angelogen, Dean hat ja einen Onkel. Trotzdem überlegte ch fieberhaft ob ich es ihr sagen sollte. Aber wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte sie bloß Verdacht geschöpft und wäre neugierig geworden.
Plötzlich wird die Türe aufgerissen und zwei alte Augen gucken mich an.
„Hallo Dean. Komm dich rein.",sagt er und ich nicke ihm als Begrüßung zu. Ich muss mich erst daran gewöhnen, einen noch wildfremden Mann Onkel Matt zu nennen. Ist doch total bescheuert. Warum kann er nicht einfach ein guter Freund der Familie sein?
„Willst du was trinken?",fragt er mich und sieht mich an.
„Nein, danke. Ich bleibe nicht lange.",entgegne ich und stecke die Hände in die Hosentasche.
Er richtet sich jedoch ein Glas her. Warte. Schüttet er sich gerade ernsthaft einen Scotch in ein Glas?
„Es ist doch erst 11 Uhr morgens.",sage ich leicht verwirrt.
„Deshalb der Organgensaft.",sagt er. Ich wusste doch der Typ ist nicht normal.
Ich schüttle den Kopf und sehe mich um. Wenn ich es mir hier so genauer alles ansehe, ist das eine ziemlich große Bude. Wenn man schon Scotch um 11 Uhr morgens trinkt, kann man doch nur Kohle haben oder?
„Also was wollten Sie mit mir reden?",frage ich schließlich und wende mich wieder ihm zu.
„Also, Rider ist untergetaucht. Wir können ihn nicht mehr ausfindig machen. Auch ein paar seiner Männer sind weg.",erzählt mir „Onkel Matt.". Ich nicke bloß.
„Das ist Rider's Job. Untertauchen gehört zu seinem Beruf dazu, sonst wäre er doch schon längst hinter Gitter.",entgegne ich.
„Du hast Recht, aber uns war es lieber, als wir noch wussten wo er sich aufhält. Da hatten wir einen besseren Überblick. Und du warst auch mehr geschützt."
„Warum sollte er ausgerechnet auf San Francisco kommen?",versuche ich mir selber einzureden.
Onkel Matt nimmt einen Schluck und stellt das Gals auf die Theke. „Du kennst Rider besser als wir. Aber wir haben genug Erfahrung mit solchen Mafia Bossen, die darf man nicht unterschätzten."
„Wem sagen sie das.",sage ich leise, doch er hat mich bestimmt gehört. Er beobachtet mich und ich erkenne Mitleid in seinem Blick. Ich brauche kein Mitleid, ich komme alleine klar.
„Haben sie was von meiner Familie gehört?",frage ich vorsichtig. Er ist der Einzige der was von meiner Familie weiß.Ich kann ja natürlich keinen Kontakt zu ihnen haben.
„Ja hab ich.",sagt er bloß.
Ich sehe ihn erwartungsvoll an. „Und?",hacke ich nach.
„Deiner Mutter und deinem Bruder geht es schlecht. Besonders deinem Bruder. Deine Eltern konzentrieren sich auf den Job aber Finn ...",er stoppt mitten im Satz und sieht mich direkt an. Mein Blick verfinstert sich sowie meine Stimmung.
„Ich bin ein schlechter Bruder, ein verdammt mieser.",sage ich und senke den Blick. Ich versuche nicht oft an ihn zu denken, aber es gelingt mir nur selten.
„Du hattest keine Wahl.",sagt er ruhig.
„Ja aber nur weil ich diesen Scheiß Fehler gemacht habe.",schreie ich und meine Wut steigt. Ich habe nur Wut auf mich selber, weil ich so ein verdammter Idiot war.
„Rush ... Dean, hör auf darüber nach zu denken. Es ist jetzt nun mal so, du kannst es nicht rückgängig machen. Versuche damit zu leben."
Ich nicke bloß. „Ich muss wieder."sage ich und drehe mich wieder Richtung Haustür. Ich muss hier jetzt einfach weg. Er erinnert mich viel zu sehr an ... an das was passiert ist. Ich muss mich in meinem Leben als Dean zurechtzufinden, und er hilft mir da nicht gerade.
„Ach ja, bevor ich es wieder vergesse. Ähm sie müssen am Montag zum Direktor.",beichte ich ihm. Und da haben wir es. Er zieht seine Augenbrauen zusammen, dann schnaubt er und lässt den Kopf hängen.
„Warum denn das?",fragt er schließlich.
„Na ja wie soll ich sagen, ich hab ein bisschen Scheiße gebaut."
Freue mich auf eute Meinungen.
SummerOF_Love
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