Sky Holder

Ich trotte die Straße entlang. Mein Kopf ist leer und mein Körper lahm. Alles fühlt sich taub an.

Ich komme meinem Haus näher, und gucke mich sofort nach Alex um. Doch Gott sei Dank kann ich ihn nirgends sehen, auch sein Auto ist nicht da. Wahrscheinlich muss er noch seinen Rausch ausschlafen.

Ich sperre die Tür auf und lausche ob jemand zu Hause ist. Plötzlich höre ich Schritte und mein Bruder kommt die Treppe runter.

„Wo warst du denn die ganze Nacht?",fragt er sofort als er mich erblickt. Ich schmeiße meine Schuhe in ein Eck und hänge meine Jacke auf. Ich hab noch immer die Sachen von der Party an und dementsprechend riechen sie auch.

„Hab bei Em übernachtet.",sage ich ohne ihn anzusehen. Ich merke bloß die Blicke von Ben auf mir. Ich gehe ins Wohnzimmer, Ben folgt mir.

„Ach ja? Die war aber gerade hier und hat nach dir gefragt.",erzählt Ben. Shit. Ich kann und will ihm nicht sagen, dass ich bei Dean übernachtet habe.

Ich lasse mich auf die Couch fallen und sage nichts.

„Sky wo warst du die ganze Nacht? Und warum bist du gestern so plötzlich von der Party verschwunden?",hackt er weiter nach. Ich weiß, dass er nicht aufhört bis er auf jede Frage eine vernünftige Antwort hat.

„Mir ging es nicht gut, also bin ich gegangen.",erkläre ich ihm und vermeide den Blickkontakt zu ihm.

„Okay und wo hast du geschlafen? Sky ich mach mir bloß Sorgen.",sagt Ben. Ich antworte nicht sofort sondern kämpfe mit meinen Tränen. Vorhin saß ich schon im Bus und hab geheult, dass sogar ne Oma gefragt hat ob alles okay sei. Gott sei Dank hab ich bei Dean nicht herum geheult.

Die erste Träne kullert die Wange runter, ich kann sie nicht mehr zurückhalten, es schmerzt zu sehr. Noch mehr Tränen kamen und jetzt saß ich schon wieder da und heule wegen diesem Arsch. Ben merkt es natürlich und kommt auf mich zu. Ich erhebe mich und er nimmt mich sofort in den Arm. Nun schluchze ich und weine in Ben's Shirt, doch er drückt mich bloß an sich und sagt nichts, weswegen ich ihm gerade sehr dankbar bin.

Nach einer Weile löse ich mich von ihm und zittere am ganzen Körper. Ben sieht mich bloß irritiert an.

„Ich will jetzt nicht darüber reden, okay. Und sag Mum und Dad nichts, dass es mir scheiße geht. Du weißt ja wie sie sind.",sage ich und gehe an ihm vorbei. Ben nickt bloß und ich lasse ihn im Wohnzimmer alleine zurück.

Ich trotte hoch in mein Zimmer. Als ich gerade duschen will, klingelt mein Telefon. Em. Ich überlege kurz, denn sie wird sofort merken, dass etwas nicht stimmt. Ich hebe aber trotzdem ab, weil es sicher guttut ihre aufgeweckte Stimme zu hören.

„Hey Em.",spreche ich in das Handy.

„Sky, es tut mir ja so Leid. Ich hab es von Derek erfahren. Bist du wieder zu Hause dann komm ich zu dir. Ich will für dich da sein, das weißt du ja.",quasselt sie sofort los.

„Ja ich bin wieder zu Hause und ja das weiß ich doch.",sage ich und bringe sogar ein Lächeln zustande.

„Ich komm gleich vorbei, okay.",sagt sie und legt auf, bevor ich etwas erwidern konnte. Ich entscheide mich aber trotzdem duschen zu gehen.

___________

Montagmorgen. Ich habe mich noch nie so von einen Montag gefürchtet wie heute. Ich hab totalen Schiss, Alex über den Weg zu laufen. Aber mir wird wohl oder über nichts anderes übrig bleiben als mich der unangenehmen Situation zu stellen.

Em hat mich das ganze Wochenende aufgemuntert. Es hat zwar ein wenig geholfen und dafür bin ich ihr auch dankbar, dass sie für mich da ist, aber der Schmerz ist immer noch da.

Ich steige aus Bens Auto aus und sehe mich sofort um, ob ich ihn sehen kann. Doch zu meinen Glück ist er nirgends zu sehen.

Ben weiß immer noch nicht was los ist, aber ich denke spätestens heute wird er es erfahren. Ich bin froh, dass er nicht ständig nachfragt was los ist, er ist einfach für mich da.

„Wenn was ist, melde dich, okay?",sagt Ben und geht zu seinem Freunden. Auch Dean kann ich nirgends entdecken. Ich hab das restliche Wochenende nichts mehr von ihm gehört, aber das ist okay. Ich war ihm sehr dankbar, dass ich bei ihm schlafen konnte.

Ich gehe auf das Schulgebäude zu und erspähe Emma, neben ihr Elena.

„Hey.",sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln.

„Hey, meine Süße wie geht's dir?",fragt Em sofort.

„Tut mir wirklich Leid, Sky.",sagt Elena und streichelt kurz meinen Arm und sieh mich bemitleidend an.

„Danke, aber könne wir das einfach mal vergessen. Ich will nicht ständig an ihn erinnert werden.",erkläre ich.

„Klar natürlich, aber wir haben jetzt Chemie und du weißt was das heißt.",meint Em. Ich seufze bloß und lasse alles hängen.

Wir betreten den Chemiesaal, doch von Alex ist nichts zu sehen. Ich lasse mich auf meinen neuen Platz, der neben Dean ist, nieder. Dean ist ebenfalls nicht nicht hier.

Ich hohle meine Sachen raus, als plötzlich Alex reinkommt. Derek und Ashton im Schlepptau. Mein Herz schlägt plötzlich schneller und ich weiß nicht was ich machen soll. Krampfhaft vermeide ich den Blickkontakt mit Alex, aber ich muss ihn kurz ansehen. Ich will sehen, dass es ihm auch schlecht geht, doch er sieht aus wie immer, so als wäre nichts gewesen. Er lässt sich auf seinen Platz nieder. Kurz treffen sich unsere Blicke, doch ich sehe sofort wieder weg. Ich kann im einfach nicht n die Augen schauen, es schmerzt einfach. Ich schlucke krampfhaft meinen Tränen runter und lehne mich zurück.

Es läutet und die Professorin kommt herein. Sie lässt ihre Sachen auf das Lehrerpult plumpsen und sie Schüler fahren hoch vor Schreck. Bevor sie etwas sagen kann, wird die Türe aufgerissen und Dean kommt herein. Ich kann das Gefühl nicht verdrängen, aber ich freue mich ihn zu sehen.

„Sorry, ich wurde wegen etwas sehr wichtigem aufgehalten.",erklärt Dean sofort. Die Professorin nickt nur und machte eine kurze Handbewegung.

Er geht nach hinten, auf mich zu und lässt sich neben mich fallen.

„Meinen Respekt, dass du hier sitzt.",flüstert er und holt seine Sachen raus.

„Glaub mir, ich weiß auch nicht warum ich mir das antue.",erwidere ich und sehe wieder nach vorn.

Freue mich auf Meinungen. :)
Viel Spaß beim Lesen.

Eure SummerOF_Love