Teil 51
Harry
Ich parkte mein Auto am Straßenrand etwas abseits von dem Club. Direkt davor wollte ich ungerne parken, nicht das sich noch jemand ungewollt auf meinem Auto übergab.
Nachdem der Anruf von Louis kam bin ich direkt ins Auto gestiegen und los gefahren. Richtig drüber nachgedacht hatte ich nicht. Ich wusste nur das ich zu ihm musste bevor ihm etwas passierte. Die Sorge überwog die Vernunft.
Meine Mom war glücklicherweise schon am schlafen gewesen, denn ich wusste nicht ob sie mich einfach hätte fahren lassen, zumindest nicht alleine. Doch es ging hier um Louis, trotz das ich Abstand von ihm wollte, war er die wichtigste Person in meinem Leben. Ich würde immer alles stehen und liegen lassen um ihm zu helfen.
Am Eingang angekommen, schaute ich mich nach ihm um. Er war wohl nicht der einzige der etwas über den Durst getrunken hatte, hier draußen tummelten sich nur die Leute. Der Geruch von Erbrochenem steig mir in die Nase und ich musste mich zusammen reißen das ich normal weiter atmete. Ich hoffte nur das Louis sich nicht Übergeben hatte oder übergeben musste. Ich würde ihm zwar helfen aber das würde für mich nicht angenehm werden.
An eine Laterne gelehnt erkannte ich ihn, er versuchte die Balance zu halten. Seine Wange drückte er gegen den Phal. Es sah sehr witzig aus, doch ich wusste ja warum er das tat. Man sah ihm regelrecht an wie voll er war. Ich war verwirrt, mit wem unterhielt er sich da. Als ich näher an ihn herantrat sah ich das er sich mit der Laterne unterhielt und ich musste lächeln. Die Unterhaltung sah sehr angeregt aus und die Laterne war ein guter Zuhörer, denn sie konnte nun wirklich nicht widersprechen.
„Lou?"
Er drehte sich zu mir um und schaute mich mit großen Augen an, wen hatte er erwartet? Eine andere Laterne. Bei dem Gedanke musste ich lachen.
„HAAAREHHHHH" Schwankend lies er die Laterne los und versuchte mich zu erreichen, er fiel mir regelrecht in die Arme „S könnte sein das ich eeeettttwwwwwaaaasss zu viel gestunken... ähm gesunken. Ach Mist. Gestrunken habe"
„Jetzt bin ich ja da, ich bring dich nach Hause"
"Danke, du bist toll"
"Hast du alles, oder ist noch etwas im Club"
"Ich hab keeeeiiiine Ahnung. hihihi" kicherte er.
"Ich schreib den anderen, damit sie sich keine Sorgen machen brauchen"
Ich legte einen Arm um seine Taille um ihn stützend zum Auto zu bringen, denn ich glaubte nicht das er noch alleine gehen konnte.
„Ich will nicht heim... da bin ich so alleine"
Es versetzte mir ein Stich ins Herz ihn das sagen zu hören, denn ich war der Grund warum er alleine war, aber es war doch besser so.
„Du musst ins Bett, dein Rausch ausschlafen"
Umständlich setzte ich ihn auf den Beifahrersitz und schnallte ihn an ehe ich das Auto auf die Straße lenkte. Sein Kopf fiel unkontrolliert von der einen auf die andere Seite. Schnell war er eingeschlafen, obwohl die Fahrt nur etwas mehr wie eine viertel Stunde dauerte. Da ich wusste das wenn er einmal schlief, nicht mehr aufwachte, nahm ich ihn kurzerhand in meine Arme und trug ihn ins Haus. Den Schlüssel hatte ich noch und ohne ihn abzusetzten schaffte ich es nach kurzer Zeit auch die Tür aufzuschließen.
Im Schlafzimmer legte ich ihn behutsam ins Bett ab und fing an ihn aus seiner Kleidung zu befreien. Mehr als ein Stöhnen kam von ihm nicht mehr. Ich deckte ihn noch zu und wollte mich zum gehen wenden. Er sollte seinen Rausch ausschlafen.
„Geh nicht" hörte ich ihn leise sagen.
„Lou, ich kann nicht bleiben!"
„Bitte, geh nicht, bleib bitte bei mir" seine Worte klangen verzweifelt, erneut durchfuhr ein Stich mein Herz. Was sollte ich tuen, es wäre ein Fehler wenn ich bleiben würde. Doch in seinem Zustand sollte er nicht alleine sein. Zumindest solange nicht bis ich sicher war bis er schläft.
Ich zog meine Schuhe aus und ging wieder Richtung Bett. „Ok Lou, dann rück mal ein Stück"
Das tat er und so konnte ich mich neben ihn legen, nur solange bis er schlief, rechtfertige ich es vor meinem Verstand.
Sein Kopf platzierte er auf meiner Brust und ich konnte dem Drang nicht widerstehen und zog ihn dichter an mich. So lange ist es her das wir zusammen gekuschelt nebeneinander lagen. Ich steichelte sein wirres Haar.
„Ich vermisse dich so sehr. Ich will doch nur das du bei mir ist" Er machte eine kurze Pause und atmete tief durch. „Ich kann nicht ohne dich Leben, du ist die Liebe meines Lebens, wie soll ich das nur schaffen."
Er weint, sein schniefen und die Stimme die brüchig wurde, verriet es.
„Ich bin ein schlechter Einfluss, schon immer habe ich dein Leben kaputt gemacht. Ich bin Schuld das du immer wieder an diesem Abgrund steht. Du bist ohne mich besser dran, das weiß ich aber trotzdem Liebe ich dich doch."
„Lou"
„Schon gut, tue mir nur bitte einen Gefallen"
„Welchen"
„Verrat es nicht Harry." Sagte er so leise das ich es kaum verstand und es dauert keine Minute bis ich sein regelmäßigen Atem vernahm. Er war eingeschlafen.
Ich dachte über seine Worte nach. Mich lies es schmunzeln das ich es Harry nicht verraten sollte. Wer dachte er denn lag neben ihm.
Gerne hätte ich ihm noch gesagt das er nicht daran Schuld war und er endlich aufhören sollte sich daran die Schuld zu geben.
Es brach mir das Herz das er so leidete und das wegen mir. Wieder kam mir der Gedanke das ich einen Fehler machte. Das ich ihn nicht hätte ausschließen dürfen. Denn wir leiden beide, das wurde mir grade vor Augen geführt. Und für keinen anderen würde ich jemals so fühlen wie ich es für Louis tat.
Es wäre falsch jetzt hier zu bleiben, nicht wenn Louis so betrunken war. Es wäre das beste wenn ich wieder nach Hause fahren würde. Aber ich wollte nicht. Ich wollte das hier, neben ihm liegen, ihn beim schlafen zu beobachten und mit ihm morgen früh zusammen aufzuwachen.
Diesmal siegte mein Herz über den Verstand und ich beschloss einfach mich näher an ihn zu kuscheln und diese Nähe wieder zu spüren. Auch wenn es nur für die eine Nacht sein sollte.
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