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cause i wanna be yours ☼

"Musik?"

Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, als Harry mit seiner Frage nach musikalischer Begleitung mein Mustern der Armaturenbrett-Maserung unterbricht. "Uh-uhm... klar, warum nicht?" erwidere ich. Er schaltet das Radio ein, das zwar aussieht, als wäre es wie der Bulli selbst aus dem Jahr 1962, doch offensichtlich Bluetooth-fähig ist.

Ein Rock-Song, den ich sicher bin, schon oft gehört zu haben, aber beim besten Willen nicht benennen könnte, beginnt zu spielen. Ich würde sein Erscheinungsjahr grob in den 70er Jahren ansiedeln, aber ich könnte auch komplett daneben liegen.

Wie auch immer, er ist auf jeden Fall gut.

"Du darfst auch gern was anderes dran machen, wenn das nicht deins ist, ich bin was Musik angeht sehr flexibel." sagt er und nimmt sein Handy aus der Ablage, um es mir in die Hand zu drücken. Ich nehme es entgegen, doch sage "Wie lieb, aber ich find's eigentlich ganz gut grade." Freudig grinst er mich an, dreht die Lautstärke noch etwas höher, bevor er an der nächsten Kreuzung nach Rechts abbiegt.

"Die Sonne ist aber links rum..." grinse ich in Erinnerung an seine Erläuterung, wie er seine Route plant. Sein Lachen halt durchs Auto. Ich habe das Gefühl, ich werde mich an diesem Geräusch nie satthören können.

Jedes mal, wenn es ertönt, scheint der kleine, verkümmerte Eisklotz, der mal mein Herz war, in meiner Brust mehr aufzutauen und nach und nach ein angenehm kribbelndes Lagerfeuer daraus zu basteln.

"Gut aufgepasst, aber leider hat Bibo ziemlich Durst und wenn wir uns nicht darum kümmern, wird sie bockig und bleibt irgendwann einfach stehen." Ich glaube, ich habe noch nie jemanden auf so niedliche Art und Weise sagen hören, dass er tanken muss. An der Tanke angekommen steige ich ebenfalls mit aus und vertrete mir etwas die Beine.

"Ach wie witzig, ich wusste gar nicht, dass es das noch gibt! Das hab ich in meiner Kindheit immer gegessen." Überrascht zeige ich auf das gelbe Eis am Stiel auf dem Plakat vor mir, als Harry mich fragend ansieht. "Klar gibt's Capri Eis noch, ich glaube es gäbe einen weltweiten Aufstand, wenn die das aus dem Programm nehmen." schmunzelt er.

"Bleibst du in der Nähe? Dann lasse ich den Schlüssel stecken..." fragt er dann auf dem Weg zur Eingangstür des Kassenhäuschens. "Ja, ich steige wieder ein, das ist mir zu warm hier draußen." Er hebt den Daumen in meine Richtung, während ich mich noch überwinden muss, den Griff kraftvoll herunter zu drücken, um ins Auto zu kommen.

Es fühlt sich einfach falsch an, so grob mit dieser hübschen Sonne auf 4 Rädern umzugehen...

"Hältst du kurz?"

Ich öffne die Augen und hebe den Kopf von der Scheibe, an die ich mich kurz gelehnt hatte, um die Sonne im Gesicht zu genießen. Ich bin doch tatsächlich minimal weggedöst, während Harry den Moment noch genutzt hat, um seinen Kumpel in der Werkstatt anzurufen. Aber wundern tut mich das nicht, ich war schließlich erst um 1 Uhr im Bett, da ich die Zeit mit meinem Schwestern noch nutzen wollte, und bin seit 5 Uhr heute morgen wieder auf den Beinen.

Ich brauche also einen kurzen Moment, um zu realisieren, was um mich herum passiert, sodass ich überrascht die Augen aufreiße, als ich sehe, was er mir hinhält. "Ooooh, du hast-... du bist ja süß, dankeschöööööön!" sage ich verlegen, als ich die zwei Eis-Verpackungen entgegen nehme, die von dem kurzen Moment in der Hitze bereits voll Kondenswasser sind. "Du hast so gestrahlt, als du es gerade entdeckt hast, natürlich bekommst du ein Capri Eis."

Er fährt ein paar Meter weiter auf einen Parkplatz, um auch sein Eis essen zu können, ohne dabei die schönen Sitze zu versauen. Schnell packe ich meins aus und schiebe es mir in den Mund, schließe dann genüsslich brummend die Augen. "Ich glaube, ich bin wieder 8 Jahre alt..." seufze ich.

"Stell dir mal vor, die hätten irgendwann die Rezeptur geändert und es würde jetzt nicht mehr so schmecken wie damals... das wäre echt traurig." Ich stimme ihm nickend zu und als sich der kalte Orangen-Eis Brocken in meinem Mund aufgelöst hat, antworte ich lachend "Ich will's mir gar nicht vorstellen!"

Nur wenige Minuten später sind meine Lippen ganz taub, doch mein Herz dafür umso glücklich-kribbeliger. Bubbernd und gelb, wie meine ebenfalls gefrorene Zunge vermutlich auch.

"Was bekommst du?" frage ich, als ich mein klebriges Holzstäbchen in die Packung zurück schiebe. Er dreht sich zu mir. "Okay, stopp, sowas fangen wir gar nicht erst an. Wenn ich irgendwo bin und dir was mitbringen will, dann tue ich das und du bitte genauso." Ich erwidere sein sanftes Lächeln und murmle mit roten Wangen ein leises "Dankeschön..."

Er greift nach meiner Hand und streicht mir einmal sanft mit dem Daumen über die Fingerknöchel. Und ich erwische mich kurz bei dem Gedanken, dass ich mich mit dem Gefühl von seiner Haut auf meiner durchaus anfreunden könnte.

"Geld macht das Leben nur stressig und kompliziert-" wie Recht er doch hat... "-und außerdem kann nichts den Wert ersetzen, den dein wunderschönes, erfreutes Lächeln gerade für mich hatte."

Laut und deutlich höre ich nichts als meinen eigenen, stürmischen Herzschlag, als mir die Verlegenheit die Röte ins Gesicht schießen lässt.

Es wurde zwar auch mir selbst von Minute zu Minute immer bewusster, seit er mit einem lauten Knall in mein Leben getreten ist (ich meine, langsam deutlich die Beule spüren zu können), aber mittlerweile ist es wohl definitiv sinnfrei, es zu dementieren.

Schon länger - eigentlich schon mein ganzes Leben - habe ich das Gefühl, mich meinem eigenen Geschlecht deutlich mehr hingezogen zu fühlen, als dem weiblichen. Spätestens als ich an den großen Bruder meiner ersten Freundin gedacht habe, während ich sie küsste, war es mir wohl selbst komplett bewusst.

Aber erzählt habe ich davon bisher noch niemandem. Ich hatte sowieso nie Zeit und Motivation, jemanden kennenzulernen, so etwas wie ein Liebesleben habe ich seit mehreren Jahren nicht vorzuweisen. Aber irgendwas in mir scheint der Meinung zu sein, dass sich das ändern sollte.

Dieses leichte Prickeln, das noch immer sanft auf meiner Haut liegt. Dort, auf meinen leicht zitternden Händen.

Wo er mich berührt hat.

-♡-

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