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and follow the sun ☼

Mit großen Augen blinzle ich ihn an. Doch er legt bloß lächelnd den Kopf schief und scheint auf eine ernstgemeinte Antwort zu warten.

Und... nein, ich habe ehrlich keine Ahnung, was ich antworten soll.

Was hält mich denn davon ab? Mein Job? Das ich nicht lache. Der einzige Grund, dass ich dort tagtäglich hin gehe, ist dass ich gern am Ende des Tages was zu Essen auf dem Tisch stehen habe. Ich bin dort schon so lang unzufrieden und als zusätzliche Motivationsspritze vor Ort auch nur von Menschen umgeben, denen es genauso geht. Dort hält mich nichts.

Auch die Einsamkeit, die trotz der vollen Straßen Londons ein fester Teil meines Lebens geworden ist, ist kein Grund, unbedingt in die Hauptstadt zurückkehren zu wollen. Die Bekanntschaften dort pflege ich schon viel zu lang nicht richtig, sodass es mir mittlerweile fast peinlich ist, zu fragen ob einer von ihnen Lust auf ein Feierabendbier hätte.

Nein, eigentlich hält mich nichts ab, außer dieses komische Ding namens Vernunft, die allerdings wie mein Motor in Rauch aufgegangen zu sein scheint.

Denn ich überlege gerade ernsthaft, zu diesem wildfremden jungen Mann in den Bulli zu steigen.

"M-Meinst du das ernst?" frage ich dennoch erstmal vorsichtig nach. Wer weiß, vielleicht verstehe ich nur seinen Humor nicht. Doch tatsächlich nickt er. "Ja, warum nicht? Ich bin seit Monaten allein unterwegs, ein bisschen Gesellschaft ist bestimmt angenehm." Auf der Unterlippe kauend mustere ich ihn einen Moment.

Irgendwas hat dieser Mann an sich, was mir ein Gefühl gibt, das ich mag. Ein Gefühl von Sicherheit, Ruhe, Wohlbefinden und... ja, Glück.

Was auch immer es ist, seit langem fühlt sich eine bevorstehende Entscheidung wie die richtige an und mich lässt der Gedanke nicht los, dass es daran liegt, dass ich darüber nicht mal 5 Minuten nachgedacht habe.

Dennoch wandert mein Blick noch einmal zu meinem kaputten Auto. "Ich rufe Eddie an, sobald wir wieder Netz haben, dass er ihn zumindest hier wegholt und er nicht noch mehr Flüssigkeiten verliert. Er soll ihn bei sich unterstellen und dir einen Kostenvoranschlag machen, dann kannst du es dir immernoch überlegen, hmn?"

Ich nicke nachdenklich, beginne dann zu schmunzeln und schüttle ungläubig über das, was ich nun tun werde, den Kopf, als ich mit einem "Okay... dann, auf geht's?" seinem Plan zustimme.

Als hätte ich ihm gerade einen Antrag gemacht, schlägt er die Hände vorm Gesicht zusammen, quietscht glücklich "Wie aufregend!" und beugt sich dann in meine offene Fahrertür, um meine Klamotten zurück in meine Reisetasche zu stopfen. Wie bereits erwähnt, sowas wie Privatsphäre kennt er wohl nicht, so sorglos wie er meine Unterhosen aufsammelt...

Aber ganz ehrlich? Von der muss ich mich wohl sowieso verabschieden, sobald ich zu ihm in diesen Bus steige...

Meine Reisetasche geschultert blickt er mich abwartend an, geht zur Seite, als ich noch ein paar weitere Kleinigkeiten wie meine Sonnenbrille, die kleine Glückskastanie, die mir meine Mama vor 12 Jahren geschenkt hat, und meine Jeansjacke vom Rücksitz heraus nehme. Dann schlage ich die Tür zu, schließe auch die Motorhaube fürs Erste wieder und atme noch einmal tief durch, bevor ich das immernoch etwas rauchende Auto zurück lasse.

"Komm, Bibo wird sonst so warm in der Sonne." Er nickt in Richtung seines Busses. "Bibo?" Ich hebe eine Augenbraue und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. "Ja, wie aus der Sesamstraße. Groß und gelb." erklärt er stolz die Namensfindung seines Bullis und obwohl ich mir sicher bin, dass ich das in jeder anderen Situation absolut albern und kindisch gefunden hätte, kann ich mir das breite Grinsen nicht verkneifen.

Aber er könnte mir wohl auch erzählen, dass er getragene Socken sammelt. Solange er dabei noch immer strahlt wie die Sonne am Himmel, würde ich mich mit ihm freuen.

Es geht auch gar nicht anders. Es fühlt sich an, als könnte ich mich rein physisch gar nicht dagegen wehren, in seiner Nähe ein glückliches Gefühl in meiner Körpermitte zu haben. Seine Ausstrahlung ist einfach so ansteckend.

Und außerdem mag ich sein Lachen. Es wirkt so sorglos.

Mit einem kräftigen Ruck drückt er den Griff der hinteren Tür herunter, nachdem ich vorab daran gescheitert bin, sie zu öffnen. Ich bin ehrlich, ich hatte schlichtweg Angst, dieses wunderschöne, alte Auto kaputt zu machen, wenn ich zu grob damit umgehe. Doch er belehrt mich dessen schnell eines Besseren.

"Bibo ist zwar eine alte Dame, aber nicht zimperlich. Damals gabs sowas wie elektrische Türöffner noch nicht, da musste man noch richtig arbeiten, wenn man in sein Auto kommen wollte." lacht er. Unweigerlich fällt mein Blick auf seine Oberarme, die definierte Brustmuskulatur und sein Sixpack, auf das ich durch die weite Latzhose einen Blick erhaschen kann, was seine Aussage mehr als deutlich bestätigt.

"Außerdem ist das die einfachste Möglichkeit, dich davon abzuhalten, besoffen oder breit zu fahren. Wenn du zu schwach bist, um reinzukommen, lass es besser." Wieder bohren sich die kleinen Mulden in seine Wangen und ich kann erneut nicht verhindern, sein Strahlen zu erwidern. Nicht nur sein ganzes Gesicht leuchtet dabei auf, auch seine Augen glitzern mit der Sonne um die Wette.

Ich mag das Grün. Es erinnert mich an einen Wald nach dem Sommerregen, wenn das Licht der Abendsonne zaghaft wieder durch das feuchte Laub bricht.

Sie faszinieren mich irgendwie... ich weiß auch nicht.

Mein Blick fällt in den Bus vor mir, in den er soeben meine Tasche gepfeffert hat. Und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf. "Wow..." ist alles was mir über die Lippen rutscht.

Er hat diesen alten Bus mit einer solchen Liebe umgebaut, dass ich kaum glauben kann, wie viele Jahre der Bulli wirklich auf dem Buckel hat. Alles in sanften Farben gehalten, viel helles Holz, ein winzige Kochstelle, die aber offenbar alles beinhaltet, was man braucht, die Polster in einem altrosanen Stoff bezogen, den ein hübsches Muster ziert. Alles wirkt ein bisschen wie aus einer Design-Zeitschrift für Boho-Deko entsprungen, aber ich muss gestehen, es wirkt wahnsinnig gemütlich.

Besonders niedlich finde ich allerdings den kleinen Traumfänger, der an der gegenüberliegenden Wand hängt.

"Dir gefällt die Wohnung deines Kidnappers also?" lacht er. "Ist es Kidnapping, wenn man freiwillig mitkommt?" frage ich grinsend. "Weiß nicht... klingt doch irgendwie aufregender, wenn man es irgendwem erzählt, meinst du nicht? Gekidnappt von dem Freak im Hippiebus, anstatt nur bei einer Panne Hilfe bekommen zu haben?" Sofort schüttle ich den Kopf. "Du bist doch kein Freak." Mit kritischem Blick wiegt er die Hand hin und her. "Bin ich mir selbst nicht so ganz sicher." lacht er.

Seine sonst so samtige, angenehm tiefe Stimme springt dabei ein Stück nach oben. Schön klingt sie trotzdem noch.

"Sammelst du getragene Socken?" frage ich trocken. Mit ernstem Blick hebt er eine Augenbraue. "Ich trage nicht mal welche." Nun muss ich grinsen und hebe den Fuß. "Sage doch, nicht mehr Freak als ich." Ich deute auf meine, wie immer freien Knöchel. "Äußerst sympathisch." lacht er und knallt mit Schmackes die Tür zu.

"Sag mal... darf ich fragen, wohin du eigentlich gerade unterwegs warst?" frage ich dann, als er den Schlüssel, an dem ein kleines, gehäkeltes Sonnenblümchen baumelt, in der Zündung dreht.

Der ganze Bus schüttelt sich einmal, wie ein Hund, den man aus dem Schlummern in der Mittagssonne weckt, bevor der Motor einen äußerst gesunden Rythmus findet. Unfassbar, wie gut dieses alte Ding noch läuft.

"Uhm..." er räuspert sich schmunzelnd. "...ich hab' kein Ziel." Verwirrt blinzle ich ihn an. "Wie?"

Leise beginnt er zu lachen, antwortet dann, nachdem er den Bus wieder auf die Straße gelenkt hat, "Ich fahre einfach los, ohne festes Ziel." Ich versuche das zu verarbeiten und stammle "O-Okay...?" Wieder muss er schmunzeln. "Wenn's irgendwo hübsch aussieht, halte ich an und falls es mir dann noch immer gefällt, bleibe ich etwas länger." Ich nicke nachdenklich, muss dann kichern.

Das klingt viel zu leicht, um zu funktionieren.

"Und wie entscheidest du, in welche Richtung du an einer Kreuzung fährst?" Er dreht kurz den Kopf zu mir und bringt mich ein weiteres Mal in den Genuss, seine Grübchen bewundern zu dürfen.

"Ich folge einfach der Sonne."

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