Welcome to the World little Baby ( Überarbeitet)
Ende April ging es in der Schwangerschaft in die letzten Züge.
Die werdenden Eltern hatten mit ihrer hiesigen Klinik im Geburtszentrum bereits eine ambulante Anmeldung vorgenommen.
Gleichzeitig waren sie übereingekommen zumindest eine Nacht in einem Familienzimmer verbringen zu wollen.
Zuhause stand eine gepackte Tasche neben der Haustür, mit der Babyschale. Die Papiere waren immer in der Tasche, die Mila meistens dabei hatte.
Während viele Schwangere müde erschienen, strotzte Mila vor Energie. Sie arbeitete noch, ermutigte Marcel einige Male mit seinen Kumpels abzuhängen, da dies nach der Geburt zurück stecken musste.
Auch gab die junge Frau noch Tanz Workshops im Fitness Center. Mit dem Babybauch fehlte ihr zwar manches mal ein Schwerpunkt bei den einzelnen Figuren, aber sie fand Freude an dem was sie machte.
Und ganz gleich, was sie tat, sie strahlte immer. Marcel beobachtete sie noch lieber als vorher schon. Sie stand so oft einfach nur dort, streichelte den Bauch und lächelte dabei. Er hatte, wenn sie zusammen irgendwo sassen oder lagen immer eine Hand auf der Kugel liegen. Er der das nie wollte, konnte kaum erwarten das Kind im Arm zu halten.
Bei der letzten Untersuchung in der Frauenarzt Praxis gab der Arzt an, das alles in Ordnung sei. Er verabschiedete sich mit den besten Wünschen und hoffte sie erst nach der Geburt zur Nachuntersuchung wiederzusehen.
Eine Woche vor der Hochzeit von Dennis und Theresa am letzten Maiwochenende fand deren Polterabend statt. Die Junggesellenabschiede waren eine Woche zuvor gewesen.
An dem Freitag Abend wurde die bekannte Partyscheune bevölkert. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und alle hatten Spaß.
Mittendrin Mila in einer ihrer weiteren Jeans mit Glitzertop. Freunde und Bekannte bestaunten den kleinen und festen Babybauch und sie bestaunten ihre Energie.
Was Mila allerdings verschwiegen hatte, war die Tatsache, daß sie bereits seit dem Mittag Rückenschmerzen hatte. Diese zogen zwar ins Becken, waren für Mila aber nicht aussagekräftig.
Stattdessen feierte und tanzte sie, war ausgelassen und nichts trübte diese Empfindungen. Marcel beobachtete sie immer, egal wo sie war, ob drinnen oder draußen. Mit Melanie hatte sie viel Spaß. Memo, der ewige Single, zeigte sich ein wenig neidisch auf den Youtuber, gönnte ihm aber sein Glück. Er sagte sich selber das Zögern zu, er hatte zu lange gewartet. Mila nahm Memo in den Arm. "Auch für Dich finden wir das Gegenstück!", sagte sie ihm.
Morgens um zwei kamen sie und Marcel zuhause an und gingen schlafen.
Ein erster stechender Schmerz weckte die junge Frau am frühen Samstag Morgen. Nach der Schmerzwelle erhob sie sich und ging ins Bad. Sie schaffte es schnell zu duschen, als die nächste Schmerzwelle sie erfasste.
Sie zog sich eine Sportshorts und ein Sweatshirt von Marcel an. Vorsichtig weckte sie Marcel, der sofort hellwach im Bett saß, als er mitbekam das sie angezogen war.
Trotz einer abebbenden Wehe lächelte sie ihn an, auch wenn er sah, daß sie Schmerzen hatte. "Wenn das jetzt kein falscher Alarm ist, dann sollte deinem Trauzeugen Dasein in der nächsten Woche nichts im Wege stehen!", erklärte sie ihm. Er hatte sofort verstanden.
Schnell sprang auch er unter die Dusche, hellwach und wie an einem Stromkabel angeschlossen. In Shorts und T-Shirt zog er sich eine Kappe über seine zerzausten Haare.
Mit Mila ging er dann hinunter um mit ihr in die Klinik zu fahren.
Von unterwegs hatte er die Hebamme angerufen. Diese erwartete sie an der Anmeldung des Geburtszentrum. "Nun Mila, Marcel, ihr seht aus, als würdet ihr bald ein Baby im Arm halten.", zeigte sie sich ermutigend.
Sie begleitete die beiden in das modern eingerichtete Familienzimmer wo Marcel alles auspackte und bei Mila ein CTG geschrieben wurde.
Obwohl sie erst anderthalb Stunden vorher durch die erste richtige Wehe geweckt worden war, zeigten sich die Abstände mittlerweile sehr kurz und die Schmerzen intensiv.
"Das ist unser erstes Kind, das ist sehr schnell alles!", bemerkte der werdende Vater. Gila, ihre Hebamme, tätschelte seinen Arm und wies ihn an, ihren Lendenbereich gleichmäßig zu massieren. Er kam dem gerne nach. Gila besah sich die junge Frau. "Unter normalen Umständen würde ich sagen das ist schnell, aber so wie der Rücken verspannt ist, haben die Wehen schon vorher angefangen. Mila, wann haben die Rückenschmerzen angefangen? Gegen Abend?", wollte sie wissen. Die Angesprochene nickte schnell und Gila grinste. "Schätzchen, ich sehe, wenn jemand versucht tapfer zu sein. Und ich erkenne wenn etwas dann noch früher war.", zollte sie Respekt. Mila sah Marcel an, der ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. "Warum hast Du nichts gesagt?", wollte er wissen. "Du solltest den Abend genießen und es war doch noch harmlos! Ich habe es nur für Vorboten gehalten.", sagte sie leise. Gila lächelte.
Sie wollte dann den Kreißsaal vorbereiten und bat die beiden noch einmal eine Runde durch den privaten Garten zu laufen. Das machten die beiden auch, wenn auch mit ständigen Unterbrechungen, weil neue Wehen kamen. Obwohl sie Schmerzen hatte, beide sehr aufgeregt waren, lachten sie viel, alberten herum und küssten sich immer wieder.
Wenig später kamen sie in den Kreißsaal, wo Mila zunächst noch ein entspannendes Bad zugute kam. Bei diesem platzte auch die Fruchtblase.
Gila half ihr auf das Bett, wo sie jetzt nur noch ein Tank Top von Marcel trug. Dieser zeigte sich als grosse Unterstützung. Er kühlte ihre Stirn, besorgte Eiswürfel zum Lutschen und bedachte sie mit Zuspruch im Flüsterton.
Plötzlich veränderte sich etwas an den Wehen und die Hebamme rief die Kinderärztin dazu. Gila bat sie sich aufzusetzen und Marcel kniete sich hinter sie. Er hielt Milas Hände, ließ sich die Hände beinahe zerquetschen. Sie fluchte vereinzelt. Die Hebamme sass auf einem Stuhl vor ihnen und sah auf.
"So ihr beiden, bereit für euer Wunder?", fragte sie, aber eine Antwort gab es nicht mehr. Eine erste Presswehe kam brachial daher und brachte die Geburt voran.
Mila reagierte nun nur noch auf das was Gila sagte, spürte Marcel in ihrem Rücken und spürte Schmerzen, die sie innerlich zu zerreißen schienen.
Dann aber kam dieser eine kurze Moment, dieser eine Moment als ihr Bauch schlagartig weniger wurde und ein sehr zartes Stimmchen protestierte in die kalte Welt geboren worden zu sein.
Gila wischte dem kleinen Bündel über das Gesicht, saugte Mund und Nase frei.
Danach aber legte sie das kleine Mädchen an die Brust ihrer Mutter. Mila und Marcel waren überwältigt, vollkommen paralysiert. Gila half beim ersten Anlegen an die Brust, was das Mädchen umgehend verstummen ließ. Es saugte, daß kleine Glucksen liess Mila verzückt lächeln. Marcel hielt seine beiden Mädchen, ungeachtet der unbequemen Position im Arm, berührte sein Baby, küsste seine Mutter und glaubte unentwegt jeden Moment losheulen zu müssen. Und auf seinen Lippen lag ein dümmliches Grinsen.
Nach einer knappen halben Stunde war die Nachgeburt erledigt und die Hebamme entführte das Baby samt Vater zu der ersten vollständigen Untersuchung durch die Kinderärztin. Gila besah sich anschließend, in der Zeit den Zustand der Mutter.
"Du weißt, daß Du Hassobjekt einer jeden Schwangeren oder frischgebackenen Mami bist!", witzelte sie. Die junge Mutter sah sie fragend an.
"Süsse, du hattest eh schon wenig zugenommen. Jetzt ist der Babybauch quasi schon wieder weg. Keine Dehnungsstreifen, nichts gerissen. Selbst ich hasse Dich dafür.", erklärte sie ihr.
Sie begleitete die junge Frau, die kaum mehr den Anschein machte, eben ein Baby geboren zu haben, in ihr Familienzimmer. Sie unterstützte sie beim Duschen und beobachtete sie beim Anziehen der knappen Shorts und einem frischen Top.
Kaum das sie auf dem Bett lag, schlummerte sie kurz ein. Das kurze Schläfchen war traumlos.
Ein ihr unbekanntes Geräusch liess sie nach einer halben Stunde wach werden. Sie sah das Beistellbettchen neben ihrem Bett, welches leer war, und schaute zu dem Sessel der Lounge Couch. Dorthin woher das ungewohnte Geräusch kam.
Marcel sass dort und hielt das zarte Mädchen im Arm. Er weinte, leise, aber machte sich keine Mühe es zu verstecken. Mila machte sich bemerkbar und er sah sie an. Er lächelte, während er gleichzeitig weinte. Vorsichtig erhob er sich und kam zu ihrer Seite des Bettes. Er legte ihr das in eine Decke eingewickelte Mädchen in die Arme. Er nahm ihr Gesicht in die Hände.
"Baby, ich kann Dir nicht im Ansatz beschreiben, wie dankbar ich Dir bin. Ich liebe Dich, ich liebe sie. Erst jetzt ahne ich, was Oma mir gesagt hat, das sich alles irgendwann ins rechte Licht rücken lässt. Du bist dieses rechte Licht, mein Licht und jetzt haben wir unseren Stern dazu!", sagte er diese berührenden Worte, die nun Mila weinen ließen.
Gemeinsam bestaunten sie ihr Babymädchen, küssten einander.
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