
Die Katastrophe nach dem Tief ( Überarbeitet )
In den kommenden Wochen verhielt sich die Situation ruhig. Man hätte fast meinen können zu ruhig, aber das beachtete niemand. Sie glaubten alle, daß sich Anna durch die Ansage hatte beeindrucken lassen.
An dem Freitag Abend drei Wochen später waren die Jungs alle im Haus. Auch Jens war da und sie wollten im Streamingzimmer eskalieren.
Mila wollte ihnen ihren Freiraum lassen und in ihr Loft gehen. Marcel ließ das nur widerwillig zu, da er sie lieber bei sich haben wollte, zur Sicherheit. Annas Drohung wiederzukommen halten bei ihm nach.
Kurz bevor sie los wollte, ging sie zu den Jungs runter.
Sie machten sich bereits über Junkfood und ähnliches her.
"Ich bin jetzt weg!", sagte sie und wollte gehen, als Marcel sie mit seinem Körper an die Wand nagelte. Seine flache Hand sauste auf ihren Hintern und er küsste sie besitzergreifend. "Knackarsch, denk an mich!", raunte er ihr ins Ohr. "Immer!", flüsterte sie, streifte mit ihren Zähnen an seinem Kinn entlang, küsste ihn, wobei sie an seiner Lippe knabberte. Dann erst ließ er sie gehen. Sie hörte die anderen klatschen und johlen, grinste als sie die Haustür hinter sich zuzog.
Sie wollte mit ihrem Auto zu sich fahren, aber so weit kam sie nicht. Die junge Frau war gerade dabei einzusteigen als sie in der Scheibe eine Spiegelung wahrnahm und dann von hinten niedergestreckt wurde. Sie war sofort besinnungslos.
Von dem, was sich in der Einfahrt abspielte, bekam im Streamingzimmer niemand etwas mit.
Mila hatte das Gefühl von einem Zug überrollt worden zu sein, als sie langsam zu sich kam. Wie lange sie besinnungslos gewesen war, konnte sie nicht abschätzen. Sie blinzelte und sah sich um. Langsam versuchte sie sich zu bewegen, was nicht möglich war. Ihre Arme waren nach oben überstreckt und an ein Rohr in Marcels Garage gefesselt. Auch ihre Beine waren gefesselt. Diese Haltung war schmerzhaft.
"Sieh mal einer an, wer da wieder zu sich kommt!", drang eine vor Arroganz triefende Stimme an ihr Ohr.
Eine Stimme die sie kannte.
Anna stieg aus dem Lamborghini aus, der im Leerlauf lief. Ohne etwas zu sagen, stieg sie in den AMG und startete auch dessen Motor im Leerlauf.
Die Gefesselte wollte etwas sagen, aber ihr Mund war mit Klebeband verschlossen. Sie wand sich, versuchte die Arme zu befreien.
Die Exfreundin, die sich arrogant und siegessicher gab, hockte sich vor Mila. "Ich habe dich gewarnt. Ich werde mir holen, was mir gehört. Wenn ich Monte nicht haben kann, dann bekommt ihn niemand. Und wenn er sich einbildet, dich haben zu können, dann werde ich ihn eines besseren belehren! Und das direkt bei ihm Zuhause. Er schließt die Autos immer noch nicht ab.", erklärte sie. Die Augen der Gefesselten zeigten sich angstgeweitet, als ihre Widersacherin ihr mit einem Schlagring an Kinn und Hals entlang fuhr. Sie hatte in Krisengebieten vieles erlebt, aber so offen war ihr Leben noch nie bedroht gewesen. Anna würde sie sterben lassen, dessen war Mila sich mehr als bewusst. Sie würde es bewusst in Kauf nehmen, um Marcel für sich allein zu haben.
"Er wird sich grähmen, wenn er Dich hier findet, er wird sich die Schuld geben und ich kann ihn trösten!", gab sie an und verließ die Garage dann durch die Seitentür. Sie lachte dabei.
Mila spürte die Abgase wenn sie einatmete, sie spürte sie, weil ihre Augen tränten. Durch das Fenster sah sie, daß es inzwischen Nacht war. Dem Hustenreiz konnte sie nicht nachgeben auch wenn ihr Körper danach verlangte. Das strengte sie zusätzlich an.
Sie wusste was unvermeidlich war. Der Kohlenmonoxidgehalt würde ansteigen und der Sauerstoff würde weniger in der Luft. Sie würde einschlafen, ehe sie sterben würde. Schmerzen hatte sie keine zu befürchten.
Mehr als einmal unternahm sie den Versuch ihre Hände zu befreien, was aber immer ohne Erfolg blieb.
Sie wusste nicht, wie lange sie schon dort war, oder zuvor besinnungslos war, sie ergab sich ihrem Schicksal.
Ihr letzter Gedanke, bevor sie sich der Ohnmacht hingab, galt Marcel.
Sie sah seine Augen, hörte sein dreckiges Lachen. Sie spürte seine Hände.
Es war tröstlich für sie, glücklich gewesen zu sein, wenn ihr Leben endete.
Währenddessen waren die Jungs im Streamingzimmer dabei eine gemeinschaftliche Pause einzulegen. Sie hatten gezockt und dabei gestreamt.
Lärmend polterten sie nach oben. Erst wanderten alle in die Küche und plünderten den Kühlschrank. Mila hatte für die Jungs vorgesorgt, es lagen Club-Sandwiches bereit und Süsskram, von dem sie wusste, daß es besonders Marcel mochte. Dennis stiess Marcel an. "Richte Deiner Freundin aus, daß die Sandwiches gut sind!", bat Dennis und sah das dümmlich verknallte Grinsen auf dem Gesicht von seinem besten Freund.
"Diggah, ist Deine Perle doch da?", deutete Memo dann nach draußen. Der Youtuber sah kopfschüttelnd nach draußen, wo der Audi stand. "Warum sage ich dem Weib eigentlich was, wenn sie doch das gegensätzliche macht?! Die ist mit Sicherheit gelaufen.", regte er sich etwas auf. Sie wusste doch, das er sich wegen Anna Sorgen machte.
Seine Kumpels lachten, ehe sie in den Garten liefen. Marcel machte sich eine Zigarette an. Alle sahen sie in den sternenklare Nacht.
"Knossi Diggah weißt Du noch, als ich gesagt habe, daß ich eine Frau wie Deine nur anders wollen würde?", erfragt er. Er drehte seinen Kopf zu ihm. "Ich glaube, ich habe sie gefunden!", gab er zu.
Dann blickte er wieder in den Himmel.
Sie schwiegen, als sie alle leichte Abgasgerüche wahrnahmen. Memo sagte sarkastisch: "Welcher Dulli testet denn da um die Uhrzeit sein Auto?"
Wieder schwieg die Gruppe, als Dennis sich aufrichtete.
"Das sind zwei Autos! Und einer klingt wie Dein Lambo.", stellte er fest.
Ohne ein Wort sprang Marcel auf und raste die Treppe runter. Die Zwischentür zur Garage war abgeschlossen und ihn beschlich ein ungutes Gefühl. Sie war nie abgeschlossen. Und dann sah er, das stetige linken der Kohlenmonoxidanzeige an der Wand neben eben jener Tür. Wie lange diese bereits leuchtete vermochte er nicht zu sagen, denn der Laute Alarm war ausgeschaltet. "Scheisse, scheisse, scheisse!", gab er von sich.
Regelrecht panisch rannte er wieder hoch und brüllte: "Dennis, ruf einen Rettungswagen und die Bullen!"
Alle folgten ihm zur Haustür raus. Sofort machte sich Angst breit. Dort war, wenn auch nicht so laut wie beim Fahren, zu hören das beide Autos in der Garage liefen. Mit der Schaltung öffnete er das Tor und rastete aus, weil es langsam ging. Eine Ahnung beschlich ihn, eine eiskalte Hand griff nach ihm und er befürchtete das schlimmste.
Und dann sah er sie, wie sie leblos an der Wand kauerte.
Alle sahen entsetzt und geschockt, daß Mila an das Rohr gefesselt war.
Marcel stürzte regelrecht zu ihr. "Baby! Bitte nicht Baby!", stammelte der Streamer. Neben ihr sank er auf die Knie. Ganz schwach war ein Puls zu fühlen. Sie atmete sehr flach. Er entfernte das Klebeband und verpasste ihr immer wieder kleinere Ohrfeigen. Jens half Marcel die Fesseln abzubinden, gerade als die Polizei samt Rettungswagen eintraf. Memo und Dennis hatten die Autos abgestellt.
Widerwillig übergab Marcel seine Freundin den Sanitätern und dem Notarzt. Sie mussten ihn aus dem Arbeitsfeld fernhalten. Sie fackelten nicht lange und zerschnitten das Shirt um ein EKG schreiben zu können. Das jeder seine Freundin in ihrer Unterwäsche dort liegen sah, juckte ihn gerade nicht. Da war der Sanitäter, der mit seinen Fingerknöcheln auf ihrem Brustkorb einen Schmerzreiz ausübte, auf den sie reagierte. Auch hatte sie sofort Sauerstoff angelegt bekommen. Sie atmete spontan. Als sie sie mittels Trage zum Rettungswagen brachten, hörte er den Notarzt, der Anweisungen bellte, nur wie durch Watte.
Dann musste er dem RTW hilflos nachsehen.
Die Polizei nahm Aussagen und Verdachtsaussprüche auf.
Mit dem Audi fuhr er dann ins Krankenhaus und hoffte, daß sie Mila noch rechtzeitig gefunden hätten. Seine Großmutter rief er an.
Er wusste, wer ihm und ihr das angetan hatte, aber jetzt zählte erst die Frau, die sein Leben umkrempelte.
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