D R E I Z E H N
„Was meintest du eigentlich mit dem ausprobieren?", erkundigte ich mich, nachdem ich die Stille ein paar Minuten genossen hatte. Der Schlagzeuger richtete sich ein wenig von meinem Oberkörper auf, um mir in die Augen sehen zu können. „Also kuscheln ist ja offensichtlich schon mal okay, wir könnten ja mal... küssen ausprobieren?", schlug er vor und schenkte mir ein warmes Lächeln. „Natürlich nur, wenn du das willst." Seine Hand fuhr sanft immer wieder über die gleiche Stelle meiner Brust. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe. „Also ich will voll gern, aber ich weiß ja gar nicht, wie das geht", nuschelte ich und wandte meinen Blick beschämt von ihm ab.
„Komm schon, Rayk, was ist daran so schlimm? Ich weiß doch, dass du keine Erfahrung hast. Und außerdem kannst du gar nicht so viel falsch machen. Folg einfach deiner Intuition." Er hatte recht und ich wusste auch, dass ich ihm zu 300% vertraute. Genauso sicher war ich mir, bei niemand anderem je das Gefühl haben zu werden, denjenigen küssen zu wollen. Deshalb richtete ich langsam meinen Blick wieder auf seine Augen und versank in diesem glitzernden blau-grün, welches für mich die schönste Farbe der Welt war. „Okay", flüsterte ich und beobachtete, wie sich seine Mundwinkel hoben. „Und du fühlst dich sicher nicht dazu gedrängt?" „Ich wollte noch nie jemanden küssen und jetzt will ich das, also definitiv nicht." Es erfüllte trotzdem mein Herz mit einer mir bisher unbekannten Wärme, dass er so rücksichtsvoll war.
Langsam senkte Fionn seinen Kopf nach unten und kam mir immer näher. Bevor er seine Augen schloss, sah er mir noch einmal fest und liebevoll in meine. Ich verschloss ebenfalls meine Lider und wartete einfach ab, während ich seinen Atem schon auf meinem Gesicht spürte. Und dann berührten sein Mund ganz vorsichtig meinen. Nach einem Augenblick begann er, seine Lippen zärtlich zu bewegen und ich versuchte ihm das nachzumachen, woraufhin durch meinen ganzen Körper ein Kribbeln schoss. Meine Hand wanderte in seinen Nacken und ich krauelte sanft seinen lockigen Haaransatz, während wir uns noch immer küssten.
Von mir aus hätte dieser Moment niemals aufhören müssen, doch Fionn löste sich von mir, um mich fragend anzuschauen. „Das... war der Wahnsinn", brachte ich nur heraus, weshalb der blond Gelockte anfing, zu lachen. Ich verdrehte die Augen, konnte mir jedoch ein kleines Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Immer noch lachend ließ er sich auf meine Brust fallen und schnappte nach Luft. „Stirbst du jetzt?", erkundigte ich mich misstrauisch. „Nein!", keuchte Fionn und beruhigte sich langsam wieder. „Ich fands auch ziemlich toll", sagte er dann eine kurzen Moment der Ruhe später. „Ähh... und jetzt?", überlegte ich leise und wuschelte durch seine Locken. „Nochmal?", schlug Fionn vor und hob seinen Kopf wieder an. „Ja!", strahlte ich und zog ihn am seinem Nacken zu mir. Er lachte leise und gab mir einen Kuss auf die Nase, flüsterte „Du bist so süß" und senkte dann seine Lippen erneut auf meine.
Ich glaube, ich war im Himmel. Mein ganzer Körper kribbelte, mein Herz klopfte so doll, das ich das Gefühl hatte, es würde gleich aus meinem Brustkorb springen und in meinem Bauch feierten die Raketen, Schmetterlinge und Vögel (halt alles, was fliegen kann) eine riesige Party. Oder vielleicht eher meine Hormone, die aufgrund der ungewohnten Situation ausrasteten.
Wieder löste Fionn sich von mir und stützte sich von den Unterarmen auf seine Hände. Verliebt starrten wir uns einige Zeit mit einem leichten Lächeln im Gesicht an. „Fionn?" „Ja?" Ich strich mit meiner Hand über seine Brust hinunter zu seinem Bauch und unter seinem Shirt wieder hoch. „Ähm... Ryak? Du solltest das lassen", murmelte er und presste seine Lippen aufeinander. „Ich richtete meinen Blick in sein Gesicht und legte fragend den Kopf schief. „Ich will dir wirklich alle Zeit der Welt geben, aber du machst es mir grad echt schwer, nicht über dich herzufallen." Der Blonde grinste schief, ich jedoch hatte das Gefühl, das mein Gesicht tomatenfarbend glühte, als ich meine Hand ruckartig von ihm wegzog. „Oh... tut mir leid", stotterte ich und schaute überall hin, nur nicht in seine Augen. „Hey, Cutie, ist doch nicht schlimm. Entspann dich." Er drehte meinen Kopf am Kinn zu ihm und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Außerdem finde ich das niedlich, wie unschuldig du bist und dass du gar keine Ahnung hast, was für eine Wirkung du auf andere hast", fügte er mit einem leichten Grinsen hinzu. Das machte es jetzt eigentlich nicht weniger peinlich, aber irgendwie war es für mich vor Fionn nicht so schlimm. Deshalb warf ich ihm jetzt auch ein schüchternes Lächeln zu, welches er liebevoll erwiderte. Dann ließ er sich neben mich fallen und wir drehten uns beide auf die Seite, sodass wir uns anblicken konnten.
„Was wolltest du eigentlich eben sagen?" Ich runzelte kurz überlegend die Stirn, dann fiel es mir wieder ein. „Dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich in dich verliebt bin", murmelte ich und genoß das überraschte Strahlen auf Fionns Gesicht. Anstatt etwas zu sagen, rückte er näher an mich und küsste mich sanft. Entspannt schloss ich die Augen, während ich mich fragte, ob ich wohl je genug davon bekommen würde. Seine Hände lagen zärtlichen an meiner Wange und in meiner Taille, während ich meine Finger mal wieder nicht von seinen Locken lassen konnte. Sie waren einfach zu fluffig.
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