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Unter dem Sternenhimmel

Kapitel 42
Winter

Es war unfair, wie ich ihn behandelte. Er war letzte Nacht so süß zu mir gewesen und hatte sich scheinbar entschlossen, diese Gefährten Sache ernst zu nehmen. Aber sein Sinneswandel, so sehr sich auch ein Teil von mir darüber freute, warf meine Welt wieder durcheinander und ich wurde in den letzten Tagen bereits so oft hin und her geschüttelt, als wäre ich auf offener See und würde ständig von neuen Wellen in die Tiefe gerissen werden.
Ich war ein emotionales Wrack, am Ende meiner mentalen Kräfte und musste endlich irgendwo ankommen, um Luft zu holen. Die Ablehnung des Rudels war kaum überraschend, aber ein weiterer Schlag ins Gesicht gewesen, den ich erst einmal würde schlucken müssen.
Lore gab mir diese Zeit, war fürsorglich genug, um mich einfach vorneweg stampfen zu lassen, bis ich das Gefühl hatte, wieder Boden unter meinen Füßen zu finden, aber auch immer nahe genug, dass ich seine Anwesenheit einfach nicht ignorieren konnte. Das war nervig und beruhigend zugleich.
Als der gekennzeichnete Weg sich gabelte und ich scheinbar die falsche Richtung nahm, landete seine Hand auf meiner Hüfte und korrigierte meinen Kurs. Wortlos ließ ich mich so von ihm führen, aber wir sprachen nicht mehr. Lange nicht. Solange dass ich mich fragte, ob er wohl wütend auf mich war.
Würde ich ihm nicht übel nehmen. Doch ich wagte es nicht, diese erholsame Stille zu unterbrechen, die nur ab und an von einem Rascheln unter Laubhaufen oder einem Eichhörnchen in einem der mächtigen Äste unterbrochen wurde. Ich blieb zweimal stehen, um ein paar Rehe anzustarren, die mich zwischen den Bäumen bemerkte und sofort das Weite suchten, als Lore in die Nähe kamen.
"Wie weit ist es noch?", fragte ich als ich merkte wie nicht nur die kraft langsam auf meinen Beinen verschwand, sondern auch das Tageslicht immer weniger wurde. Lore schien überrascht davon, dass ich die angenehme stille zwischen uns unterbrach, nahm das Friedensangebot allerdings an.
"Noch eine Weile. Es wird spät sein, wenn wir ankommen." erklärte er. Ich warf einen Blick zurück auf den Weg, der noch vor uns lag und der immer finsterer wurde. Ich war unsicher, ob ich das schaffen würde. Ich war so weite Strecken nicht gewohnt und wir waren schon diese Klippe heruntergewandert. Ich musste ihm das sagen, aber mein Stolz weigerte sich, ihm gegenüber eine Schwäche zuzugeben. Also nickte ich lediglich und setzte meinen Weg fort, bis ich die Wegmarkierung gar nicht mehr sehen konnte und meine Waden bei jedem Schritt schmerzen. Lores führende Hand auf meinem Rücken aber ließ mich durchhalten.
"Ich kann dich tragen, Vögelchen", sagte er irgendwann, als ich schon längst angefangen hatte zu schnaufen und mein Herz machte bei diesem Spitznamen einen kleinen Sprung. Er war nicht immer noch wütend auf mich, oder? Wenn er mich wieder "Vögelchen" nannte, war er nicht mehr enttäuscht über meine Ablehnung, oder?
Meine Sturheit war mittlerweile verflogen und so blieb ich stehen, sah zu ihm hoch und nickte nur in der Hoffnung, dass er, im Gegensatz zu mir, nicht so wechsel mutig war und es immer noch mochte mich zu berühren.
Lore schulterte seine Ausrüstung auf seinem Rücken neu, ermahnte dann Grim noch einmal nicht nach den Lederbändern zu schnappen und dann nahm er mich auf die Arme wie ein Kind, das man ins Bett tragen musste.
Sofort schlang ich meine Arme um seinen Nacken und legte meinen Kopf an seiner Schulter. Er war stark genug, um mich zu tragen, um alles zu stemmen, was ich ihn wollte, das er stemmte. Inklusive mich und meine immer noch unverarbeiteten Gefühlen, die dafür sorgten, dass mich einerseits komplett überfordert und andererseits leer fühlte. Ein Blatt im Wind, ohne Ziel und auf der Suche nach einer Aufgabe, bis es auf dem Boden aufkam und feststellte, dass es keinen Lebensinhalt mehr hatte.
Ich wusste nicht, wie lange wir gingen, nahm aber durchaus wahr, dass es nun schneller vorrangig. Lore die ganze Zeit an meine Geschwindigkeit angepasst. Ich hatte ihn ausgebremst und er hatte nichts gesagt, genauso wie ich ihn seiner Familie entrissen hatte und er nichts gesagt hatte. Und zum Dank war ich unfreundlich zu ihm gewesen, hatte meine Verzweiflung bei ihm Luft gemacht und ... ein Schluchzen entkam meiner Kehle. Ich wollte nicht vor ihm weinen, nicht schon wieder. Ich wollte ihm nicht noch mehr aufbürden, wusste aber nicht wohin mit mir und schämte mich für das alles.
"Es tut mir leid", piepste ich zwischen verzweifelten Luftholen und presste mich fester an ihn.
"Es tut mir so leid." wiederholte ich und sein Gesicht senkte sich auf meinen Scheitel, sodass ich seine Lippen in meinem Haar spürte.
"Es ist alles in Ordnung. Ich versteh' schon. Du bist erschöpft und durcheinander aber gleich sind wir Zuhause"
Zu Hause. Das Wort brannte sich in meinen Kopf und dann in meine Seele. Mein Verstand weigerte sich das anzuerkennen, erinnerte mich an mein Heimatdorf und an meine Eltern. An alles, was ich verloren hatte, aber mein Herz brauchte dieses Wort. Gierte danach. Zu Hause.
Ich schlief auf dem Weg mehrmals ein. Einmal war es Grim, der mich weckte, als er irgendeinem Tier hinterherjagte und Lore ihn zurückrufen musste. Das zweite Mal, als Licht mein Gesicht traf.
Ich blinzelte und hatte Mühe die Augen offenzuhalten, war aber froh, dass ich es getan hatte, denn anstatt den unendlich finsteren Wald sah ich den Sternenhimmel und eine riesigen leuchtenden Vollmond der auf sanfte wellen traf und wunderschön glitzerte. Sofort war ich fasziniert. Das Meer. Ich hatte noch nie das Meer gesehen aber gerne den Geschichten von reisenden darüber gehört.
Ich riss sie Augen aufsah dabei zu wie weich aussehende Gischt gegen einen Steinstrand gespült wurde und hätte das alles gerne aus der Nähe gesehen aber Lore drehte links ab. Wir näherten uns den Strand nicht weiter, blieben an der Kante zum Wald.
"Wir sind da. Kannst du stehen?" fragte er unendlich fürsorglich und ich nickte erneut, wurde auf meine Füße gestellt und blieb mit meiner Aufmerksamkeit bei dem Mondlicht, das das Meerwasser zum Glitzern brachte.
"Die Hütte ist nicht vorbereitet, aber wir können unsere Felle hier im Freien ausbreiten. Es ist warm genug dafür. Der Rest wird sich morgen ergeben", erklärte Lore und ich nickte wieder nur geistesabwesend.
Ich wusste nicht wie lange ich dastand und Lore unsere Felle hervorholte und ein Lager unter freiem Himmel ausbreitete, aber als ich mich nahe an seiner Seite darin fallen ließ schlief ich ein. Mit der kühlen salzigen Luft in meinen Lungen, den Rauschen der Wellen in meinem Ohr und Lores warmen Körper, der mich fest an sich zog und ich nicht einmal darüber nachdachte abzurutschen.
Vielleicht war es doch alles genau das: Zuhause.

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Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet. 

Unverschämte Eigenwerbung: Wer das Buch damals gekauft hat darf sich bei mir via Insta melden udn diese schöne Charakterkarte abstauben....

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