Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

¹sie

«hast du feuer?»

rau und bestimmt dringt die stimme zu ihm durch. eine fremde stimme, aber eine, die er überall wiedererkennen würde – jetzt wo er sie kennt.

nur schwerfällig hebt er den kopf und das auch gerade nur so weit, dass er die dr.martens stiefel sehen kann, welche sich wie aus dem nichts ins bild geschlichen haben, auf dem asphalt stehend. schwarz, abgewetzt – zerschlissen. und doch weiss er, sie haben mehr erlebt, als er es je könnte.

ein paar schuhe und es hat so viel mehr zu erzählen.

breitgeschnittene dunkle jeans mit unterschiedlich grossen löchern, durch die schwarze netzhaut strümpfe schimmern, kleiden ihre beine ein.
ein zu grosses schwarzes shirt, darunter ein eng anliegenderes oberteil, um dessen lange ärmel sich abwechselnd weisse, graue und schwarze streifen kringeln.

eine, ebenfalls schwarze, lederjacke. viel zu gross. aber schick.

sein blick wandert weiter hoch.

ihr hals ist von silbernen ketten geschmückt, einige sehen schwer aus, andere tragen stolz einen anhänger mit sich.
ein anker. ein vogel. ein messer.

sein blick wandert weiter. seine augen bleiben haften, wie an honig klebend.

dunkelrot nachgezeichnete lippen, bordeaux und matt. soeben haben sie sich zu einem spöttischen grinsen verzogen.

«ich will feuer, kein sex.»

ihm ist es gleichgültig, dass sie sein starren bemerkt hat.

ein silbernes – ihre nase zierendes – septum funkt auf, wenn sie ihr kurzgeschnittenes schwarzes haar aus dem gesicht streicht oder den pony schüttelt.
ihre augen sind schwarz geschminkt und heben das bekiffte rot hervor.
ihre iris; ein helles stechendes grün, wie das einer katze. amüsiert glitzern sie im trüben schein. der scharf geschnittene eyeliner ist verschmiert.

sie erinnert an eine katze, eine dieser schwarzen, von der sich abergläubische fürchten, wenn sie von rechts über die strasse huscht.

«geht doch.»

triumphierend nimmt sie sein ihr entgegen gestrecktes feuerzeug an und funktioniert ihre hand zu einem windschutz um. ein zwei versuche und sie brennt.

nicht der joint – zwar, der auch – , aber sie. in ihren augen lodert die feurige leidenschaft, die freiheit, ihr gesicht von der feuerorangen glut erhellt und ihre roten lippen tanzen flackernd.

sie setzt sich neben ihn auf den bürgersteig. er spürt ihren blick auf sich ruhen, während er seinen von ihr gelöst hat und die andere strassenseite mustert.

«du bist still», stellt sie nach einer weile fest. der geruch von gras weht ihm um die nase.

«ich geniesse die stille», verbessert er sie knapp, woraufhin ein leises lachen sein ohr erreicht. sie hat sich ein stück vorgebeugt.

«du gefällst mir», haucht sie.

«ich will keinen sex.»
eine anspielung auf ihre vergangenen worte. sie gluckst amüsiert und hält ihm den joint vor den mund.

mit starrem blick mustert er das glühende in ihrer schwebenden hand.

«ich rauche nicht», durchbricht irgendwann heiser seine stimme das schweigen. er will nicht rauchen.

«das rauchst du auch nicht, das kiffst du nur.» nun verbessert sie ihn.

er nimmt den joint entgegen, als hätten ihre worte sinn ergeben und sie ihn erfolgreich dazu überredet. nach einem zug reicht er ihn ihr wieder, sie schnaubt belustigt.

«dich hab ich hier noch nie gesehen.»
er kann die frage heraus hören. die frage, woher er denn komme. wieso er nie da sei und jetzt hier auf dem arschkalten bürgersteig sitzt.
sie kommt noch ein stück näher, ihr oberschenkel berührt seinen; nur ganz leicht.

durch eines der jeanslöcher kann er ein regelmässiges muster in ihren strümpfen ausmachen.

«aber ich lebe schon immer hier», antwortet er ihr erneut kurz angebunden. er spürt ihren arm auf seiner schulter, sie stützt sich ab und legt den kopf auf ihren eigenen oberarm.

«nur weil du hier lebst, heisst das noch lange nicht, dass du lebst. du warst noch nie hier, also lebst du nicht. nicht hier.»

er ist nur tagsüber hier. wenn überhaupt. er mag diese strasse nicht. sie wirkt eng und grau, laut, stickig und riecht nach weed.

«du solltest rein kommen.»
plötzlich steht sie. viel zu schnell, wie er findet.
«komme ich aber nicht», streitet er ihren vorschlag ab, doch sie hat ihn bereits auf die beine gezogen.

«ich will dir jemanden vorstellen.»
mit einem breiten grinsen nimmt sie ihn an der hand und zieht ihn zu dem grauen haus, welches hinter ihnen liegt.

ihre hand ist kühl. klein und fein und trotzdem rau. wie seine, seine hand ist rau von dem arbeiten. aber gross, nicht so klein wie ihre, die förmlich in seiner verschwindet. er könnte sie zerquetschen, ihr weh tun. es würde bestimmt weh tun. aber ob sie den schmerz auch zeigen würde, das ist eine andere frage.

die haustüre steht weit offen, halb aus den angeln gekippt, als die beiden ankommen. doch sie führt ihn nicht hinein, sie bleibt mit ihm stehen und mustert ihn von kopf bis fuss.

ihm wird ganz komisch zumute. suchend huschen ihre finger über sein hemd, bis sie einen anhaltspunkt finden. knöpfe. ein, zwei, drei mal löst sie flink den zusammenhaltenden stoff voneinander. eine kleine brise kühlt seine erhitzte brust und bringt sein herz zum flattern.

als nächstes entdeckt sie sein haar. sie macht sie kaputt, die sorgfältig erarbeitete alltägliche frisur. strähnen fallen ihm in die stirn und er fühlt sich merkwürdig zerzaust. das will er nicht. doch sie hält sein handgelenk fest und zieht ihn etwas näher an sich.

«wieso hat jemand wie du ein feuerzeug?» neugierig mustert sie ihn, wie er mal in der biologiestunde die amöbe unter dem mikroskop.

«wieso nicht?»

er fragt sich, was sie damit meint; jemand wie du.

doch sie zieht ihn wortlos in das grosse haus. ein schwall kommt ihm entgegen, ein schwall von kräftigen bässen, alkoholfahnen, hitze und wieder gras. er vergisst kurz zu atmen.

«ich will dir jemanden vorstellen», wiederholt sie ihre worte und zupft nochmals etwas an seinem hemd.

er schüttelt den kopf. denn er will nicht. noch immer nicht.
aber das ist ihr egal.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro