Morton
Timola starrte mit verschwommener Sicht auf die Treppe. Die Treppe, die sie, wenn sie mit dem Rucksack und dem Koffer herunterrumpeln würde, in ihr 'Neues Zuhause für die nächsten Wochen' werden würde. Ihre Taurigkeit würde eine Welle von Wasser zu Folge haben. "Nein", dachte sie halb entschlossen, "Nein ich werde da nicht runtergehen." Ihr Griff verkrampfte sich um ihr Kuscheltier namens Ridgu, ein kuscheliger Hund. Sie blieb stehen, zog die Jacke aus und rannte keuchend in ihr Zimmer. Von wegen. Ihre doofe Tante wollte sie auf ein Internat schicken, das Kinder mit Fähigkeiten half. Sie würde es bestimmt nicht versuchen, auf diese Schule zu gehen. Auf gar keinen Fall. Notfalls würde Timola abhauen. Distanziert war Timola seit dem Tod ihrer Eltern als sie fünf war. Sie verwandelte sich langsam in einen einsamen Wolf.
Timola bemerkte das Prospekt von dieser 'besonderen Schule'. Ein Phönix war als Titelbild gedruckt. Timola zerknüllte es und warf es wütend gegen die Wand. Das Prospekt fing lichterloh zu brennen. Ihre Kraft war unkontrollierbar. Ihre Wut hatte sich in eine andere Form sagen wir mal 'Element' verwandelt. Timola trat auf die Flamme die langsam am Boden leckte um es zu verbrennen, aber durch den Tritt verrauchte.
Timola schaute nach oben. An der Zimmerdecke klebte die Feuer-wasser dichte Abdeckung, falls mal ein Ausbruch der Gefühle die Decke treffen sollte. Der Boden und die Wände waren ebenfalls so ausgestattet. Timola spürte plötzlich etwas heißes an ihrem Rücken. Sie drehte sich um und ein roter, fliegender Feuerball schwebte vor ihr. Er entfaltete sich und ein spitzer Schnabel kam zuerst hervor. Danach folgten zwei Vogelfüße, der Kopf und Flügel. Wie auf dem Prospekt war ein Phönix direkt vor ihr, nur ein paar Zentimeter trennten die beiden. Timolas Mund klappte auf, während die brennenden Federspitzen sich bewegten. Irgendwie schien es, als wartete der Phönix auf etwas. Er drehte seinen Kopf. Timola konnte es noch immer nicht fassen. Ein Phönix, ein echter Phönix war vor ihr! Der Vogel flog nun über ihren Kopf. Doch sie beäugte die Prospekt Asche, die sich gebildet hatte, nachdem sie das Papier verbrannt hatte.
Timola beobachtete den Phönix, wie er ihre Sachen erkundete. Wie ein Zauber konnte Timola sich nicht mehr von ihm lösen, bis ihre Tante den Bann brach. "Timola Ulana Elowano, komm sofort nach unten! Wir gehen!" donnerte Timolas Tante ärgerlich. Sie hatte ein riesen Problem damit Menschen zu verstehen, mal eine Minute zu spät zu kommen und damit richtig klar zu kommen, das Timola keine typische Kraft besaß wie andere. Timola guckte panisch zu dem Phönix, der sich auf ihrem Boden in einen brennenden Feuerkreis bequem gemacht hatte und anfing zu schlafen. Timolas Herz machte einen Sprung, sie wollte diesen kleinen Kerl nicht wecken, er war so prächtig und schön. Seine Brist hob und senkte sich, sein einer Feuerfederflügel hatte er über die Seite gelegt und seinen Kopf dort versteckt. Timola traute sich nicht, auch nur einen Finger zu rühren. Sie musste ihn aber trotzdem verstecken, verschwinden lassen oder mitnehmen...
Schwere Schritte kündigten ihre Tante auf der Treppe an. Timola erschrak. Was sollte sie tun? Timolas Panick brachte alles zu schweben, was nicht festgenagelt war. Ohne Kontrolle flogen die Gegenstände ohne Vorwarnung gegen die Tür, wodurch die Tür blockiert wurde. Vasen oder Glas zerschellten klirrend zu kleinen Scherben.
Timolas Bewusstsein bekam wieder die Oberhand und sie sah ihr emotionales Panick Werk. Sie durfte keine Angst verspüren, keine Wut auf sich selber, es würde alles nur noch schlimmer machen. Doch ihre Tante machte es komplizierter. Timola hörte klopfen gegen die Tür. Würde ihre Tante ihr Versprechen brechen sich nie mehr zu verwandeln da sie vor langer Zeit dadurch jemanden wichtigen verletzt hatte? Sie tat es nicht. Stattdessen brachte Timolas Tante irgendetwas schweres her und schaffte es, reinzukommen. Nur die Kommode von Timola war wohl nicht mehr zu gebrauchen. Die Klamotten lagen auf dem Boden zerstreut herum, vor dem Chaos eine verwirrte und verängstigte Timola. Sie wusste, was sie angerichtet hatte, wollte es aber nicht wahrnehmen. Ihre Tante fasste ihre Hand und sang Timolas Kinderlied. Leise, langsam schön. Sofort änderte Timola ihre Stimmung und sang mit. Als sie sang, kehrte sich alles zum alten um, die Vase und anderes kaputt gegangenes fügte sich zusammen, die Kommode kam an ihren richtigen Platz und Timola strahlte ihre Tante für einen kurzen Moment an.
"Wo ist eigentlich das Prospekt von der Schule?" Brach Timolas Tante die Stille und suchte den Boden und das Bett ab.
"Ähh... Abrakadabraa?" lachte Timola leise und unsicher, ihre Hände wedeln wie als hätte man einen Zaubertrick vorgeführt und in beendet. Solche Menschen wie Timola und ihre Tante glauben nicht an Zaubertricks. Sonst wären alles, was sie gemacht hatten, das verwandeln und richtige Zauber zu sprechen auch Tricks. Weil Timolas Tante gestresst war, gab sie sich damit zufrieden, nahm Timolas Jacke und schloss nach dem rausgehen die Tür. Wahrscheinlich nähme sie dann Timolas Koffer und Rucksack und zwängte sie in den vollgestopften Kofferraum.
Timola guckte zum Phönix, der noch selig vor sich hin schlummerte. Es schien, als hätte er gar nichts von dem Trubel bemerkt. Oder doch? Timola schüttelte den Kopf und machte die Augen zu. Ein und Ausatmen.
Sie konnte den Vogel doch nicht bei ihrer Tante lassen! Sie merkte, dass ihre Tante energisch hoch winkte. Sie hatte keine Zeit. Schnell beugte Timola sich zum Phönix herunter und schaute ihm intensiv in die langsam hervor kommenden Augen, als hätte er bemerkt, das Timola fort musste.
"Kannst du mitkommen?" Bat Timola den Vogel, er reckte und streckte sich, schüttelte sich, breitete seine Flügel aus und flog aus dem Fenster gen Sonne. Timola schaute ihm nach. Da sah sie auf dem Boden eine Phönix Feder. Er hatte ihr etwas dagelassen.
Irgendwie wusste Timola, dass es eine Einladung zur Schule gewesen war...
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Timola blickte gelangweilt aus dem Auto. So könnte man es denken. Doch in Wirklichkeit spielte sie mit der Phönix Feder. Als ihre Tante auf einmal das Fenster öffnete und Timola das Meer rauschen hörte, summte sie ein Lied und freute sich ein kleines bisschen. Dort, wo sie die nächsten Wochen bleiben sollte, war ein Meer. Und vor ihnen erschien ein altes Gebäude. Und ein Tor, das zu ihrer Schule führte...
Timola schloss die Autotür. Ihre Tante drückte ihre Hand, so fest, das es wehtat. "Soll ich wirklich nicht bleiben?" Fragte Timolas Tante besorgt.
"Nein. Ich kann das." Wiederholte Timola wieder, mit fester, aber bebender Stimme. Tränen traten ihr in die Augen, doch sie wischte sie weg. Jetzt war sie schon da. Jetzt konnte sie nicht zurück.
Ihre Tante stellte ihren Klffer vor sie hin und Timola ließ sich ihren Rucksack unschultern. Sie war bereit.
Nachdem das Auto nur ein kleiner grauer Punkt am Horizont war, drehte Timola sich zum Tor um und betrachtete es. Es war aus rotem Backstein und einer rostigen Gittertür. Über Timola an dem Backstein war ein blauer und ein roter Vogel, die sich mit dem Flügel trafen. Timola klingelte. Vielleicht war es dich keine gute Idee gewesen, alleine rein zu gehen...
Doch nach gefühlt endlosen Stunden kamen zwei Männer auf das Tor zu und schlossen auf. Als es sich öffnete, trat Timola noch einen Schritt zurück. "weg! Geh weg!" Brüllte ihr ihr inneres zu, aber sie hörte nicht darauf.
Der Mann mit einem roten Anzug und einem orangenen Hemd trat zur Seite. Der andere Mann, in einem dunkelblauen Anzug und einem hellblauen Hemd nahm eine Hand, schneeweiß und zart. Man sah nur zur Hälfte die zierliche Figur, die langsam aus dem Schutz des rotem Mannes trat.
Es war eine Frau, ungefähr dreißig Jahre alt und trotzdem einschätzbar als sechzehn. Mit dem weißen Haar und dem ausdrucklosen, ebenfalls schneeweißen Gesicht wirkte sie wie unsichtbar in Schnee. Man dachte direkt daran.
Die Frau ging selbstsicher auf Timola zu und beugte sich, da sie ein Kopf größer als Timola war, zu dem Mädchen runter und hauchte: "Zeig mir die Feder." "Welch... Welche Feder denn?" Stotterte Timola und dachte schnell: "Gehört der Phönix ihr und erzählte ihr alles?" Es konnte eigentlich nicht möglich sein, mit Phönixen zu sprechen...
"HAST DU wirklich KEINE Feder?!" Kreischte die Frau. Timola schreckte zurück. Der blaue Mann schaute Timola an und zog die Feder aus Timolas Hand, die sie hinter ihrem Rücken versteckte.
"Sie hat eine. Morton war bei ihr." Seine Stimme hörte sich wie donnergrollen an. "Gut. Und falls du es nicht bemerkt hast Mädchen: Ich bin blind. Und die Direktorin dieses Internates. Manche denken, nur weil ich nichts sehe, merke ich nicht, was passiert, aber das stimmt nicht." Mit diesen Worten machte sie mit mit dem blau angezogenen Mann kehrt und der rote Manm versperrte ihr die Sicht. "Herzlichen Glückwunsch, du bist bei uns aufgenommen!" Begrüßte er mit lauter, fester Stimme Timola nochmal netter als die Direktorin. "Muss ich nicht noch was ausfüllen oder so?" Fragte Timola zögerlich. "Nö. Morton, einer der Phönix Boten, der die Kinder aussucht die hier aufgenommen werden können, hat eine Feder für dich dagelassen. Das hieß schon, das du richtig bist. Also, Willkommen auf der Rare Academy für besondere."
Timola konnte es nicht fassen. Sie war aufgenommen nur durch eine Feder von Morton! "Danke." Flüsterte sie in den Himmel. "Ist was?" "Nein Nein. Also... Wie ist es so... Bei der Rare Schule?"
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